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Studie zur Versorgungssicherheit in Bayern: Das AKW Grafenrheinfeld ist schon heute überflüssig – ebenso eine „Strombrücke“ oder ein neues Gaskraftwerk

GRAFENRHEINFELD – Die Fertigstellung der „Thüringer Strombrücke“ ist keineswegs Voraussetzung für die Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld. Weder das AKW noch die Höchstspannungsleitung sind für eine stabile Stromversorgung in Bayern nötig. Das belegt die am 6. März 2014 vorgelegte Studie „Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld und Versorgungssicherheit in Bayern“, die im Auftrag von „ausgestrahlt“ Arepo Consult erstellt hat.

Demnach stehen bereits heute ausreichend wetterunabhängige Kraftwerkskapazitäten und Leitungen selbst für extreme Situationen zur Verfügung. Zu diesem Ergebnis kommen sowohl die Bundesnetzagentur als auch die Übertragungsnetzbetreiber.

Die in jüngster Zeit von CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer und seiner Energieministerin Ilse Aigner erhobene Forderung, als Ersatz für das AKW ein neues Gaskraftwerk am Standort Grafenrheinfeld zu bauen, führt insoweit in die Irre: Der Reaktor kann problemlos auch ohne jeden Neubau eines anderen Kraftwerks abgeschaltet werden.

Das Uralt-AKW Grafenrheinfeld ist für die Stromversorgung komplett überflüssig, jedoch eine riesige Gefahr für die ganze Region. Es ist deshalb höchste Zeit, den rissanfälligen Meiler stillzulegen – besser heute als morgen.

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Die Studie stellt fest, dass bundesweit bilanziell und unter Gesichtspunkten der Jahreshöchstlast mehr als 20 Giga-Watt der heute in der Kraftwerksliste verzeichneten Kraftwerke abgeschaltet werden können. Ein AKW produziert etwa 1,3 Giga-Watt Strom.

Dabei rechnet die Studie mit den jeweils pessimistischsten Annahmen der ÜNB/BNetzA, nämlich mit Starklast, sehr hohem Export, kein Strom aus Photovoltaik (da kein Sonnenschein), Nichtverfügbarkeit von Kraftwerken mit dem statistischen Wert (n-1) und sogar einem zusätzlichen Ausfall von 2,6 Giga-Watt. Der angenommene Bedarf an Reservekapazitäten ist also eher zu hoch angesetzt.

Die Netzbelastung könnte zudem reduziert werden, wenn der Stromexport limitiert würde.

Tatsächlich wird die Netzreserve bisher kaum benötigt: 2011/12 nur an wenigen Tagen (u.a. wegen Strom-Spekulation), 2012/13 nur an einem Tag.

Jedes AKW kann mal ausfallen. Kurzfristig ist eine Abschaltung also sowieso kein Problem. Mittelfristig würde man dann die Netzreserve (Kraftwerke, die in Fällen extremer Netzbelastung abgerufen werden können) etwas größer dimensionieren, was aber kein Problem ist, denn die Kraftwerkskapazitäten gibt es.

Es gibt offenbar jede Menge freie Kraftwerk-Kapazitäten im Süden: Auf die Ausschreibung der Bundesnetzagentur (für Reservekraftwerke im Süden) gingen Angebote über 5,7 Giga-Watt ein – gesucht waren nur 1,2 GW). In Österreich (süddeutsche Netzzone) gibt es prinzipiell noch weitere Kapazitäten.



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