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Endspurt bei den Ausbildungsstellen: Das Angebot ist so groß wie seit vielen Jahren nicht mehr

Keiler Helles

SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – Sommerferien – viele Jugendliche genießen nach ihrem Schulabschluss diese letzte längere freie Zeit, denn mit der im September beginnenden Berufsausbildung steht ihnen ein völlig neuer, aufregender Lebensabschnitt bevor. Nach derzeitigem Stand könnten allerdings so viele Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben wie seit Jahren nicht mehr.

Maßgeblich für die aktuelle Lage kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres ist aber die Zahl der jetzt noch offenen Ausbildungsstellen und noch nicht versorgten Bewerber. Hier sieht die Lage für die Jugendlichen wesentlich positiver aus. „Wer jetzt noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle ist und sich noch nicht an die Berufsberatung gewandt hat, sollte dies umgehend tun, noch gibt es viele Möglichkeiten“; appelliert Dieter Scheidler, der Leiter der Berufsberatung der Schweinfurter Arbeitsagentur, an die Betroffenen. Denn Ende Juli waren der Arbeitsagentur noch 966 unbesetzte Berufsausbildungsstellen gemeldet. „Für die Jugendlichen ist damit die Situation so günstig wie schon lange nicht mehr“, ergänzt Scheidler, „das Angebot an freien Stellen liegt deutlich über der Zahl der Bewerber. Beim letzten statistischen Zähltermin Mitte Juli galten noch rund 600 Jugendliche als unversorgt. Durch entsprechende Nachfragen haben wir erfahren, dass ein Großteil davon ebenfalls bereits eine Zusage für den September hat, leider ohne uns entsprechend zu informieren.“

Für die Betriebe wird es also immer schwieriger, ihre Stellen zu besetzen. Dabei sind unter den noch offenen Angeboten wie immer Berufe, die in der Gunst der Bewerberinnen und Bewerber nicht ganz vorne stehen wie Maler, Verkaufsberufe im Lebensmittelbereich, Berufe im Hotel- und Gaststättenbereich oder auch Berufskraftfahrer. Aber in diesem Jahr werden auch noch gängige Berufsausbildungsstellen im kaufmännischen Bereich und im Handwerk angeboten. Angehende Maurer, Tischler, Elektriker oder Installateure beispielsweise werden immer noch gesucht.

Jugendliche ohne Ausbildungsstelle sollten also über Alternativen nachdenken, wenn sie im Wunschberuf nicht zum Zuge kamen. Dabei ergeben sich oft völlig neue Möglichkeiten, wenn die leider häufig noch sehr ausgeprägt geschlechtsspezifische Berufswahl überwunden wird. Vielleicht könnte ein technisch versiertes Mädchen genau die Stelle im Handwerk besetzen, für die der Betrieb noch keine geeignete Nachwuchskraft gefunden hat.

Hotel
Muster
Gaspreis

Ausbildungsbetriebe, welche noch keine Auszubildende bzw. keinen Auszubildenden nach ihren Vorstellungen unter Vertag haben, erhöhen ihre Chancen, wenn sie auch nach der Papierform schwächeren Interessenten in Betracht ziehen. “Schulnoten sind nicht alles”, möchte Scheidler die Arbeitgeber überzeugen, ihre Maßstäbe zu überdenken,” vielleicht sehen sie sich Bewerberinnen oder Bewerber, die nach diesem Maßstab in der ersten Auswahl durchs Raster fielen, noch einmal genauer an. Viele Betriebe machen damit gute Erfahrungen.” Die Mehrzahl der Firmen denke inzwischen auch um, bestätigt Scheidler, nur wenige seien noch der Meinung, großzügig unter den Besten auswählen zu können.

Flexibilität auf beiden Seiten ist also gefragt, um möglichst wenig Ausbildungsstellen unbesetzt lassen zu müssen. “Eines ist sicher”, stellt der Leiter der Berufsberatung klar: “auf eine Ausbildung völlig zu verzichten ist die schlechteste Alternative. Denn ungelernte Kräfte werden auf dem Arbeitsmarkt immer weniger benötigt. Eine Zukunft ohne Ausbildung ist keine Zukunft!”



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