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Quote sank im April von 3,0 auf 2,8 Prozent: Der Arbeitsmarkt bleibt auf Erfolgskurs

SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – Der Aufschwung, der sich am Arbeitsmarkt der Region Main-Rhön bereits im ersten Quartal abzeichnete, setzte sich zu Beginn des zweiten Quartals fort. Im April waren 6.910 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 408 Personen weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank von 3,0 Prozent im März auf 2,8 Prozent im April.

Auch im Vergleich zum Vorjahr liegt das Niveau der Arbeitslosigkeit deutlich niedriger. Hier wurden 952 Arbeitslose mehr gezählt und die Arbeitslosenquote lag noch bei 3,2 Prozent. Damit ging die Arbeitslosigkeit sowohl zum Vormonat als auch zum Vorjahr stark zurück. Wie zu dieser Jahreszeit üblich verzeichnete besonders die Personengruppe der Männer einen starken Rückgang der Arbeitslosigkeit mit einem Minus von 341 (8,3 Prozent) im Vergleich zum Vormonat. Auch bei allen anderen Personengruppen war ein Rückgang festzustellen. Am stärksten war dieser bei der Personengruppe der älteren Personen (50 Jahre und älter) mit einem Minus von 174 Personen (5,6 Prozent) ausgefallen.

„Die Frühjahrsbelebung ist eine der Ursachen für die rückläufige Entwicklung der Arbeitslosenzahlen. Es wurde eine große Anzahl an sogenannten „Wiedereinstellern“ aus den Branchen Bau, Gartenbau, Landwirtschaft sowie Gastronomie nach den Osterfeiertagen von den Arbeitgebern zurückgeholt. So sank die Arbeitslosenquote erfreulicherweise auf den niedrigsten Aprilwert seit 1997*“, stellte Thomas Stelzer, der Leiter der Schweinfurter Agentur für Arbeit, fest. Gerade bei einem guten Arbeitsmarkt gibt es Monat für Monat viel Bewegung. Dies spiegelt sich im Zugang aus Beschäftigung und im besonderen Maße bei den Arbeitsaufnahmen wider. Im April überwogen die Abmeldungen in Erwerbstätigkeit mit 1.135 Personen den Zugängen aus Erwerbstätigkeit mit 830 Personen.

Arbeitslose Arbeitslosen- Veränderung in %-Punkten
Anzahl absolut Quote zum Vormonat zum Vorjahr
AA Schweinfurt 6.910 2,8 % – 0,2 – 0,4
Stadt Schweinfurt 1.551 5,7 % – 0,1 – 0,6
Lkr. Schweinfurt 1.463 2,2 % – 0,1 – 0,5
Lkr. Bad Kissingen 1.631 2,9 % – 0,2 – 0,4
Lkr. Rhön-Grabfeld 1.078 2,4 % – 0,2 – 0,2
Lkr. Haßberge 1.187 2,4 % – 0,2 – 0,4
* Arbeitslosenquoten auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen werden seit April 1997 berechnet

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Die Zahl der Betriebe, welche für ihre Arbeitnehmer Kurzarbeit angemeldet hatten, sank von 21 auf 11 Betriebe und von 122 betroffenen Personen auf 69. Gegenüber dem März wurde die Kurzarbeit, mit 53 Personen weniger, fast halbiert. Vor einem Jahr waren die Zahlen wesentlich höher. Im April 2017 waren es noch 23 Betriebe mit 737 Beschäftigten für die Kurzarbeit angemeldet wurde.

Im April wurden in der Region Main-Rhön 605 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund gezählt. Das entspricht 8,8 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen. Dies waren 40 Menschen weniger als vor einem Jahr. Den weitaus größten Anteil bildeten dabei Menschen aus Syrien (413 Personen), gefolgt von afghanischen Staatsbürgern (69), Menschen aus dem Irak (11 Personen), Menschen aus dem Iran (8 Personen) und Menschen aus Eritrea (3 Personen). Rund zwei Drittel dieser Personen sind männlich und knapp die Hälfte (48 Prozent) jünger als 35 Jahre. Die Mehrheit der Menschen mit Fluchthintergrund sucht zunächst eine Beschäftigung im Helferbereich. Ein kleiner Anteil strebt bereits jetzt eine Beschäftigung als Fachkraft an. „Zunehmend können Fortschritte beim Spracherwerb beobachtet werden. Durch gezielte Qualifizierungen auf der Basis der individuellen Kompetenzen, unterstützen wir diese Menschen auf ihrem Weg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“, erläutert Stelzer.

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die Unterbeschäftigung. Diese beinhaltet neben den arbeitslosen Menschen beispielsweise auch Personen in Weiterbildungen sowie Selbständige, die mit einem Gründungszuschuss gefördert werden und daher nicht als arbeitslos gelten. Sie vermittelt damit einen umfassenderen Einblick über die Lage auf dem Arbeitsmarkt. 10.386 Menschen waren im April von Unterbeschäftigung betroffen. Hier gab es im Vergleich zum Vormonat ein Minus von 542 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote war mit 4,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat 0,2 Prozentpunkte rückläufig. Gegenüber dem Vorjahresmonat war ein deutlicher Rückgang in Höhe von 1.591 Personen zu verzeichnen. Damals lag die Quote noch bei 4,9 Prozent. Viele Menschen mit Fluchthintergrund befinden sich aktuell in Sprach- und Integrationskursen. Die Teilnehmerzahlen sind im Vergleich zum Vorjahresmonat, um 180 Personen, auf 943 Personen zurückgegangen.

Der Bestand an offenen Stellen erreichte mit 5.222 eine Steigerung von 22,5 Prozent gegenüber des Vorjahresmonats. Von den Angeboten waren 5.048 Stellen sozialversicherungspflichtig. Die Arbeitgeber meldeten 5.006 Stellen als sofort zu besetzen. Die durchschnittliche Vakanzzeit der Stellen betrug 194 Tage. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Dauer um 18 Tage verlängert. Rund ein Drittel der Stellen waren sechs Monate oder länger unbesetzt. „Arbeitgeber suchen in fast allen Branchen mehr Arbeitskräfte als noch vor einem Jahr. Sie benötigen allerdings immer mehr Zeit, um diese Stellen adäquat besetzen zu können. Dieser Herausforderung gilt es unter Anstrengung aller Partner am Arbeitsmarkt gemeinsam zu begegnen“, so Stelzer. Im April lag die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften unter dem Niveau des Vormonats sowie des Vorjahres. Die Vermittlungsfachkräfte im gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter nahmen 827 neue Stellenangebote an. Das waren 296 Stellenzugänge oder 26,4 Prozent weniger als im März und 189 Stellenzugänge oder 18,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden 3.834 Stellenzugänge verzeichnet, dies sind 3,9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Wie bereits in den vergangenen Jahren überstieg die Anzahl der gemeldeten Lehrstellen die Zahl der registrierten Bewerber. Seit Oktober 2017 wandten sich 2.815 Jugendliche bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Schweinfurt. Dies war gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 59 junge Menschen, dies entspricht einem Minus von 2,1 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden der Arbeitsagentur 3.891 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 187 oder 5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Jugendlichen, die im April noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren, lag mit 1.111 um 101 oder 8,3 Prozent niedriger als vor der Jahresfrist. Sie hatten die Wahl zwischen 1.995 unbesetzten Berufsausbildungsstellen. Das waren 101 oder 5,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit standen im April rein rechnerisch jedem jungen Menschen ohne Ausbildungsstelle 1,8 offene Stellen zur Verfügung. Im letzten Jahr waren es 1,6 offene Stellen, im vorletzten Jahr lag das Verhältnis bei 1,3. Die bis dato übermittelten Ausbildungsstellen waren mit 33 Prozent den Branchen Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung zuzurechnen. 22 Prozent der Stellen wurden aus den Bereichen kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus gemeldet. Mit jeweils 13 Prozent waren die Branchen Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik sowie die Branchen Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung vertreten. Auf die Berufsgruppen Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit sowie den sozialen Bereichen Gesundheitswesen, Lehre und Erziehung entfielen jeweils sieben Prozent der gemeldeten Ausbildungsstellen. Lediglich drei Prozent verteilten sich auf die Branchen Naturwissenschaft, Geografie und Informatik.

Die restlichen ein Prozent sind den die Branchen Land-, Forst-, Tierwirtschaft und Gartenbau sowie Geisteswissenschaften, Kultur und Gestaltung zuzuordnen. Rund die Hälfte der jungen Menschen, welche die Agentur für Arbeit für die Suche nach einer Ausbildungsstelle in Anspruch nahmen, strebt den Abschluss der Mittleren Reife an. Einen Mittelschulabschluss werden gut ein Drittel vorweisen können und ein Zehntel der Jugendlichen die Fachhochschul- oder allgemeine Hochschulreife. Die Schulbildung schließen im aktuellen Berichtsjahr rund 80 Prozent ab, bei 20 Prozent lag der Schulabschluss bereits länger zurück.

Laut der aktuellen Gemeinschaftsprognose der führenden Wirtschaftsinstitute bleibt die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs. Als positive Einflussgrößen werden der Aufschwung der Weltwirtschaft und die damit einhergehenden Exporte sowie die im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung vereinbarten fiskalischen Konjunkturmaßnahmen benannt. Die Konjunktur werde jedoch an Schwung verlieren, da der Beschäftigungsaufbau aufgrund der Knappheit von verfügbaren Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt limitiert sei. „Der regionale Arbeitsmarkt ist historisch wie im internationalen Vergleich gegenwärtig in einer sehr guten Verfassung. Die von den Konjunkturforschern genannten Einflussfaktoren sind auch am regionalen Arbeitsmarkt spürbar. Die kräftige Arbeitsmarktdynamik wird uns voraussichtlich in der nächsten Zeit begleiten. Der Auftragsbestand der regionalen Unternehmen ist hoch und die Stimmung durchwegs gut“, fügt Stelzer hinzu.



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