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Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt sind in der Region Main-Rhön aktuell schwer einzuschätzen

SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – „Wir durchleben bewegte Zeiten. Die Corona-Krise hat unser Leben und unseren Alltag in einem Umfang verändert, wie wir es uns noch vor kurzem nicht vorstellen konnten. Die genannten Zahlen zu den Arbeitslosen wurden am 12.03.2020, dem statistischen Zähltag für den Berichtsmonat März 2020, erhoben“, sagt Thomas Stelzer, der Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt.

„Zu diesem Zeitpunkt stand Deutschland noch am Beginn der Corona-Pandemie. Da sich seitdem eine sehr dynamische Entwicklung mit deutlichen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt ergeben hat, stellen die Daten die tatsächliche Lage am Arbeitsmarkt der Region Main-Rhön lediglich zum Stichtag dar“, erläutert Stelzer.

In der Region Main-Rhön waren 8.011 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 199 Personen oder 2,4 Prozent weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote sank von 3,3 Prozent im Februar auf 3,2 Prozent im März. Im März 2019 wurden 520 Arbeitslose weniger gezählt und die Arbeitslosenquote lag bei 3,0 Prozent.

Arbeitslose Anzahl absolut
Arbeitslosen-Quote
Veränderung in %-Punkten
…zum Vormonat
…zum Vorjahr

Muster
Gaspreis
Hotel

AA Schweinfurt
8.011
3,2 %
– 0,1
+ 0,2

Stadt Schweinfurt
1.802
6,4 %
– 0,2
+ 0,3

Lkr. Schweinfurt
1.670
2,5 %
+/- 0,0
+ 0,2

Lkr. Bad Kissingen
1.796
3,1 %
– 0,1
+/- 0,0

Lkr. Rhön-Grabfeld
1.258
2,8 %
– 0,1
+ 0,2

Lkr. Haßberge
1.485
3,0 %
+/- 0,0
+ 0,4

„Welche Folgen die neuerliche Entwicklung auf den regionalen Arbeitsmarkt hat, können wir frühestens ab dem nächsten Monat bilanzieren und dokumentieren“, so Stelzer.

Stellenmarkt

Die Anzahl der offenen Arbeitsstellen blieb bis zum Stichtag 12. März gegenüber dem Februar weiterhin auf einem hohen Niveau. Mit 4.191 Arbeitsangeboten sank der Stellenbestand im Vergleich zum Vormonat lediglich um 41 Stellen, dies entspricht einem Minus von 1,0 Prozent. Die Vermittlungsfachkräfte im gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter nahmen bis zum Stichtag 816 neue Suchanfragen nach Arbeitskräften von Arbeitgebern an. Das waren 107 Stellenzugänge oder 11,6 Prozent weniger als im Vormonat.

„Angesichts der aufgrund der Corona-Pandemie in weiten Teilen ruhenden Wirtschaft bleiben in vielen Branchen Neu- und Wiedereinstellungen vorerst aus. Im Kern gibt es nur noch Bedarf an Arbeitskräften in der Lebensmittelversorgung, in der Landwirtschaft, in der Logistik und in der Gesundheitsbranche. Wahrscheinlich wird sich diese Entwicklung im April fortsetzen“, führt Stelzer aus.

Interessierte können sich über die Online-Plattform www.pflegepool-bayern.de registrieren. Genauso werden in der Landwirtschaft dringend Arbeitskräfte gesucht. Über Plattformen wie www.saisonarbeit-in-deutschland.de oder www.daslandhilft.de müssen wir jetzt die Menschen und die Betriebe zusammenbringen.

Schwerpunktsetzung der Arbeitsagenturen und Jobcenter auf Existenzsicherung für Unternehmen und Arbeitnehmer

„Für uns hat die Existenzsicherung für Unternehmen und Arbeitnehmer in der aktuellen Situation die oberste Priorität. Die Geldleistungen müssen schnell fließen. Dafür haben wir unsere Organisation binnen einer Woche intern umgestellt und die nun besonders geforderten Bereiche personell aufgestockt. Vermittler und Berufsberater unterstützen jetzt bei der telefonischen Beratung von Unternehmen und Beschäftigten zur Kurzarbeit oder bei der Abarbeitung sämtlicher Anfragen und Anträge. Die Agentur Schweinfurt und ihre Jobcenter haben außerdem für eine verbesserte Erreichbarkeit zusätzliche Telefonnummern eingerichtet. So können die unterschiedlichen Kundenanliegen bestmöglich bearbeitet werden. Da zurzeit keine persönlichen Kundengespräche stattfinden können, wurden neben der Telefonie das Online-Angebot nochmal deutlich erweitert und auch Kurzvideos mit Anleitungen zur Verfügung gestellt. Alle Informationen sind so gebündelt auf unserer Internetseite www.arbeitsagentur.de zu finden“, teilt Stelzer mit.

Aktuell greifen sehr viele kleinere Betriebe zahlreicher Branchen auf diese Plattform auch zum Thema Kurzarbeit zurück. Bundes- und Landeszahlen zu den Anzeigen auf Kurzarbeit werden am Nachmittag in der dazu einberufenen Bundespressekonferenz bekannt gegeben. Die Zahlen für den Agenturbezirk Schweinfurt werden voraussichtlich Ende dieser Woche oder Anfang nächster Woche erwartet.

IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt so stark wie nie

Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) war im März, gegenüber dem Vormonat, um 1,5 Punkte auf 100,4 Punkte gefallen. Das ist der stärkste Rückgang in einem Monat seit Bestehen des Frühindikators des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Dabei fand die dem IAB-Arbeitsmarktbarometer zugrundeliegende Befragung der Arbeitsagenturen noch überwiegend vor den einschneidenden Corona-Eindämmungsmaßnahmen statt. „Schon vor Monatsmitte erwarteten die Arbeitsagenturen deutlich steigende Arbeitslosigkeit. Innerhalb kürzester Zeit setzte die Corona-Krise den starken Arbeitsmarkt in Deutschland massiv unter Druck“, so ein Experte des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

„Für die Frage, wie sich der Arbeitsmarkt nun entwickelt, ist ganz entscheidend, wie rasch wir diese Krise überwinden. Dies hängt auch davon ab wie schnell die Sofortmaßnahmen der Regierung greifen und wie lange die weiteren Beschränkungen im öffentlichen Leben anhalten werden. Wie stark die Arbeitslosigkeit letztendlich steigt, ist deshalb noch nicht seriös zu beziffern. Maßgeblich wird auch sein, dass es uns gelingt durch die großzügigen Hilfsmaßnahmen der Regierung unsere leistungsfähigen Strukturen, insbesondere die Unternehmen und die wirtschaftliche Sicherung der Menschen, für die Zeit nach der Krise zu erhalten“, bewertet Stelzer die aktuelle Lage.



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