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Der Schweinfurter Basketballer Fabian Saal ist einer der weltbesten Gedächtnissportler

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SCHWEINFURT – Aus Junkersdorf bei Königsberg in den Haßbergen kommt der für die DJK Schweinfurt als Basketballer spielende Fabian Saal. Doch der 26-Jährige ist nicht nur unter dem Korb stark. Als Gedächtnissportler nahm er nun an den Weltmeisterschaften in London teil.

„Prinzipiell geht es bei der Gedächtnisweltmeisterschaft darum, dass sich die besten Gedächtnissportler der Welt in zehn verschiedenen Disziplinen wie dem Merken von Namen und Gesichtern, Geschichtsdaten, zufälligen Zahlen, auch Binärzahlen, Spielkarten, abstrakten Bildern oder Wörterlisten messen“, erzählt Saal, der 2009 bei der WM ebenfalls in London schon den 22. Platz unter 64 Teilnehmern belegte, der im selben Jahr Siebter wurde bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg und als bester Newcomer Vizemeister bei den Süddeutschen in Karlsruhe.

Saals Kollege, der 21-jährige Mathematikstudent Christian Schäfer wurde Weltmeister in der Disziplin, in der er sich in einer Stunde die richtige Reihenfolge von 2351 (!) Ziffern merken musste. Schäfers Freundin Annalena Fischer (20) merkte sich binnen nur fünf Minuten die Reihenfolge von 279 Ziffern und kam damit in die Top-Ten.

djk-basketball-2013-fabian-saal-dsc03322Fabian Saals persönlichen Rekorde, die er auf seiner eigenen Homepage aufführt, lassen einen Leser natürlich erstaunen: 366 Binärzahlen merkte er sich in nur fünf Minuten. Über 900 Ziffern prägte er sich in einer Stunde ein, 174 Zahlen in fünf Minuten. 364 Karten memorierte er in einer halben Stunde fehlerlos, 52 Karten eines Decks in nur 70 Sekunden. 46 fiktive, historische Daten prägte sich Saal in fünf Minuten ein, 58 im Sekundentakt vorgelesene Ziffern oder 131 Worte in 15 Minuten.

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Fabian Saal studiert Medizin und sagt: „Jeder kann sein Gedächtnis trainieren!“ Und das funktioniert in erster Linie dadurch, dass die Superhirne in ihrem Kopf die Zahlen in Bilder umsetzen. Jede steht für ein spezielles Objekt, die sich dann zu einer Geschichte aneinanderreihen. Mit diesen Merkhilfen lässt sich sowas bewerkstelligen.

Bei der WM in London waren rund 100 Gedächtnissportler aus 32 Ländern am Start, darunter 18 Vertreter aus Deutschland. Zwei bis drei Stunden am Tag habe er vor den Titelkämpfen trainiert, sagt der gute Basketballer, der zugibt, dass er im Alltag schon auch mal was vergisst.

Fabian Saal 2Saal, der erst im Jahr seines Abiturs mit dem Gedächtnissport begann, bietet auch Kurse und Workshops an, Gedächtnistraining beispielsweise in Würzburg oder im Volksbildungswerk Königsberg.

Den Master-Studiengang in Biologie mit Schwerpunkt molekulare Biologie-Krebsforschung beendete er bereits bis 2012 und begann parallel mit dem Humanmedizin-Studium, das Saal möglihst bis Ende 2017 beendet haben möchte. Außerdem arbeitet er mittlerweile auch als Doktorand in der Bioinformatik. Es geht um Lungen- und Darmkrebs, eine Kombination aus Informatik, Medizin und der Biologie, „und wenn es nach Plan läuft und ich meinen Professor Glauben schenken darf, möchte ich bis zum Ende des Medizinstudiums meine zwei Doktorarbeiten, die naturwissenschaftliche in Biologie und die medizinische in Medizin, beendet haben“, erzählt er. „Mein Wunsch wäre es, später eventuell mal sowohl die Forschung als auch das Praktische als Arzt verbinden zu können, womöglich an einer Uniklinik oder Ähnlichem. Eine andere Idee wäre, mich vielleicht selbstständig zu machen und eine eigene Praxis zu führen oder eine eigene Forschungseinrichtung oder Ähnliches auf dem medizinisch-molekularbiologischen-Feld.“

Fabian Saal würde dann gerne seine Gedächtnissport anwenden: „Ich denke, gerade im Bereich der Patientenarbeit könnte es von Vorteil im späteren Berufsleben sein, nicht alle Daten und Informationen über einen Patienten im Computer oder Patientenakten nachsehen zu müssen, sondern diese spontan auch so im Kopf parat zu haben. Und ein gutes Detail- und Fachwissen zu haben, schadet glaube ich in keinem Bereich.“

Und eben jetzt schon gerade im Studium sei es eine unglaublich Hilfe gewesen, „da diese Techniken für das Auswendiglernen ausgelegt sind und gerade Biologie und Medizin sehr lernintensive Fächer sind. Aber auch gerade in der Forschung kann man nicht genug Fakten- und Detailwissen besitzen. Ich kann Jedem nur raten, sich auch mal genauer mit der Memotechnik und den Lerntechniken zu beschäftigen. Da man gerade am Anfang unglaubliche Ergebnisse in sehr kurzer Zeit erreichen kann und diese Techniken auch wirklich Jeder erlernen kann“, sagt Saal.

Mehr im Internet unter www.fabiansaal.de und www.memomagie.de

Er nennt zehn gute Gründe warum man sein Gedächtnis trainieren sollte:
* Mehr Erfolg in Schule, Studium und Beruf
* Kein wichtiges Datum mehr vergessen (Geburtstage, Hochzeitstage, Arzttermine, Meetings, …)
* Vergessen Sie nie mehr Telefonnummern oder Pins
* Regelmäßiges Gehirn- bzw. Gedächtnistraining kann Demenz vorbeugen
* Einkaufszettel gehören der Vergangenheit an
* Bestreiten Sie gelassen und mit Erfolg Prüfungen
* Vergessen Sie nie mehr die Namen ihrer Arbeitskollegen
* Steigerung der Konzentrationsfähigkeit durch regelmäßiges Gedächtnistraining
* Zeitgewinn auf Grund eines gut trainierten Gedächtnisses
* Bessere Bewältigung der täglichen Datenflut

Übrigens: Auf Gedächtnismeisterschaften gibt es folgende Disziplinen (je nach Wettkampf kann es Abweichungen geben):

+ Speed Numbers: Hierbei müssen sich die Gedächtnissportler innerhalb von fünf Minuten möglichst viele Ziffern in der richtigen Reihenfolge einprägen.

+ 30 Min. Numbers: Innerhalb 30 Minuten müssen sich Zahlen in der richtigen Reihenfolge eingeprägt werden.

+ Hour Numbers: Hier gilt es sich in einer Stunde so viele Zahlen wie möglich zu merken.

+ Spoken Numbers: Es müssen sich gesprochene Zahlen im Sekundentakt gemerkt werden.

+ 5 Min. Binary: Ziel ist es, sich möglichst viele Binärzahlen (Nullen und Einsen z.B.: 001011) innerhalb von fünf Minuten einzuprägen.

+ 30 Min. Binary: Genauso wie bei 5 Min. Binary, nur mit dem Unterschied, dass man 30 Minuten Zeit zum Einprägen hat.

+ Names & Faces: Hierbei müssen sich zu Gesichtern die Vor- und Nachnamen gemerkt werden.

+ Words: Zufällige Wörter (Substantive, Verben, Adjektive, …) müssen in der richtigen Reihenfolge im Gedächtnis behalten werden.

+ Abstract Images: Hierbei muss man sich die Reihenfolge von abstrakten Bildern merken.

+ Historical/Future Dates: Bei dieser Disziplin muss man sich an möglichst viele fiktive historische Ereignisse nach einer fünfminütigen Einprägphase erinnern.

+ Speed Cards: Die „Königsdisziplin“ bei den Wettkämpfen, wobei man sich ein gemischtes Kartendeck von 52 Karten in mindestens fünf Minuten einprägen muss.

+ 30 Min. Cards: Man hat 30 Minuten Zeit, um sich möglichst viele gemischte Kartendecks zu merken.

+ Hour Cards: Wie 30 Min Cards, nur dass man hier eine komplette Stunde Zeit hat sich die Reihenfolge der Karten der jeweiligen Kartendecks einzuprägen.



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