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„Great Spas of Europe“: Bad Kissingen bewirbt sich um die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes

BAD KISSINGEN – Der bekannteste Kurort Deutschlands bewirbt sich um die Aufnahme als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO-Welterbestätten – zusammen mit anderen führenden Bädern Europas. In der jüngsten Sitzung gab der Stadtrat einstimmig grünes Licht für das von Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Kulturreferent Peter Weidisch vorbereitete Projekt und stellte die erforderlichen Finanzmittel für die weiteren Arbeiten bereit.

Schon seit etwa zwei Jahren ist die Stadt in intensiven Vorbereitungsarbeiten für die Bewerbung. Zu diesem Zweck wurde im vergangenen Jahr eine gemeinsame Vereinbarung, die „Declaration of the City and Town Mayors and representatives“ (Karlsbad, Franzensbad, Marienbad, Luhačovice, Bad Kissingen, Baden-Baden, Wiesbaden, Bath, Montecatini Terme, Spa und Vichy) für Bad Kissingen durch Oberbürgermeister Kay Blankenburg unterzeichnet.

Mit dieser Vereinbarung wird die Zusammenarbeit für die serielle, transnationale (d.h. gemeinsame, länderübergreifende) Bewerbung um die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes „Great Spas of Europe“ auf den Weg gebracht.

Bad Kissingen wird damit Teil einer europaweiten Initiative, den bedeutendsten Bädern des Kontinents den Rang zukommen zu lassen, der ihnen von ihrer historischen und kulturgeschichtlichen Bedeutung her gebührt. „Bad Kissingen zählt zur ersten Liga der Bäder in Europa, deshalb gehören wir ohne Frage dazu“, so Oberbürgermeister Kay Blankenburg.

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Die Bewerbung wird unter der Federführung des tschechischen Karlsbad mit dem dortigen Oberbürgermeister Petr Kulhánek für alle Bäder gemeinsam als sogenannte serielle, transnationale Bewerbung – sozusagen auf tschechischem Ticket – erfolgen. Das Kontingent der Bundesrepublik Deutschland wird damit nicht in Anspruch genommen. Dennoch führt der Weg zur Erlangung des UNESCO Prädikates zunächst über die Aufnahme auf die deutsche Vorschlagsliste, der sogenannten Tentativliste, die die deutsche Kulturministerkonferenz der UNESCO vorlegt. Um diese Hürde zu nehmen, wird der Antrag zur Aufnahme in diese Liste bereits intensiv vorbereitet. Er wird in den nächsten Wochen über das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst eingereicht werden.

In der Stadtratssitzung wurden die Weichen gestellt, dass das Projekt auch die finanzielle Ausstattung bekommt, die für den weiteren Weg der Bewerbung notwendig ist. Der Stadtrat stimmte einstimmig dem vorgelegten Konzept zu, das die Grundlagen für die weiteren Verfahrensschritte darlegt. Dazu gehört, die Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale von Bad Kissingen herauszuarbeiten. Externe Fachleute, die einschlägige Erfahrungen mit derartigen Prozessen haben, werden im Auftrag der Stadt Bad Kissingen unter Federführung von Kulturreferent Peter Weidisch mit eingebunden.

Für die Umsetzung wird der Stadtrat an finanziellen Mitteln fast 250.000 €, verteilt auf die beiden nächsten Haushaltsjahre, einstellen. Als Gegenfinanzierung werden noch Einnahmen aus verschiedenen Zuschußanträgen erwartet.

„Great Spas of Europe“:  Bad Kissingen bildet ein hervorragendes Mitglied dieser Liste der international anerkannten Kurstädte Europas. Die Bad Kissinger Kurarchitektur und -infrastruktur, seine Siedlungstopografie sowie der Erhaltungszustand des baulichen Erbes der Stadt erfüllen in hohem Maß die von der UNESCO geforderten Kriterien von Authentizität und Integrität. Die im 19. Jahrhundert geschaffene Bad Kissinger „Kurlandschaft“ ist nicht nur weitgehend erhalten, sondern wird bis heute zweckentsprechend genutzt. Für Bad Kissingen sprechen die herausragenden historischen Gebäude wie der Regentenbau und die Wandelhalle sowie die imposante, über Jahrhunderte entwickelte Kuranlage. „Auch das immaterielle Potential, das wir in die Waagschale werfen können, ist herausragend“, so Oberbürgermeister Kay Blankenburg. „In welcher anderen Stadt werden die traditionellen Kurgebäude noch heute in ihrer ursprünglichen Funktion benutzt? Das gibt es so fast nur bei uns.“ Dazu zählt auch die Erinnerung an die historischen Persönlichkeiten, die hier einst kurten, ein Who´s Who vergangener Zeiten, darunter Zaren, Kaiser und Könige.

Mit der Aufnahme ins UNESCO-Welterbe verbindet sich für die Erbestätten ein immens wachsender internationaler Bekanntheitsgrad. Über die positiven Auswirkungen einer Weltkulturerbe-Auszeichnung auf eine Stadt trug der Leiter des Stadtmarketing der UNESCO-Weltkulturerbestadt Bamberg, Klaus Stieringer, dem Stadtrat vor. Zusammengefasst führte Stieringer aus: „Bad Kissingen: Macht es, jetzt bietet sich die Chance!“ Die positive Wirkkraft einer Auszeichnung als Weltkulturerbe-Stätte sei nicht in Zahlen zu fassen. Sowohl für die Bürgerinnen und Bürger, als auch in der Vermarkung einer Stadt böte sich über diese weltweit anerkannte Marke unschätzbares Potential. Das habe sich in Bamberg, das seit 20 Jahren Weltkulturerbe-Stadt sei, sehr deutlich gezeigt.

„Die Entscheidung, ob Bad Kissingen den Status Weltkulturerbe erhält, liegt nicht bei uns. Wir werden aber nichts unversucht lassen, um diese Auszeichnung zu erhalten“, fasst der Oberbürgermeister Kay Blankenburg zusammen. „Mit Spannung erwarten wir jetzt, ob es uns gelingt den nächsten wichtigen Schritt zu schaffen, auf die nationale deutsche Tentativliste zu kommen.“



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