Fachkräftemangel als größte Herausforderung: Landrat Florian Töpper besuchte Ludwar Elektrobau in Gerolzhofen
LANDKREIS SCHWEINFURT – Landrat Florian Töpper besuchte zusammen mit Vertretern der Agentur für Arbeit, der Kammern, der Stadt Gerolzhofen und des Landratsamtes die Ludwar Elektrobau GmbH in Gerolzhofen.
Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Schweinfurt organisiert einmal im Quartal einen Unternehmensbesuch, den Landrat Florian Töpper als Arbeitstermin nutzt, um sich vor Ort mit den Firmenvertretern über aktuelle Themen und Herausforderungen auszutauschen.
Die Ludwar Elektrobau GmbH ist in den Bereichen Elektrotechnik und Tiefbau tätig und führt Aufträge für Energieversorgung-, Verkehrs- sowie Industrie- und Gewerbekunden im Mittel-, Niederspannungs- und Installationsbereich aus. Das Angebotsspektrum reicht von der Projektierung, über die fachgerechte Durchführung bis hin zu Wartung und Service.
Der Elektrobetrieb, der 1965 von Seniorchef Josef Ludwar gegründet wurde, ist seit Gründung auf Expansionskurs und gehört mittlerweile mit 138 Mitarbeitern und 13 Auszubildenden zu einem der größten Arbeitgeber in Gerolzhofen. Nach dem Bau des ersten Werksgebäudes 1968 in Gerolzhofen, entstanden in den Folgejahren weitere Werkhallen, Betriebs- und Wohngebäude. 1980 firmierte das Unternehmen zur Ludwar Elektrobau GmbH, das der jetzige Geschäftsführer Dipl. Ing. Bernd Ludwar 1989 übernahm.
Zu Beginn führte Bernd Ludwar die Besuchergruppe um Landrat Florian Töpper durch die Büros, Werkstätten und Lager des ca.14.000 Quadratmeter großen Firmengeländes, bevor dann mit den anwesenden Vertretern der Kammern und Behörden die aktuellen Herausforderungen für Ludwar Elektrobau diskutiert wurden. Das zentrale Thema, das den Elektrobetrieb nachhaltig beschäftigt, ist der Fachkräftemangel. „Fertig ausgebildete Elektriker zu bekommen, ist nahezu unmöglich“, so Ludwar.
Gut zehn Elektriker mehr könnte der Betrieb zusätzlich einstellen. Die Auftragslage sei hervorragend, aktuell müssen Aufträge sogar abgelehnt werden. Ein weiterer Grund für den Personalbedarf sei, die bestehenden Mitarbeiter zu entlasten und ihnen eine Work Life Balance zu ermöglichen. Denn insbesondere bei Arbeiten im Energieversorgungsbereich ist es üblich, am Wochenende zu arbeiten. Deshalb, erklärt Sabine Ludwar, die im Betrieb für die Personalarbeit zuständig ist, versucht das Unternehmen insbesondere über Praktika, künftige Auszubildende zu gewinnen und damit den Fachkräftenachwuchs zu sichern.
Auch die EPG Ingenieurgesellschaft mbH, die zur Firmengruppe Ludwar gehört und das Dienstleistungsangebot der Ludwar Elektrobau um qualifizierte Planungs- und IT-Dienstleistungen ergänzt, steht vor dem gleichen Problem bei der Suche nach hochqualifizierten Fachkräften, wie Geschäftsführer Karl Drescher erläutert.
Wichtig sei ihnen vor allem die Unternehmenskultur, so Sabine Ludwar. „Wir achten auf ein angenehmes Betriebsklima“. So verwundert es nicht, dass viele Mitarbeiter bereits im Betrieb gelernt haben und auch ein 35-jähriger Flüchtling aus Syrien bestens in die „Ludwar-Familie“ integriert wurde. Auch die Unternehmensnachfolge ist zur großen Freude der Seniorchefs und Bernd und Sabine Ludwar bereits geregelt. Die Kinder Yannik und Danica sind im Herbst des vergangenen Jahres in den Familienbetrieb eingetreten.
Zum Ende der Diskussion, in der auch der „Öffentliche Personennahverkehr“, die „Bürokratie“, mit der insbesondere kleine und mittlere Betriebe täglich zu kämpfen haben, sowie die „Digitalisierung“ Thema waren, bedankte sich Landrat Florian Töpper bei Familie Ludwar für den interessanten Besuch. Er betonte, wie froh er über solche Betriebe wie Ludwar Elektrobau im Landkreis Schweinfurt sei und würdigte die Offenheit, die ihm beim Besuch entgegengebracht wurde.
Auf den Bildern (Landratsamt Schweinfurt, Uta Baumann):
1: Geschäftsführer Bernd Ludwar, Seniorchef Josef Ludwar, Landrat Florian Töpper und Gerolzhofens Bürgermeister Thorsten Wozniak beim Rundgang durch das Unternehmen Ludwar Elektrobau in Gerolzhofen.
2+3: Geschäftsführer Bernd Ludwar informiert über das breite Angebotsspektrum des Betriebes.
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