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Der Simulator Flight 4: Wieso man vom Sennfelder Bahnhof aus in die gesamte Welt fliegen kann

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SCHWEINFURT – Am Sennfelder Bahnhof befindet sich ein Flughafen. Ja, richtig gelesen, das ist so! Von dort aus kann man starten und alle großen Flughäfen der Welt anfliegen. Und das Allerbeste an der Sache: Jeder Interessierte darf sich nicht nur ins Cockpit setzen, sondern sogar selbst das Steuerhorn in die Hand nehmen. Und zwar bei Flight 4.

Es handelt sich um einen großen Flugsimulator, wie es ihn sonst nur in weiter entfernten Städten wie Nürnberg, Frankfurt oder München gibt. Die von drei Beamern bestrahlte 180°-Leinwand sorgt für ein wirklich realistisches Fluggefühl. Dies untermalt natürlich durch die Soundanlage, die nicht nur die Triebwerksgeräusche realistisch erscheinen lässt. Auch alle anderen Cockpitgeräusche wie Fahrwerkausfahren, Höhenangaben bei der Landung und so weiter, aber auch Warnsignale, wenn zum Beispiel der Autopilot versehentlich deaktiviert wurde, vermitteln das lebendige Gefühl. Man kann Flughäfen auf der ganzen Welt anfliegen oder von ihnen aus starten, bei Tag oder Nacht fliegen, bei gutem wie schlechtem Wetter. Und es kann durchaus turbulent zugehen.

Namensspielereien: Gleis 4 gibt es auch noch, seit Ende 2010 schon. Innerhalb dieses Sonnenstudios befand sich ein ungenutzter Raum, den die Inhaberin Claudia Hinze so dringend nicht mehr brauchte. Und dann kam Olaf Heimrich ins Spiel, ihr Geschäftspartner und ein passionierter Flugsimulatorfan. Der spielte gerne mal am PC, interessierte sich dann aber schnell für die größeren und realistischen Flugsimulatoren, besuchte die Lufthansa-Simulatoren und fand Gefallen daran. So ein Ding sollte also her. „Rein privat zum Spaß ist es natürlich viel zu teuer“, wusste der heute 50-Jährige.

Doch da war ja noch dieser ungenutzte Raum im Anwesen des Sonnenstudios. Und so entstand die Idee, einen Simulator zu erwerben und ein Geschäftsmodell zu entwickeln. Gesagt, getan. Ja, die Anschaffungskosten, für die man normal eine schöne Eigentumswohnung kaufen kann, mussten getätigt werden, um diese Anlage zu realisieren. Aber nur so war es möglich, den eigenen Traum zu verwirklichen und einer Vielzahl von Flugenthusiasten und -interessierten eine so ungewohnt kostengünstige Möglichkeit anbieten zu können. Nur soviel: Ab 79 Euro ist der Spaß für die Fluggäste schon möglich. Eine Stunde lang, natürlich mit einer Einführung/Briefing, so dass sich auch gänzlich unerfahrene Piloten zurecht finden. Preislich geht Flight 4 damit bewusst an die Untergrenze, damit sich jeder mal so ein Flugvergnügen leisten kann.

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Hinter dem Cockpit haben die Macher noch drei Passagiersitze für Besucher und Freunde des Piloten und Copiloten, damit der Flug aus nächster Nähe mitverfolgt werden kann. So gesehen ist das also auch für eine Gruppe ein toller Spaß. Auch wenn neulich mal ein Elfjähriger seine durchaus vorhandenen Fähigkeiten im Cockpit zeigte, so ist das Vergnügen an sich ab einem Alter von Minimum zwölf Jahren geeignet. Und natürlich für beide Geschlechter. Unlängst probierte es eine Stewardess der Lufthansa aus, die auch mal selbst fliegen wollte und wurde dabei exklusiv vom Team-Pilot und „echten Captain“ Gerhard Unbehaun eingeführt und unterstützt, so dass auch hier eine sichere Landung ein Freudenstrahlen aufkommen ließ. Und beim Besuch von inundumsw.de hinterließ Petra Moritz am Steuer eine gute Figur.

Allerdings hatte auch sie da ebenso diesen erfahrenen Piloten an ihrer Seite. Gerhard Unbehaun, eigentlich aus Nordrhein-Westfalen stammend, jetzt aber aus familiären Gründen in Knetzgau lebend. Er war einst in Europa und Afrika genauso mit so einer Boeing 737, wie sie am Sennfelder Bahnhof als Simulator steht, unterwegs. Über einen Flyer wurde er auf Flight 4 aufmerksam und schaute mal vorbei. „Er hat sich nicht als Pilot zu erkennen geben wollen“, lacht Olaf Heimrich heute. Doch nun kann man den 69-Jährigen buchen für Flüge und Anweisungen von einem Fachmann, der ebenso wie zwei weitere Team-Instructoren unterstützend als Co-Piloten gerne den Flug zum Erlebnis werden lässt.

Braucht man irgendwelche Vorkenntnisse für einen Besuch bei Flight 4? „Man muss nicht mal Autofahren können. So hat schon mancher Jugendliche es den Erwachsenen vorgemacht. Aber man fliegt ja auch mit Instrumenten“, sagt Heimrich. Oder eben per Autopilot. Dann kann man während der Stunde die Landschaft genießen. So gibt´s aus vielen Teilen der Welt und besonders auch aus den USA einiges zu sehen. Beispielsweise aber auch schon kompliziertere Anflüge auf Innsbruck in Österreich zwischen den verschneiten Bergen oder den alten Flughafen Kai Tak in Hong-Kong kann man hier noch anfliegen, wenngleich man dazu genügend Nerven und zumindest ein bisschen Erfahrung mitbringen sollte.

Für die Stunde sollte man sich eine realistische Reiseroute aussuchen (oder eben länger fliegen). Vom Flughafen Frankfurt nach Frankfurt-Hahn und zurück ist beispielsweise eine passende Strecke für 60 spannende Minuten bei Flight 4. Oder von Ibiza nach Mallorca. Oder über New York von einem zum anderen der drei Flughäfen dort.

Die Resonanz auf die Anlage ist schon recht ordentlich, obwohl die Inhaber bislang noch gar nicht so viel Werbung gemacht haben. Typische Flieger sind in erster Linie Männer, die zum Geburtstag oder zu Weihnachten einen Gutschein bekommen, aber auch echte Piloten mit Fluglizenz finden sich gerne dort ein. Betrunken fliegen darf man übrigens nicht. „Wir sind ja kein Spielplatz“, sagt der Chef-Instructor. Auch wenn im Falle eines Absturzes nicht wirklich viel passiert. Schweißige Hände und erhitzte Köpfe sind hier durchaus inklusive.

Alles unter www.flight4.de

Und nun vor vielen Fotos noch ein schönes Video:

 



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