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Der Aufschwung am Arbeitsmarkt setzt sich fort: Arbeitslosenquote unverändert niedrig bei 2,8 Prozent

SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – Im November waren 6.751 Menschen arbeitslos gemeldet. Erstmals seit Erfassung* der Arbeitslosenquote können wir in unserer Region die niedrigste Arbeitslosenquote für einen November verkünden. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Oktober stabil bei 2,8 Prozent. Im Oktober waren 84 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.

Verglichen mit dem Vorjahr stellt sich die Situation noch wesentlich positiver dar. Damals wurden 1.267 Menschen mehr gezählt und die Arbeitslosenquote lag bei 3,3 Prozent und somit 0,5 Prozentpunkte höher. Im Vergleich zum Vorjahr konnten von der Entwicklung am Arbeitsmarkt alle Personengruppen profitieren. Am deutlichsten zeigte sich dies bei der Personengruppe der jüngeren Menschen (unter 25 Jahre). Im November sind in dieser Personengruppe 552 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 258 Menschen (31,9 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die Zahl der älteren arbeitslosen Personen (50 Jahre und älter) hat sich ebenfalls erheblich reduziert. Aktuell wurden hier noch 2.833 Personen gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl um 304 Menschen (9,7 Prozent) verringert. „Eine unveränderte Arbeitslosenquote im November auf einem so niedrigen Niveau ist schon sehr bemerkenswert“, teilt Thomas Stelzer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt, mit. Die Bewegungszahlen auf dem Arbeitsmarkt in der Region sind weiterhin relativ hoch. 2.615 Menschen konnten im November ihre Arbeitslosigkeit beenden. Im Gegenzug mussten sich 2.523 Arbeitnehmer erstmals oder erneut arbeitslos melden.

Die Arbeitslosenzahlen nach Regionen:
Arbeitslose Arbeitslosen- Veränderung in %-Punkten
Anzahl absolut Quote zum Vormonat zum Vorjahr
AA Schweinfurt 6.751 2,8 % 0,0 – 0,5
Stadt Schweinfurt 1.523 5,6 % – 0,3 – 0,4
Lkr. Schweinfurt 1.449 2,2 % 0,0 – 0,6
Lkr. Bad Kissingen 1.611 2,8 % 0,0 – 0,7
Lkr. Rhön-Grabfeld 1.016 2,3 % + 0,1 – 0,5
Lkr. Haßberge 1.152 2,3 % – 0,1 – 0,4

* Arbeitslosenquoten auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen werden seit April 1997 berechnet

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Die Unterbeschäftigung vermittelt einen umfassenderen Eindruck über die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Diese beinhaltet neben den arbeitslosen Menschen beispielsweise auch Personen in Weiterbildungen sowie Selbständige, die mit einem Gründungszuschuss gefördert werden und daher nicht als arbeitslos gelten. Auch unter dieser Betrachtung hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt verbessert. 10.624 Menschen waren im November von Unterbeschäftigung betroffen, das waren 101 weniger als im Oktober und 1.056 Personen weniger als im November 2016. Die Unterbeschäftigungsquote lag im November 2017 bei 4,3 Prozent. Im Vorjahr lag diese noch bei 4,7 Prozent. Im Zusammenhang mit der Betrachtung der Unterbeschäftigung wird ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der Teilnehmerzahlen in Sprach- und Integrationskursen gelegt. Diese ist im Vergleich zum Vormonat um 46 auf 1.047 gesunken. Im November 2016 waren es noch 260 Teilnehmer weniger.

Die Zahl der Betriebe bzw. Abteilungen, welche für ihre Arbeitnehmer Kurzarbeit angemeldet hatten, blieb gegenüber dem Oktober mit neun Betrieben auch im November unverändert. Allerdings stieg die Anzahl der betroffenen Arbeitnehmer um zwei auf 38 Arbeitnehmer. Vor einem Jahr waren die Zahlen noch deutlich höher. Im November 2016 waren 30 Betriebe bzw. Abteilungen mit 1.396 Beschäftigten betroffen.

Im November wurden in der Region Main-Rhön 564 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund gezählt. Das entsprach 8,4 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen. Im Oktober waren es 44 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund mehr. Den weitaus größten Anteil bildeten dabei Menschen aus Syrien (358 Personen), gefolgt von afghanischen Staatsbürgern (75 Personen), irakischen Staatsangehörigen (16 Personen) sowie Menschen aus dem Iran (9 Personen). Rund die Hälfte des Personenkreises (49,3 Prozent) ist jünger als 35 Jahre. Verglichen mit dem Vorjahr stellt sich die Situation noch wesentlich positiver dar. Damals wurden 786 Menschen mit Fluchthintergrund gezählt. Das entsprach einem Anteil von 9,8 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen. „Das zeigt, dass der Arbeitsmarkt in unserer Region beste Voraussetzungen bietet, um geflüchtete Menschen – nicht zuletzt mit Fördermaßnahmen – an den Arbeitsmarkt heranzuführen“, erläutert Stelzer.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften war im November weiterhin sehr hoch. Im Berichtsmonat nahmen die Vermittlungsfachkräfte im gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter 1.007 neue Stellenangebote an. Das waren 85 Stellenzugänge oder 9,2 Prozent mehr als im Oktober. Seit Jahresbeginn wurden 11.084 Stellenzugänge verzeichnet. Dies waren 1.170 Stellen (11,8 Prozent) mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Jobsuchende konnten in diesem Monat auf einen Bestand von 5.135 freien Stellen zurückgreifen. Dies waren 61 Stellen mehr als im Vormonat und sogar 1.062 (26,1 Prozent) mehr als im November 2016. „Grundsätzlich trägt die verlässlich gute wirtschaftliche Lage in unserer Region zur anhaltend starken Arbeitskräftenachfrage bei. In den meisten Branchen ist die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften höher als vor einem Jahr“, erläutert Stelzer die ungebrochene Nachfrage. Im November 2012, also noch vor fünf Jahren, wurden lediglich rund 40 Prozent (2.015 offenen Stellen) des aktuellen Stellenbestandes gezählt. Vor drei Jahren waren es rund 52 Prozent des jetzigen Bestandes (2.673 offene Stellen). Vor zwei Jahren waren es knapp 60 Prozent (3.000 Stellen) und vor einem Jahr rund 80 Prozent (4.073 gemeldete Stellen) des heutigen Stellenbestandes.

Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) prognostiziert im November weiterhin sehr gute Aussichten für die Entwicklung des Arbeitsmarkts in den kommenden Monaten. Der Frühindikator des IAB verbleibt auf dem hohen Vormonatswert von 104,9 Punkten. „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der starke Arbeitsmarktaufschwung auch über den Jahreswechsel hinaus weiter anhält, auch steige die Beschäftigung weiterhin deutlich“, so ein Experte des IAB. „Die sehr hohe Nachfrage nach Arbeitskräften und die extrem niedrige Zahl an kurzarbeitenden Betrieben zeigt nicht nur, dass bei vielen Betrieben steigende Auftragseingänge zu verzeichnen sind, sondern auch eine optimistische Erwartung für die weitere Entwicklung. Zu beachten ist dennoch, dass witterungsbedingt im Dezember bis voraussichtlich Februar die Arbeitslosenquoten wohl kurzfristig ansteigen werden, da es gewöhnlich verstärkt zu dieser Jahreszeit bei den Außenberufen zu Arbeitslosenmeldungen kommt“, teilt Stelzer mit.



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