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Der gute stabile Arbeitsmarkt hatte sich 2017 in der Region Main-Rhön nochmals deutlich verbessert und bot ausgezeichnete Beschäftigungschancen

SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – Der Arbeitsmarkt in der Region Main Rhön zeigte sich letztes Jahr von seiner positiven und dynamischen Seite. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote mit 3,2 Prozent lag auf einem historisch niedrigen Wert. 2017 sank die Arbeitslosenquote um erfreuliche 0,5 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent, nachdem die Arbeitslosenquote der letzten sechs Jahre bei exakt 3,7 Prozent lag.

Die durchschnittliche Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen lag bei 7.784. Es wurden 1.103 Menschen bzw. 12,4 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr gezählt. Dies waren in der Agentur (Bereich SGB III) 4.211 Menschen und damit ein Rückgang von 8,3 Prozent. Die Reduzierung der Zahl der arbeitslosen Menschen in den Jobcentern (Bereich SGB II) auf 3.573 Personen entspricht einem bemerkenswerten Rückgang von 16,8 Prozent. Diese Entlastungswirkung ist größtenteils auf die Teilnahme von geflüchteten Menschen an den Sprach- und Integrationskursen zurückzuführen.

Von der Entwicklung am Arbeitsmarkt konnten durchwegs alle Personengruppen profitieren. Am stärksten ausgeprägt war der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren, mit einem Rückgang von 174 Personen bzw. 18,3 Prozent im Vorjahresvergleich. Aber auch die Älteren ab 50 Jahre aufwärts, konnten von der positiven Entwicklung profitieren. Gleiches gilt für Langzeitarbeitslose und Schwerbehinderte.

Die Meldungen zur Kurzarbeit sanken im Jahresverlauf erheblich. Anfang des Jahres meldeten noch 25 Betriebe bzw. Abteilungen mit 1.177 betroffenen Arbeitnehmern Kurzarbeit an. In den letzten vier Monaten des Jahres waren es nur noch neun Betriebe mit durchschnittlich 40 Arbeitnehmern. Die Kurzarbeit bewegte sich auf einem historisch niedrigen Niveau.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nahm weiterhin zu. Im Vergleich zu den Steigerungen der Vorjahre (2.080 Personen von 2015 auf 2016) sogar mit 3.336 Personen überproportional. Damit wurde in 2017 ein Höchststand von 171.637 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erreicht.

Die Nachfrage der Arbeitgeber nach Arbeitskräften und die unserem Arbeitgeberservice gemeldeten Arbeitsstellen waren ungebrochen hoch. Der Bestand von aktuell 4.672 noch zu besetzenden Stellen liegt mit bemerkenswerten 28,3 Prozent deutlich über dem Wert des Vorjahres. Der Stellenbestand erreichte damit den höchsten Jahresendwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2000. Erstmals übertraf der Stellenbestand im August 2017 die Marke von über 5.000 offenen gemeldeten Arbeitsstellen.

Regionaler Vergleich:

– Agenturbezirke:
Die Arbeitslosenquote lag in der Region Main-Rhön (entspricht dem Bezirk der Agentur für Arbeit Schweinfurt) im Jahresdurchschnitt bei 3,2 Prozent. Dieser Wert entsprach dem bayerischen Durchschnitt und war damit um 0,2 Prozentpunkte höher als der Durchschnitt in Unterfranken mit 3,0 Prozent. Im Bund lag die durchschnittliche Arbeitslosenquote bei 5,7 Prozent.

In ganz Franken hatten Nürnberg mit 5,0 Prozent und Bayreuth-Hof mit 4,1 Prozent die höchsten Quoten. Niedriger als in Schweinfurt war in Franken die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Würzburg mit 2,6 Prozent. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten in Bayern verzeichnete Freising mit 2,0 Prozent, Donauwörth mit 2,1 Prozent und Ingolstadt mit 2,2 Prozent.

– Städte und Landkreise:
Im Bezirk der Regionaldirektion Bayern befanden sich mit Eichstätt (1,6 Prozent), Erding (1,8 Prozent) Pfaffenhofen (1,8 Prozent), Neumarkt (1,9 Prozent), Donau-Ries (1,9 Prozent) Unterallgäu (1,9 Prozent) und Regensburg (1,9 Prozent) die Landkreise Bayerns mit einer Eins vor dem Komma.

Die höchsten Arbeitslosenquoten aller Kreise und kreisfreien Städte in Bayern hatten die Städte Hof mit 7,1 Prozent, Schweinfurt mit 6,3 Prozent, Weiden mit 6,1 Prozent sowie mit 6,0 Prozent die Stadt Nürnberg.

Im Agenturbezirk Schweinfurt lag die Stadt Schweinfurt bei einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent. In den Landkreisen Bad Kissingen lag diese bei 3,3 Prozent, in den Hassbergen bei 2,7 Prozent, in Rhön-Grabfeld bei 2,6 Prozent und bei 2,5 Prozent im Landkreis Schweinfurt.

– Vorjahresvergleich:
Im Vergleich zum Vorjahr war der Jahresdurchschnitt bei der Arbeitslosenquote auf Bundesebene um 0,4 Prozentpunkte niedriger (von 6,1 auf 5,7 Prozent). In Bayern fiel sie um 0,3 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent, in Unterfranken fiel sie ebenfalls um 0,3 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. Im Bezirk der Schweinfurter Arbeitsagentur fiel der Wert um 0,5 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. Mit diesem Rückgang um 0,5 Prozentpunkte holte Schweinfurt in einem Jahr den Abstand zu Bayern auf. In Bayern erfolgte dieser Rückgang langsam verteilt über die letzten Jahre.

– Jahresverlauf:
Der Jahresverlauf der Arbeitslosenquote in der Region Main-Rhön war im Jahr 2017 geprägt von einem stetigen Rückgang. Das Jahr startete im Januar mit einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent. Im wei-teren Verlauf sank diese im März auf 3,6 Prozent über 3,1 Prozent im Mai zu einer Quote von 3,0 Prozent im Juli. Einzig in der Ferienzeit August wurde ein Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 3,3 Prozent verzeichnet. Bereits im September, mit 3,0 Prozent, nahm die Arbeitslosenquote ihren positiven Jahresverlauf wieder auf. Der Tiefstand der Arbeitslosigkeit mit 2,8 Prozent wurde jeweils in den letzten drei Monaten des Jahres erreicht.

Der Arbeitsmarkt zeigte sich äußerst aufnahmefähig, durchwegs alle Gruppen fanden Zugang in Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (SvB) in der Region Main-Rhön hatte seit 2005 kontinuierlich zugenommen. Lediglich im „Krisenjahr“ 2009 war die Anzahl der sozialversicherungspflichtig arbeitenden Menschen vorübergehend gesunken. Im Juni 2016 waren in der Region 168.301 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Juni 2017 waren 171.637 Personen beschäftigt. Im Vergleich zu den Anstiegen der Vorjahre war dies ein überproportionaler Zuwachs von 3.336 Beschäftigten und damit um 2,0 Prozent.

Davon sind 95.536 Männer (55,7 Prozent) und 76.101 Frauen (44,3 Prozent). Die Veränderung im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr (Stichtag jeweils 30. Juni) lag bei den Männern bei plus 1,5 Prozent (1.437 Beschäftigte mehr) und bei den Frauen bei plus 2,6 Prozent (1.899 Beschäftigte mehr).

Nach Altersgruppen waren es unter 25 Jahre 20.112 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (11,7 Prozent), zwischen 25 und 55 Jahre 116.432 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (67,8 Prozent) und über 55 Jahre 33.935 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (19,8 Prozent). Auffällig ist bei der Betrachtung der Altersgruppen, dass die prozentual größte Steigerung in der SvB mit 7,2 Prozent bei der Gruppe der Beschäftigten von über 55 Jahren zu verzeichnen war. Die Steigerung bei den älteren Personen ist in erster Linie Ausdruck der demographischen Entwicklung. Immer mehr geburtenstarke Jahrgänge erreichen diese Altersgruppe.

Betrachtet man die Veränderungen der SvB innerhalb der letzten fünf Jahre nach den Qualifikationen der Beschäftigten, so erkennt man, dass der größte Anstieg von 3.475 Personen (+ 22,5 Prozent) auf 15.397 Beschäftigte mit akademischen Abschluss liegt. Die Gruppe mit anerkannten Berufsabschluss nahm ebenfalls im vorgenannten Zeitraum um 9.944 Personen (+ 8 Prozent) auf 124.444 Beschäftigte zu. Die Gruppe derer ohne Berufsabschluss stieg in den letzten fünf Jahren ebenso um 1.390 Personen (+ 7 Prozent) auf 19.554 Beschäftigte an.

Die Erhöhung der Anzahl von Beschäftigten bedeutet aber nicht unbedingt eine entsprechende Erhöhung des Arbeitsvolumens. Es ist anzunehmen, dass gerade bei den weiblichen Beschäftigten der Anstieg zu einem gewissen Teil auf neue Beschäftigungsverhältnisse in Teilzeit zurückzuführen ist.

Der Zuwachs bei den Teilzeitbeschäftigten im Vorjahresvergleich lag bei rund 4,3 Prozent, bei den Vollzeitkräften bei 1,1 Prozent. Einen Teilzeitarbeitsplatz hatten 27,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Die Anzahl der geringfügig Beschäftigten („Minijob“) in der Region nahm im Vorjahresvergleich um 2,7 Prozent zu. Deren Anzahl stieg von 41.175 auf 42.300 Personen. Bei den männlichen Arbeitnehmern verzeichnete man eine Zunahme von 5,0 Prozent, das waren 743 geringfügig Beschäftigte mehr. Bei den weiblichen Arbeitnehmern beobachtete man eine Zunahme von 1,4 Prozent, das waren 382 geringfügig Beschäftigte mehr. Die Frauen stellen aber immer noch mit 63,3 Prozent den Großteil aller Minijobber.

Auch ein stabiler Arbeitsmarkt bedeutet nicht, dass der Markt statisch ist. Es gibt immer wieder Fluktuation: Arbeitnehmer verlieren ihren Arbeitsplatz, andere können ihre Arbeitslosigkeit beenden. Auch aus anderen Gründen wie einer Krankheit oder einer Fortbildung melden sich Menschen aus der Arbeitslosigkeit ab und wieder an. 30.973 Arbeitnehmer mussten sich in 2017 erstmals oder erneut arbeitslos melden. Dies waren 1.781 Menschen bzw. 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Gegenzug konnten 32.243 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Dies waren 446 Menschen bzw. 1,4 Prozent weniger als in 2016. Die Nachfrage der Betriebe nach Arbeitskräften stieg im Jahr 2017 weiter deutlich an.

Im Jahresdurchschnitt lag der Bestand 2017 mit 4.672 Stellen um bemerkenswerte 28,3 Prozent über dem Vorjahreswert mit 3.642 Stellen. Die Anzahl an offenen Stellen erreichte im August sogar einen neuen Höchststand mit 5.150 Stellenangeboten. Das Anwachsen des Bestandes an unbesetzten offenen Stellen verdeutlicht, dass es immer schwieriger wird, den Betrieben zeitnah geeignete Fachkräfte zu vermitteln. Der Jahressumme an Stellenzugängen in Höhe von 11.986 standen 11.030 Stellenabgänge gegenüber.

21 Prozent der gemeldeten Stellen forderten keinen Berufsabschluss. In der Regel wurde eine Ausbil-dung vorausgesetzt. Besonders begehrt waren im letzten Jahr Fachkräfte aus den Gesundheits- und Pflegeberufen, aus dem Handwerk sowie aus dem Gastgewerbe.

Weniger günstig aus Arbeitnehmersicht war die Situation bei den Büroberufen. Hier überstieg auch im Jahr 2017 die Nachfrage das Angebot an freien Arbeitsstellen, insbesondere wenn die Bewerberinnen und Bewerber nicht über spezielle Fachkenntnisse, z.B. in der Buchhaltung oder in Fremdsprachen verfügten.



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