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Einsetzende Herbstbelebung reduzierte die Arbeitslosigkeit in der Region Schweinfurt / Main-Rhön

Strompreis

SCHWEINFURT – Der Arbeitsmarkt in der Region Main-Rhön zeigte sich im September in bester Verfassung. Es waren 7.024 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote* erreichte erstmals in einem September 2,8 Prozent. Noch im August waren 437 Menschen mehr arbeitslos gemeldet und die Quote lag bei 3,0 Prozent. Im Vorjahr lag das Niveau der Arbeitslosigkeit ebenfalls höher. Damals wurden 409 Menschen mehr Arbeitslose gezählt und die Arbeitslosenquote lag bei 3,0 Prozent.

Im Vergleich zum Vormonat konnten im September wiederum alle die von der Statistik ausgewiesenen Personengruppen, wie zum Beispiel Männer und Frauen, Langzeitarbeitslose und ältere Menschen, von der positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes profitieren. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit war jedoch in der Gruppe der Personen unter 25 Jahren am stärksten ausgeprägt. Im Berichtsmonat entsprach dies 856 arbeitslos gemeldeten jungen Menschen unter 25 Jahren. Dies waren 200 weniger arbeitslose Jugendliche (18,9 Prozent) als im August. „Die duale Ausbildung ist nach wie vor eine zentrale Stütze der Fachkräftesicherung für die meisten Unternehmen, obgleich diese zunehmend in Konkurrenz mit der akademischen Ausbildung steht. Die Zahlen belegen, dass der Berufseinstieg für einen Großteil der Ausbildungsabsolventen in unserer Region reibungslos verläuft.

Gut zwei Drittel werden direkt vom Ausbildungsbetrieb übernommen. Insgesamt meistern sogar vier Fünftel den Berufseinstieg ohne zwischenzeitliche Arbeitslosigkeit. Diese positive Entwicklung der letzten Jahre hat sich aktuell noch verstärkt. In den Sommermonaten dieses Jahres haben sich im Anschluss an eine betriebliche Ausbildung gut ein Fünftel weniger Jugendliche arbeitslos gemeldet“, erläutert Thomas Stelzer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt. Im September war einiges an Bewegung am Arbeitsmarkt zu verzeichnen. Dies spiegelte sich im Zugang aus Beschäftigung und bei den Arbeitsaufnahmen wider. Im September meldeten sich 915 Menschen in Erwerbstätigkeit ab. Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit lagen mit 1.033 Personen leicht darüber.

Die Arbeitslosenzahlen nach Regionen:
Arbeitslose Arbeitslosen- Veränderung in %-Punkten
Anzahl absolut Quote zum Vormonat zum Vorjahr

Gaspreis
Muster
Hotel

AA Schweinfurt 7.024 2,8 % – 0,2 – 0,2

Stadt Schweinfurt 1.655 5,9 % – 0,1 – 0,3

Lkr. Schweinfurt 1.538 2,3 % – 0,2 +/- 0,0

Lkr. Bad Kissingen 1.622 2,8 % – 0,2 – 0,3

Lkr. Rhön-Grabfeld 1.069 2,4 % – 0,1 +/- 0,0

Lkr. Haßberge 1.140 2,3 % – 0,2 – 0,4

* Arbeitslosenquoten auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen werden seit April 1997 berechnet

Die Unterbeschäftigungsquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die Unterbeschäftigung. Diese beinhaltet neben den arbeitslosen Menschen beispielsweise auch Personen in Weiterbildungen sowie Selbständige, die mit einem Gründungszuschuss gefördert werden, die nicht als arbeitslos gelten. 9.845 Menschen waren im September von Unterbeschäftigung betroffen. Die Unterbeschäftigungsquote betrug 3,9 Prozent. Im Vormonat waren es 449 Personen mehr. Im September 2017 waren es noch 1.207 Personen mehr. Damals betrug die Unterbeschäftigungsquote 4,5 Prozent. Die Zahl der Teilnehmer an Sprach- und Integrationskursen mit 656 Personen war im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert. Im September 2017 waren es 398 Teilnehmer mehr, dies entspricht einem Rückgang von 37,8 Prozent. „Um die Chancen der arbeitslosen Menschen am Arbeitsmarkt zu erhöhen, fördern wir viele Menschen. Auch aufgrund der aktuell guten Situation am regionalen Arbeitsmarkt ist dies weniger erforderlich als im Vorjahr“, erklärt Stelzer.

Kurzarbeit blieb weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau

Durch die Zahlung von Kurzarbeitergeld bei vorübergehend schwierigen Wirtschaftsbedingungen sollen den Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter und Arbeitnehmer erhalten bleiben, um so Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Die Inanspruchnahme der regionalen Betriebe liegt weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Zahl der Betriebe bzw. Abteilungen, welche für ihre Arbeitnehmer Kurzarbeit angemeldet hatten, sank gegenüber dem August um einen Betrieb auf zehn. Mit 105 Arbeitnehmern blieb die Anzahl ebenso fast unverändert. Die Kurzarbeit ist weiterhin auf einem niedrigen Stand. Vor einem Jahr waren die Zahlen auf einem ähnlichen Niveau. Im September 2017 waren neun Betriebe betroffen.

Die Anzahl der arbeitslosen Menschen mit Fluchthintergrund nahm leicht ab

Im September wurden in der Region Main-Rhön 686 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund gezählt. Das waren 9,8 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen. Im August waren es 75 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund mehr. Den weitaus größten Anteil bildeten weiterhin Menschen aus Syrien (433 Personen), gefolgt von afghanischen Staatsbürgern (93). „Auf dem regionalen Arbeitsmarkt sind gute Voraussetzungen gegeben, um geflüchtete Menschen an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Der leichte Rückgang an arbeitslos gemeldeten Menschen mit Fluchthintergrund ist ein erfreuliches Signal. Neben einer Integration in den ersten Arbeitsmarkt ist es unser Ziel, durch Qualifizierungsmaßnahmen die Nachhaltigkeit dieser Beschäftigungsverhältnisse mitzugestalten“, so Stelzer.

Die Anzahl der Stellenangebote verharrte weiterhin auf einem sehr hohen Niveau

Die Nachfrage nach Arbeitskräften zeigte sich im September deutlich verhaltener als in den letzten Monaten. Im Berichtsmonat nahmen die Vermittlungsfachkräfte im gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter 735 neue Stellenangebote an. Dies waren 297 Stellenzugänge oder 28,8 Prozent weniger als im August und 50 Stellenzugänge oder 6,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden 8.535 Stellenzugänge verzeichnet, dies entsprach einem Rückgang von 620 Stellen (6,8 Prozent) im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Bestand von 5.517 offenen Stellen, mit einer Steigerung von 481 Stellenangeboten (9,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat, blieb weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.

Im September gliederte sich die Verteilung der arbeitslosen Menschen je gemeldeter Arbeitsstelle nach Berufsbereichen rein rechnerisch wie folgt: Auf die Branchen Land-, Forst, Tierwirtschaft und Gartenbau kamen 2,1 arbeitslose Personen je ausgeschriebener Arbeitsstelle. Ebenso verhielt es sich in den Bereichen Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung. Es standen jeder gemeldeten Arbeitsstelle in den Branchen der Geisteswissenschaften, Kultur und Gestaltung 1,8 arbeitslose Menschen gegenüber. Die Branchen Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit wiesen ein Verhältnis von 1,7 auf. Im Bereich der kaufmännischen Dienstleistungen, des Handels, des Vertriebs und des Tourismus lag die Verteilung bei 1,3 arbeitslosen Menschen pro Stellenangebot. Die Berufe des Gesundheitswesens, des Sozialwesens, der Lehre und Erziehung zeigten sich mit einem Wert von 1,0 ausgeglichen. Ein umgekehrtes Verhältnis wiesen lediglich drei Branchen auf. Rein rechnerisch standen jeder gemeldeten Arbeitsstelle weniger arbeitslose Menschen pro Stelle zur Verfügung, wie in den Bereichen der Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung mit einer Quote von 0,8. Die Branchen der Naturwissenschaften, Geografie und Informatik wiesen einen Quotienten von 0,7 aus. Auf die Bereiche Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik kamen rein rechnerisch 0,6 arbeitslose Menschen je ausgeschriebene Arbeitsstelle.

Ausbildungsmarkt

Die Bilanz zum Ende des Berufsberatungsjahres 2017/2018 wird nach der Zählperiode der September Arbeitsmarktdaten gezogen. Die Veröffentlichung der Ausbildungsmarktdaten ist für Anfang/Mitte November geplant.

Frühindikatoren am Arbeitsmarkt lassen moderate Rückgänge der Arbeitslosigkeit erwarten

Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) meldete, dass das IAB-Arbeitsmarktbarometer im September gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 103,9 Punkte stieg. Eine Vorschau auf die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarktes ist auf Basis des Arbeitsmarktbarometers und Frühindikatoren möglich. Diese Frühindikatoren sind u.a. Stellenmeldungen und die Inanspruchnahme von Kurzarbeit. Bei der Prognose des IABs wird die Beschäftigungsentwicklung besonders positiv bewertet. „Der Indikator signalisiert einen sehr positiven Aufwärtstrend. Mittelfristig werde aber die Entwicklung des Arbeitskräfteangebots relevant. Für weitere Rekord-Beschäftigungszunahmen wird in Deutschland das Arbeitskräftepotential bald nicht mehr ausreichen“, so ein Experte des IAB-Forschungsbereichs. „Niedrige Entlassungsquoten und der hohe Arbeitskräftebedarf sind gute Voraussetzungen für einen weiteren moderaten Abbau der Arbeitslosigkeit in der Region Main-Rhön“, bekräftigt Stelzer.



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