NA OHNE Kategoriezuordnung

Zeuzleben/Stettbach in der Krise: Enger zusammen rücken, auf die Stärken besinnen

STETTBACH / ZEUZLEBEN – Wäre da nicht die etwas überraschende Talfahrt des TV Oberndorf-Schweinfurt, die SG TSC Zeuzleben /Sportfreunde Stettbach würde aktuell das Tabellenende der Schweinfurter Fußball-Kreisklasse 1 zieren. Nach neun sieglosen Partien, in denen nur zwei Punkte gelangen.

Und dabei sollte doch alles besser werden nach dem Zusammenschluss. Und wurde es ja eigentlich auch zunächst. Nun gut, bei A-Klassist FC Wipfeld flog das Team früh aus dem Toto-Pokal. Doch in die Punkterunde startete es mit zwei 2:1-Heimsiegen über Schwebenried/Schwemmelsbach 2 und Aufsteiger Büchold. Dann aber die Talfahrt, die sicherlich auch darin gipfelte, dass die zweite Mannschaft aus der A-Klasse abgemeldet wurde.

In zwei Kellerduellen müssen nun Punkte her. Vorher sprach anpfiff.info mit den beiden Spielertrainern Marco Burkard und Jens Vogel.

Herr Burkard, Herr Vogel, was ist los bei Ihnen? Neun Spiele ohne Sieg, vorletzter Platz: Ergebniskrise oder eine Tendenz?
Marco Burkard: Leider eine kleine Tendenz, da uns durch Verletzungen und Auslandsstudium einige Leistungsträger ausgefallen sind.
Jens Vogel: Wir haben so viele Baustellen im Team, dass es zur Zeit sehr schwer ist, in der Liga zu bestehen. Durch zahlreiche Ausfälle oder Spieler die nicht zur Verfügung stehen, haben wir keine Konstanz in unserem Spiel – und da ist es sehr schwer zu punkten.

Muster
Hotel
Gaspreis

Sie starteten doch so gut mit zwei Siegen. Hätte das nicht für großes Selbstvertrauen und einen positiven Lauf sorgen können?
Jens Vogel: Doch schon, aber zum Rundenstart haben wir noch einen ganz anderen Kader zur Verfügung gehabt, als wir ihn im Moment haben.
Marco Burkard: Der Start nach einer durchwachsenen Vorbereitung war ganz gut, wir haben das System von Libero auf Viererkette umgestellt, was eigentlich gut funktionierte, wie oben schon erwähnt. Bis uns einige Leistungsträger nach und nach durch Verletzungen und Auslandsstudium ausgefallen sind. Da ist es dann schwierig, diese Spieler eins zu eins zu ersetzen.

Wenn sich zwei Vereine zusammen tun, dann erwartet man eigentlich einen Aufschwung. Warum bleibt der anscheinend in Zeuzleben/Stettbach aus?
Jens Vogel: Das bleibt aus, da uns alleine in Zeuzleben drei ganz wichtige Leistungsträger der letzten Saison nicht mehr zur Verfügung stehen und jetzt noch das Verletzungspech dazugekommen ist.
Marco Burkard: Es ist leider so, dass manche Spieler ihr Leistungspotenzials was sie im Training zeigens an den Spieltagen nicht abrufen können, oder die Kreisklasse teilweise eine Überforderung ist.

anpfiff.info besuchte noch das zweite Match der zweiten Mannschaft in Niederwerrn. Zwei der ersten drei Partien gewann ihre Reserve. Nun aber wurde sie abgemeldet. Warum das denn? Beim letzten Spiel standen doch noch 14 Mann im Kader…
Marco Burkard: Durch die vielen verletzten Spieler bei der ersten Mannschaft sind die Spieler der zweiten nachgerutscht, wodurch logischerweise die Spieler der dritten in der zweiten spielen mussten, diese aber vom spielerischen Potenzial überfordert waren, oder sie mussten teilweise zweimal am Wochenende spielen. Das war auf Dauer nicht möglich.
Jens Vogel: Aufgrund der vielen haben wir keine andere Möglichkeit gesehen, als diese Mannschaft abzumelden. Beim letzten Spiel waren bei uns fünf Seniorenspieler im Aufgebot gestanden – und das konnte ja auch nicht zum Normalfall werden.

War der Zusammenschluss nicht auch deshalb gedacht, damit eben eine zweite Mannschaft ohne Personalsorgen an den Start gehen kann?
Marco Burkard: So war die Theorie, der Fußball hat leider nicht mehr die Priorität bei Spielern, wie es noch vor zehn Jahren der Fall war. Es wissen alle Spieler, dass sie gebraucht werden – und dass sie deshalb auch mal einen Gang zurückschalten können, weil sie ja eh wieder aufgestellt werden.
Jens Vogel:Wenn wir keine Verletzungsseuche über die letzten Monaten gehabt hätten, wäre das auch nicht so gekommen, wie es im Moment ist.

Nun sind ja wohl ein paar Spieler „übrig“ nach dem Abmelden. Werden die jetzt beschäftigunglos sein?
Marco Burkard: Eher nicht, da von unseren Studenten meistens jemand fehlt und wir da jetzt rotieren können.
Jens Vogel: Es sind sicherlich zwei oder drei Spieler zu viel für zwei Mannschaften. Aber da wir auch einige Studenten haben, die nicht jedes Wochenende in die Heimat kommen, ist bei uns kein Spieler beschäftigungslos. Es ist so angenehmer, da doch der ein oder andere jetzt einfach mal aussetzen kann.

Zurück zum Tagesgeschäft: Nun stehen die Partien zuhause gegen Türkiyemspor und dann beim momentanen Schlusslicht TV Oberndorf-Schweinfurt an. Da müssen doch fast schon zwei Siege her, um den Anschluss zu halten, oder?
Jens Vogel: Da haben Sie vollkommen Recht! Aber in unserer momentanen Situation dürfen wir nicht denken, dass der Anschluss weg ist, wenn wir diese Spiele verlieren. Wir müssen versuchen mit den Spielern, die wir zur Verfügung haben, in ein System zu kommen, das nicht nur die nächsten zwei Spiele hilft, sondern darüber hinaus uns wieder in die richtige Spur bringt.
Marco Burkard: Ja klar, diese direkten Duelle müssen wir gewinnen, was anderes zählt da nicht, um dran zu bleiben. Als Mannschaft müssen wir noch enger zusammen rücken, uns auf unsere Stärken besinnen und die Fehler so gut es geht vermeiden.

Wer fehlt Ihnen momentan und warum?
Jens Vogel: Es fehlen alleine drei Spieler durch Bänderrisse im Knie, vier Spieler mit muskulären Problemen oder Bänderdehnung, zwei Spieler durch Auslandssemester und ein Spieler, der drei Wochen im Urlaub ist.
Marco Burkard: Konkret sind das Benedikt Rumpel (Knie), David Silß (Kreuzband), Chris Anding (Kreuzband), Marcel Reith (Auslandsstudium Japan), Andre Reith (Auslandsstudium England), Jonas Weißenberger (Sprunggelenk), Achim Dittmer (Sprunggelenk), Michael Engelmaier (Oberschenkel)

Hätten Sie gedacht, dass die einstigen Kreisligisten Türkiyemspor und TV Oberndorf-Schweinfurt wieder so weit unten stehen würden? Oder anders gefragt: Wie schwer wird die Mission diese Saison für Sie, wenn man weiß, dass man wohl ein bis zwei dieser Mannschaften hinter sich lassen muss für den Klassenerhalt?
Marco Burkard: Es ist eine Herausforderung, die aber lösbar ist. Wir müssen weiter im Training an uns arbeiten und im Spiel die eigenen Fehler minimieren und auch aus den Fehlern lernen, die wir in der Vergangenheit gemacht haben. Dann können wir das Ruder gemeinsam rumreißen.
Jens Vogel: Da bin ich sehr entspannt. Wir werden sicherlich alles versuchen, die Klasse zu halten. Und ich bin auch sehr zuversichtlich, dass wir das schaffen, auch wenn wir die nächsten zwei Spiele verlieren sollten. Die Saison ist noch so lange, da kann noch so einiges passieren. Und wenn wir alles versucht haben und es am Ende doch nicht gelangt hat, dann können wir uns wenigstens keinen Vorwurf machen.

Danke für das Gespräch und alles Gute!

Diesen Beitrag stellte uns das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info zur Verfügung. Dort erschien er bereits Mitte der Woche und mit vielen Fotos. Auf anpfiff sind die „kleinen“ Fußballer der Region die wahren Champions. Das Portal befasst sich rund um die Uhr mit den lokalen, unterklassigen Ligen und beleuchtet die Situation in der Schweinfurter Kreisklasse 1 mit mindestens einer Geschichte pro Woche. Derzeit besteht bei anpfiff.info die Möglichkeit, bei einem Gratis-Abo in das Portal hinein zu schnuppern.



Powered by 2fly4 Entertainment
Alle Angaben ohne Gewähr!
Fotos sind ggf. beispielhafte Symbolbilder!
Kommentare von Lesern stellen keinesfalls die Meinung der Redaktion dar!

Schreibe einen Kommentar

Pixel ALLE Seiten