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In Sachen Schaeffler: Betriebsrat und IG Metall legen erstes Alternativkonzept vor

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SCHWEINFURT – Seit dem Schaeffler im September seine weitreichenden Abbaupläne in Deutschland ankündigte, liefen die Aktivitäten von Betriebsrat und IG Metall – trotz Corona – auf Hochtouren. Das große Ziel: Widerstand gegen die Pläne organisieren, die Maßnahmen des Konzerns auf den Prüfstand stellen und Alternativen entwickeln. Zur Unterstützung beauftragte der Betriebsrat hierfür die Arbeitnehmernahen Berater des „INFO-Institutes“.

In der vergangenen Woche wurden nun in bisher 6 Termin dem Arbeitgeber die Gutachten des INFO-Instituts vorgestellt. Für die stark betroffenen Standorte im Bereich „Industrie“ Eltmann und Wuppertal, sowie den Teilbereich der Standorte Schweinfurt und Höchstadt, wurde ein gemeinsames Alternativpaket präsentiert. Auch dieses Konzept sieht vor, dass Produkte wegfallen oder innerhalb der Standorte verschoben werden – aber es soll auch Bereiche geben, die ausgebaut bzw. neu dazukommen. Anders als vom Arbeitgeber vorgesehen wären deutlich weniger Arbeitsplätze betroffen. Die geplanten Werkschließungen in Wuppertal und Eltmann könne so verhindert werden. Knapp 1000 Beschäftigte an beiden Standorten verbleiben.

„Das Konzept des Betriebsrates ist ausgewogen und agiert mit Augenmaß“; kommentiert Thomas Höhn, der von Seiten der IG Metall die Verhandlungen begleitet den Ansatz der Interessenvertretung. „Der Arbeitgeber nennt sein Programm Space und zielt vor allem auf die Stärkung der Renditen ab. Wir möchten unter dem Begriff „fair Space“ die Alternativen sammeln die sowohl Gewinne sichern, aber die Belange der Arbeitnehmer und ihre Standorte sehr viel stärker würdigen.“

Der Betriebsratsvorsitzende des Standortes Eltmann, Ulli Schoepplein, nimmt für die kommenden Gespräche den Vorstand in die Pflicht „In den kommenden Verhandlungen wird es vor allem darauf ankommen, die Arbeitgeberseite zu überzeugen. Ohne ein Entgegenkommen des Konzerns geht es nicht“ Auch in den anderen Bereichen des Konzerns werden nun vom Betriebsrat ähnliche Konzepte vorgelegt.

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Das gilt vor allem für den Standort Schweinfurt. Hier stehen die Gespräche noch ganz am Anfang. Viele Fragen sind noch offen. Das liegt vor allem daran, dass dort neben dem Industriebereich auch Abbaupläne im Bereich wie Werkzeugbau, Prototypenbau, Automotiv, Sondermaschinenbau und Overhead betroffen ist. Aktuell sollen diese Pakete jeweils separat betrachtet werden. Ein Ansatz, der für den Betriebsratsvorsitzenden Jürgen Schenk zu kurz greift: „Die Summe aller Maßnahmen für Schweinfurt sind viel zu heftig. Hier brauchen wir einen gesamtheitlichen Verhandlungsansatz über alle Bereiche hinweg.“ Diese Position wird der Schweinfurter Betriebsrat nun vorantreiben.

Im nächsten Schritt wird die Arbeitgeberseite ihrerseits die Gutachten prüfen. Ab Donnerstag, den 21.01.2021 ist der nächste Gesprächstermin zwischen Betriebsrat, IG Metall und der Arbeitgeberseite angekündigt.

Im September hatte der Schaeffler-Konzern mit dem Programm „SPACE“ weitreichende Abbaupläne angekündigt. Insgesamt möchte der Konzern in Deutschland 4.400 Arbeitsplätze an 17 Standorten abbauen. 6 Standorte zudem gänzlich geschlossen, verlagert oder verkauft werden. Flächendeckend kam es seitdem regelmäßig zu Protestkundgebungen an den Standorten.



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