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Die späte Wende im Dauerregen: Der FC 05 verliert diesmal etwas arg unglücklich

Keiler Helles

SCHWEINFURT – Ausgerechnet die vor Wochen noch nahezu „abgeschlachteten“ Seligenportener um Keeper und Ex-Schnüdel Chris Pfeiffer sorgten Freitagabend ja dafür, dass Spitzenreiter Spvgg Unterhaching erstmals in dieser Saison nicht gewann. Schwächelt der Meisterschaftsfavorit? Und könnten dann die Verfolger parat stehen, falls….?

Nun ja, der FC 05 kommt für Rang eins sicher nicht mehr infrage. Aber die kleinen Löwen können sich seit samstagabend wieder Chancen ausrechnen auf den Titelgewinn. Auch wenn sie in Schweinfurt höchst glüklich gewannen. Bis zur 79. Minute sah alles nach einem Sieg der Schnüdel aus. Sie führten 1:0, waren in Überzahl – und kassierten dann noch eine Ampelkarte und danach zwei ganz dumme Tore. Heimniederlage zwei in dieser Saison wäre vermeidbar gewesen.

Der Dauerregen im Willy-Sachs-Stadion hielt sicher mehrere hundert fans von einem Besuch dieses Spitzenspiels ab. Im Mai 1990 war das Wetter ähnlich gruselig schlecht, als der FC 05 mit dem 3:3 im Grünwalder Stadion die Bayernliga-Meisterschaft klar machte, die zum späteren Aufstieg in die 2. Liga führte. Lang, lang ist´s her… Mittlerweile befinden sich die Grün-Weißen gerade noch mit dem Nachwuchs der Löwen auf Augenhöhe. Diesen Samstagabend machten die Schweinfurter weitesgtgehend richtig Spaß. Das 1:0 lag mehrfach schon in der Luft in einer qualitativ höchst odentlichen ersten Halbzeit. Steffen Krautschneider, Nicolas Görtler, Marius Willsch und Nikola Jelisic vergaben aber in den ersten 30 Minuten gute Gelegenheiten. Marco Haller, einer von diesmal vielen richtig Guten im Dress der Hausherren, tat das kurz vor der Pause nicht: Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke fasste er sich ein Herz und traf zur hochverdienten Führung der Schnüdel.

Es war eine Mischung aus Pech und ein bisschen Unvermögen, weshalb die Partie dennoch kippen sollte. Als Münchens Kapitän Felix Weber mit gestreckten Beinen in Kevin Fery flog und deshalb glatt Rot sah, da sprach vieles für den FC 05: 1:0 und ein Mann mehr! Doch dann musste der frisch eingewechselte Pedro Güthermann mit einer Zerrung nach wenigen Minuten wieder vom Feld, traf bei einem Konter der für ihn gekommene Marino Müller nur den Außenpfosten. Das war in der 74. Minute. Noch immer sah alles gut aus. Doch dann flog auch Nikola Jelisic mit der Ampelkarte vom Feld, konnte Felix Bachschmid nur eine Minute später frei vor Julian Schneider den FC-Keeper ausspielen. Damit freilich nicht genug: Der eingewechselte Neuner der Löwen nutzte fünf Minuten vor dem Ende den Befreiungsschlag von Innenverteidiger Michael Kokocinski, sah Schneider etwas zu weit vor dem Kasten stehen und lupfte das Leder zum 1:2 in die Maschen. Selbst mit Daniel Diroll als weiteren Stürmer erarbeiteten sich die Gastgeber danach keine Chancen mehr zum Ausgleich, der freilich verdient gwesen wäre.

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Fünf Siege, zwei Unentschieden, vier Niederlagen – die Schweinfurter stellen derzeit so etwas wie gehobenes Mittelmaß dar. Seit Samstagabend dürfte klar sein, dass sie mit den Plätzen ganz weit vorne vielleicht nichts zu tun haben werden, dass die Abstiegsgefahr aber sicher auch zu keinem Thema werden sollte. Mittelmaß freilich verkauft sich recht schlecht. Gegen den starken Aufsteiger und bisherigen Angstgegner Garching, gegen Fürth 2, Augsburg 2 und Schalding-Heining stehen bis Anfang November jeweils an Samstagnachmittagen nicht unbedingt Schlagerspiele an. Doch an den Freitagabenden dazwischen in Rosenheim, Memmingen und bei Bayern München 2 können die Schnüdel mit einer Punktausbeute Werbung betreiben für ihre nächsten Heimspiele. Das 1:2 gegen die kleinen Löwen war trotz Niederlage ja nicht gerade die schlechteste Darbietung. Und beim nächsten Mal ist garantiert auch das Wetter wieder besser.

Fußball-Regionalliga-Bayern: FC Schweinfurt 05 – TSV 1860 München II: 1:2 (1:0)
Schweinfurt: Schneider – Messingschlager, Billick, Bauer (87. Diroll), Paul – Fery, Haller – Willsch (66. Güthermann / 74. Müller) – Jelisic, Krautschneider – Görtler; Trainer: Klaus.
München: Engl – Weeger, Weber, Kokocinski, Busch – Genkinger (81. Pongracic), Hursan, Seferings – Karger, Marton (77. Koussou), Heinrich (41. Bachschmid); Trainer: Bierofka.
Schiedsrichter: Tobias Baumann (Seebach).
Tore: 1:0 (44.) Haller, 1:1, 1:2 (80., 85.) Bachschmid.
Rot: Weber (München, 56., grobes Foulspiel).
Gelb-Rot: Jelisic (Schweinfurt, 79., wiederholtes Foulspiel).
Zuschauer: 1257.

Mit Kapitän Marco Janz (23, Abwehr, Adduktoren) und Christopher Kracun (23, Mittelfeld, Oberschenkel) fielen zwei Akteure aus. Pedro Güthermann (19, Offensive) musste wegen einer Oberschenkel-Zerrung nur acht Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Feld.



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