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Knapp 2.300 neue Ausbildungsverträge: Beste Chancen im unterfränkischen Handwerk

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UNTERFRANKEN – Knapp 2.300 junge Menschen haben sich für eine Karriere im unterfränkischen Handwerk entschieden. Zum Start des neuen Ausbildungsjahres, Stichtag 1. September 2013, verzeichnet die Handwerkskammer für Unterfranken insgesamt 2.271 neu abgeschlossene Lehrverträge.

Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Minus von 6,2 %. „Handwerksbetriebe müssen sich immer stärker engagieren, um freie Ausbildungsplätze besetzen können“, resümiert Rolf Lauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken, und betont gleichzeitig „jeder Ausbildungsplatz im Handwerk ist eine Zukunftschance. Wir freuen uns deshalb sehr, dass fast 2.300 junge Menschen in Unterfranken diese Chance nutzen.“

Nie waren die Karrieremöglichkeiten für junge Menschen im Handwerk so gut wie jetzt. Aktuell sind in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer für Unterfranken noch über 800 freie Ausbildungsplätze verzeichnet, die sofort besetzt werden können. „Die Zahlen zeigen, dass die Ausbildungsbereitschaft der Handwerksbetriebe nach wie vor sehr hoch ist und qualifizierte Fachkräfte im Handwerk dringend gebraucht werden“, so Rolf Lauer. Eine kürzlich veröffentlichte Aussage der Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Bayern, wonach in Unterfranken rechnerisch nur 93 Lehrstellen je 100 Bewerber zur Verfügung stünden, kann der Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer nicht bestätigen.

„Das Bild stellt sich im unterfränkischen Handwerk ganz anders dar. Freie Lehrstellen gibt es bei Handwerksbetrieben in ganz Unterfranken und das über alle Branchen hinweg.“ Das Handwerk bietet dabei Chancen für alle Jugendlichen. „Bei uns zählt nicht wo du herkommst, sondern wo du hin willst“, lautet das Motto. Neben praxisnaher Ausbildung in sehr vielfältigen Berufen stehen Schulabgängern im Handwerk viele Karrierewege offen. So haben Gesellen die Möglichkeit sich zum Meister ihres Handwerks weiterzubilden, als Meister Führungsverantwortung zu übernehmen oder beispielsweise einen eigenen Betrieb zu gründen. „Wer einen Beruf erlernt und sich systematisch weiterbildet, ist bei Arbeitgebern sehr gefragt“, fasst Rolf Lauer die derzeitigen Zukunftschancen im Handwerk zusammen.

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Diese Chance ergreifen in Unterfranken auch zunehmend Realschüler und Abiturienten. Knapp 43 % der neuen Auszubildenden im unterfränkischen Handwerk haben aktuell den mittleren Bildungsabschluss (37,4 %) beziehungsweise das Abitur (5,5 %). „Die hervorragenden Karrieremöglichkeiten sowie auch immer komplexere Berufe sorgen dafür, dass sich auch immer mehr Jugendliche mit höherem Bildungsabschluss für das Handwerk entscheiden“, so Rolf Lauer.

Der Blick in die einzelnen Regionen Unterfrankens fällt sehr unterschiedlich aus. Insgesamt sind überall Rückgänge zu verzeichnen, wobei das Minus am Bayerischen Untermain im Vergleich zum Vorjahr 4,4 % beträgt. Die Region Main-Rhön verzeichnet einen Rückgang von 4,2 %, die Region Würzburg 9,6 % weniger neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. „Vor allem in den Städten finden Schulabgänger ein attraktives Angebot an Ausbildungsplätzen vor. Das Handwerk konkurriert hier mit anderen Wirtschaftsbereichen wie Industrie, Verwaltung oder auch dem Gesundheitswesen“, analysiert Rolf Lauer. Handwerksbetriebe müssten sich deshalb verstärkt engagieren, um potentielle Auszubildende anzusprechen. Wie das gelingen kann, zeigt die Entwicklung in ländlichen Regionen Unterfrankens wie den Landkreisen Haßberge, Rhön-Grabfeld und Miltenberg. „Diese Landkreise sind besonders vom demografischen Wandel betroffen. Durch verstärkte Ansprache von Jugendlichen direkt in den Schulen und gut funktionierende Netzwerke vor Ort ist es hier gelungen, in diesem Jahr wieder mehr junge Menschen für das Handwerk zu begeistern“, so Rolf Lauer. Insgesamt verzeichnet der Landkreis Miltenberg im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 6,0 % an neuen Ausbildungsverträgen. Im Landkreis Haßberge beträgt das Plus 4,1 %, im Landkreis Rhön-Grabfeld sogar 12,1 %.

„Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf den Ausbildungsmarkt können nur dann nachhaltig gemeistert werden, wenn in Politik und Gesellschaft endlich ein Umdenken stattfindet“, fordert Rolf Lauer. „Die Botschaft muss lauten: berufliche und akademische Bildung sind absolut gleichwertig. Unsere Gesellschaft braucht beides, gut ausgebildete Fachkräfte und qualifizierte Hochschulabgänger.“ Erstmals hat das jetzt auch die OECD anerkannt, die jahrelang forderte, dass Deutschland mehr Akademiker brauche. Sie stellte im Ergebnis der im Juli veröffentlichen Studie „Postsekundäre Bildung in Deutschland“ fest, dass Absolventen postsekundärer beruflicher Bildungsgänge, also beispielsweise Handwerksmeister, sich oftmals um die gleichen Stellen wie Hochschulabsolventen bewerben können und vielfach leitende Positionen übernehmen.

Um weiterhin qualifizierten Nachwuchs für das Handwerk zu gewinnen, spricht die Handwerkskammer für Unterfranken verschiedenste Zielgruppen mit individuell erarbeiteten Konzepten an. Eltern, die einen sehr großen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder haben, werden beispielweise im Rahmen der „Elterninitiative“ gezielt über Beschäftigungs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk informiert. „Jedes Jahr nehmen darüber hinaus fast 8.000 Mittelschüler an der Vertieften Berufsorientierung in unseren Bildungszentren teil. Realschüler können in der Ferienwerkstatt verschiedene Handwerksberufe hautnah kennenlernen“, so Rolf Lauer. Bereits seit 2012 werden zudem Lehrer der Realschulen, seit diesem Jahr auch Lehrer der Gymnasien in Unterfranken angesprochen. Auch Studienabbrecher sind als potentielle Fach- und Führungskräfte eine wichtige Zielgruppe für das Handwerk.

Auch jetzt können sich Jugendliche noch um eine Ausbildungsstelle im Handwerk bewerben. Informationen über freie Lehrstellen in der Region liefert die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer für Unterfranken im Internet (www.hwk-ufr.de/lehrstellenboerse) sowie die kostenlose App für Smartphones „Lehrstellenradar 2.0“. Ausbildungsinteressenten können zudem die Hotline der Handwerkskammer für Unterfranken unter Tel. 0931/30908-33 33 nutzen, um direkt mit den Experten der Ausbildungsberatung zu reden.

Foto: Handwerkskammer



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