2:5 nach 2:0: Die erste Halbzeit der Schnüdel gegen Erfurt weckt Hoffnungen

SCHWEINFURT – Ja, okay: Bei dem, was der FC 05 in den ersten 45 Minuten gegen Drittligist Erfurt zeigte, dürfte es sich schon um gehobenes Regionalliga-Format gehandelt haben. Und das macht Mut, denn: „Von der ersten Elf werden in Schalding-Heinig sicherlich ein paar Spieler auf dem Platz stehen“, kündigte Trainer Gerd Klaus nach der Generalprobe für den Punktspiel-Auftakt an.

Mit den angeschlagenen Philip Messingschlager und Pedro Güthermann sowie mit Daniel Diroll (schulische Gründe) fehlten noch drei Mann. „Messi“ und Zugang Güthermann dürften bis Donnerstag fit werden und kommen für zwei Startplätze in Frage, die am Freitagabend zwei weitere Testspieler, beide für äußerst gut befunden, einnahmen.

Nikola Jelisic und Herbert Paul würde der FC 05 freilich zu gerne verpflichten. Als „super“ und „sehr gut“ bewertete Klaus das Auftreten beider auf der rechten Außenbahn. Jelisic (21), ein Bosnier, zuletzt bei Regionalligist Cloppenburg im Norden aktiv, spielte offensiv, Paul (22), lange im Fürther Nachwuchs tätig, bildete den defensiven Part dazu. Beide waren in der Jugend Nationalspieler, beide kickten zuletzt auch noch für Bayern München.

Angesichts der nächsten Unterhachinger Verpflichtung vom langjährigen Münchner Löwen-Profi Dominik Stahl wären Zugänge von diesem Format natürlich notwendig, wenn die Schnüdel nächste Saison schon eine Rolle im ganz vorderen Tabellenfeld spielen wollen. Mit Julian Löschner entschied sich ein 19 Jahre alter Ex-Erfurter nun nach Probetrainings bei Bayern München II und 1860 München II für die Grün-Weißen und ist links hinten der Nachfolger von Kapitän Bastian Lunz, dessen Binde nun Marco Janz trägt.

Nach 14 Minuten hieß es 2:0 für Schweinfurt, weil Joe Bechmann nach einem Eckentrick und Adam Jabiri auf Pass von Nic Görtler trafen. „Wir waren die bessere Mannschaft, haben keine Erfurter Chancen zugelassen“, lobte Gerd Klaus sein Team für erstaunlich gute 45 Minuten. Die rund 15 Fans der Thüringer, jeder einzelne wurde von einem kompletten Polizeibus (!) nebst Besatzung bewacht – was für eine sinnlose Verschwendung von Steuergeldern! -, staunten nicht schlecht.

Doch dann wechselten beide Teams nahezu komplett durch. Bei Erfurt stand nun Pablo Pigl auf dem Rasen, den die Schnüdel-Fans zu gerne wieder in Schweinfurt sehen würden. Binnen 60 Sekunden trafen für die Gäste die Ex-Kickers Christopher Bieber und Liridon Vocaj. Letzterer nach bitterem Fehler von Michael Krämer, der wie die neuen Innenverteidiger Andreas Bauer und Christopher Kracun als Janz- und Bechmann-Ersatz keinen guten Abend erwischten. Bauers Foul an Samir Benamar verursachte Mario Erbs Elfmetertor zum 2:3, nach Benamars Strafstoß nach einem Foul von Keeper Julian Schneider hieß es 2:4 und stand der Sieger fest.

„Wir haben uns nach dem Seitenwechsel vorgenommen, kein Tor zu kassieren. Und dann das. Dann nimmt das Spiel eine Dynamik an, die Mannschaft ist verunsichert, man kann aber nicht wieder auswechseln…“, weiß Gerd Klaus. Testspieler Johannes Pex („er hat sich bemüht, ist ein ganz junger Spieler, bei dem man Abstriche machen muss“) ging in den zweiten 45 Minuten mit unter. Doch die erste Halbzeit mit der Top-Besetzung machte natürlich Mut für Schalding-Heining.

Möglichst ein voller Bus lauter Fans soll die Schnüdel am Donnerstag nach Niederbayern begleiten. Um 13 Uhr ist Abfahrt am Stadion. Unter der Mailadresse b.liebald@fcschweinfurt05.de bittet der FC 05 möglichst noch am Wochenende um konkrete Anmeldungen, denn der Bus fährt erst ab 40 Mann (und Frau). Fahrpreis: Gerade mal 20 Euro – und da ist auch schon die Eintrittskarte enthalten für das Regionalliga-Eröffnungsspiel. Wer Zeit und ein grün-weißes Herz hat, sollte sich das besser nicht entgehen lassen.

Fußball-Vorbereitungsspiel: 1. FC Schweinfurt 05 – FC Rot-Weiß Erfurt: 2:5 (2:0)
Schweinfurt: Schneider – Paul, Janz (46. Bauer), Bechmann (46. Kracun), Löschner (46. Pex) – Jelisic (76. Golla), Fery (46. Krämer), Haller (46. Illig), Krautschneider (66. Topuz) – Görtler (46. Müller), Jabiri (66. Schmidt).
Erfurt: Klewin – Struß, Nikolaou, Ihenacho, Tyrala, Odak, Aydin, Sunusalo, Möckel, Menz, Kammlott; auf der Bank und eingewechselt: Domaschke – Laurito, Bergmann, Vocaj, Uzan, Brückner, Pigl, Erb, Benamar, Bieber.
Schiedsrichter: Steffen Brütting (Effeltrich). Zuschauer: 367. Tore: 1:0 Johannes Bechmann (11.), 2:0 Adam Jabiri (14.), 2:1 Christopher Bieber (47.), 2:2 Liridon Vocaj (48.), 2:3 Mario Erb (73., Foulelfmeter), 2:4 Samir Benamar (78., Foulelfmeter), 2:5 Tugay Uzan (85.).