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Rekordzahl an Zuschussanträgen im „Gerüstedorf“ Reichmannshausen: Großgemeinde Schonungen will weitere Eigentümer motivieren

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REICHMANNSHAUSEN – Wer in den vergangenen Tagen einen Spaziergang durch Reichmannshausen unternimmt, der reibt sich verwundert die Augen: Gerüst an Gerüst reihen sich teilweise an den Häuserfassaden. Schonungens nördlichster Ortsteil putzt sich heraus.

Besonders am Ottenhäuser Weg reihen sich auf engsten Raum vier Häuser mit Gerüste. Auch wenn öffentliche Baumaßnahmen aufgrund der angespannten Haushaltslage auf sich warten lassen, so gelingt es der Gemeinde aber sehr gut die Privateigentümer für Sanierungsmaßnahmen zu motivieren. Insgesamt 42 Zuschussanträge wurden in den drei Seesterngemeinden Ebertshausen, Altenmünster und schließlich Reichmannshausen rund um den Ellertshäuser See innerhalb eines Jahres genehmigt.

Alleine Reichmannshausen steuert mit 25 Anträgen über die Hälfte bei, aber auch in Altenmünster (Markt Stadtlauringen) und Ebertshausen (Gemeinde Üchtelhausen) wird eifrig gebaut. 200.000 Euro an Zuschussmittel Seitens des Amt für Ländliche Entwicklung konnten bewilligt werden, was besonders auch Gerald Kolb als zuständigen TG-Vorsitzenden und Bürgermeister Stefan Rottmann freut. Insgesamt 1,2 Mio. Euro förderfähige Kosten wurden dabei genehmigt.

Reichmannshausen Dorferneuerung 3„Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich zum Mitmachen ermuntern!“, sagt der Bürgermeister, denn gerade für Privatinitiativen gibt es kein gedeckeltes Budget – anders wie bei öffentlichen Maßnahmen mit 630.000 Euro. Für viele Immobilienbesitzer ergibt sich mit der Dorferneuerung die einmalige Chance, ihr Eigenheim auf Vordermann zu bringen und damit wertsteigernde und werterhaltende Maßnahmen durchzuführen. Gerade eine Immobilie ist für viele nicht nur Heimat, sie ist vor allem auch eine Art Altersvorsorge, oder wohl die sicherste und werthaltigste Geldanlage die es gibt.

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Das Amt gibt bis zu 30% Zuschuss für jeden Euro, der ins Haus fließt. In Zeiten von Niedrigzinsen lohnen sich Investition in eine Immobilie, besonders wenn Dorferneuerungszuschüsse abgerufen werden können. Nirgends gibt es Geldanlagen mit einem Zinssatz von fast 30%, was die Zuschüsse der Dorferneuerung so attraktiv machen. Zusätzlich können Privatmaßnahmen auch mit zinsgünstigen Darlehen kombiniert werden, beispielsweise Darlehen der KFW oder LABO. Dieses Zuschussprogramm der Dorferneuerung gilt auch für die Anlieger des Dorfangers in Forst (bis zum Abschluss der Baumaßnahme Dorfanger), aber auch für Bürgerinnen und Bürger des Altorts in Hausen (Abschluss voraussichtlich 2018).

Die Fördermöglichkeiten sind weit gefasst und können vielseitig sein: Beispielsweise geht es um die Erneuerung von Hausfassaden, der Austausch von Fenstern oder die Schaffung eines neuen Eingangsportal. Als förderfähige Kosten werden immer die Baunettokosten angesehen, maximal gibt es 30.000 Euro je Objekt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit weitere 10.000 Euro Zuschuss für Außenanlagen zu beantragen. Dabei soll der bürokratische Aufwand möglichst minimiert werden: Die Mindestfördersumme liegt bei 1.000 Euro.

Reichmannshausen Dorferneuerung 2Gerade aber für Ortsbildprägende Gebäude kann im Einzelfall nach Rücksprache mit dem Amt für Ländliche Entwicklung sogar eine Höchstförderung von 60 %, d.h. maximal 60.000 Euro Zuschuss gewährt werden. Generell gilt aber, dass vor jeder Bautätigkeit bzw. Auftragsvergabe zwingend ein Zuschussantrag gestellt werden und die Maßnahme durch das Amt für ländliche Entwicklung genehmigt werden muss, ohne dies würde der Zuschuss verloren gehen. Zusätzlich bietet die Dorferneuerung die Chance für eine kostenlose Beratung durch einen Planer.

Die Gemeindeverwaltung steht gerne mit Rat und Tat zur Seite und hält entsprechende Antragsformulare bereit, kompetenter Ansprechpartner vom Amt für ländliche Entwicklung ist Herr Stockmann, Tel.: 0931/4101-223.

Anders als bei den privaten Initiativen ist der Fördertopf für den öffentlichen Maßnahmenkatalog speziell in Reichmannshausen auf 630.000 Euro gedeckelt: 150.000 Euro sind zweckgebunden für Bautätigkeiten an Dorfgemeinschaftsgebäude. Die Ideen zur Oberflächengestaltung wurden im Rahmen einer intensiven Bürgerbeteiligung priorisiert und zu einem Maßnahmenbündel verabschiedet. Auch die Ideenwerkstatt „Seestern“ darf sich über ein Budget von 200.000 Euro freuen.

Bürgermeister Stefan Rottmann macht daraus keinen Hehl: Er freue sich über jedes Gerüst, jeden Baukran oder Bagger in seiner Großgemeinde. Laut einer groben Hochrechnung sieht das Amt für Ländliche Entwicklung alleine in den Seesternortsteilen Ebertshausen, Altenmünster und Reichmannshausen zusammen einen privaten Investitionsbedarf von 7,8 Mio. Euro. Rottmann fordert dazu auf, die Dorferneuerung als Chance für energetische Sanierungen zu nutzen, gleichzeitig wird der Ortsteil durch jede private Maßnahme verschönert, modernisiert und aufgewertet.

Die Verwaltung baut auf einen regelrechten Wettbewerb unter den Ortsteilen und Immobilieneigentümern, vor allem, weil die Mittel nicht in der Höhe aber zeitlich begrenzt sind. Deshalb will die Gemeinde öffentliche Maßnahmen in den Dorferneuerungs-Ortsteilen nach ihren finanziellen Möglichkeiten weiter fortführen, entsprechende Maßnahmenpakete sind mit Bürgerbeteiligung geschnürt worden. Ein solches Projekt ist beispielsweise die Alte Schule in Hausen, oder der Dorfanger in Forst. Aber auch in Schonungen selbst stehen Zuschüsse für Hauseigentümer bereit, deren Immobilie im Altortbereich stehen: Hier gibt es nicht unerhebliche Zuschüsse aus der Städtebauförderung.



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