Der Sonntag vor dem Heiligabend: Ein Weihnachts- und ein „Tschechen“markt, löbliches Dorf-Engagement und ein alter Turm
BAD KÖNIGSHOFEN / BURGPREPPACH – www.inundumsw.de-Reporter Michael Horling hat´s mal wieder getan: Einen Sonntag verbracht im Dienste des Testens. Nämlich ob es sich lohnt, in der Region nördlich von Schweinfurt an einem Sonntag drei nicht immer weihnachtliche Events und einen außergewöhnlichen Turm zu besichtigen.
Los geht´s von zuhause in Schonungen aus über die altbekannte Fahrstrecke nordwärts durch Stadtlauringen und nach Kleinbardorf. Als Fußballreporter biegt man da meistens links ab nach Großbardorf. Diesmal nicht, denn es geht rechts weiter nach Bad Königshofen. Das an sich recht schmucke Hauptstädtchen des Grabfelds lädt ein zu einem eintägigen Weihnachtsmarkt im Zentrum. Geparkt wird ein bisschen außerhalb, was einen kleinen Bummel möglich macht. Der Kurpark ist echt nett, das eine oder andere Gässchen ebenso. Es gibt sogar noch ein Kino im Ort. Der ist heute weitestgehend abgesperrt für zahlreiche Besucher. Doch der Markt hat an sich mit Weihnachten fast nichts zu tun. Es gibt eine Bratwurst- und eine Glühwein-Bude, ansonsten aber fast nichts Weihnachtliches an den Ständen, die eher an einen „Tschechenmarkt“ erinnern, an einen Flohmarkt eben für Krimskrams aller Art. So als hätten die Händler nochmal alles zusammengetragen, was im Keller lag. Der „Höhepunkt“ ist ein Stand mit militärischen Klamotten und Fahnen. Na prima!
Also weiter. Zimmerau gehört zum benachbarten Sulzdorf an der Lederhecke, auf dem 425 Meter hohen Büchelberg steht der nochmals 38 Meter hohe Bayernturm. Der wurde einst errichtet, damit die Bundesdeutschen und alle Touristen einen Blick in die DDR werfen können. Nebenan entstand der “Berggasthof Bayernturm“, ein Ausflugslokal mit zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten. Das Hotel – Restaurant – Café hat seine besten Zeiten wie die Unterkünfte scheinbar hinter sich. Eine Speisekarte hängt nicht mehr aus. Der Turm selbst wirkt wie ein Abrissobjekt. Man kann ihn zwar besteigen, muss aber einen Euro dafür einwerfen, damit sich ein Drehkreuz öffnet. Die Angst überwiegt aber, aus dem einsamen Monster nicht mehr herauszukommen…. Die fast unzählbaren Parkpläte zwischen Turm und Gasthof weisen aber darauf hin, dass dort mal richtig was los gewesen sein muss. Vielleicht im Sommer?
Weiter geht´s: Die Recherche im Internet (Danke für die Erfindung übrigens!) ergab, dass um 17 Uhr auf dem Dorfplatz in Allertshausen ein Weihnachtsmarkt beginnt. Der Ort ist einer von stolzen 17 der Gemeinde Maroldsweisach, das gesamt aber trotzdem auch nur nur auf knapp über 3400 Einwohner kommt. Siehe da: Tatsächlich ist alles bereits aufgebaut, sind sogar musikalische Vorführungen geplant. Es gibt ein Häuschen mit einem Nikolaus, eine romantische Beleuchtung der Häuser – und immerhin einen Stand mit Verpflegungen. Da hst sich ein Dörfchen überwiegend für seine eigenen Bürger drei Tage vor Heiligabend einen netten sonntagabendlichen Treffpunkt ausgedacht. Möge der Glühwein in Strömen geflossen sein.
Das nächste Ziel verspricht eher die Massen. Und in der Tat: Burgpreppach, zehn Kilometer östlich von Hofheim gelegen und wie Allertshausen zu den Haßbergen gehörend, ist schon am Ortseingang bestens zugeparkt. Also das Auto abstellen und ein paar Meter laufen. So ergibt sich ein erster Blick nach unten auf das im Tal gelegene Zentrum Burgpreppachs. Dort steht ein Schloss – und das bietet sich einfach an für einen Weihnachtsmarkt. Im nur leicht beleuchteten Schlosshof hat man die einheimischen Künstler, Handwerker, Stricker oder Bastler in schmucke Holzbuden gesetzt. Die Straße und der Platz vor dem Schloss ist die Heimat vor allem zahlreicher Ess- und Glühweinbuden. Auch unser Aufmacherbild entstand bei diesem unerwartet netten Weihnachtsmarkt mit wirklich tollen Bratwürsten und einem absolut passenden Angebot zum Fest der Liebe. Doch nach rund vier Stunden kurztripp wird es langsam kalt.
Also auf, heimwärts die B303 rückwärts in die Heimat. Die ist nach 25 Kilometern erreicht. Was bleibt? Das Gefühl, etwas erlebt zu haben, was man in der Mehrzahl nicht unbedingt hätte erleben müssen. Und die Vorfreude auf noch zwei schöne Tage mit dem Schweinfurter Weihnachtsmarkt und tollen Buden vor romantischer Kulisse.
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