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„Mund abputzen und weiter geht’s!“: Schnüdel-Keeper Julian Schneider freut sich auf Regensburg

SCHWEINFURT – Zwei Punkte Rückstand zum Relegations-, vier zum ersten Nichtabstiegsplatz: Nach dem aufregenden 4:4 der Schnüdel gegen Ingolstadt 2 ist die Ausgangslage des FC 05 nach wie vor bedrohlich, aber längst nicht hoffnungslos. Auch wenn es nun gegen die Nummer eins geht. Doch die schwächelt.

Der SSV Jahn Regensburg spürt längst den heißen Atem der Verfolger. Der Tabellenführer gewann zwar jüngst gegen einen dieser, besiegte die Spvgg Unterhaching nach zuvor nur einem Dreier aus sieben Partien, nach gar drei Niederlagen in Serie gegen Nürnberg 2, Aschaffenburg und Ingolstadt 2, gegen die Schweinfurt 05 ohne Niederlage blieb und fünf Zähler einfuhr. Auch Burghausen, die Club-Reserve und die kleinen Bayern sind dicht dran an den Oberpfälzern, die sich nach dem Match im Willy-Sachs-Stadion von Trainer Christian Brand trennen werden.

Das ist schon kurios und macht genauso neugierig auf dieses jahresabschließende Freitagabend-Flutlichtspiel wie die Tatsache, dass trotz Negativserie noch immer über 4000 Zuschauer die Regensburger gegen Unterhaching unterstützten. Reiselustig sollen sie auch sein. Klingt nach einem gut gefüllten Block mit Gästefans beim Spiel des 17. gegen den 23 Punkte besseren Ersten.

Julian Schneider wird es sicher genießen, wenn im letzten Spiel 2015 die Kulisse nochmal passt. Der 21-Jährige kam im Sommer vom Bayernligisten Großbardorf, absolvierte dort alle 34 Partien und musste gerade 26 Mal hinter sich greifen – weniger als jeder andere Keeper der Bayernliga Nord. Schneider empfahl sich damit für die Schnüdel, kam an sich als Nummer zwei hinter Chris Pfeiffer. Doch der ist nun Vergangenheit beim FC 05. Die letzten sechs Partien stand Schneider im Kasten und holte mit dem Schweinfurter Team gute sechs Punkte. Und nun beantwortete er unsere Fragen.

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Herr Schneider, der FC 05 ist in der Rückrunde noch ungeschlagen. Waren die beiden Heim-Unentschieden nicht trotzdem etwas zu wenig an Ausbeute?
Julian Schneider: Aufgrund unserer Tabellensituation wäre ein Dreier natürlich schon gut gewesen. Wobei man sagen muss, dass es zwei richtig schwere Spiele waren, in denen wir 0:1 und sogar 1:4 hinten waren. In der Hinrunde hätten wir solche Spiele vielleicht noch verloren, weshalb man, denke ich, von zwei gewonnen Punkten sprechen kann.

Wie betrachten Sie als Keeper so ein 4:4 wie jüngst gegen Ingolstadt? Einerseits war´s ein schönes Spektakel für die Fans, andererseits war fast jede Chance der Gäste auch ein Gegentor….
Julian Schneider: Zu allererst zählt die Mannschaft, die hervorragende Moral bewiesen hat und sich diesen Punkt verdient hat. Die Unterstützung der Fans war spitze und hat uns enorm geholfen, noch einen Punkt aus diesem Spiel zu holen. Für mich persönlich sind vier Gegentore natürlich nicht optimal, aber wir haben nicht verloren. Also konzentriert man sich auf das Positive, was der Punktgewinn definitiv war.

Lieber 0:0 als 4:4?
Julian Schneider: Lieber 0:0… (lacht)

Nun geht´s gegen das Profiteam aus Regensburg. Ein weiteres Highlight in Ihrer noch jungen Karriere?
Julian Schneider: Ich durfte ja schon ein paar Highlights mitnehmen, zum Beispiel den Sieg im Nürnberger Stadion. Dieses Spiel ist auch ein kleines Highlight, deshalb freue mich auch auf dieses Spiel, aber weiß auch um dessen Wichtigkeit.

Beim Hinspiel, dem denkwürdigen 0:5, waren Sie gar nicht dabei, wären nach Chris Pfeiffers Platzverweis statt Julian Glos eingwechselt worden. Sind Sie froh, dass dieses 0:5 an Ihnen vorüber ging?
Julian Schneider: Nein, ich habe damals sehr geärgert, dass ich verletzt war. Denn als Spieler einer Mannschaft ist man am Liebsten immer bei seiner Mannschaft dabei. Bei einem 0:5 genauso wie bei einem 5:0-Sieg.

Was erwarten Sie vom Rückspiel am Freitag? Bärenstarke Regensburger oder eher einen verunsicherten Jahn?
Julian Schneider: Sie haben Unterhaching mit 2:1 geschlagen und sind Tabellenführer. Ich denke, so werden sie auch auftreten. Mit breiter Brust und einer schlagfertigen Truppe. Wir müssen uns darauf einstellen und dagegen halten.

Der FC 05 holte immerhin sechs Punkte aus den sechs Partien mit Ihnen im Tor. Sie können einigermaßen zufrieden sein mit Ihrer Entwicklung, oder?
Julian Schneider: Es freut mich einfach, dass es bei uns wieder besser läuft als noch zu Beginn der Runde. Und dass ich meinen Teil dazu beitragen kann.

Anfangs der Saison ersetzten Sie in Unterhaching, dem Auftaktgegner nach der Winterpause, den gesperrten Chris Pfeiffer und ließen bei Ihrem Debüt unglücklich das entscheidende Tor zu. Was dachten Sie in dieser Phase des Sommers?
Julian Schneider: Ich habe mich nicht verrückt gemacht. Ich habe eigentlich ein ordentliches Spiel gemacht, dann ging es natürlich etwas unglücklich aus. Aber so ist Fußball. Ich bin noch jung und das passiert eben. Mund abputzen und weiter geht’s!

Waren Sie damals eine klare Nummer zwei hinter Chris Pfeiffer?
Julian Schneider: Da fragen Sie besser den Trainer. Ich habe einfach immer versucht, meine Leistungen zu bringen, mich weiterzuentwickeln und der Mannschaft zu helfen.

Hätten Sie es sich zugetraut, auch so zur Nummer eins zu werden, auch wenn Pfeiffer geblieben wäre?
Julian Schneider: Ja, ich bin ein junger, fleißiger und ehrgeiziger Spieler. Ich bin nicht gekommen, um mich dauerhaft auf die Bank zu setzen.

Grossbardorf Julian Schneider 2

Was sieht Ihr Karriereplan vor? Länger Schweinfurt 05 – oder vielleicht Profifußball?
Julian Schneider: Im Moment konzentriere ich mich voll auf den FC Schweinfurt. Ich will dort meine Leistung bringen, mich weiterentwickeln und die Mannschaft unterstützen.

Wenn man sich die Tabellen anschaut, wäre Schweinfurt aktuell Absteiger in die Bayernliga und der TSV Großbardorf Regionalligist. Ein eher unwirkliches Szenario oder denkbare Zukunft?
Julian Schneider: Großbardorf hat eine hervorragende junge Truppe mit ehrgeizigen Trainern. Für mich ist es keine große Überraschung, dass sie da stehen, wo sie stehen. Wir in Schweinfurt werden alles daran setzen, die noch nötigen Punkte einzufahren.

Hätten Sie es sich denn auch vorstellen können, in Großbardorf noch eine Saison zu bleiben?
Julian Schneider: Ich habe eine neue sportliche Herausforderung gesucht und will so hoch wie möglich spielen.

Sind Sie erstaunt, wie stark sich ihr einstiges Team in diesen Wochen präsentiert?
Julian Schneider: Wie ich oben schon erwähnt habe, ist es für mich keine große Überraschung, da sie über eine richtig starke Mannschaft verfügen, die gut geführt wird. Ich habe großen Respekt vor ihren Leistungen und ihrer Konstanz.

Nach dem Freitag ist Winterpause. Was planen Sie für die fußballfreie Zeit?
Julian Schneider: Ich bleibe zwar sportlich sehr aktiv, aber werde die freie Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen. Dazu gibt’s da jemanden, den ich einen kleinen Ausflug versprochen habe, auf den ich mich sehr freue (lacht).

Alles Gute und Danke für das Interview.

Diesen Beitrag stellte uns das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info zur Verfügung, das ihn bereits am Dienstag veröffentlicht hat.



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