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Nur noch 3,4 Prozent: Im Juni weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Region

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SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – Im Juni ging die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Region Main-Rhön im Vergleich zum Vormonat um 320 auf 8.358 zurück, die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Damit entsprach die Arbeitslosenquote wie schon in den Monaten Januar bis März dem jeweiligen Vorjahreswert. Im April und im Mai dagegen war die Quote im Vorjahresvergleich jeweils 0,2 bzw. 0,1 Prozentpunkte ungünstiger.

„Insgesamt gesehen bleiben wir damit stabil auf einem guten Niveau“, kommentiert Thomas Stelzer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt, die Entwicklung und weist noch auf eine Besonderheit hin: „Die bisher niedrigste Arbeitslosenquote in einem Juni von 3,4 Prozent wurde im Jahr 2011 erstmals erreicht und tatsächlich seitdem, also im fünften Jahr in Folge, auf diesem Wert gehalten. Damit bestätigt sich die bereits längere Zeit zu beobachtende stabile Phase auf dem Arbeitsmarkt im Agenturbezirk.“

Der Leiter der Arbeitsagentur rechnet auch nicht mit einem weiteren deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit: „Dem stehen der auf absehbare Zeit nur sehr eingeschränkte Personalbedarf des produzierenden Gewerbes und die besonders Stadt und Landkreis Schweinfurt betreffenden Folgen der Abzuges der US – Armee entgegen“.

Die Anzahl der Menschen, die sich erstmals oder erneut nach einer Beschäftigung arbeitslos melden mussten, blieb mit 888 sowohl gegenüber dem Vormonat als auch dem Vorjahr praktisch unverändert. Durch die Aufnahme einer Beschäftigung konnten 1.018 Arbeitnehmer ihre Arbeitslosigkeit beenden, nur 20 weniger als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahr waren es allerdings 146 beziehungsweise 16,7 Prozent mehr.

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Im Mai waren sowohl die Zahl der neu angebotenen Arbeitsstellen als auch der Bestand an offenen Stellen im Vergleich zum Vormonat gesunken. Diese Entwicklung kehrte sich im Juni wieder um, dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter im Bezirk der Agentur für Arbeit Schweinfurt wurden mit 835 neuen Stellenangeboten 158 neue offene Stellen mehr gemeldet als im Vormonat und damit wieder so viele wie im April. Der Stellenbestand stieg ebenfalls wieder an, von 2.839 im Mai auf nunmehr 2.951, ein Zuwachs um 3,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 9,5 Prozent mehr.

„Dass trotz des steigenden Stellenangebots nicht noch mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, erklärt sich zum großen Teil durch die Schwierigkeit, Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen“, verweist Stelzer auf die Komplexität des Arbeitsmarktes. „Während in vielen Bereichen Fachkräfte fehlen, haben ungelernte Arbeitskräfte deutlich weniger Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Die Erfahrung der Vermittlerinnen und Vermittler der Arbeitsagentur zeigt, dass eine erfolgreiche Weiterbildung in den meisten Fällen die Chance auf einen Arbeitsplatz deutlich verbessert.“

Die Agentur für Arbeit fördert deshalb in einer Vielzahl verschiedener Angebote die berufliche Weiterbildung und unterstützt ihre Kunden bei der beruflichen Eingliederung. So wurden im Juni beispielsweise 660 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung unterstützt und 924 Menschen wurden in der beruflichen Weiterbildung gezählt.

Besonders die Stellenbesetzung in vielen Bereichen des Handwerks, bei den Gesundheitsberufen oder im Hotel und Gaststättengewerbe stellte die Vermittlungsfachkräfte des Arbeitgeberservices auch im Juni aufgrund mangelnder geeigneter (Fach-)Kräfte vor große Herausforderungen. Dagegen können gemeldete Arbeitsstellen im Bürobereich unverändert relativ zügig besetzt werden.

Aber nicht nur mangelnde Fachkenntnisse können eine Hürde auf dem Weg zurück in eine Beschäftigung sein, nach wie vor haben es Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, mit eingeschränkter Mobilität sowie ältere Menschen schwerer auf dem Arbeitsmarkt.

Die Erstaufnahmestelle für ausländische Flüchtlinge in Schweinfurt sorgt für eine ungewöhnliche Nachfragesteigerung seitens des Öffentlichen Dienstes. Fast 30 zusätzliche Stellen haben Regierung von Unterfranken, Stadt und Landratsamt Schweinfurt sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge der Agentur für Arbeit gemeldet.

Die Anzahl der Betriebe und Betriebsabteilungen, für die Kurzarbeit angemeldet war, verringerte sich im Vergleich zum Vormonat zwar lediglich von 33 auf 29 Betriebe/Abteilungen. Da sich darunter aber der letzte noch für Kurzarbeit angemeldete Großbetrieb mit rund 400 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern befand, sank die Zahl der Betroffenen von 893 im Mai auf 435 im Juni. Unter den nun noch gemeldeten Betrieben sind nur noch zwei, bei denen knapp über 100 Beschäftigte betroffen sind, in den anderen Fällen bewegen sich die Zahlen im zwei- oder einstelligen Bereich.

Für den Ausbildungsbeginn im Herbst wurden zwischenzeitlich wohl die meisten Ausbildungsverträge abgeschlossen. Dennoch waren im Juni von den seit Oktober 2014 bei der Agentur für Arbeit gemeldeten 3.131 Bewerberinnen und Bewerbern für eine Ausbildungsstelle noch 838 ohne Ausbildungsvertrag oder eine Alternative wie einen weiterführenden Schulbesuch. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Minus von 34 Personen oder 3,9 Prozent.

Auf der anderen Seite waren von den insgesamt 3.422 gemeldeten Stellen noch 1.241 unbesetzt, 19 oder 1,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Damit hat sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage weiter zu Gunsten der jungen Menschen verschoben, 100 Bewerberinnen und Bewerber konnten rechnerisch unter 148 unbesetzten Stellen wählen. Regional ergeben sich dabei keine nennenswerten Unterschiede, die Bandbreite schwankt zwischen 143 offenen Stellen im Landkreis Haßberge bis 153 Stellen in Stadt und Landkreis Schweinfurt für jeweils 100 Jugendliche, welche noch auf der Suche sind.

Der im Agenturbezirk dominierende Produktionsbereich hat dabei die höchste Anzahl an offenen Stellen und unversorgten Bewerbern, wobei das Verhältnis mit 100 zu 150 fast im Durchschnitt liegt. Bei den Büroberufen (Buchhaltung, Recht, Verwaltung) dagegen kommen auf 100 Interessenten nur noch 70 Angebote, während im Bereich Bau und Gebäudetechnik 30 gemeldete Bewerber noch 199 Stellen zur Auswahl haben, ein rechnerisches Verhältnis von hochgerechnet 663 Stellen für 100 an einem dieser Ausbildungsgänge interessierte Jugendliche.



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