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Tipps von Kreisfachberaterin Brigitte Goss gegen die Fruchtfliegenplage im Hausgarten

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LANDKREIS SCHWEINFURT – Fruchtfliegenschwärme befallen gerade jetzt Brombeeren, Feigen, Himbeeren, Pfirsich, Tafeltrauben und viele andere Früchte. Dabei handelt es sich aber nicht um gewöhnliche Essigfliegen, sondern um die zugewanderte Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) auch Suzukiifliege genannt. Die Fliege ist winzig und mit nur einer Größe von drei Millimetern kaum zu erkennen.

Die Weibchen stechen die Beerenhaut an, legen ihre Eier hinein. Die Früchte faulen und verderben schon am Strauch oder Baum, da die Fliegenweibchen die Beerenhaut aufbeißen und verletzen. Anders als die bisherigen Essigfliegen, die faulendes Obst und überreife Früchte befallen, legt sie ihre Eier in Obst, das erst zu reifen beginnt. Innerhalb von zehn Tagen schlüpft eine neue Generation. So kann die Fliegenpopulation unter günstigen Witterungsbedingungen bedrohliche Ausmaße erreichen.

„Dieser Sommer mit mäßigen Temperaturen und wiederkehrenden Regenphasen bot für diese Taufliegen ideale Bedingungen“, weiß Brigitte Goss, Kreisfachberaterin Gartenbau am Landratsamt Schweinfurt. Trotzdem kam es in diesem Gartenjahr ziemlich spät zur Suzukii-Epidemie. Fachleute vermuten, dass die Population der Suzukiifliege im vergangenen Jahr aufgrund des sehr heißen Sommers zum Erliegen kam. Kreisfachberaterin Goss vermutet, dass es deshalb so lange dauerte bis sich diese Fliegenmassen entwickeln konnten.

Das Spektrum der Wirtspflanzen ist sehr groß: Süßkirschen, Erdbeeren, Pflaumen, Pfirsiche, Stachelbeeren, Heidelbeeren, jetzt besonders Kiwi, Feigen, Brombeeren und Tafeltrauben. Aber auch Wildpflanzen werden nicht verschont. Kornelkirschen, Schlehen und Holunder werden befallen. An Apfel und Birne dringen die Kirschessigfliegen hauptsächlich in verletzten Schalen vor. Es scheint, dass die Suzukiifliege sich in erster Linie in dunkel farbigen und dünnschaligen Obst vermehrt. Leider sind auch Wildbeeren, wie Holunder in der freien Natur betroffen. Somit ist eine weitere Ausbreitung kaum zu stoppen.

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Kiwi mit KirschessigfliegenbefallDie Kreisfachberaterin empfiehlt den Gartenbesitzern die Früchte kontinuierlich und sogar frühzeitig zu ernten und keine überreifen Früchte hängen zu lassen. Mit Maden befallene Früchte sollten nicht einfach auf den Kompost oder in die Biotonne, sondern mit kochendem Wasser übergossen und dann entsorgt werden. Diese Maßnahme reduziert zumindest den Befallsdruck in der nahen Umgebung. Kurzfristig hilft auch das Ausschneiden von Laub, sodass Früchte besonnt werden, denn in der Sonne, so Brigitte Goss, halten sich die Fliegen nicht gerne auf.

Fallen, die mittlerweile im Internet angeboten werden und Suzukiiweibchen einfangen, sind während der Erntephase wenig hilfreich. Sie eignen sich lediglich zur Kontrolle. Früchte, wie Kiwi oder Tafeltrauben, die noch nicht reif sind, könnten mit Schutznetzen geschützt werden. Sogenannte Erdflohnetze bzw. Gemüseschutznetze mit einer 0,8 Millimeter Maschenweite bieten einen guten Schutz, wenn vor der Ernte die Netze so angebracht werden, dass keine Fliegen eindringen können.

Weitere Hinweise gibt es auf der Internetseite des Julius-Kühn-Instituts, dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, unter http://drosophila.jki.bund.de/

Bilder: Brigitte Goss



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