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Die Veranstaltungen im April im Theater der Stadt Schweinfurt

Keiler Helles

SCHWEINFURT – Schillers Klassiker Kabale und Liebe ist eine leidenschaftliche Geschichte von Manipulation und der scheinbaren Unvereinbarkeit von Karriere und Liebe. Das Drama, bis heute eine wichtige Schullektüre, wird von Montag, 09. bis Donnerstag, 12. April (Gemischtes Abo C, D, A, E – Freier Verkauf) jeweils um 19.30 Uhr im Theater der Stadt Schweinfurt gezeigt.

In der Inszenierung von Augustinus von Loë für das Theater Schloss Maßbach – Unterfränkische Landesbühne spielen Anna Schindlbeck und Lukas Redemann (als Luise und Ferdinand, Probenfoto) sowie Marc Marchand, Ingo Pfeiffer, Susanne Pfeiffer, Georg Schmiechen und Vincenzo Tatti. Friedrich Schiller lenkt in seinem berühmtem Trauerspiel den Blick auf einen jungen Menschen, dem die Karriere und das gesellschaftliche Fortkommen nicht über alles gehen, der seine starken Gefühle leben will und doch manipulierbar ist. »…liebestrunken, machtversessen. Sturheit kennt keine Grenzen« – so hat Regisseur Augustinus von Loë seine Inszenierung übertitelt, die zeitlos aktuell Verbotene Liebe vor über 200 Jahren zeigt: Verbotene Liebe vor über 200 Jahren: Die bürgerliche Luise Millerin liebt Ferdinand, den adeligen Sohn des Präsidenten von Walter. Dieser hat aber ganz eigene Pläne mit ihm: er soll die Ex-Geliebte des Herzogs, Lady Milford, heiraten und so die gesellschaftliche Position der Familie für die Zukunft sichern. Doch Ferdinand sind seine Gefühle wichtiger als seine Karriere. Er wendet sich von der Welt seines Vaters ab und gibt sich seiner Liebe zu Luise hin. Um ihn dazu zu bewegen, sich von Luise loszusagen und der Zweckehe zuzustimmen, kommt dem Präsidenten die Liebe des ehrgeizigen Sekretärs Wurm zu Luise gerade recht. Korruption, Eigennutz, Lüge und Manipulation sind die Mittel seiner Politik, die am Ende Leben kosten.

Mit Marek Janowski leitet einer der renommiertesten Dirigenten für das deutsche Musikrepertoire die Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie am Freitag, 13. April (Konzertmiete I – Freier Verkauf) um 19.30 Uhr. Kultiviert, technisch brillant und musikalisch feinsinnig: dies bringt auf den Punkt, was Francesco Piemontesi als Pianisten ausmacht. Er gilt als einer der herausragendsten Pianisten unserer Zeit und ist an diesem Konzertabend als Solist bei Robert Schumanns Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54 zu hören. Außerdem stehen auf dem Programm Anton Weberns »Im Sommerwind« – Idylle für großes Orchester und Richard Strauss’ Sinfonia Domestica op. 53. Marek Janowski war u.a. Generalmusikdirektor des Philharmonischen Orchesters Freiburg und der Dortmunder Philharmoniker, hat das Orchestre Philharmonique de Radio France zum Spitzenorchester Frankreichs entwickelt, war er künstlerischer Leiter des Gürzenich-Orchesters in Köln, der Dresdner Philharmonie und des Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo. Von 2002 bis 2015 setzte er als künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin neue Standards im Bereich der konzertanten Oper; seine Einspielung von Wagners »Ring des Nibelungen« wurde international überschwänglich gefeiert. Janowski, der auch alle führenden amerikanischen Orchester dirigierte und seit den späten 1970er-Jahren an allen großen Opernhäusern regelmäßig zu Gast war, hat Wagners Ring-Zyklus 2016 und 2017 bei den Bayreuther Festspielen dirigiert und damit Triumphe gefeiert. Kennzeichnend für Francesco Piemontesis Spiel sind technische Perfektion, eine große und reiche Farbpalette sowie die Kultiviertheit des Ausdrucks. Einladungen renommierter Orchester führen Francesco Piemontesi durch die ganze Welt. Zu seinen Partnern am Dirigentenpult zählen Marek Janowski, Sakari Oramo, Vasily Petrenko, Manfred Honeck, Robin Ticciati, Vladimir Ashkenazy und Charles Dutoit. Eine besonders enge musikalische Zusammenarbeit verbindet ihn mit Sir Roger Norrington, David Afkham und Andrew Manze.

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Jon Lehrer Dance Company aus den USA mit Shadows in Motion am Samstag, 14. und Sonntag, 15. April (Tanz-Abo I, II – Freier Verkauf) um 19.30 Uhr (beide Vorstellungen sind bereits ausverkauft!).

Im Rahmen der Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler sind am Dienstag, 17. April (Foyer-Konzertmiete, Konzertmiete I‘F‘ – Freier Verkauf) um 19.30 Uhr Markus Czieharz (Trompete), Magdalena Müllerperth (Klavier) und Maximilian Sutter (Trompete) im oberen Foyer des Theaters der Stadt zu hören. Im ursprünglich angekündigten »Trio Berner – Sutter – Wypior« kam es zu zwei Umbesetzungen. Mit Magdalena Müllerperth (Klavier), deren Klavierrezital im Schweinfurter Theaterfoyer 2013 begeistert aufgenommen wurde, und Markus Czieharz (Trompete) gesellen sich jedoch zwei ganz hervorragende junge Musiker neu zu Maximilian Sutter. Das Programm – Julien Porret: Duo de concours für zwei Trompeten und Klavier, Theo Charlier: Deuxième solo de concours für Trompete und Klavier, Wolfgang Amadeus Mozart: Klaviersonate Nr. 10 in C-Dur KV 330, Sofia Gubaidulina: Zwei Balladen für zwei Trompeten und Klavier, Philippe Gaubert: Cantabile et Scherzetto, Joseph Horovitz: Concertino Classico für zwei Trompeten und Klavier, George Enesco: Légende für Trompete und Klavier, Franz Schubert/Franz Liszt: Auf dem Wasser zu Singen, Vassily Brandt: Konzertstück Nr. 2, Peter Lawrence: Concertino für zwei Trompeten und Klavier.

Das etwas Konzerterlebnis Me and the Devil mit Dominique Horwitz & Friends spannt unter dem Motto »Pop kitzelt Klassik« einen teuflisch unterhaltsamen Bogen von »Der Freischütz« über Rock-, Pop- und Jazzklassiker bis hin zu »The Black Rider«: am Mittwoch, 18. April (Drittes Programm – Freier Verkauf) um 19.30 Uhr im Theater der Stadt Schweinfurt zu erleben. Im Mittelpunkt der hintergründigen Songs von der romantischen Oper über Rock-, Pop- und Jazzklassiker bis hin zu den schrägen Highlights aus »The Black Rider« von Tom Waits, Robert Wilson und William S. Burroughs steht der Mythos des Teufels – abgründig, skurril, komisch, erotisch und fantastisch. Begleitet wird Horwitz von einer siebenköpfigen Band auf der Bühne. Die Arrangements stammen von Jan Christof Scheibe. Der auch in Schweinfurt schon mehrfach gefeierte Schauspieler, Sänger und Regisseur Dominique Horwitz gab 1979 in Peter Lilienthals Film »David« sein Leinwanddebüt. Nach einem kabarettistischen Zwischenspiel im Berliner CaDeWe (Cabaret des Westens) führten ihn Theaterengagements nach Tübingen, ans Bayerische Staatsschauspiel München und ans Hamburger Thalia Theater. Dieter Wedel holte ihn für »Der große Bellheim« (1989) vor die Kamera zurück, 1993 gelang ihm mit der Hauptrolle in Vilsmaiers »Stalingrad« auch der internationale Durchbruch. Parallel zu seiner Arbeit für Film, Fernsehen und Theater ist Dominique Horwitz auch als Chansonnier (u.a. mit seinem Brel-Programm) sowie im musikalisch-literarischen Genre ein vielgefragter Künstler. Im Januar 2012 gab Horwitz sein Opernregie-Debüt mit Webers »Der Freischütz« am Theater Erfurt. In der Saison 2014/2015 wurde er als erster Schauspieler »Artist in Residence« bei einem deutschen Sinfonieorchester, den Bochumer Symphonikern.

Vater heißt die berührende Tragikomödie von Florian Zeller, die am Freitag, 20. und Samstag, 21. April (Schauspielmiete BLAU, ROT – Freier Verkauf) um 19.30 Uhr im Schweinfurter Theater gastiert. Das aktuelle Theaterstück ist ein theatralisches Spiegelkabinett, überraschend, schräg, beängstigend, aber auch komisch und schrill. Das hochgelobte und vielfach gefeierte französische Stück ist in der Inszenierung von Rüdiger Hentzschel für das Alte Schauspielhaus Stuttgart zu sehen. Die Geschichte über den alten André, der an Alzheimer erkrankt ist, besteht aus 15 raffiniert verschachtelten Szenen. In dem Vexierspiel von Wahn und Wirklichkeit, blickt André – mal Maulheld, mal frech und gewitzt, staunend und bangend – auf all das nun Befremdliche: ein alter Mann auf der Spurensuche nach sich selbst, in seiner persönlichen Welt, die im Untergehen, im Verlöschen ist. Es spielen Ernst-Wilhelm Lenik, Irene Christ, Juliane Köster, Benjamin Kernen, Maja Müller und Tim Niebuhr. André, achtzig, Witwer, Vater von zwei Töchtern, merkt, dass sich etwas verändert – es verschwinden Sachen, er versteckt Gegenstände, fühlt sich bedroht, verfolgt, verliert die zeitliche und räumliche Orientierung. Noch lebt er allein in seiner Pariser Wohnung, versucht vor seiner älteren Tochter Anne den Eindruck aufrechtzuerhalten, alles sei in Ordnung, wobei es ganz offensichtlich ist, dass er allein nicht mehr zurechtkommen kann…

London, June 2015 / Intermusica

Am Dienstag, 24. und Mittwoch, 25. sowie am Freitag, 27. und Samstag, 28. April (Gemischtes Abo A, E, D, C – Freier Verkauf) jeweils um 19.30 Uhr sind Solisten, Opernchor und Extra-Chor des Theaters Augsburg und die Augsburger Philharmoniker mit Giuseppe Verdis großer Oper Die Macht des Schicksals in Schweinfurt zu Gast. Gespielt wird in italienischer Sprache mit deutscher Übertitelung die zweite, Mailänder Fassung von 1869 in der u.a. die berühmte Ouvertüre zu hören ist. André Bücker erzählt Verdis monumentales Racheepos als Geschichte einer sinnentleerten Welt, in der Ehr- und Rachebräuche über den Erhalt menschlicher Bande dominieren. Das Geschehen entfaltet in einer Mischung von Tragik und Komik ein Breitbandpanorama bizarrer Schicksalswendungen, das mit einem blutigen Showdown in einem Kloster endet: Zunächst erschießt Alvaro den Vater seiner Angebeteten Leonora, weil sich versehentlich ein Schuss aus der Pistole löst. Nur ein technischer Defekt…? Während sich Leonora traumatisiert in die Abgeschiedenheit eines Klosters rettet, flüchtet Alvaro vor der Rache Don Carlos’, Leonoras Bruder, außer Landes. Doch die Vergangenheit holt ihn ein. Die Ereignisse in Giuseppe Verdis »La forza del destino« könnten einem Film von Quentin Tarantino entsprungen sein: Sie katapultieren den Zuschauer in eine erbarmungslose Welt und erzählen einen Epos über Fanatismus, Rache, Mord und Totschlag.

Martin Helmchen, Carolin Widmann, David McCaroll, Pauline Sachse und Marie-Elisabeth Hecker spielen am Sonntag, 29. April (Konzertmiete I – Freier Verkauf) um 19.30 Uhr bei ihrem Konzert mit Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello Klavierquintette von Robert Schumann und Edward Elgar. Martin Helmchen hat sich als einer der Top-Pianisten der jüngeren Generation etabliert. Er konzertiert mit zahlreichen renommierten Orchestern und ist Associate Professor für Kammermusik an der Kronberg Academy. Carolin Widmann, die vielseitige Musikerin und Professorin für Geige an der Hochschule »Felix Mendelssohn Bartholdy« genießt als regelmäßiger Gast der Londoner Wigmore Hall hochgelobte Duo-Partnerschaften mit Alexander Lonquich und Dénes Várjon, mit denen sie auch für das CD-Label ECM aufnimmt. Die Zeitung Musik heute lobte das Spiel von David McCarroll, das sich »durch Klarheit der Form und Linien« auszeichne. Nicht zuletzt seine »gereifte Musikalität« und der tiefgehende »Verstand seines Repertoires« machen ihn auch zu einem beliebten Kammermusikpartner. Pauline Sachse ist Solo-Bratschistin des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin unter der Leitung von Marek Janowski und Professorin an der Hochschule »Carl Maria von Weber«. Solorezitale haben die Cellistin Marie-Elisabeth Hecker auf unzählige wichtige Konzertpodien weltweit geführt, auf denen sie ihr breit gefächertes Repertoire präsentiert.

Der Theater-Vorverkauf läuft bereits im Internet unter www.theater-schweinfurt.de sowie an der Theaterkasse (Tel. 09721/51-4955), beim städtischen Bürgerservice (Tel. 09721/51-0) und an den CTS-Eventim-Vorverkaufsstellen in der Region.
www.theater-schweinfurt.de
facebook.de/theaterschweinfurt
instagram.com/theater_schweinfurt

Fotos: Sebastian Worch, Jan-Pieter Fuhr, Felix Broede, Harald Hoffmann und Benjamin Ealovega



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