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Oberschwarzachs Hoch vor dem Derby: Als „Winnertruppe“ den Aufschwung genießen

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OBERSCHWARZACH – Der SV-DJK Oberschwarzach ist rechzeitig vor dem Derby gegen Geesdorf endgültig zurück in der Erfolgsspur in der Fußball-Bezirksliga. Nach gutem Saisonstart gab´s zwischenzeitlich mal drei Niederlagen in Serie. Nun dürfte bei elf Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze und nur deren fünf auf Rang zwei der Blick wieder leicht nach oben gehen, oder?

Die beiden Spielertrainer Simon Müller und Alexander Gress standen für ein wie immer höchst lesenswertes Doppel-Interview zur Verfügung, blicken auf Geesdorf, auf die anderen Derbyrivalen und auf das bald folgende Heimspiel gegen die überraschende Nummer eins.

Herr Müller, Herr Gress, schön, dass es mal wieder klappt mit einem langen Interview. Sind Sie denn beide inzwischen wieder zufrieden mit dem Verlauf dieser Runde nach zuletzt vier Siegen in den vergangenen fünf Partien?
Alexander Gress / Simon Müller: Mit der momentanen Tabellenplatzierung sind wir nicht unzufrieden, wissen aber auch, dass es sehr eng in der Tabelle zugeht und dass es nur eine Momentaufnahme ist. Es ist aber eine Tendenz nach oben zu erkennen in den letzten Spielen. Gegen Gerolzhofen haben wir nicht unsere beste Leistung abgerufen, waren aber trotzdem wie auch gegen Forst die Woche zuvor der verdiente Sieger. Wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel und wollen bis zur Winterpause aber erstmal die ordentlichen Ergebnisse in den letzten Spielen bestätigen.

Nun ist ja sicherlich das Derby in Gerolzhofen eines der wichtigsten Spiele der Saison für einen Oberschwarzacher oder Wiebelsberger. Dementsprechend groß wird Ihre Freunde nach dem 1:0-Sieg gewesen sein. Aber mal ehrlich: Bei nun schon neun Punkten Rückstand auf das rettende Ufer und nun dem Auswärtsspiel in Dampfach vor der Brust – machen nicht sogar Sie sich ein bisschen Sorgen um den FC Geo?
Alexander Gress / Simon Müller: Das Derby gegen Geo ist immer ein absolutes Highlight, für den Verein und jeden einzelnen Spieler. Da erinnern wir uns gerne an unsere erste Saison hier bei der SG. Damals trennten uns und den FC Gerolzhofen vier Ligen, da mussten wir noch gegen die dritte Mannschaft von Geo ran. Das ist schon eine wahnsinnige Entwicklung in den letzten Jahren. Neun Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz sind natürlich viel, allerdings bei noch ausstehenden 18 Partien ist der Zug noch lange nicht abgefahren.

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Schauen wir mal zu einem anderen Rivalen, der es derzeit durchaus besser macht. Unabhängig von der jüngsten Niederlage: Hätten Sie die DJK Dampfach so weit vorne erwartet?
Alexander Gress / Simon Müller: Die DJK Dampfach hatte in den letzten Jahren schon immer eine gute Mannschaft, deswegen war es nicht so eine große Überraschung für uns. Vor der Niederlage am Wochenende hatten sie eine respektable Serie von sieben Siegen in Folge.

Nun kassierte Ihr Team die erste Saisonniederlage zuhause gegen Dampfach. Was wäre wenn-Fragen mögen ja an sich blöde sein. Aber Sie hätten sich damals Ende August ganz oben festbeißen können. Wäre es danach mit einem Erfolgerlebnis anders gelaufen in Strahlungen und gegen Münnerstadt?
Alexander Gress / Simon Müller: Ja, solche Fragen sind immer schwer zu beantworten. Möglicherweise hätten wir dann den ein oder anderen Punkt mehr. Aber wir müssen mit unserer momentanen Situation arbeiten – und die ist ja auch nicht so schlecht.

Drei Mal Meister, dann erst Neunter und danach Dritter in der Bezirksliga: Seit 2010 geht´s in Oberschwarzach ständig aufwärts. Rang drei ist nun wieder recht nahegerückt. Geht das „Erfolgsmärchen“ in Oberschwarzach weiter? Und würde auch ein fünfter, sechster oder siebter Platz Sie diese Saison zufrieden stellen?
Alexander Gress / Simon Müller: Wenn wir die Saison mit einer ähnlichen Punkteausbeute wie letzte abschließen und dann auf Platz fünf oder sechs stehen, dann sind wir zufrieden. Es wird sehr schwer, die letzte Saison zu übertrumpfen. Wenn man Woche für Woche sieht, wie sich unsere Jungs im Training reinhängen, unseren Matchplan durchziehen am Spieltag und mit welcher Intensität und Begeisterung sie bei der Sache sind, stellt uns das als Trainer unabhängig von der letztendlichen Platzierung zufrieden. Da sehen wir, dass wir einiges richtig machen.

Der FC Bad Kissingen führt jetzt recht souverän die Tabelle an. Denkt man sich da: Wenn ein Aufsteiger so weit oben steht, dann könnte Ihr Team da doch eigentlich auch mithalten?
Alexander Gress / Simon Müller: Wir haben Kissingen noch nicht beobachtet, weil wir sie erst am letzten Hinrundenspieltag haben. Aber es ist ja in der Liga bekannt, dass Kissingen kein normaler Aufsteiger ist. Sie haben nach Ihrem Aufstieg einige Neuzugänge bekommen und spielen bis jetzt eine überragende Saison. Wir glauben aber, dass die Liga extrem eng ist und speziell unter den ersten acht, neun Mannschaften nur Nuancen entscheiden. Da kann jeder jeden schlagen!

Die Bad Kissinger kommen bald zu Ihnen, zuvor geht´s nach Ramsthal zum Kellerkind, das letzte Saison Meister wurde, Bad Kissingen nicht. Überraschen Sie die beiden Neulinge aus dem Spielkreis Rhön?
Alexander Gress / Simon Müller: Ramsthal hat ganz andere infrastrukturelle Verhältnisse wie Kissingen. Beide Aufsteiger sind nicht zu vergleichen. Für uns wird das Spiel in Ramsthal sicherlich nicht leichter wie dann zuhause an der Oberschwarzacher Kirchweih gegen Kissingen. In Ramsthal muss man sich auf eine kämpferisch starke Truppe und einem kleinen Platz einstellen um zu bestehen.

Nun steht für Oberschwarzach aber erstmal das Derby gegen den FC Geesdorf an. Zwei 1:0-Siege gelangen dem Team zuletzt bei der FT Schweinfurt und vor allem gegen Euerbach/Kützberg. Gehen wir recht in der Annahme, dass Sie gewarnt sind?
Alexander Gress / Simon Müller: Wir kennen Geesdorf sehr gut. Hassan Rmeithi leistet seit Jahren mit seiner Mannschaft sehr gute Arbeit. Die Verhältnisse in Geesdorf sind ähnlich wie bei uns. Ein kleiner Dorfverein erlebt die beste Zeit seiner Vereinsgeschichte und blüht für eine gewisse Zeit auf. Dass es irgendwann mal wieder bergab geht, bringt die demografische Entwicklung und die Anzahl immer weniger Jugendfußballer mit sich. Aber solange man im Aufschwung ist, sollte man den Fußball genießen und mit kontinuierlicher und fleißiger Arbeit das Hoch möglichst lange halten. Dieses Bemühen und die fleißige Arbeit am Erfolg sehen wir in beiden Vereinen.

Gegen Geesdorf gab´s ja zuletzt immer heiße Duelle. An welche Begebenheit erinnern Sie sich spontan sofort?
Alexander Gress / Simon Müller: Spontan erinnern wir uns an die zwei Spiele in der Kreisligasaison zurück. Wir haben damals zwei überragende Spiele gegen Geesdorf gemacht und zweimal gewonnen. Das war eine Initialzündung für einen weiteren Durchmarsch. Weiterhin sind natürlich aber auch die letzten Duelle in Erinnerung. Vor gut einem Jahr gewannen wir in einem spannenden Spiel 2:1 in Geesdorf. Zuletzt gab es aber im Ligarückspiel und im Pokal zwei knappe Niederlagen. Am Samstag möchten wir speziell die Niederlage im Pokal vergessen machen und einen weiteren Derbysieg einfahren.

Geesdorf, Bad Kissingen, danach Wiesentheid und Euerbach: Bis Jahresende folgen nur noch echte Heimschlager. Wiesentheid und Euerbach haben Sie ja in der Hinrunde schon geärgert. Folgen da echte Festwochen mit danach vielleicht sogar Rang zwei im Visier?
Alexander Gress / Simon Müller: Wie bereits erwähnt möchten wir bis zur Winterpause kontinuierlich Punkte sammeln um uns in der ersten Tabellenhälfte festzusetzen. Wir freuen uns auf diese Spiele!

Was auffällt: 17 geschossene und 16 kassierte Tore nach einem Dutzend Partien. Das ist einerseits eher mau, andererseits höchst ordentlich. Mag man als Trainer lieber 1:0- statt 4:3-Siege, weil Geduld und gutes Verteidigen für eine Entwicklung der Mannschaft sprechen und eine gute Abwehr ja generell Meisterschaften gewinnen kann?
Alexander Gress / Simon Müller: Wir hatten bereits in der letzten Saison eine ähnliche Bilanz. Die Defensivbilanz steht für die geschlossene Arbeit unserer Truppe gegen den Ball. An unserer Offensivbilanz arbeiten wir intensiv mit der Mannschaft, da wir da einfach besser werden müssen. Aspekte wie das Spiel im letzten Drittel und ein systematisches Umschaltspiel nach Ballgewinn wollen wir hier im Speziellen verbessern. Wir versuchen jedoch der Truppe auch immer wieder deutlich zu machen, dass es sehr wichtig ist, eine „Winnertruppe“ mit einer großen Mentalität und einem exzellenten Teamgeist zu sein. Es bringt nichts, am Ende der Saison mit einem Torverhältnis von 60:110 Platz 13 anzusteuern und der Meinung zu sein, man habe guten Offensivfußball gespielt. Fußball ist mehr – und in diesem Fall wären uns auch 15 1:0 Siege deutlich lieber.

Noch ein paar Sätze zur Reserve, die nach dem Aufstieg in der Kreisklasse momentan hinten drin hängt. Wie wichtig ist Ihnen der Unterbau, wie bedeuten das Vorspiel am Samstag, das wegweisende Derby der Zweiten gegen Mitaufsteiger Brünnau?
Alexander Gress / Simon Müller: Für uns ist die zweite Mannschaft sehr wichtig. Sie bietet eine gute Perspektive für unsere jungen Spieler, die gerade erst aus der Jugend gekommen sind und die es langfristig in die Erste schaffen wollen. Da war der Aufstieg letzte Saison natürlich ein guter Schritt. Bei uns läuft das Training der ersten und zweiten Mannschaft auch noch parallel oder sogar gemeinsam ab, was in vielen anderen Vereinen in der Bezirksliga schon lange nicht mehr der Fall ist. Gegen Brünnau hat die Zweite am Samstag ein besonderes Derby vor Augen. In den letzten Jahren haben wir immer ordentliche Spiele abgeliefert aber meist unglücklich verloren oder Punkte liegen gelassen. Das ändert sich nun hoffentlich!

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute!

Diesen Beitrag stellte uns das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info zur Verfügung. Dort erschien er bereits Mitte der Woche und mit vielen Fotos. Auf anpfiff sind die „kleinen“ Fußballer der Region die wahren Champions. Das Portal befasst sich rund um die Uhr mit den lokalen, unterklassigen Ligen und beleuchtet die Situation in der Bezirksliga Ost mit mindestens einer Geschichte pro Woche. Derzeit besteht bei anpfiff.info die Möglichkeit, bei einem Gratis-Abo in das Portal hinein zu schnuppern.



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