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Altersarmut als Gespenst der Zeit: DGB-Rentenaktionstag kommt in Schweinfurt gut an

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SCHWEINFURT – Früh um 6 Uhr am Schweinfurter Hauptbahnhof. Ein dutzend gut gelaunter Gewerkschafter aus dem Hause DGB begrüßen Pendler, ankommende und abfahrende Reisende, aber auch Schülerinnen und Berufsschüler mit Müsli Riegel, Kaffee und Tee. Es geht um Ihnen um nichts weniger als um die Rente, die für ein würdevolles Leben im Alter reichen muss.

Und eben das sieht der DGB aufgrund der ständigen Rentenkürzungsprogramme nicht mehr für alle gewährleistet. Als die rot-grüne Bundesregierung Anfang des neuen Jahrtausends entschied des Rentenniveau immer weiter zu kürzen, um die Rentenbeiträge für die Arbeitgebern niedrig zu halten, waren es die Versicherungskonzerne, Arbeitgeberverbände, Christdemokraten und die FDP, die kräftig applaudierten. Denn von  nun an sollten die Beschäftigten privat vorsorgen, mit staatlicher Förderung. Heute wissen wir: Das Konzept geht für Viele nicht auf.

Zu gering der Verdienst im wachsenden Niedriglohnsektor um vier Prozent des Einkommens in eine private Altersvorsorge zu stecken, zu unsicher eine große Anzahl von Beschäftigungsverhältnissen um planen zu können, zu gering die Zinssätze um eine Rendite zu erwirtschaften. Summa summarum: Die Altersarmut hat sich zum echten Gespenst der Zeit entwickelt, besser ausgedrückt: „Altersarmut wurde herbei regiert“, wie es Frank Firsching, DGB Geschäftsführer Unterfranken, glasklar formuliert.

Die DGB-Gewerkschaften wollen den politisch verordneten Renten-Sinkflug stoppen. Deshalb haben sie im Herbst mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 die Kampagne „Rente muss reichen“ gestartet. Mit dem Pendler-Aktionstag am 31. Mai, an dem insgesamt 270 Aktionen in ganz Deutschland durchgeführt werden, erreicht sie ihren nächsten Höhepunkt.

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Auf den Postkarten, die auch in Schweinfurt verteilt wurden, stehen die Vorschläge des DGB für höhere Renten:
– Wir wollen eine gesetzliche Rente, die für ein gutes Leben reicht: Rentenniveau auf dem heutigen Stand von 48 Prozent stabilisieren und im weiteren Schritt anheben, etwa auf 50 Prozent!
– Wir wollen den Schutz der Rentenversicherung aus Selbstständige ausweiten und die Erwerbsminderungsrente verbessern!
– Alle müssen die Chance haben, gesund und aus guter Arbeit in Rente zu gehen. Wir brauchen abgesicherte Übergänge – kein höheres Renteneintrittsalter!

Die angesprochenen Reisenden waren jedenfalls angetan von der DGB- Aktion. Und zwar nicht nur wegen dem Kaffee und dem Müsli sondern vom ehrenamtlichen, gewerkschaftlichen Einsatz für eine gute Rente, die für ein würdevolles Leben im Alter reichen muss!
 
Hintergrund:
Um die Beitragssätze niedrig zu halten, hatte der Gesetzgeber Anfang des Jahrtausends entschieden, das Niveau der gesetzlichen Rente kontinuierlich sinken zu lassen. Die Beschäftigten sollten stattdessen privat vorsorgen (Riester-Rente), die Arbeitgeber wurden entlastet. Aber die Erwartungen an die private Altersvorsorge haben sich nicht erfüllt.

Ohne Kurswechsel droht den Beschäftigten sozialer Abstieg im Alter: Sinkt das Rentenniveau weiter von 48 Prozent (heute) auf unter 42 Prozent (2045), müssen alle für die gleiche Rente wesentlich länger arbeiten – bei einem Lohn von 2500 Euro wären es z. B. 42 statt 37 Jahre. Und selbst dann läge die Rente nur gerade in Höhe der Grundsicherung. Der Deutsche Gewerkschaftsbund will das Rentenniveau sofort auf dem heutigen Stand stabilisieren und im weiteren Schritt anheben, etwa auf 50 Prozent.

Mehr Informationen unter www.rente-muss-reichen.de



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