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Golf Möbel, Sommer-Biathlon und eine Europaküche: Die große und total ernst gemeinte Vorschau für das kommende Jahr: So wird das Jahr 2013 in und um Schweinfurt – oder auch nicht…..

Strompreis

SCHWEINFURT – Die Glaskugel ist mal wieder aufgestellt: Wir werfen einen Blick auf 2013 und sagen voraus, was in den zwölf Monaten des nächsten Jahres in und um Schweinfurt exakt passieren wird. Oder auch nicht. Wer weiß das schon?! Jedenfalls sind hier die Prophezeiungen, an die sich Nostradamus niemals gewagt hätte und die in keinem Maya-Kalender standen…. Zur Erinnerung folgen dann danach auch noch die Jahresvorschauen für 2012, für 2011 und für 2010. Einiges davon passierte danach tatsächlich….

Januar: Nach dem 2:3 gegen Freiburg ist endgültig klar: Die Mighty Dogs werden die Play-offs der Oberliga verpassen und stattdessen ab März gegen den direkten Wiederabstieg in die Eishockey-Bayernliga spielen. Weniger als 400 Fans im Schnitt besuchten die Heimspiele der letzten Wochen. Der Verein zieht die Notbremse, spart die Gehälter ein von Goalie Benni Dirksen (nach Bayreuth), Stürmer Bryce Hollweg (nach Afghanistan), Allrounder Peppi Eckmair (als Bäcker an den Schliersee), Sportdirektor Steffen Reiser (als Ersatz-Torhüter zu den HSV-Fußballern) und Verteidiger Edgars Apelis (dahin, wo der Pfeffer wächst). +++ Das Brückenbräu in der Mainberger Straße bekommt ein neues Konzept. In das Traditions-Gasthaus zieht nach rund eineinhalb Jahren des Leerstandes die „Europaküche“ ein: An sieben verschiedenen Tagen der Woche kommen die Speisen unterschiedlicher Länder auf den Tisch. Von italienischer, über spanischer, griechischer, deutscher und französischer bis zu kroatischer und russischer Küche ist abwechselnd alles geboten. Gleich in der ersten Woche kommen nacheinander Christian Rach, Frank Rosin, die Küchenchefs und die Kochprofis, um dem Restaurant Schwung zu verleihen.

Februar: Konversionsentscheidungen nahen: Was die ab frühestens 2014 frei werdenden Areale der US-Amerikaner betrifft, so stellen die Schweinfurter schon 2013 die Weichen für eine Nachnutzung. Im Stadtrat werden in nichtöffentlicher Sitzung erste Maßnahmen beschlossen, die im Verlauf des Jahres bekannt werden sollen. +++ Erster Arbeitstag des neuen Schweinfurter Landrates Florian Töpper: Früh um 8 Uhr wünschen Christian Ude, Stefan Rottmann und Ralf Hofmann alles Gute. Überraschend gesellt sich zur Schar der Gratulanten auch der Amtsvorgänger. „Ich hatte ganz vergessen, dass es schon vorbei ist“, sagt Harald Leitherer erklärend, wieso er ganz automatisch zum Landratsamt fuhr. Danach zündet er sich im Raucherraum ganz entspannt eine Pfeife an. +++ Fasching in der Region: Der erstmals veranstaltete Umzug in Abersfeld lockt beim Debüt fast doppelt so viele mitlaufende Gruppen und Wägen sowie zuschauende Menschen an wie der drei Tage später in Schweinfurt. Schonungens Bürgermeister Stefan Rottmann hatte im Vorfeld seine Kontakte zum Fernsehen, zu Nachrichtenmagazinen und Boulevardzeitungen spielen und geschickt ankündigen lassen: Mit 26 Jahren ist er das jüngste deutsche Gemeindeoberhaupt, das einen Faschingsumzug initiiert.

März: In Schweinfurt wird die neue Fränkische Weinkönigin gewählt. Wie erwartet setzt sich die Schweinfurter Prinzessin Christian Schuhmann durch, hat allerdings auch keine Gegenkandidatinnen. Auf den Titel stößt sie an mit einem fränkischen Bier. +++ Probehalber, wie Stadt und Landkreis Schweinfurt versichern, wird auf dem Standortübungsgelände Brönnhof ein riesiger Campingplatz errichtet und somit das erste Areal der Amerikaner testweise neu genutzt. Ab Mai sollen bis zu 10.000 Wohnmobile im Wald einen Platz finden. Als touristische Attraktion lockt Magdelena Neuner. Der Landkreis hat die Olympiasiegerin und mehrfache Sportlerin des Jahres als Übungsleiterin für Nordic Walking in Verbindung mit Schießubungen in der Victory Schießanlage angestellt. Der „Schweinfurter Sommer-Biathlon“ soll zum ganz großen Magneten der Region werden. Markus Wolf sponsert Neuner mit seinem Möbel-Imperium. +++ Norbert Rudloff ist wieder da: Der einstige Marketingleiter des FC Schweinfurt 05 kümmert sich nun um die Vermarktung der Schweinfurt Gladiators, dem neuen Footballteam. Binnen weniger Tage sind alle Werbebanden im Willy-Sachs-Stadion verkauft und ausgetauscht. Auch die Tribünensitze hat Rudloff vermarktet und mit dem Schriftzug „Football, not Soccer“ versehen lassen. +++ Am Ende der Saison sind die Mighty Dogs Letzter, profitieren aber von den Plänen der Eishockey-Oberliga, die mit Sonthofen, Bayreuth und Zweitliga-Absteiger Rießersee auf 14 Mannschaften erweitert wird. Das bedeutet: Klassenerhalt!

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April: Nachdem nun 14 Läden in der Stadtgalerie leer stehen, mietet Woolworth neun nebeneinander liegende, freie Flächen und zieht von der einstigen Markthalle in den Einkaufscenter. Neu in der einstigen Markthalle: Ein überdachter und beheizter Straßenstrich, seit drei Jahren heimatlos in Schweinfurt. Zuvor scheiterten Versuche, ihn im amerikanischen Wohngebiet Askren Manors – probehalber, wie die Stadt auf der Suche nach Nachnutzung versichert – zu etablieren. +++ Der FC Schweinfurt 05 wird mit Auswärtssiegen nacheinander in Forcheim und Amberg vorzeitig Meister der Fußball-Bayernliga. Im Sonderzug nach Forchheim („Brasil Whopper-Train“) sorgen 1400 mitfahrende Fans vor allem auf der Heimreise, die extra über Fürth führt mit Zwischenstopp am Bahnhof, für beste Stimmung.

Mai: Die Bayerische Landesausstellung „Main & Meer“ startet in Schweinfurt. Als besondere Attraktion haben sich die Verantwortlichen einen „Schweinfurter Wasserlauf“ ausgedacht von der Kunsthalle zum Fluß. Und das in doppelter Bedeutung: Einerseits fließt Wasser vom Ausstellungsort über den Jägersbrunnen und am Gericht vorbei zum Main, andererseits sorgt ein Staffellauf für große Begeisterung: 117 der Schweinfurter Vereine treten gegeneinander an, müssen alle 100 Meter gefüllte Wasserschalen übergeben. Am Ende transportiert ausgerechnet der Schwimmclub die meiste Flüssigkeit von der Kunsthalle zur Gutermann-Promenade. „Schweinfurt hat den Staffellauf-Weltrekord“, freuen sich mit den Stadtwerken und der AOK die Initiatoren.

Juni: Das diesjährige Volksfest sorgt mal wieder für einen Besucher-Weltrekord. Einer der Gründe ist sicher die kurzfristige Erweiterung auf dem Gelände der angrenzenden Kaserne. Probehalber, wie die Stadt auf der Suche nach Nachnutzung versichert. Die höchste und längste Holzachterbahn der Welt wird dort zwischen den Gebäuden errichtet, außerdem ein gewaltiges, rund 140 Meter hohes Kugellager als Riesenrad. +++ Es gibt schon wieder einen neuen Schweinfurter Imagefilm: Diesmal sieht man Szenen von Fußballpartien, die an verschiedenen Orten der Stadt gedreht wurden. Mit diversen Bundesligastars wie Thomas Müller, Mario Götze, Rafael van der Vaart oder Klaas-Jan Huntelaar. Sky-Reporter Sven Schröter kommentiert. Motto des rund 2,5 Millionen Euro teuren 3D-Streifens. „Schweinfurt spielt im Oberhaus mit!“

Juli: Bei Forst werden die drei Windräder der Stadtwerke Schweinfurt errichtet. Jedes einzelne hat ein unterirdisches und bis Ende 2015 genehmigtes Blockheizatomkraftwerk. „Damit können wir den gesamten Strom für ganz Schweinfurt erzeugen“, freut sich Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Stepputat. Verschiedenste Bündnisse rufen sofort zur täglichen Mahnwacht auf dem Schonunger Marktplatz auf. +++ Beim Konzert der Toten Hosen im Willy-Sachs-Stadion werden die Amigos als Vorband gefeiert. +++ Zum Auftakt der Fußball-Regionalliga sehen 4600 Zuschauer das 1:0 der Schnüdel gegen den TSV Rain. Matchsponsor Dehner errichtet als Erweiterung des VIP-Zeltes ein Gewächshaus für 200 weitere Gäste. +++ FC-Vorstand Markus Wolf stattet parallel nach einer neu umgesetzten Geschäftsidee die Plätze in Löffelsterz, Bad Kissingen, Maria Bildhausen und Steinbach mit Golf-Möbeln aus.

August: Riesenfest im Schweinfurter Wildpark: Zur Einweihung des „Goldene Brücke über einen reißenden Fluss-Landes“ und Kabarett mit Erwin Pelzig kommen so viele Besucher, dass kurzfristig die Tiere ausgelagert werden auf den Brönnhof der Amerikaner. Probehalber, wie Stadt und Landkreis auf der Suche nach Nachnutzung versichern. Die neue Wildpark-Attraktion besteht aus einer Wasseranlage für Bieber mit einer an zwei künstlichen Felsen befestigten Hängebrücke als Aussichtsplattform. +++ Neues Konzept beim Schweinfurter Stadtfest: Heuer spielen an 16 Plätzen und in 43 Kneipen insgesamt 98 Bands an zwei Tagen. +++ Beim ersten Schweinfurter Sommer-Biathlon für Jedermann am Brönnhof machen rund 2500 Athleten mit. 20.000 Zuschauer verwandeln das Areal für fünf Tage in einen Eventwald. Wildpark-Leiter Thomas Leier beklagt hinterher aber sieben erschossene Rehe, einen überfahrenen Elch und einen toten Wolf.

September: Die großen Wahlen sorgen für Erstaunen: SPD-Frau Kathi Petersen wirft Innenstaatsekretär Gerhard Eck aus dem Landtag, Ralf Hofmann gewinnt mit 90,8 Prozent aller stimmen das Bundestagsmandat gegen Dr. Anja Weisgerber, die mit 4,3 Prozent enttäuscht. Weil auch Christian Ude als neuer Ministerpräsident Bayerns einen SPD-Sieg einfährt und Horst Seehofer ablöst, denkt die CSU kurzfristig an eine Umbennung in Sozial Starke Union (SSU) nach, ehe sie erfährt: Diesen Untergang der CSU sagten die Mayas in ihrem Kalender bereits voraus!. +++ Beim dritten Marathon-Weltrekordversuch im Willy-Sachs-Stadion sind diesmal weitaus mehr Teilnehmer gemeldet, laufen jeweils nur 50 statt bislang 200 Meter. „Wir wollen unbedingt den Rekord aufstellen“, sagt Stadtwerke-Chef Thomas Stepputat. Rund 800 Läufer machen mit, zahlen pro Person 50 Euro Startgebühr. Geld, das gebraucht wird, weil Weltrekord-Inhaber Patrick Makau Musyoki aus Kenia als Gaststar parallel zu den Staffeln läuft. Rückwärts! +++ Zum Start der neuen Eishockey-Saison scheinen die Mighty Dogs endlich mal gleich mit zwei starken Ausländern anzutreten. Beim 8:3-Auftaktsieg gegen die Selber Wölfe treffen Roman Nikitin und Dennis Martindale je doppelt. Trainer Frank Genßler lobt sein überwiegend mit Einheimischen besetztes Team, das die 1800 Fans zum Jubeln bringt.

Oktober: Zuschauerrekord beim FC 05: Gegen den FC Bayern München II kommen 28.500 Fans und feiern die Schnüdel für ein 1:1. Die Partie wurde in das Baseballstadion der Amerikaner im Kessler Field verlegt. Probehalber, wie die Stadt auf der Suche nach Nachnutzung versichert. +++ Gegenkandidaten von OB Sebastian Remelé bei den nächsten Oberbürgermeister-Wahlen im März 2014 werden Holger Laschka (Grüne), Adi Schön (Freie Wähler), Sinan Öztürk (Linke), Tayfun Cenk (Integrationspartei) und überraschend SPD-Alt-OB Kurt Petzold sein. Für die Piraten tritt der in Schweinfurt geborene Fernsehkoch Stefan Marquard an.+++ Für das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld wurde endlich eine Lösung gefunden: Der Atommüll wird nach dem Abschalten bis zum Finden eine Endlösung nun doch nicht am Brönnhof – probehalber – sondern in einem Ort bei Münnerstadt zwischengelagert. Und zwar in Strahlungen.

November: Ein Bürgerentscheid geht zu Gunsten der initiierenden Grünen aus: Das alte städtische Krankenhaus wird auf dem Gelände der Ledward Kaserne original nachgebaut. Zum Pressetermin besucht der neue Bundesgesundheitsminister Cem Özdemir den einstigen Schweinfurter Grünen-OB-Kandidaten Marc-Dominic Boberg. +++ Der Schweinfurter Weihnachtsmarkt startet mit einem völlig neuen Konzept: Zusammen mit dem Landkreis Schweinfurt verlegt die Stadt – probehalber, wie sie sagt – den Markt in die Conn Barracks. 2457 Stände werden für einen Monat lang aufgebaut. An 1356 davon gibt es Glühwein und Bratwürste, aber auch Whopper und Burger. An 56 Plätzen spielen insgesamt 145 Bands. +++ Bei den Haushaltsberatungen lehnt der Stadtrat mit knapper Mehrheit der CSU-Fraktion den Antrag der Schweinfurter Tafel auf einen Zuschuss in Höhe von 2500 Euro ab. Begründung von OB Remelé: „In Schweinfurt reicht jedem Bürger das Geld für genügend Lebensmittel!“ Darufhin lassen sich sämtliche Vorstandsmitglieder der Tafel als Oberbürgermeister-Kandidaten aufstellen. +++ Derweil rüstet sich Schweinfurt für die Vorbereitungen als „Europäische Kulturhauptstadt 2014“. 3,5 Millionen Euro segnet der Stadtrat ab für das musikalische Rahmenprogramm mit 298 Bands an 159 verschiedenen Orten. +++ Trotz 98 Scorerpunkten in den ersten 14 Partien trennen sich die Mighty Dogs von Roman Nikitin: Er hatte heimlich im Icedome geraucht! +++ Der FC 05 geht als guter Tabellendritter in die Winterpause. Für Missstimmung sorgt allerdings der Sonderzug („Kentucky 0,25 Bratwurst-Train“) zum Abschluss nach Seligenporten. Bei der Planung wurde vergessen, dass es dort keinen Bahnhof gibt. 1500 Fans müssen von Neumarkt aus und zurück jeweils 12 Kilometer laufen, verpassen so die erste Halbzeit und Adam Jabiris Hattrick beim 3:0-Sieg.

Dezember: Auch 2104 wird es wieder ein Großkonzert im Willy-Sachs-Stadion geben: Die Amigos kommen im Rahmen ihrer „Tränensäcke auf Reisen“-Tournee. Als Vorbands treten die Scorpions, Pur und Peter Maffay auf. Schon kurz vor Weihnachten sind alle Tickets allerdings weg. Deshalb wird das Konzert in die doppelt so viele Gäste fassende Baseball-Arena im Kesslerfield verlegt. Probehalber, sagt die Stadt, die nach Nachnutzungsmöglichkeiten sucht. +++ Riesenbilanz des neuen Schweinfurter Weihnachtsmarktes: An den insgesamt 31 Tagen kommen geschätzte 2,4 Millionen Besucher. Der Verband Deutscher Weihnachtsmärkte (VDWM) verleiht Schweinfurter daher für 2014 den offiziellen Marktnamen „Nürnberger Christkindlesmarkt“. Weinkönigin Christina Schuhmann ist damit automatisch im nächsten Jahr auch das Nürnberger Christkind. In Schweinfurt und in Nürnberg wird auf den Märkten dann jeweils nur Bier statt Glühwein ausgeschenkt.

Und hier der Blick auf die Jahresvorschau auf 2012 vom letzten Jahr. Und? Ist alles so eingetreten wie prophezeit? 😉 Zur Krönmung stehen unten dann auch noch die Jahresvorschauen von 2011 und von 2010. Viel Spaß beim Lesen!

So wird das Jahr 2012:

Januar: Die Schweinfurter Mighty Dogs starten mit dem Spiel in Nürnberg in das Eishockeyjahr. Von 687 Zuschauern in der riesigen Arena sind 643 Schlachtenbummler aus Unterfranken. Beim 7:0-Sieg des ERV und beim 14:0 zwei Tage später gegen Schongau schießt sogar der aufgrund der Personalnot im Feld eingesetzte Ersatzgoalie Ole Swolensky jeweils ein Tor. Die Puckjäger sind Tabellenführer der Bayernliga – und werden das auch bis Hauptrundenende bleiben. *** Beim Biathlon-Weltcup in Oberhof trifft Magdalena Neuner beim Schießen ausgerechnet den Schweinfurter Lokalsportjournalisten Oliver Schakira und verletzt ihn am Schreibfinger der rechten Hand. Die örtliche Tageszeitung muss deshalb auf Berichte der dpa zurückgreifen, Neuner erhält für die Zeit nach ihrer Karriere ein Jobangebot des Spezialeinsatzkommandos der Polizei. *** Die Wahl der Schweinfurter Weinprinzessin steht an. Nachdem sich die fünf verbliebenen Kandidatinnen bei einer Präsentation Ende Dezember auf einem Glühweinfest allesamt durch ein kollektives Besäufnis selbst disqualifizierten, geht alleine die kurzfristig aufgestellte Gudrun Grieser ins Rennen. „Vom Alter her passt sie nicht unbedingt“, sagt mit Florian Dittert einer der Verantwortlichen der Wahl, „aber längere, blonde Haare – das ist schon okay!“

Februar: Die ersten Testspiele des FC 05 stehen an, der in der Restsaison einiges vorhat und sich noch für die Regionalliga qualifizieren will. Wie erwartet übernimmt nun doch kurzfristig schon Gerd Klaus das Traineramt, nachdem er vorzeitig in Erlangen aussteigen konnte und die Schnüdel Gelder frei haben, weil Ex-Trainer Klaus Scheer nach seiner Beurlaubung nun wieder von Bayreuth bezahlt wird. *** Die beiden zu errichtenden Windräder jeweils in den Biergärten des Schießhaues und des Almrösels beschließen die CSU- und SPD-Fraktionen im Rathaus ausdrücklich gegen die Stimmen der kleinen Parteien und vor allem der Grünen. Die sind auch gegen das Blockheizkraftwerk in der Friedhofstraße, durch das der Biergarten der Neuen Schranne weichen muss. Marc-Dominic Boberg sprüht deshalb in einer Nacht- und Nebel-Aktion an die Mauern der Schranne die Botschaft: „Wenn sich Räder drehen, wo kein Bier mehr fließt, hat die Stadtverwaltung mir den Spaß vermiest!“ Die CSU antwortet in einer Pressemeldung von Stefan Funk. Schmierereien seien das zwar, der Inhalt aber zeige: „Wir sind die einzige Fraktion im Rathaus, die ernsthaft die Energiewende anstrebt“, so deren Vorsitzende.

März: Die Mighty Dogs steigen wie erwartet in die Eishockey-Oberliga auf. Im Halbfinale kommt der amtierende Meister aus Sonthofen zwei Mal im Icedome unter die Räder. Im Endspiel reicht gegen Mitaufsteiger Bayreuth ein Heimsieg. 4000 in 80 Bussen mitreisende Fans sehen in Bayreuth ein 2:1, wonach der Titel gefeiert werden kann. Auf der Rückfahrt machen alle Anhänger gleichzeitig Station bei einem Mc Donald´s in Bamberg – ein Riesenchaos! *** Die von der S&W Music Group aus Zell produzierte Sängerin Melanie Jäger gewinnt bei „Unser Lied für Baku“ das Ticket für den Eurovisions-Grand-Prix in Aserbaidschan. Juror Stefan Raab tauft sie kurzentschlossen in „Lena Jäger“ um. *** Der Schonunger Stefan Rottmann wird mit nur 25 Jahren Bayerns jüngster Bürgermeister. Seine erste Amtshandlung: Statt monatlicher Gemeinderatssitzungen gibt´s künftig jeden vierten Dientagabend im Rathaus ein „Comedy-Dinner“. *** Bei der Wahl zur Fränkischen Weinkönigin in Schweinfurt tritt mit Gudrun Grieser auch die Schweinfurter Weinprinzessin an. Als sie auf die Frage des Moderators antwortet, ein Silvaner sei ein Sport- und Freizeitbad, wird Grieser jedoch disqualifiziert.

April: Die Faustball-EM, an sich für den Sommer im Willy-Sachs-Stadion geplant, muss wegen eines nun angesetzten Großkonzertes im Juli vorverlegt werden. Als Organisator weicht der TV Oberndorf auf den April aus. Die Nationalmannschaften aus der Schweiz und aus Österreich sagen deshalb aber ab: Ihre Faustballer sind alle noch im Skiurlaub. *** Die Investoren des „Zementrums“ am östlichen Ende der Innenstadt ziehen sich aus Schweinfurt zurück. Das Vorhaben, das monströse Bauwerk mit dem Parkhaus zu modernisieren, ist damit gescheitert. Schuh Mücke und Quadro als Mieter der größten Flächen kündigen ihre Verträge zum Jahresende und werden dann in der Stadtgalerie die Läden von tegut und C&A einnehmen. Im Obergeschoss des Einkaufszentrums vergrößert schon jetzt der japanische Imbiss und bietet nun über an sich für sieben verschiedene Läden gedachte Flächen Sushi vom Band an. Gerüchten zufolge wird im Sommer Saturn keine Unterhaltungselektronik mehr anbieten. An Ort und Stelle plant Joachim Groha das größte Friseurgeschäft Europas. Dazu passt der Slogan: „Groha ist geil!“ *** Eva-Maria Rosa bestätigt dann bald: Ja, Saturn zieht in die Markthalle ein, die dann nach zwei Jahren endlich wieder mit Leben gefüllt sein wird.

Mai: Es kommt, wie es kommen musste: Der FC 05 erreicht zwar noch die Qualifikationsspiele zur Regionalliga, scheidet aber in Runde eins aus – ausgerechnet gegen die Spvgg Bayreuth, die sich in beiden Partien jeweils mit 2:1 durchsetzt. Ein bestens aufgelegter Klaus Scheer klettert voller Übermut auf das Dach des Schweinfurter VIP-Zeltes, tanzt dort gut gelaunt vor den rund 100 wütenden FC-Fans und bietet sämtlichen lokalen Medienvertretern danach das „Du“ an. Der FC 05 trennt sich von Gerd Klaus und verpflichtet als Nachfolger Klaus Toppmöller. *** Magische Momente in Sennfeld: 21.000 Besucher sehen das um eine ganze Woche verlängerte Varietéfestival von Dirk Denzer. Die große Nachfrage macht es möglich, dass die Veranstaltung künftig jährlich stattfindet – und zwar in fünf Zelten, die im gesamten Bereich der Wehranlagen aufgebaut werden sollen. *** In Baku belegt Lena Jäger mit ihrem Titel „Der blaue Himmel und das blaue Meer“ für Deutschland den guten fünften Platz. Den Eurovisions-Song-Contest gewinnt überraschend Armenien mit der in Wasserlosen lebenden Meri Voskanian vor der Kronungerin Sarah Kreuz, die für Italien startete.

Juni: Das schwimmende Ronald Mc Donald Kinderhaus auf dem Main kommt nach Schweinfurt. Der prominente Mitsponsor Oliver Pocher sitzt als Kapitän am Steuer, als das in Hamburg gefertigte Schiff anlegt. „Es ist ein Hamburger“, spaßt der lokale Mc Donald´s Franchisenehmer Steve DeSanto. Das restliche fehlende Geld zur Finanzierung sponserte die in Schweinfurt ansässige 3D-boutique. Nur mit Brillen darf man das schwimmende Hotel betreten, sieht dafür von Bord aus die Stadt Schweinfurt dreidimensional. *** Aufgrund des stets wachsenden Andrangs wird das eintägige Walpurgisgericht, eine Veranstaltung in einem idyllisch gelegenen Park, heuer von Oberndorf auf den Schweinfurter Volksfestplatz verlegt, damit die erwarteten 20.000 Besucher genügend Platz haben. Das Schweinfurter Volksfest findet dafür erstmals im Oberndorfer Pfisterpark statt. Eine kleine Geisterbahn und eine Losbude stehen neben einem Imbissgrill. „Früher gab´s auch nicht mehr Attraktionen und die Leute kamen trotzdem“, weiß OB Sebastian Remelé. *** Große Ehre für den Schweinfurter Lokalportjournalisten Hans Streibl: Der FC Bayern München zeichnet ihn aus für den 500. Besuch eines Spiels des Deutschen Rekordmeisters. Markus Wolf, Vorsitzender des FC 05, rechnet nach, dass Streibl in dieser Zeit maximal 200 Partien der Schnüdel besuchte und kürzt deshalb das Kontingent an Pressekarten für die Tageszeitung von sieben Stück auf fünf.

Juli: Endlich wieder steigt jedes Jahr ein Großkonzert im Willy-Sachs-Stadion. Nach den Scorpions vor rund zwölf Mönaten gastiert diesmal die Alt-Heavy-Metal-Crew von Iron Maiden im Rahmen ihrer „Destroy Europe & fuck hard all night“-Tour in Schweinfurt. Zum einzigen Open-Air der Band in Süddeutschland kommen über 18.000 Fans. Während die Anhänger überwiegend im Wildpark zelten, geschätzte 2000 Grillplätze zurücklassen, dafür aber weder Elche, Rehe oder Ziegen, übernachtet die Band im Mercure-Hotel auf der Maininsel. Direktor Michael Plume hatte dort extra einen Außenpool errichten lassen, den die Rocker im Vorfeld komplett mit Whiskey auffüllen ließen. Der sturzbetrunkene Drummer und der völlig besoffene Bassist mussten kurz vor dem Gig von zwei lokalen Profimusikern ersetzt werden. Friseurmeister Joachim Groha bekam die Aufgabe, ihnen binnen weniger Minuten die Haare zu langen Matten zu verlängern. *** Das 20-tägige Volksfest im Pfisterpark lockt weit über 200.000 Besucher aus ganz Nordbayern und Thüringen an. Jeden Tag sind alle Lose ausverkauft. „Nächstes Jahr lassen wir die Geisterbahn weg“, kündigte OB Remelé eine weitere Rückbesinnung auf Tradition an.

August: Der FC 05 startet trotz des Qualifikations-Aus in der Regionalliga Bayern. Und das mit einem Sieg, drei Unentschieden und zwei Niederlagen höchst beachtlich. Der Grund für den Sprung in die nächstobere Spielklasse: Der Verband suchte dringend nach einer 26. Mannschaft in der Liga, um eine gerade Zahl an Teams zusammenzubekommen. Nachdem Alzenau, Aschaffenburg und Illertissen zum Bayerischen Fußball-Verband zurückgewechselt waren, schlossen sich den Sommer über auch Plauen, Zwickau, Eger, Fulda und Bregenz dem BFV an und erwirkten somit ihr Startrecht. 50 Partien für jeden Verein hatten einen Saisonstart Anfang Juli zur Folge und bedeuten, dass es keine Winterpause geben gibt. *** Das Silvana kann schon Wochen vor der Schließung der Freibades einen neuen Besucherrekord vermelden. Fast 700.000 Personen kamen 2012 bislang, was in erster Linie an der Attraktion im großen Becken liegt: Dort ging das Ronald Mc Donald Kinderhaus vor Anker, weil es unten im Main nun doch den Schiffsverkehr behindert hätte. Die Stadtwerke stimmten der Verlegung nur unter der Bedingung zu, dass Oliver Pocher jeden Nachmittag einen einstündigen „Arschbomben“-Wettbewerb am Sprungturm moderiert.

September: Die Tausende Camper im Wildpark beim Open-Air waren für Thomas Leier endgültig Beweis genug: Der Wildpark braucht Übernachtungsmöglichkeiten. Mit Unterstützung zahlreichen Firmen lässt Leier kurzfristig ein Walddorf errichten mit 30 unterschiedlichen Blockhütten im schwedischen Stil und einem beheizbaren Baumhaus-Hotel mit zehn kleinen Wohnungen. Genau 100 Betten bietet das „WP Ressort“. Die DB Regio erkennt die Notwendigkeit einer besseren Ereichbarkeit und beginnt mit den Planungen für eine Gleisverbindung vom Stadtbahnhof zum Wildpark. *** Bei den Wahlen im Landkreis Schweinfurt setzt sich der amtierende CSU-Landrat Harald Leitherer mit 51 zu 49 Prozent der Stimmen gegen SPD-Herausforderer Florian Töpper durch. Der Unterlegene gratuliert fair und überreicht dem Gewinner als Geschenk eine Pfeife.

Oktober: Den Sommer über wurde der Icedome komplett umgebaut. Das Dach wurde ab- und wieder neu aufgebaut, parallel dazu riss die Stadt Schweinfurt die Sitztribüne ab und gestaltete die vom Eingang aus gesehen rechte Seite vollständig neu mit nun je 1000 Sitz- und auch Stehplätzen. Somit fasst die Eishalle 4000 Besucher. Der Videowürfel unter der neuen Dachkonstruktion aus Stahl macht den Icedome nun DEL-tauglich. Die Mighty Dogs starten mit einem 8:0-Kantersieg gegen Regensburg und einem 4:5 nach Penaltyschießen in Bad Tölz in die neue Saison der Oberliga. *** Die Brauerei Roth „schluckt“ überraschend das Schweinfurter Brauhaus und vermeldet erste Absatzerfolge mit dem spritzigen „alpha runner“. Die Privatbrauerei Martin in Hausen soll derweil Gerüchten zufolge dicht vor der Übernahme der Brauerei Peter in Ostheim stehen und damit vor einer gewaltigen Expansion: Immerhin wurde in der Rhön die Bionade erfunden. Als Stammgast in Hausen schreibt Marc-Dominic Boberg dort drei Thesen an die Hauswand: „Holunder, Litschi, Ingwer, Quitte? Uli, brau´ nur Spezial, bitte!“,  „Blasse Limo aus Holunder? Martins Pils ist viel gesunder!“ und „Kräuter mag ich nur im Tee, hoch lebe sie, die Weißbier-Fee!“.

November: Kurz vor dem 20. Match hat der FC 05 einen neuen Trainer: Klaus Augenthaler folgt auf Klaus Toppmöller nach 32 Punkten aus 19 Partien. Zum 20. Spiel am 11.11. tritt im Willy-Sachs-Stadion das Duo „Klaus & Klaus“ auf. *** Die baulichen Pläne in der Hadergasse erhalten einen Dämpfer: Nachdem die neue Tiefgarage beinahe fertig gestellt ist, erfordert die Festnahme von fast 20 Steuerhinterziehern, mehr als 30 Schweinfurter Fußballfans und fast 40 Verkehrssündern, die – vielleicht absichtlich? – durch Crashs sämtliche alte Wartehäuschen im Stadtbusgebiet zerstörten, einen Vergrößerungsbau des Gefängnisses. Also entstehen rund 70 neue Zellen an dem Platz, wo eigentlich ein Studentenwohnheim geplant war. Kurzfristig ändert die Stadt ihre Bauvorhaben und plant auf dem bisherigen Parkplatz am Grünen Markt gleich neben der FH das Wohnheim. *** Auszeichnung für einen Schweinfurter Sportjournalisten: Michael Schürze bekommt den Bundespreis für den „Besten Live-Ticker 2012 von einem Amateurfußballspiel“.

Dezember: Binnen kürzester Zeit ist das “ WP Ressort“ im Wildpark errichtet und sind auch die Gleise der Bahn verlegt. Rechtzeitig zur Waldweihnacht fährt ein Sonderzug der Mainfrankenban mit 3000 Personen. Von den Autofahrern können immerhin 100 ein paar Glühwein mehr trinken und dann die Nacht in den Walddorf-Ferienwohnungen mit Namen wie „Dahm´s In“, „Amthor-Anlage“, „Papier Schmitt Paradies“, Schießhaus-Scheune“ oder „Beständig Bungalow“. *** Der FC Schweinfurt 05 gewinnt unter dem am 6. 12. verpflichteten neuen Coach Santa Klaus sein „Christmas-Match“ am 26.12. gegen den FK Hvězda Cheb (Eger) mit 2:0. Weil sich 200 Schlachtenbummler aus Tschechien angekündigt hatten, riegeln 1000 Beamte eines Sonder-Einsatz-Kommandos der Polizei das Willy-Sachs-Stadion ab. Parallel können die Schnüdel freilich nicht an der Hallen-Stadtmeisterschaft teilnehmen, weshalb sie für diesen Wettbewerb für zehn Jahre ausgeschlossen werden. Von den 3500 Zuschauern im Stadion macht sich danach ein Großteil auf den Weg in den Icedome, wo die Mighty Dogs am Abend die Selber Wölfe empfangen. Die Hochfranken teilten sich bei der Anreise einen Mannschaftsbus mit den Fußballern aus Cheb. *** Der Karikaturist Heinz Böhm veröffentlicht seinen 2013´er Kalender „Er hängt“ und gibt zu, dass die Bilder auch aus Anregungen dieser Jahresvorschau entstanden.

So wird das anstehende Schweinfurter Jahr 2011 – ziemlich sicher zumindest, eventuell aber auch nicht so ganz. Oder doch?

Die Glaskugel ist wieder aufgestellt, der Blick hinein lohnte sich. Wir können an dieser Stelle zu Beginn des neuen Jahres verraten, wie 2011 in Schweinfurt ganz sicher werden wird. Oder vielleicht auch nicht so ganz. Oder etwa doch? Jedenfalls sollte unser augenzwinkernde Ausblick eventuell besser nicht unbedingt ganz so ernst genommen werden. Obwohl…. Also: Das alles passiert in Schweinfurt im neuen Jahr 2011.

Januar: Beim Bürgerentscheid Altes Krankenhaus stimmen 51 Prozent der wählenden Schweinfurter dafür, das Gebäude zu erhalten. Somit muss es nun in den neuen Gesundheitspark integriert werden. Euphorisiert vom Erfolg denken die Grünen über ein Bürgerbegehren zum Erhalt des Freigeländes nebem dem Grünen Markt nach, wo seit Mai 2010 das neue Gebäude der FH gebaut wird. Stadtrat Marc-Dominic Boberg: „Auf dieser Wiese lebten einst drei Maulwürfe, deren Hügel denkmalgeschützt sind.“ *** Die Liste derjenigen lokalen Persönlichkeiten, die aus der CSU austreten, vergrößert sich. Nach den beiden Pfarrern Jochen Keßler-Rosa und Roland Breitenbach bricht nun auch Gudrun Grieser mit ihrer Partei. Die Ex-OB aus Ärger darüber, dass sie aus dem Rathaus nach 18 Jahren Amtszeit letztes Weihnachten kein Geschenk bekam. „Das zeugt von sozialer Kälte“, sagt Grieser. *** Große Ehre für Oberbürgermeister Sebastian Remelé: Facebook zeichnet ihn für mittlerweile 10.000 „Freunde“ aus mit einem Goldenen Gesichtsbuch.

Februar: Cartoonist Alex Ziegler, der in den USA an die Bedeutung Schweinfurts als Kugellager-Standort erinnert, wird in Los Angeles wegen der Verbreitung des unterfränkischen Dialektes verhaftet. *** Nach erfolgreichen Gesprächen ist nun klar: Die Stadt Schweinfurt übernimmt ab der nächsten Winterzeit die bisher vereinseigene Eishalle vom ERV Schweinfurt. Rund 600.000 Euro an jährlichen Betriebskosten müssen angesetzt werden. Bei Jahrhundertwintern, wie der momentane einer ist, kann auch schon die Hälfte reichen. *** Überraschend kündigt sich aus dem Schweinfurter Rathaus trotzdem der zweite Versuch an, eine Eisfläche auf dem Marktplatz zu etablieren. Trotz des Flops vor zwei Jahren soll diesmal im April vier Wochen lang zwischen Rückert-Denkmal und Rathaus die gesamte Fläche unter Wasser gesetzt und gekühlt werden. „Erstens hat dann der Icedome bereits geschlossen, zweitens wird es die größte Kunsteisfläche der Welt und wir kommen damit ins Buch der Rekorde“, erklärt Wirtschaftsförderer und Tourismus-Chef Hans Schnabel. Und drittens soll nach der Tauphase ab Mai bis August das Areal als „Schwimmteich“ genutzt werden. Mit tonnenweise Sand drumherum als erstmaligen Versuch, einen Schweinfurter Stadtstrand zu errichten. Und das im Herzen der Stadt.

März: Das Bürgerbegehren „Erhalt der Wiese am Grünen Markt“ läuft an. Boberg sammelt am Marktplatz erste Unterschriften. *** Der nächste Austritt aus der CSU: Landrat Harald Leitherer kündigt überraschend an, fortan für die Freien Wähler Sympathien zu empfinden. „Nach all den Jahren Kippelei mit Gudrun Grieser fehlen mir diese heißen Duelle mit Sebastian Remelé. Die CSU ist eine kalte Partei geworden“, argumentiert Leitherer. *** Der FC Schweinfurt 05 startet mit der Partie beim Würzburger FV ins neue Fußballjahr. Bei den Schnüdeln hat Trainer Klaus Scheer am Tag zuvor seinen Weggang zum Saisonende angekündigt. Seiner Ehefrau gefiel es in Bayreuth besser, weshalb das Paar wieder nach Oberfranken zurückziehen wird. Scheer übernimmt ab Juli den TSV Neudrossenfeld. Nach dem 3:1-Sieg beim WFV gibt der FC 05 sein neues Ziel bekannt: Bloß kein Aufstieg in die Regionalliga. *** Neuer Geschäftsführer der Schweinfurter Stadtwerke wird deren bisheriger PR-Berater Sven Schröter.

April: Beim Aufbau der Eisfläche auf dem Marktplatz stellen die Verantwortlichen fest, dass die bestellten und per reaktivierter Bummelbahn „City-Express“ angekarrten Bandenteile zu lang sind. Kurzfristig muss das Rückert-Denkmal um zehn Meter nach Norden verlegt werden. Sehr zur Freude von Mc-Donald´s-Franchisenehmer Stephan De Santo, der das ohnehin schon anregte. Im Bauausschuss beantragt er voller Freude für den Wochenmarkt einen eigenen Stand zum Verkauf eines Gemüseburgers. *** Mit rund 3000 gesammelten Unterschriften haben die Grünen es geschafft: Im Juni – und damit kurz vor der Eröffnung des Campus II – stimmen die Schweinfurter bei einem Bürgerentscheid darüber ab, ob der FH-Neubau wieder abgerissen werden muss. *** Alex Ziegler kommt nach zwei Monaten Haft wieder frei und spricht fortan nur noch Hochdeutsch. *** Erste Maßnahmen des neuen Stadtwerke-Chefs: Es werden bei einer Würzburger Werbeagentur neue Logos in Auftrag gegeben, auch für die Verkehrsbetriebe, den Roßmarkt, das GKS, RegioNet, das Kunden-Informations-Center und das Silvana.

Mai: Christof Hille tritt als unterfränkischer Fußball-Bezirksspielleiter zurück. Im April hatte er das Derby zwischen Sennfeld und Gochsheim besucht und dabei eine leicht verkohlte Bratwurst gegessen, ohne den nicht perfekten Bratzustand danach dem BFV zu melden. Der Bayerische Fußballverband um seinen Präsidenten Dr. Rainer Koch sah im angeschwärzten Würstchen einen rassistischen Übergriff. *** Zum Einjährigen bekommt Oberbürgermeister Sebastian Remelé von Vorgängerin Gudrun Grieser die Patenschaft für Eule „Sebbi“ geschenkt. Das neue Gehege im Wildpark nimmt derweil bereits Gestalt an. *** Aus der CSU tritt nun auch überraschend Oliver Schulte aus. Der kreative Stadtrat begründet das mit seiner Verärgerung darüber, dass der von ihm über Jahre angeregte Stadtstrand nicht – wie von ihm vorgeschlagen – an der Gutermann-Promenade oder an der Mainlände errichtet wurde und zudem bereits ab Mai und nicht erst im Hochsommer. „Das zeigt ganz deutlich die neue Kälte dieser Partie“, sagt Schulte.

Juni: Der FC Schweinfurt 05 muss wieder in die Relegation: Der Verband setzt zwei Partien gegen den TSV Großbardorf an. Der Gewinner steigt in die Regionalliga auf. Auswärts verlieren die mit nur acht Mann angetretenen Schnüdel mit 0:14, gewinnen dann aber das Rückspiel gegen nur sieben Grabfelder mit 15:0 durch 15 Eigentore. 3000 Zuschauer bejubeln unter Flutlicht den Durchmarsch. *** Beim Bürgerentscheid FH-Wiese stimmen 51 Prozent der wählenden Schweinfurter dafür, dass das neue Gebäude wieder abgerissen werden muss. Ab Juli werden die Bagger anrollen und soll danach an der Stelle ein Biotop entstehen. Euphorisiert vom Erfolg denken die Grünen darüber nach, die alten SKF-Fabrikhallen zu erhalten, an deren Stelle seit Februar 2009 die Stadtgalerie steht.

Juli: Honky Tonk und Scorpions-Konzert locken jeweils 15.000 Besucher nach Schweinfurt. Beim Kneipenfestival spielt die Coverband „Arachnidas“ die größten Hits der Rocker aus Hannover nach. *** Noch ein Austritt bei der CSU: Staatsminister Gerhard Eck wechselt zur FDP, weil die nun auch allen Baufirmen Steuersenkungen verspricht. *** ARGO-Konzerte gibt bekannt: Auf dem Schweinfurter Postplatz (Georg-Wichtermann-Platz) werden 2012 die Scorpions endgültig und definitiv und ganz sicher diesmal eines ihrer letzten Konzerte bestreiten. *** Nach langer Umbauphase ist nun endlich die Schweinfurter Markthalle fertig. Weil sich für das geplante Konzept mit verschiedener Gastronomie nicht genügend Mieter fanden, wurde aus der Halle neben in der Innenstadt nun ein Kunstmuseum. Gezeigt werden Schweinfurter Kücheneinrichtungen aus den letzten zehn Jahrhunderten. Spontan denken die Grünen über ein Bürgerbegehren nach.

August: Zum Start in die neue Fußballsaison gewinnt der FC Schweinfurt 05 mit 2:1 beim FC Bayern München II. Unter dem neuen Trainer Bernhard Winkler schießt der reaktivierte Engin Kalender im Grünwalder Stadion beide Tore. ***  Nach dem verregneten Schweinfurter Stadtfest 2010 haben die Veranstalter bei der zweiten Auflage wiederum Pech: Diesmal schneit es Ende August, was die Top-Stars des Festes jedoch ausnutzen: Die Band Wham, die Anfang 2011 ihr Comeback feierte, spielt ausschließlich ihren Song „Last Christmas“. *** Große Feierlichkeiten in der Stadtgalerie: Zum 25. Mieterwechsel seit Eröffnung kommt Wirtschaftsminister Rainer Brüderle nach Schweinfurt und verspricht Steuersenkungen für Einkaufscenter. *** Im Schießhaus gibt´s nun XXXXXL-Schnitzel zum Sonderpreis von 5 Euro. Den gesamten Umsatz stiften die Pächter für den Naturschutzbund zum Erhalt aussterbender Tiere. Davon sind in und um Schweinfurt vor allem die Schweine bedroht.

September: Ein neuer Austritt bei der CSU: Dorothee Bär und Anja Weisgerber geben gemeinsam ihr Parteibuch ab. Grund ist die Anregung der FDP, für junge Mütter die Steuern zu senken. „Darauf waren wir schon lange gekommen“, grollen beide. *** Das schwimmende Hotel für Eltern kranker Kinder hat nach langen Diskussionen nun endlich eine Heimat gefunden: Es geht im unteren Freibecken des Silvana-Sommerbades vor Anker, nachdem es im Main die Ruderer gestört hätte. Die Schweinfurter Grünen ziehen deshalb ihr angedachtes Bürgerbegehren zurück. Zur Eröffnung kommt Comedian Oli Pocher nach Schweinfurt und gewinnt im oberen Freibecken das Benefiz-Wettschwimmen über 25 Kilometer gegen Langstrecken-Weltmeister Thomas Lurz.

Oktober: Ein rechtes Aktionsbündnis kündigt für 1. November eine Demo in Schweinfurt an. Das Motto der Veranstaltung soll lauten: „Brauner Aufmarsch aller Heiligen.“ *** Die Sennfelder Disco „W3“ nennt sich mal wieder um: Unter dem Namen „Mad Schneckeneck-Eastzimmer near the Riverboat on the Nil in Barbados“ soll es künftig alle Discofans anlocken, die ihre früheren Schweinfurter Tanztempel vermissen *** Der FC Schweinfurt 05 gewinnt unter Flutlicht sein Heimspiel gegen den VfR Aalen mit 5:0 und steht vor dem Durchmarsch in die 3. Liga. „Wenn jetzt weiterhin pro Partie 5000 Zuschauer kommen, dann sind wir bis 2025 schuldenfrei“, strahlt der neue Vorstand Wolf-Günter Fuchs. *** Eine neue Attraktion für den Schweinfurter Wildpark kündigt sich an: Ein Informationszentrum der Grünen soll zeigen, wie Schweinfurt bis ins Jahr 2000 aussah. „Bis dahin gab´s in unserer Stadt noch Baudenkmäler vom Format“, sagt Grünen-Stadtrat Marc-Dominik Boberg.

November: Rund 1000 Sympathisanten aus der rechten Szene treffen sich in den Schweinfurter Wehranlagen und marschieren zu einer Kundgebung durch leer gefegte Straßen Richtung Zeughaus. Knapp 10.000 Gegendemonstranten des eiligst wiederbelebten bunten Bündnisses läuft zum Protest zuvor schon vom Bahnhof zum Schuttberg. „Schweinfurt verrückt“ titelt tags danach die Süddeutsche. *** Schon wieder ein Austritt aus der CSU: Ausgerechnet der Stadtrats-Fraktionsvorsitzende Stefan Funk mag nicht mehr. Seitens der Partei erlaubte man dem Schweinfurter Stadtrat und Radioreporter seinen Zusatzjob als Niederwerrner Gemeindekämmerer nicht mehr. „Ich verspüre soziale Kälte“, sagt Funk. *** Tommy Jauds neuer Roman ist da. „Wespendoof“ heißt er und steigt gleich wieder als Nummer eins ein in die Büchercharts. *** In der Eishockey-Bayernliga starten die Mighty Dogs mit einem 4:3-Sieg vor 3200 Fans über Haßfurt. Weil die Stadt als neuer Betreiber der Eishalle nicht in das Dach investieren wollte, finden die Heimpartien der Saison allesamt auf der Eisfläche auf dem Marktplatz statt. Der im Januar mit einem Kunstförderpreis ausgezeichnete Max Kidd plant, über alle Partien einen Film zu drehen. Arbeitstitel: „Schweinfurt – ein Wintermärchen!“  *** Die Polizei bittet um Hilfe: Auf der Schweinfurter Qualitätsroute haben sich zwei Personen verlaufen und sind seitdem verschollen.

Dezember: RTL gibt die neuen Kandidaten bekannt: Gudrun Grieser wird ab Januar 2011 ins Dschungelcamp einziehen. *** Der Schweinfurter Weihnachtsmarkt geht unerwartete neue Wege, startet heuer erst am 1. Dezember und macht ab dem 24. nur zwei Tage kurze Pause. Nach Weihnachten, ab dem 27. Dezember und dann bis zum 8. Januar 2012 sorgt eine abgespecktere Version eines „Weihnachtsdorfes“ nach Volkacher Vorbild mit Bratwurst- und Glühweinbuden für Rekordumsätze. Für tausende Bürger ist das der tägliche Treffpunkt, Silvester feiert die halbe Region auf dem Marktplatz. Oliver Schulte tritt der CSU bei wieder und erinnert daran, dass es seine Idee war, die nun umgesetzt wurde. *** Weit über 10.000 Unterschriften haben die Grünen in der Innenstadt gesammelt. Deshalb kommt es im Februar 2011 zum Bürgerentscheid „Erhalt der alten SKF-Fabrikhallen“. Bei einem Erfolg müsste die Stadtgalerie abgerissen werden, um an gleicher Stelle wieder die alten Gemäuer zu errichten. „Shopping-Malls sind eh nicht mehr zeitgemäß. Wir brauchen in Schweinfurt Produktionsstätten für Windräder-Kugelager“, argumentiert der Grüne Marc-Dominik Boberg. *** „Er hängt 2012″ erscheint. Im neuen Schweinfurter Kalender werden auf jeweils sechs Blättern die Aktivitäten der Grünen und die Austritte bei der CSU mit Karikaturen aufs Korn genommen.

So wird 2010 – oder auch nicht…

Die Glaskugel ist wieder aufgestellt, der Blick hinein lohnte sich bereits. Wir können an dieser Stelle zu Beginn des neuen Jahres verraten, wie 2010 in Schweinfurt ganz sicher werden wird. Oder vielleicht auch nicht so ganz. Oder etwa doch? Jedenfalls sollte unser augenzwinkernde Ausblick eventuell besser nicht unbedingt ganz so ernst genommen werden. Obwohl…. Also: Das alles passiert in Schweinfurt im neuen Jahr.

Januar: Die Filmwelt Schweinfurt stellt ihre Pläne vor für drei weitere Säle und einen Open-Air-Kino-Biergarten auf dem Dach. Die alteingesessenen Schweinfurter Kinos nennen sich derweil um in „weltbio kinatiatr“ und „Üniön“ und zeigen ausschließlich Filme in russischer bzw. türkischer Sprache. *** „TV 1″ bekommt überraschend den Sendeplatz von „TV touring“. Der unterfrankenweit tätige Sender belegt dafür als „Schüler TV“ die wöchentliche Zehn-Minuten-Nische jeweils donnerstags ab 23 Uhr und bringt Neues aus den Lernanstalten der Region. Das Programm machen nun ausschließlich Praktikanten aus den Schulen. „TV 1″ sichert sich die exklusiven Übertragungsrechte der Schweinfurter OB-Wahlen im März. *** Schon kurz vor dem Erscheinen belegt „Hummeldumm“, das neue Buch des Schweinfurter Autors Tommy Jaud, Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste. „TV touring“ sichert sich eiligst die Rechte der Verfilmung.

Februar: SKF stellt kurzfristig 3300 neue Mitarbeiter ein, nachdem das Unternehmen den Auftrag erhielt für die Errichtung des Windkraftparks in der Hochrhön. Bis zum Herbst sollen sich dort rund um den Heidelstein 17.500 Räder drehen. *** 3500 Fußballfans sehen im Willy-Sachs-Stadion das 2:0 des FC 05 im Schweinfurter Stadtderby gegen die Freien Turner. Weil die Schnüdel aber im V.I.P.-Zelt hinterher Zigeunerschnitzel servieren, fühlt sich FTS-Trainer Ernst Gehling beleidigt und beschwert sich beim BFV. Zwei Wochen später beim Match gegen den Würzburger FV rechtfertigt Präsident Dr. Rainer Koch den Abzug der sechs Punkte und erntet Zustimmung der Vorstandschaft und vom Team. Kapitän Benjamin Demel erklärt vor der Partie über Mikrofon, dass sich die Mannschaft vorerst vom bewirtenden Elmar Müller distanzieren und in der Stadionkneipe essen wird. *** Schweinfurter Stadtbusse fahren nun auch nach Schwebheim, Röthlein und Geldersheim. Eine der letzten Amtshandlungen von Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser war zuvor im Rahmen der Eröffnung des gemeinsamen Tourismusbüros ein konstruktives (!) Gespräch mit Landrat Harald Leitherer, bei dem man sich ohne Reibereien (!!) in Sachen Finanzierung einigte (!!!).

März: Die Wahl zum neuen Schweinfurter Oberbürgermeister sorgt für eine Beteiligung von 102,5 % aller wahrberechtigten Schweinfurter. Wie erwartet kommt es zu einer Stichwahl. Mit exakt jeweils 14,5 Prozent der Stimmen scheiden aber Stefan Labus (Liste), Christiane Michal-Zaiser (Proschweinfurt), Frank Firsching (Linke), Sebastian Remelé (CSU) und Kathie Petersen (SPD) aus. Überraschend übrig bleiben der Bauer Martin Kupfer und Marc-Dominic Boberg von den Grünen, die jeweils auf 15 Prozent der Stimmen kommen. Kupfer macht für den Ausgang seinen Beruf und sein diesem Medium bis zur Wahl allerdings nicht vorliegendes Programm für den Erfolg verantwortlich. Boberg den Kampf um den Erhalt des Alten Krankenhauses, dessen Außenwände nun auch noch grüner Farbe angestrichen werden und auf dessen Dach eine Photovoltaikanlage und ein Windräderpark entstehen sollen. Die an sich schon 14 Tage später geplante Stichwahl muss allerdings abgesagt werden. Der groß aufgezogene Fischmarkt vor dem Rahaus verhindert das und sorgt für eine zeitliche Verschiebung. Sämtliche Wahlhelfer hat der veranstaltende Verein „Schweinfurt erleben“ für die Betreuung der aufgebauten Eisbahn vorgesehen. Immerhin 23 Personen benutzen an den fünf Tagen bei teils über 20 Grad die Bahn. Dr. Kurt Vogel eröffnet sie in Badehosen.

April: Das „Eastside-MAD“, Schweinfurts Großdisco in Oberndorf, baut im Maintal und damit verkehrsgünstig an der Autobahn einen zweiten Laden. „Schweinfurt erleben“ präsentiert parallel dazu die Pläne, mit einer U-Bahn die Innenstadt und den Gewerbepark zu verbinden. „Beide Schweinfurter Brücken sind überlastet“, erklärt Geschäftsführer Hans Schnabel, warum er sich von der Unterführung des Mains mehr Menschen im langsam immer besser besiedelten Maintal verspricht. Das bekommt nach den Möbelhäusern und eben der Disco im Frühling 2011 auf Betreiben von Schnabel auch noch eine 36-Loch-Golfanlage. *** Neu: Ein eigenes Schweinfurter „Mensch ärgere Dich nicht“ und ein Bild der Schweinfurter Mona Lisa mit der jungen Gudrun Grieser ohne Augenbrauen. *** In den Schweunfurter Wildpark ziehen Elefanten ein. „Die vergessen nie, wer für den Erfolg hier zuständig ist“, begründet Leiter Thomas Leier.

Mai: Wiederbelebt sind die Stadtmaifeste in Schweinfurt, die an vier Wochenenden unter jeweils einem neuen Motto stehen: Auf den „Tag der Schlachtschüssel“ folgt der „Tag der Museen“, danach der „Tag von Bier & Wein“ und schließlich nochmals ein „Tag der Schlachtschüssel“ mit viel Schweinereien auf Brettern vor dem Rathaus. „Schlachtschüsseln sind eben das echte Wahrzeichen unserer Stadt“, erklärt die ihr Amt zwangsweise verlängernde Gudrun Grieser mit Blick auf die 50 in einem Bus angereisten neugierigen Gäste aus Berlin. *** Schweinfurt hat wieder einen offiziellen Straßenstrich: Nach langer Suche ist nun endlich ein Platz dafür gefunden: Zum zehnjährigen Bestehen des zuletzt nur mäßig besuchten Museums Georg Schäfer ziehen die leichten Damen in drei freigemachte Räume ein. „Schweinfurt – Kunst und Sex und Schlachtschüsseln“ steht fortan auf den an den Autobahnen aufgestellten Hinweistafeln.

Juni: Public Viewing zur Fußball-WM: In Schweinfurt nutzt man die neue Medienfassade am Iduna-Hochhaus. Während auf der Videowand die Partien gezeigt werden, können die Zuschauer auf der abgesperrten Straße am Jägersbrunnen bei der großen Hitze des Sommers in den Wasserkaskaden des Brunnens baden. Parallel veranstaltet auch die Stadtgalerie Schweinfurt ein Indoor-Fußballschauen. Klimatisiert und finanziert von den 100 Läden, von denen mittlerweile 67 Mode verkaufen, der Rest Kulinarisches. *** Besucherrekord trotz WM: Auf dem Schweinfurter Volksfest werden an einem einzigen Tag 47.000 Besucher gezählt, als zum Partyabend diesmal Michael Wendler, PUR, Sarah Kreuz und Karel Gott singen. Die „Goldene Stimme aus Prag“, bald 71 Jahre alt, tritt dabei im Kostüm des „dicken Willy“ aus der Biene Maja-Zeichentrickserie auf.

Juli: Kurzfristig wird das Public Viewing zum WM-Finale Deutschland – Italien ins Willy-Sachs-Stadion verlegt. 25.000 Fans feiern beim Pizza und Schweinswürschteln das 3:2 der Deutschen. Die in der Region lebenden Italiener schauten gemeinsam auf dem Sportplatz in Weyer. Dort gibt´s Lasagne und Tiramisu, am späten Abend Miesmuscheln. *** Kurz nach der WM lockt das Honky Tonk wieder um die 20.000 Anhänger in die Schweinfurter Innenstadt. Vor allem die Open-Air-Bereiche des Kneipenfestivals sind stark frequentiert. So spielen im Rathausinnenhof die Robbie Williams-Coverband „Angels“, vor dem Zeughaus die Lady Gaga-Coverband „The Paparazzies“ und im Hof am Schrotturm die Bon Jovi-Coverband „Have a nice Day“. An allen Ecken der Innenstadt erklingt Musik, überall gibt es Leckereien, wird bei herrlichem Wetter gefeiert. Alt und Jung liegen sich in den Armen bei tollen Klängen.

August: Das neue Schweinfurter Stadtfest des Vereins „Schweinfurt erleben“ wird ein riesiger Erfolg. Um die 20.000 Menschen bevölkern die Innenstadt. An allen Ecken der Innenstadt erklingt Musik, überall gibt es Leckereien, wird bei herrlichem Wetter gefeiert. Alt und Jung liegen sich in den Armen bei tollen Klängen. Vor allem die Open-Air-Bereiche sind stark frequentiert. So spielt im Rathausinnenhof der echte Robie Williams, vor dem Zeughaus die leibhafte Lady Gaga und im Hof am Schrotturm die Rocker von Bon Jovi. Die einzelnen Veranstaltungsorte verbindete eine allerdings nur mäßig benutzte Bummelbahn. Rund 2,7 Millionen Euro lässt sich der Verein dieses Fest kosten. „Irgendwie hat es mich an das Honky Tonk erinnert“, sagt hinterher einer der vielen Besucher. Fortan heißt das neue Stadtfest „Honky Tonk-Coverfest“.

September: Ein halbes Jahr nach dem ersten Versuch steht die endgültige Entscheidung in Sachen OB-Wahl an. Boberg und Kupfer gehen in die Stichwahl, bekommen aber überraschend Gesellschaft: Pokerspieler Frank Dumor hat sich eingeklagt, nachdem er im März versehentlich seine Nominierung verschlief. Mit den nötigen Unterstützer-Unterschriften, überwiegend gesammelt beim 1. KV Schweinfurt, dem Kopierer-Verband der Stadt, wird er zugelassen. Diesmal geben sogar 102,6 Prozent aller Schweinfurter ihre Stimme ab. Mit jeweils 34,2 Prozent für alle drei Kandidaten wird eine erneute Stichwahl nötig. Diese findet aber gleich drei Wochen später statt, da die bis dato weiter regierende Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser sich Ende Oktober auf eine Weltreise verabschiedet und endgültig aus dem Amt ausscheiden will.

Oktober: Einen Sonntag vor der Stichwahl steigt der zweite verkaufosoffene Sonntag des Jahres im Stadtgebiet. Mit einem Kracher wartet der veranstaltende Verein „Schweinfurt erleben“ auf: Das Gewerbegebiet Hafen und den Marktplatz verbindet die Fluglinie des „City Flight“. Den Flieger konnten die Verantwortlichen kurzfristig von einer Firma aus Österreich für schlappe 5,8 Millionen auf Pump erwerben. Nach dem Sonntag will ihn Geschäftsführer Hans Schnabel einsetzen, um Golfspieler der Stadt schnell vom Marktplatz zum Gelände des Golfclubs nach Löffelsterz und später zu dem im Maintal zu befördern. *** Endlich ist es soweit: Frank Dumor wird mit 33,9 Prozent der abgegebenen Stimmen hauchdünn neuer Schweinfurter Oberbürgermeister. Seinen Sieg feiert er auf Schloss Mainberg und im Schweinfurter Icedome. Anschließend verlegt er die Büroräume seiner Bediensteten in die Obere Straße und gibt seine erste Vorhaben bekannt: „Pokern und Kopieren sind ab sofort in Schweinfurt von der Umsatzsteuer befreit!“

November: Weil es bei Dumors Feier im Icedome feucht-fröhlich zuging, ist dem HÜV (Holzdächer-Überwachungs-Verein) das Risiko zu groß: Die Schweinfurter Eishalle muss schließen, die Dachbalken drohen zu brechen. Die schnelle Maßnahme des neuen Oberbürgermeisters: Die Eisbahn auf dem Marktplatz wird wiederbelebt, leicht vergrößert und umstellt von Tribünen. Die Mighty Dogs tragen eine Woche später ihr erstes Heimspiel der Oberliga aus. 4800 Fans bejubeln vor dem Rathaus einen 5:2-Sieg über Rosenheim. „Endlich ist der Marktplatz wieder belebt“, strahlt Frank Dumor. *** Ab Ende des Monates ist die Eisbahn dann umgeben vom aufgebauten Schweinfurter Weihnachtsmarkt. Zur Eröffnung kommt die kurzfristig von der Weltreise zurückbeorderte Gudrun Grieser und ersetzt mit ihren 18 Jahren an Eröffnungs-Erfahrung den verhinderten Dumor. Der OB weilt auf dem ICC, dem internationalen Copy-Congress, den er seinerzeit noch als 1. Vorsitzendes des KV Schweinfurt ins Konferenzzentrum auf die Maininsel holte. *** Wegen prognostizierter nur noch 10 Millionen Gewerbesteuereinnahmen in 2011 entfällt aus Spargründen die Schweinfurter Sportlergala. Weil „TV touring“ für weitere zehn Jahre die Übertragungsrechte besitzt, zeichnen die Main-Post und Moderator Sven Schröter dennoch im Vereinsheim des Golfclubs im ganz kleinen Rahmen die Sportler des Jahres aus. In allen Kategorien gewinnen Golfer. Mannschaft des Jahres wird Bayern München.

Dezember: Nach dem 6:3-Sieg über Passau feiern 4900 Eishockeyfans bei Glühwein ohne Ende auf dem Weihnachtsmarkt. Das Match rundet einen höchst erfolgreichen Tag ab. Noch vor dem ersten Bully nämlich wiegt die Bäckerinnung traditionell eine Person mit Christstollen auf. Diesmal ist es Peter Galm mit gleich zwei seiner Schweine. Die insgesamt 80,4 Tonnen Weihnachtsgebäck werden diesmal aber nicht gespendet, sondern beim Eishockey verkauft. Der Erlös, rund 800.000 Euro, geht an den Verein „Schweinfurt erleben“, der das Jahr 2010 trotzdem mit einem rekordverdächtigen Verlust von 15,8 Millionen Euro abschließt. „Macht nichts, Hauptsache wir hatten Spaß“, sagt OB Frank Dumor und lacht.



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