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240 Arbeitslose weniger im April: Weiterhin positive Entwicklung am Arbeitsmarkt

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SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – Die positive Tendenz, die sich am Arbeitsmarkt der Region Main-Rhön bereits im ersten Quartal abzeichnete, setzte sich zu Beginn des zweiten Quartals mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit fort. Im April waren 7.251 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 240 Personen weniger als im Vormonat.

Die Arbeitslosenquote sank von 3,0 Prozent im März auf 2,9 Prozent im April. Wie zu dieser Jahreszeit üblich verzeichnete besonders die Personengruppe der Männer einen starken Rückgang der Arbeitslosigkeit mit einem Minus von 167 (3,9 Prozent) im Vergleich zum Vormonat. Auch bei allen anderen Personengruppen war durchwegs ein Rückgang festzustellen. Am deutlichsten war dieser ebenso bei der Personengruppe der älteren Personen (50 Jahre und älter) mit einem Minus von 89 Personen (2,9 Prozent) ausgefallen.

„Ursache für die rückläufige Entwicklung der Arbeitslosenzahlen ist insbesondere die Frühjahrsbelebung. Es wurde eine große Anzahl an sogenannten „Wiedereinstellern“ aus den Branchen Bau, Gartenbau, Landwirtschaft sowie Gastronomie bereits vor den Osterfeiertagen von den Arbeitgebern zurückgeholt. Auch, wenn die Wirtschaftsinstitute die Konjunkturprognosen etwas nach unten korrigiert haben, ist unser regionaler Arbeitsmarkt nach wie vor in einer guten Verfassung. Dies zeigt sich durch die ungebrochen hohe Nachfrage nach Arbeitskräften. Vereinzelt stellen wir jedoch fest, dass der eine oder andere befristete Arbeitsvertrag aus der Metallindustrie ausläuft und nicht mehr verlängert wird“, erläutert Klaus Seebach, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit um 341 Personen an. Die Arbeitslosenquote lag damals bei 2,8 Prozent.

Gerade bei einem guten Arbeitsmarkt gibt es Monat für Monat viel Bewegung. Dies spiegelt sich im Zugang aus Beschäftigung und im besonderen Maße bei den Arbeitsaufnahmen wider. Im April überwogen die Abmeldungen in Erwerbstätigkeit mit 1.028 Personen den Zugängen aus Erwerbstätigkeit mit 944 Personen.

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Arbeitslose Anzahl absolut, Arbeitslosen- Quote, Veränderung in %-Punkten zum Vormonat, zum Vorjahr
AA Schweinfurt 7.251 2,9 % – 0,1 + 0,1
Stadt Schweinfurt 1.672 6,0 % – 0,1 + 0,3
Lkr. Schweinfurt 1.557 2,3 % +/- 0,0 + 0,1
Lkr. Bad Kissingen 1.669 2,9 % – 0,2 +/- 0,0
Lkr. Rhön-Grabfeld 1.114 2,5 % – 0,1 + 0,1
Lkr. Haßberge 1.239 2,5 % – 0,1 + 0,1

Kurzarbeit bewegte sich weiterhin auf niedrigem Niveau

Die Zahl der Betriebe, welche für ihre Arbeitnehmer Kurzarbeit angemeldet hatten, blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 24 Betrieben. Die Anzahl der betroffenen Personen stieg leicht um 84 Personen auf 600 an. Vor einem Jahr waren die Zahlen niedriger. Im April 2018 waren es 11 Betriebe mit 69 Beschäftigten für die Kurzarbeit angemeldet wurde.

Leicht rückläufige Anzahl der arbeitslosen Menschen mit Fluchthintergrund

Im April wurden in der Region Main-Rhön 604 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund gezählt. Das entsprach 8,3 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen. Den weitaus größten Anteil bildeten dabei Menschen aus Syrien (364 Personen), gefolgt von afghanischen Staatsbürgern (90 Personen), Menschen aus Somalia (13 Personen) sowie Menschen aus dem Irak (8 Personen). Noch vor einem Jahr wurden 643 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund gezählt. Das waren 39 Personen mehr und entsprach 9,3 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen. Rund 400 der arbeitslosen Menschen mit Fluchthintergrund suchten eine Beschäftigung im Helferbereich, knapp 100 Personen strebten eine Beschäftigung als Fachkraft an. „Zunehmend können Fortschritte beim Spracherwerb beobachtet werden. Durch gezielte Qualifizierungen auf der Basis der individuellen Kompetenzen, unterstützen wir diese Menschen auf ihrem Weg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“, erklärt Seebach.

Unterbeschäftigungsquote sank auf 4,2 Prozent

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die Unterbeschäftigung. Diese beinhaltet neben den arbeitslosen Menschen beispielsweise auch Personen in Weiterbildungen sowie Selbständige, die mit einem Gründungszuschuss gefördert werden und daher nicht als arbeitslos gelten. Sie vermittelt damit einen umfassenderen Einblick über die Lage auf dem Arbeitsmarkt. 10.607 Menschen waren im April von Unterbeschäftigung betroffen. Hier gab es im Vergleich zum Vormonat ein Minus von 100 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote war mit 4,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte rückläufig. Gegenüber dem Vorjahresmonat war ein Rückgang in Höhe von 239 Personen zu verzeichnen. Damals lag die Quote ebenfalls bei 4,2 Prozent. Viele Menschen mit Fluchthintergrund befinden sich aktuell in Sprach- und Integrationskursen. Die Teilnehmerzahlen sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 300 Personen, auf 643 Personen zurückgegangen.

Stellenbestand auf unverändert hohem Niveau

Der Bestand an offenen Stellen bewegte sich mit 5.204 auf Vormonats- sowie Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Vormonat wurde lediglich ein Minus von 19 Stellen sowie im Vorjahresvergleich ein Minus von 18 Stellen verzeichnet. Von den Angeboten waren 5.004 Stellen sozialversicherungspflichtig. Die Arbeitgeber meldeten 4.943 Stellen als sofort zu besetzen. Die durchschnittliche Vakanzzeit der Stellen betrug 224 Tage. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Dauer um 30 Tage verlängert. Gut ein Drittel der Stellen waren sechs Monate oder länger unbesetzt. „In fast allen Branchen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften immer noch so hoch wie vor einem Jahr. Die Arbeitgeber benötigen allerdings immer mehr Zeit, um diese Stellen adäquat besetzen zu können. Dieser Herausforderung gilt es unter Anstrengung aller Partner am Arbeitsmarkt gemeinsam zu begegnen“, stellt Seebach fest. Im April lag die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften auf ähnlichem Niveau des Vormonats sowie auf dem des Vorjahres. Die Vermittlungsfachkräfte im gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter nahmen 849 neue Stellenangebote an. Das waren 63 Stellenzugänge oder 6,9 Prozent weniger als im März, dagegen 22 Stellenzugänge oder 2,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden 3.658 Stellenzugänge verzeichnet, dies waren 176 Stellen oder 4,6 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Der Ausbildungsmarkt entwickelte sich weiter zum Bewerbermarkt

Wie bereits in den vergangenen Jahren überstieg die Anzahl der gemeldeten Lehrstellen die Zahl der registrierten Bewerber deutlich. Seit Oktober 2018 wandten sich 2.638 Jugendliche bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Schweinfurt. Dies war gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 177 junge Menschen und entsprach einem Minus von 6,3 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden der Arbeitsagentur 3.811 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 80 Ausbildungsplätze oder 2,1 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Jugendlichen, die im April noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren, lag mit 1.036 um 75 Personen oder 6,8 Prozent niedriger als vor der Jahresfrist. Sie hatten die Wahl zwischen 1.686 unbesetzten Berufsausbildungsstellen. Das waren 309 oder 15,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Damit standen im April rein rechnerisch jedem jungen Menschen ohne Ausbildungsstelle 1,6 offene Stellen zur Verfügung. Die bis dato übermittelten Ausbildungsstellen waren mit 33 Prozent den Branchen Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung zuzurechnen. 21 Prozent der Stellen wurden aus den Bereichen kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus gemeldet. Mit 14 Prozent waren die Branchen Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik sowie mit 13 Prozent die Branchen Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung vertreten. Auf die Berufsgruppen Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit entfielen 8 Prozent sowie den sozialen Bereichen, Gesundheitswesen, Lehre und Erziehung 7 Prozent der gemeldeten Ausbildungsstellen. Lediglich 3 Prozent verteilten sich auf die Branchen Naturwissenschaft, Geografie und Informatik. Die restlichen 1 Prozent sind den Branchen Land-, Forst-, Tierwirtschaft und Gartenbau sowie Geisteswissenschaften, Kultur und Gestaltung zuzuordnen. „Eine duale Ausbildung ist eine sehr gute Basis für eine weitere positive, berufliche Entwicklung. Die Berufsberater/innen der Arbeitsagentur stehen den jungen Menschen sowie deren Eltern sehr gerne beratend zur Seite. Hierbei geht es nicht nur um die Vermittlung in Ausbildungsstellen, sondern auch um Orientierungshilfen bezüglich der richtigen Berufswahl. So können sich bei unklaren Vorstellungen der Jugendlichen auch völlig neue Ideen und Wege ergeben“, so Seebach.

Prognose: Der Arbeitsmarkt bleibt stabil

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hält im April das Niveau des Vormonats. Der Frühindikator des IAB lässt mit einem Stand von 103,1 Punkten weiterhin eine gute Arbeitsmarktentwicklung in den kommenden Monaten erwarten. „Die Arbeitsagenturen sehen trotz Konjunkturdelle weiterhin keine Delle bei der Beschäftigungsentwicklung. Einzelne Meldungen über Personalabbaumaßnahmen in bekannten Firmen geben nicht das sehr positive Bild des Gesamtarbeitsmarkts wieder. Wenn die Konjunktur nach der aktuellen Schwächephase anzieht, werden sich auch die Aussichten für einen stärkeren Abbau der Arbeitslosigkeit wieder verbessern“, so ein Experte des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.



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