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LAB 13: Internationale FHWS-Studierende zeigen den Weg des T-Shirts von Wollpflanze bis zum Verbraucher auf

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WÜRZBURG – Im Rahmen der Landesgartenschau können Besucher des LAB 13 eine Ausstellung mit Exponaten besichtigen, die sich kritisch-dokumentarisch mit dem Thema T-Shirt-Produktion beschäftigt. Fünf internationale Studierende der Hochschule Würzburg-Schweinfurt haben unter der Leitung von Professor Dr. Manfred Kiesel den Weg eines T-Shirts von der Pflanzenfaser bis zum Kunden in einer globalisierten Welt aufgezeigt.

Durchschnittlich 5,50 Euro kostet ein T-Shirt, so erläutern es die deutschen, taiwanesischen sowie niederländischen angehenden Betriebswirte der FHWS – die weiteren „Preise“ zahlen Menschen im Zuge des Produktionszyklus mit einer negativen ökologischen Bilanz. Zu nennen seien u.a. ein sehr hoher Wasserverbrauch, der Einsatz von giftigen Chemikalien, die sehr niedrigen Löhne in den Produktionsländern sowie die hohen CO2-Werte.

Für die Herstellung eines einzigen T-Shirts, so die Studierenden, benötige man 220 Gramm Baumwolle, für die die Anbauer mehr als 2.700 Liter Wasser benötigten. Durch Anbau und Ernte würden pro Shirt ca. 0,31 Kilogramm CO2 (Kohlenstoffdioxid) freigesetzt – der gesamte Lebenszyklus eines T-Shirts verursache einen sogenannten CO2-Fußabdruck von ca. 2,36 kg. Bei der weiteren Verarbeitung der gepflückten Rohbaumwollbällchen werden diese in Entkörnungsmaschinen gefüllt, die Samen, Schmutz und andere Verunreinigungen aussortieren. Bei diesem Prozess werde gefährlicher Feinstaub freigesetzt, der ohne angemessene Belüftung und Schutzausrüstung zu Atmungsproblemen bei den Arbeitern führe.

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Bei der anschließenden Nassverarbeitung werden, so die Studierenden weiter, „die Stoffe mit Hitze und Chemikalien behandelt, um ihnen das endgültige Aussehen und die Haptik zu verleihen. Die Textilien werden kontrolliert, gebleicht, gewaschen, bedruckt und anschließend gefärbt. Viele der hierbei verwendeten Farbstoffe enthalten giftige Chemikalien, die sowohl die Arbeiter, als auch die Umwelt schädigen.“

Die Nassverarbeitung, erläutern es die Studierenden, sei aus biologischer Sicht der schädlichste Schritt der Produktion, bei dem nicht nur Farbstoffe, sondern u.a. auch Säuren, Salze und Basen verwendet werden: „Das Wasser, mit dem die Chemikalien aus der Kleidung gewaschen werden, wird unbehandelt in Flüsse geleitet. So gilt beispielsweise der Citarum River in Indonesien als der am stärksten verschmutzte Fluss der Welt. Arbeiter in den Textilfabriken riskieren nicht nur Hautirritationen und Verbrennungen, sondern auch Atemwegserkrankungen, und sie tragen ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten.“

Mit der Ausstellung sollen, so Kiesel, den Besuchern die globalen Wertschöpfungsprozesse aus ökonomischer und ökologischer Sicht anhand eines konkreten Beispiels verdeutlicht werden. Damit soll auch ein kritisches Reflektieren der eigenen Konsumentscheidungen ausgelöst werden.

Der Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Professor Dr. Harald Bolsinger, weist darauf hin, dass Fragestellungen verantwortungsvollen Wirtschaftens seit 2007 Pflichtinhalt in sämtlichen von der Fakultät angebotenen Studiengängen sei: „Durch Thematisierung ethischer Fragestellungen in der Lehre stellen wir sicher, dass unsere Absolventinnen und Absolventen auch ihre globale Verantwortung im späteren Arbeitsleben im Blick haben können.“

Fotos:

In einer industriellen Baumwoll-Spinnerei werden die Pflanzenfasern verarbeitet.

Baumwolle wird vor allem in den USA, China und Indien angebaut und benötigt für das Wachstum viel Wasser. Darüber hinaus werden zahlreiche Pflanzengifte eingesetzt zur Krankheits- sowie Schädlingsabwehr. (Fotos FHWS / Klein)

Die Grafik zeigt den Weg eines T-Shirts von der Pflanze bis zum fertigen Produkt. (Grafik FHWS)



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