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Aufgabe des Standorts in Mühlheim: Norbert Völkl befürchtet den Beginn der Zerschlagung der SKF GmbH

Keiler Helles

MÜHLHEIM AN DER DONAU / SCHWEINFURT – Auch eine Woche nach einer emotionalen Betriebsversammlung in Mühlheim ist das Schweinfurter Management von SKF zu keinen Gesprächen, geschweige denn Verhandlungen zur Zukunft des Standortes in Mühlheim bereit!

Das schreibt der Gesamtbetriebsratsvorsitzender Norbert Völkl in einer Pressemeldung. Weiter heißt es darin:

Nach einer rund sieben Stunden andauernden Betriebsversammlung in Mühlheim, in der es ausschließlich um den geplanten Verkauf des Betriebs Mühlheim ging, zeigte sich Norbert Völkl entsetzt über das Verhalten und die Kaltblütigkeit der Geschäftsführung aus Schweinfurt.

Den Kolleginnen und Kollegen wurde in einer sehr fragwürdigen, knallharten Art und Weise mitgeteilt, dass sie Mitte des Jahres aus der SKF GmbH herausgelöst und in eine eigene Einheit überführt werden sollen.

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Zugleich erfuhren alle Beteiligten erstmals, dass bereits Ende des Jahres der Verkauf dieser Einheit an einen neuen, nicht genannten Eigentümer geplant sei. Besonders verwerflich ist, dass ein Vertreter der Geschäftsführung den Entfall der Zuständigkeit des Gesamtbetriebsrats, der aus Mühlheim beauftragten Verhandlungsgruppe aus Schweinfurt und des Wirtschaftsausschusses als „kleinen Nebeneffekt“ unumwunden bestätigte.

Das wird als ein Schlag ins Gesicht aller Mühlheimer Kolleginnen und Kollegen angesehen, die bisher auf die breite Unterstützung dieser Gremien gezählt haben. Der Betriebsrat und die Belegschaft in Mühlheim werden mit diesem Winkelzug der Geschäftsführung isoliert und können rechtlich nicht mehr auf diese Gremien zurückgreifen!

Der Verkauf von Mühlheim wird von den zuständigen Vertretern der Arbeitnehmer vehement abgelehnt, da wirtschaftliche Gründe dafür sprechen, den Betrieb zu behalten. Die Begründung der Geschäftsführung lautet lediglich, das Portfolio des Standortes und damit die Beschäftigten passen nicht mehr in die Zukunftsstrategie der SKF.

Ebenso wurden die gesetzlich vorgeschriebenen Gremien wie Wirtschaftsausschuss, Gesamtbetriebsrat und das beauftragte Verhandlungsteam von der Ausgründung des Betriebs vorher nicht rechtskonform informiert. Auf die Kritik von Völkl als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, dass nach seiner Erinnerung selbst der Aufsichtsrat bislang keine Kenntnis von den Plänen der Geschäftsführung zur Ausgründung von Mühlheim hat, wurde lapidar mitgeteilt, dass dies in den nächsten Wochen noch geschehen wird.

Aus Völkls Sicht ist das ein noch nie dagewesener Vorgang, der nicht ohne Reaktion der zuständigen Gremien und der IG Metall bleiben wird. Insbesondere die Rolle des Arbeitsdirektors in diesem Prozess wirft viele Fragen auf.

Norbert Völkl sieht hier den Beginn der Zerschlagung der SKF GmbH. Man könne derzeit nicht ausschließen, dass weitere Betriebe im deutschen Konzern auf diese Art und Weise eliminiert werden sollen.

Der Gesamtbetriebsrat bleibt dabei: Das Management muss eine Zukunftsperspektive für Mühlheim innerhalb der deutschen SKF entwickeln und sich der Transformation verantwortlich stellen.

Am Montag, 11.04.2022 um 17.30 Uhr wird auf Anregung des Mühlheimer Bürgermeister Jörg Kaltenbach am Rathaus in Mühlheim eine kurze Solidaritätserklärung stattfinden.

Anlass ist der von SKF geplante Verkauf ihres Werkes Mühlheim an der Donau.

Der Gemeinde- und Ortschaftsrat als Repräsentanten für die ganze Bevölkerung der Stadt und Umlandgemeinden von Mühlheim werden als Zeichen der Solidarität mit den Mitarbeitern des SKF Werkes einen Banner gut sichtbar am Haus der Bürger anbringen.

Bei diesem Termin werden die örtlichen Landtags- und Bundestagsabgeordneten sowie Vertreter des Landrates, der komplette Gemeinde- und Ortschaftsrat, der Betriebsrat und Vertreter der Mühlheimer Führungsmannschaft mit anwesend sein.

Die Solidaritätsveranstaltung findet statt in:
78570 Mühlheim / Donau, Hauptstr. 16, (am Rathaus)



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