Schonungens Forstbetrieb schreibt schwarze Zahlen: Nachhaltige und ökologische Forstwirtschaft – PEFC-Gütesiegel für Gemeindewald

SCHONUNGEN – Der Gemeindewald ist Schonungens größter Schatz: Kein Wunder also, warum die Jahresbilanz des Revierförsters Reiner Seufert positiv ausfällt. Über 1200 Hektar Fläche bewirtschaftet der gemeindliche Forstbetrieb mit großem Erfolg: Gerade in den vergangenen Jahren konnte ein mehr als zufrieden stellendes Betriebsergebnis eingefahren werden. 2013 waren es unterm Strich 45.088,- Euro für die knapp 6.405 Festmeter Holzernte.

Dabei wird in der Großgemeinde Schonungen trotz verlockender Holzmarktpreise Wert auf eine nachhaltige und ökologische Forstwirtschaft gelegt. „Wir wollen den Wald nicht ausbeuten!“, sagt Reiner Seufert. Im Endeffekt wächst mehr nach, als tatsächlich an Holz gefällt wird. Die Preisentwicklung für den Rohstoff „Holz“ hat der Großgemeinde in die Karten gespielt: So konnte für die Eiche (C-Qualität) 2005 etwa 50,- Euro je Festmeter erzielt werden, so sind es 2014 bereits 120,- Euro.

Ein ehrgeiziges Ziel hat Reiner Seufert im Bereich der Jungwuchspflege gesetzt: Auch in diesem Jahr sollen gut 10 Hektar Fläche für die Naturverjüngung ausgewiesen werden: Hierfür erhält die Gemeinde eine Förderung von 10.000 Euro, wie der Revierförster berichtet. Allerdings müssten die jungen Triebe vor dem Verbiss geschützt werden: Eine gängige Methode ist das Einpflanzen in Wuchshülsen, die zu 100% recyclebar sind. Dadurch könne die Aufforstung flexibel gestaltet werden, außerdem könne man auf kostspielige Wildzäune verzichten.

Auch Bürgermeister Stefan Rottmann zeigte sich mit dem vergangenen Wirtschaftsjahr äußerst zufrieden. 2013 war für den Forstbetrieb außerdem ein ereignisreiches Jahr: So wurde das Personal des Forstbetriebs um einen Auszubildenden aufgestockt. Auch technisch wurde nachgerüstet: Ein Forstschlepper mit Seilwinde hilft zusätzlich beim Einschlag und wird außerdem beim Wegebau eingesetzt. Als großen Erfolg wertete Rottmann den Bürgerwaldtag im vergangenen Jahr: Bei der mobilen Bürgerversammlung im Gemeindewald konnten über 80 Teilnehmer gezählt werden, sodass kurzfristig zwei Busse gebucht werden mussten. Großes Interesse am Schonunger Gemeindewald hat auch die Forst-Universität in Weihenstephan, die alljährlich mit mehreren dutzend Studenten anreist um Praxiserfahrungen in den verschiedenen Forstabteilungen der Gemeinde zu sammeln.

Erwähnenswert ist schließlich auch, dass der Schonunger Forstbetrieb mit der Umweltzertifizierung PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) ausgezeichnet wurde: „Damit erfüllen wir wesentliche Umwelt- und Naturstandards!“, sagte Revierförster Reiner Seufert. Entsprechende Plaketten sollen in Kürze an ausgewählten Waldeinfahrten angebracht werden. Das Gütesiegel „PEFC“ garantiert, dass Holz- und Papierprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Dass der Naturschutz in der Großgemeinde Schonungen einen hohen Stellenwert genießt, zeigt die kürzlich veröffentlichten Reportagen zu den Waldreservaten der Gemeinde: Hier werden Forstabteilungen sich selbst, vor allem aber der Entwicklung der Natur überlassen. (http://www.pefc.de/)