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FTS-Hoffnungsträger Thomas Gißibl: „Ich hoffe, der Knoten ist jetzt geplatzt!“

Keiler Helles

SCHWEINFURT – Der erste Sieg seit Anfang Oktober des letzten Jahres kam spät, aber vielleicht noch nicht zu spät. Klar war´s blöde, dass parallel auch Stegaurach gewann, die Freien Turner Schweinfurt somit Letzter bleiben in der Fußball-Landesliga. Doch der Relegationsplatz ist nun wieder nur einen Punkt entfernt.

Der TuS Frammersbach, der am Wochenende zuvor der FTS beinahe schon das Leben aushauchte, patzte zuhause gegen Kleinrinderfeld. Ausgerechnet nach Kleinrinderfeld müssen die Turner nun, ehe sie gegen Stegaurach, Baiersdorf und Pettstadt drei Mal zuhause punkten könnten. Dann sollte es möglichst schon reichen zu Relegationsspielen, weil die Punkterunde in Abtswind endet.

Wir unterhielten uns mit Thomas Gißibl von den Freien Turnern Schweinfurt. Der 32-Jährige schloss sich erst während der Runde dem Team an. Der Innenverteidiger traf schon beim 2:2 gegen Neustadt/Aisch – und nun gelang dem Lehrer, der an der Realschule in Bad Neustadt unterrichtet, in Kitzingen das Goldene Tor. Gißibl ist eigentlich Bayreuther, kickte dort für den BSC Saas und dann auch beim TSV Neudrossenfeld, ehe er sich berufsbedingt dem TSV Großbardorf anschloss.

Herr Gißibl, sind Sie die Lebensversicherung der Freien Turner?
Thomas Gißibl: Was ist denn das für eine Frage, oh Gott (lacht)… Na, ich hoffe schon, dass wir nicht absteigen. Ein Nichtabstiegsplatz ist natürlich zu weit weg. Aber ich hoffe auf die Relegation und möchte mich von Spiel zu Spiel verbessern. Das Problem ist halt, dass die Erwartungshaltung auf mich schon sehr hoch ist.

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Als Manndecker macht man eher selten entscheidende Tore!
Thomas Gißibl: Das ist so. Aber umso mehr freue ich mich, wenn ich helfen kann. Der Treffer in Kitzingen war eine ganz normale Ecke und ein Kopfball, das war´s…

Thomas Gissibl Netz 2Was gibt Ihnen die Hoffnung, dass die FTS in der Liga bleibt?
Thomas Gißibl: Die letzten Spiele, ausgenommen gegen Frammersbach. Da waren wir immer gut, haben uns Chancen erarbeitet, die aber meistens nicht genutzt und stets saublöde Gegentore bekommen. Dann waren wir am Boden zerstört, hatten kein Selbsrvertrauen. Aber ich hoffe, dass der Knoten jetzt geplatzt ist.

Wie konnte denn das letzte Heimspiel gegen Frammersbach verloren gehen?
Thomas Gißibl: Weiß ich auch nicht… Das war eine Katastrophe, von der gesamten Mannschaft. Wir haben nach dem Spiel lange Zeit gesprochen. Aber keiner konnte erklären, warum bei uns gar kein Leben auf dem Platz war.

Nun gewann Kleinrinderfeld in Frammersbach – also wird´s am Wochenende richtig schwer?
Thomas Gißibl: Wenn man auf die Tabelle schaut, dann sieht man das. Kleinrinderfeld wird sicher ohnehin nicht absteigen. Aber gegen uns können sie endgültig den Sack zumachen und die Liga zu 100 Prozent sichern. Das wird schwer für uns, klar.

Stegaurach und Pettstadt kommen danach an die Maibacher Höhe. Da sind sechs Punkte wohl Pflicht…
Thomas Gißibl: Ja, aber wenn wir mal ehrlich sind: Wenn wir die dann nicht holen gegen Mannschaften von hinten in der Tabelle, dann haben wir den Klassenerhalt doch auch nicht verdient. Dann dürfen wir uns nicht beschweren oder aufregen. Wir müssen einfach nur gewinnen.

Thomas Gissibl Netz 1

Wie kamen Sie eigentlich zur FTS und warum erst zur Rückrunde?
Thomas Gißibl: Eigentlich wollte ich ja aufhören oder wenigstens eine Pause machen. Aber jeder Fußballer kann das sicher nachvollziehen, dass es irgendwann wieder juckt. Ich wohne nur fünf Fußminuten weg von der Maibacher Höhe, habe im Oktober erstmals mittrainiert. Aber nach einem gerade erst überstandenen Syndesmosebandriss und einem halben Jahr Pause habe ich einen typischen Anfängerfehler gemacht und mich schnell wieder verletzt, musste im November am Meniskus operiert werden.

Warum landeten Sie ausgerechnet zuvor beim TSV Großbardorf?
Thomas Gißibl: Wegen des damaligen Trainers Hansjürgen Ragati, einem Lehrerkollegen aus Bad Neustadt. Ich habe erst noch in Neudrossenfeld gespielt, habe unter der Woche beim Würzburger FV mittrainiert, was ja eigentlich gar keinen Sinn machte. Aber damals wohnte meine Frau noch in Bayreuth, da war es egal, wenn ich den ganzen Tag unterwegs war. Ragati hat mich damals angesprochen und nach Großbardorf geholt.

Training in Würzburg, dann Fußball in Großbardorf, beruflich in Bad Neustadt – warum landeten Sie ausgerechnet in Schweinfurt bei der Suche nach einer Wohnung?
Thomas Gißibl: Als ich gehört habe, dass ich nach Bad Neustadt komme…. Naja, das ist ja nicht gerade eine Metropole…. Schweinfurt liegt dafür gut an der Autobahn, man ist locker in einer Stunde in Bayreuth.

Wie man hört zieht es Sie wieder in die Heimat zurück nach der Saison?
Thomas Gißibl: Ich habe schon vier Versetzunganträge gestellt. Die Wahrscheinlichkeit ist eher gering. Da müsste schon in Bayreuth oder Bamberg eine Stelle frei werden, also jemand anderes auch wechseln wollen. Da hilft es mir auch nichts, dass ich Familie habe, mittlerweile auch einen kleinen Sohn.

Wenn das nicht klappt mit der Versetzung?
Thomas Gißibl: Fußball bei der FTS ist eine gute Lösung. Ich würde da weiter machen, wenn ich alter Mann und meine Knochen das noch wegstecken.

Das komplette Interview stellte uns das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info zur Verfügung. Dort wurde es bereits unter der Woche veröffentlicht – mit zahlreichen weiteren Fotos. www.anpfiff.info beleuchtet regelmäßig die Situation vor allem der unterklassigen Vereine aus dem Spielkreis Schweinfurt. Das Portal berichtet täglich von den Teams, die in anderen Medien eher vernachlässigt werden.



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