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IHK-Gründeratlas Mainfranken neu aufgelegt: Anstieg bei den Existenzgründungen in Mainfranken

MAINFRANKEN – Es wagen wieder deutlich mehr Menschen den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit, so ein wesentliches Ergebnis des neuen „Gründeratlas Mainfranken 2014“ der IHK Würzburg-Schweinfurt, der soeben veröffentlicht wurde. Gegenüber dem Vorjahr hat sich im Jahr 2013 das Gründungswachstum im IHK-Bezirk um 26,7 Prozent verbessert.

Der Gründungssaldo als Differenz aus Gewerbeanmeldungen und -abmeldungen für das Gesamtjahr liegt bei 606, nach einem Vorjahreswert von 478. Insgesamt standen 2013 7.350 Gewerbeanmeldungen in Mainfranken 6.744 Abmeldungen gegenüber. Besonders beliebt sind bei den Gründungen die Branchen gewerbliche Dienstleistungen und Handel, Rückgänge sind in den Branchen Bau und Gastronomie zu erkennen.

„Wir sehen eine Normalisierung beim Gründungsgeschehen in Mainfranken, insbesondere nach dem drastischen Rückgang des Gründungswachstums im Jahr 2012.“, so Dr. Sascha Genders, IHK-Bereichsleiter Existenzgründung und Unternehmensförderung. Inwieweit sich der Trend verstetige, bleibe abzuwarten, der Experte blickt jedoch optimistisch in die Zukunft: „Die wirtschaftlichen Rahmenumstände sind nach wie vor positiv für Gründungen und Ideen. Auch innovative Konzepte gibt es ausreichend in der Region. Demnach gilt es für Gründungswillige, schlicht den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Die Ideen der Gründer reichen von innovativen Handelskonzepten, neuen Beratungsdienstleistungen oder Onlineportalen, bis hin zu klassischen Gastronomiebetrieben oder Produktionsstätten.“

Der mainfrankenweite Anstieg des Gründungswachstums lässt sich nicht durchweg auf alle Regionen übertragen. Während beispielsweise in den Landkreisen Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld oder Main-Spessart das Wachstum an Neugründungen deutlich anzog gegenüber dem Vorjahr, ist in den Landkreisen Würzburg sowie Haßberge ein Rückgang des Wachstums in Form eines negativen Saldo zu erkennen. Und auch bei den einzelnen Branchen zeigen sich regionale Besonderheiten: So wächst der Bereich Gastronomie ausschließlich in den Landkreisen Würzburg, Kitzingen und Rhön-Grabfeld, die Baubranche ausschließlich in Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Main-Spessart. Das Segment Handel und Handelsvermittlung steigt überall, mit Ausnahme der Landkreise Schweinfurt und Würzburg.

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„Viele Faktoren, zum Beispiel der gute Arbeitsmarkt, aber auch die demografische Entwicklung, tragen zur Gründungsintensität bei.“, so Dr. Genders. Da gerade mittelständische Regionen auf junge und innovative Unternehmen angewiesen sind, egal ob als Geschäftspartner beziehungsweise Zulieferer oder als Konkurrent und Impulsgeber zur eigenen Leistungsverbesserung, sei es wichtig, eine lebendige Gründungslandschaft in ganz Mainfranken zu befördern. Letztlich wirke sich die Bereitschaft zur Selbstständigkeit auch auf ein zweites wichtiges Thema des Mittelstandes aus, nämlich das der Unternehmensnachfolge: „Nur mit ausreichendem Nachwuchs kann es uns gelingen, die vielen anstehenden Generationenwechsel in den vielen familiengeführten Betrieben zu bewältigen.“ Die IHK Würzburg-Schweinfurt hat hierzu als Unterstützung jüngst ein Maßnahmenpaket rund um die Unternehmensnachfolge aufgelegt.

Integriert in den „Gründeratlas Mainfranken 2014“ hat die IHK eine Umfrage unter knapp 4.000 Gründungswilligen und Existenzgründern, in der unter anderem deren Beweggründe für die Selbstständigkeit oder die größten Herausforderungen erfragt wurden. Dem Streben nach Unabhängigkeit, Selbstverwirklichung, aber auch nach einer Verbesserung der eigenen finanziellen Situation, stehen demnach insbesondere bürokratische Herausforderungen sowie der erforderliche Mitteleinsatz für die Gründung im Wege.

Dieser Trend zeigt sich auch im DIHK-Gründerreport 2014, in dem die Eigenkapitalausstattung vieler Gründungsinteressierter als ein wesentliches Hemmnis für die Selbstständigkeit gesehen wird. „Wir versuchen als IHK gerade bei diesen beiden Aspekten anzusetzen und als One-Stop-Agency zentraler und kompetenter Ansprechpartner in nahezu allen Facetten der Gründung zu sein und so den Aufwand für Gründungsinteressierte möglichst gering zu halten. Ferner beraten wir detailliert zu Mitteln und Wegen, um mit öffentlichen Fördermitteln, gerade mit geringem Eigenkapital, bei der Verwirklichung des Traumes von der Selbstständigkeit zu helfen.“, betont Dr. Genders.

Unterstützung bei der Gründung kommt in zunehmendem Maße von den staatlichen Förderbanken KfW und LfA Förderbank Bayern, die 2013 im Rahmen der klassischen Gründungsförderungskonzepte umfangreiche Mittel zur Verfügung gestellt haben. Alleine der Freistaat förderte im vergangenen Jahr Investitionen von rund 20 Mio. Euro und sicherte Beschäftigung für 749 Menschen im Rahmen von Gründungsvorhaben. Insgesamt wurden Gründer in den letzten zehn Jahren mit rund 195 Mio. Euro aus öffentlichen Mitteln gefördert.

Der „Gründeratlas Mainfranken 2014“ kann kostenfrei in Druckform in der IHK bezogen werden. Ansprechpartner: Katja Reichert, IHK, Tel. 0931 4194-311, E-Mail: katja.reichert@wuerzburg.ihk.de.

Ebenso steht die Publikation unter www.wuerzburg.ihk.de/presse/publikationen/schriftenreihe.html zum Download bereit.



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