Der lange Weg der Christine Bender – Teil 3: „Ich entführe Sie jetzt mit nach vorne!“
KOLITZHEIM / SCHWEINFURT – In den letzten beiden Teilen ging es viel um den Menschen Christine Bender, ihre Hobbies und ihren Glauben. Die bis dato als konservativ und männlich dominiert geltende Landkreis-CSU um den ehemaligen Landrat Harald Leitherer, hat mit Christine Bender ein sympathisches weibliches Gesicht bekommen. Im letzten Teil des Exklusivinterviews fragt InundumSw.de nach der Politikerin Christine Bender. Was ist es, das die neue stellvertretende Landrätin des Landkreises Schweinfurt antreibt?
Die zweifache Mutter Christine Bender, die auch gerne Marmeladen und Brotaufstriche aus Früchten und Rosen in ihrem Garten herstellt und einer Kindertanzgruppe traditionelle Tänze beibringt, gibt an, ein zeitgemäßes Frauenbild zu vertreten. Zusammen mit der Kreisvorsitzenden MdB Dr. Anja Weisgerber und einem ganzen Strauß an couragierten Frauen wie Martina Gießübel oder Edeltraud Baumgartl ziehen nun neue Kräfte im und außerhalb des Kreistags gleichberechtigt für die Christsozialen die Fäden.
Bereits als junge Mutter habe sie sich für flexible Kindergartenzeiten eingesetzt, um Frauen die Berufstätigkeit zu ermöglichen, berichtet Kreisrätin Bender. Bis heute bemüht sie sich als Bezirkspersonalrätin auch um die Gleichstellung von Frauen und Männern. Nun arbeitet sie als stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende daran mit, die Partei, ihre Vorstellungen und Ziele sowie Veranstaltungen im Kreis noch ansprechender darzustellen.
Sichtbares Zeichen des neuen Selbstverständnisses: Christine Bender sitzt nun nicht mehr im Gremium, sondern neben dem amtierenden Landrat Florian Töpper. Dieser Schritt war weniger politisches Kalkül, als Ausdruck der Offenheit und Kompromissfähigkeit in der CSU. „Ich entführe Sie jetzt mit nach vorne“, habe der Landrat charmant gebeten. Christine Bender hatte rasch – ohne Rücksprache mit ihrer Fraktion – reagiert und leitet fortan in direkter Nähe zum jungen SPD-Mann den Sitzungsverlauf im neuen Kreistag. Warum ihr Vorgänger auf dem Posten, der Wernecker Bürgermeister Paul Heuler, nicht neben dem Landrat seinen Platz eingenommen habe, wisse sie nicht, bekundet die 57-Jährige glaubwürdig. Ein Schelm, wer böses denkt.
„Sehr offen, partnerschaftlich und wertschätzend“ beschreibt sie die Zusammenarbeit mit dem roten Landrat Florian Töpper. Dessen politische Färbung sei bei der Ausübung und Zusammenarbeit im Amt zunächst zweitranging. „Es geht im Amt um keine einzelne Partei, sondern um die Bürger des Landkreises“, stellt die ehemalige Bezirksrätin bestimmt klar. Wenn sie ihre Funktionen als stellvertretende Landrätin wahrnehme, sei sie auch nicht als CSU-Politikerin tätig, sondern als „die Christine Bender“.
Ihre Partei sieht sie nach den Kommunalwahlen dieses Jahr gut aufgestellt. Sie verrät, dass wohl wenige damit gerechnet haben, die bisherigen 30 Sitze zu verteidigen. Nach der Abwahl des Landrates und dem Verlust der absoluten Mehrheit im Kreistag habe man mit mehr Stimmen für die politische Konkurrenten der CSU gerechnet. Daher sei sie mit dem Wahlausgang – wo sie mit 37.500 die meisten Stimmen aller Neulinge erreichen konnte – überaus glücklich. Die Zusammenarbeit mit CSU in der Stadt Schweinfurt laufe nun zudem „nun noch eine Schippe besser.“ Den Kreisvorsitzenden und Bezirksrat Stefan Funk lobt sie dabei ausdrücklich als einen guten Vermittler.
Die Kommunalpolitik war der Kolitzheimerin Christine Bender als Bürgermeistertochter zwar in die Wiege gelegt, eine klassische Parteikarriere von Schülerin – über Junger Union bis zur CSU – hat sie aber nicht hingelegt. „Mein Vater hat mein politisches Engagement nicht aktiv gefördert. Es war seinerzeit nicht üblich dass Frauen in die Partei eingetreten sind – wobei Politik in unserer Familie immer ein wichtiges Thema war“, sagt sie rückblickend. Mit 26 Jahren sei sie dann Mitte der 80er Jahre in die Frauen Union eingetreten. Zunächst, bis die Kinder selbständig wurden – Sohn Florian arbeitet bei einem großen Pharmakonzern und Tochter Katharina als Ärztin in Norwegen – stand die kommunalpolitische Tätigkeit ihres Mannes Rudolf im Vordergrund.
Gerne will sie unterstützen und wo es geht den Weg bahnen. Sie will für alle Bürger da sein, dort helfen, wo es möglich sei. „Oft geht es sicher langsamer als gewünscht und vieles steht unter Finanzierungsvorbehalt“, bat sie um Verständnis, dass nicht alle Wünsche und Forderungen sofort erfüllbar seien.
Eines aber, dies kann die neue stellvertretende Landrätin Christine Bender den Menschen im Landkreis versprechen wenn sie sagt: „Ich werde mein Bestes für die Menschen und den Landkreis geben“
Christine Bender sagt: “Ich liebe den Landkreis Schweinfurt, weil hier die Menschen modern und weltoffen leben und dennoch Tradition und Brauchtum ganz intensiv pflegen. Besonders schätze ich die hervorragenden Erzeugnisse aus der Landwirtschaft, Weinbau und die unserer Gärtner. Hier leben, engagieren und arbeiten wunderbare Menschen. Ich will beitragen um unseren Landkreis für alle noch lebenswerter und vorzüglicher zu machen.
Von Christopher Richter, für inundumsw.de
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