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SKF als Konstante im „Zirkus“ der Formel 1: Leistungssteigernde Lösungen für den Grenzbereich

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GÖTEBORG / SCHWEINFURT – Am 26. März startet die Formel 1 im australischen Melbourne in ihre 68. Saison – beispielsweise mit breiteren Reifen und einer effektiveren Aerodynamik. Das soll u. a. höhere Kurvengeschwindigkeiten ermöglichen.

So stellen die jüngsten Regeländerungen wieder enorme Anforderungen an sämtliche Komponenten entlang des gesamten Antriebsstrangs. Als traditionsreicher Technologiepionier im automobilen Rennsport hilft SKF zahlreichen Teams, die neu definierten Grenzbereiche in der neuen Saison zum eigenen Vorteil zu erschließen.
 
Die Anfänge der heutigen Formel 1 reichen im Grunde bis ins Jahr 1946 zurück. Schon damals zeichnete sich (zumindest nach europäischem Verständnis) ab, dass die Serie zur „Königsklasse“ für einsitzige Rennwagen heranwachsen würde – und zwar auf dem gesamten Globus. Kein Wunder also, dass viele europäische Automobilzulieferer alles daran setzten, ihre Leistungsfähigkeit in dieser Kategorie unter Beweis zu stellen.
 

Zu den maßgeblichen Wegbereitern des entsprechenden Technologiezweiges gehörte SKF: Bereits in den ersten Tagen der gerade entstehenden Rennserie erarbeitete sich das Unternehmen einen Ruf als einer der innovativsten Lagerlieferanten. Folgerichtig ist der Konzern inzwischen ein absolut etablierter Technologiepionier in der Formel 1: Beispielsweise arbeitet das Unternehmen schon seit 1947 mit der Scuderia Ferrari zusammen. Und heute gilt diese Partnerschaft als eine der beständigsten im gesamten, schnelllebigen Formel 1-„Zirkus“.

In diesem „Zirkus“ erhalten nunmehr zahlreiche Rennställe eine hochqualifizierte, kundenspezifische Unterstützung von speziell geschulten Anwendungstechnikern aus dem Hause SKF. Das gilt umso mehr, als die Produkte des Unternehmens an vielen Stellen des jeweiligen Rennfahrzeugs eingesetzt werden. So liefert SKF u. a. Kugel-, Rollen- und Gleitlager für Radnaben, Getriebe, Kupplung, Motor, Turbo, Motor Generation Unit (MGU) und Aufhängung. Hinzu können – je nach Rennstall – auch spezielle Hilfseinrichtungen kommen; so z. B. High-Speed-Zustandsüberwachungssysteme zur Performance-Analyse von Antriebskomponenten auf den Prüfständen.
 

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„Die Produkte, die wir für die Formel 1-Teams entwickeln und ihnen bereitstellen, sind jeweils zu einhundert Prozent auf die individuelle Anwendung zugeschnitten“, erläutert Andrea Rifici, SKF Anwendungsingenieur für die Scuderia Ferrari. „Aber so individuell unsere Lösungen pro Rennstall auch sein mögen – all unseren Lösungen gemein ist, dass sie an die absoluten Grenzen des technisch Machbaren heranreichen.“

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Zur Illustration der maßgeblichen Unterschiede zwischen „konventionellen“ Kraftfahrzeug-Lagern und solchen für die Formel 1 zielt Rifici auf deren Lebensdauer ab: „Jeder ,normale‘ Autofahrer wünscht sich eine maximale Lebensdauer der verbauten Lager, um die Instandhaltungskosten für sein Fahrzeug so gering wie irgend möglich zu halten“, erläutert er. Demgegenüber hätten Kunden aus der Formel 1 deutlich andere Prioritäten: „Natürlich spielt die Zuverlässigkeit der Lager auch in der Formel 1 eine wichtige Rolle“, so Rifici, „aber hier müssen die Lager bzw. deren Materialien oder auch Beschichtungen nicht unbedingt mehr als fünf Rennen überstehen.“ Ergo habe ein „Racing-Lager“ zwar eine vergleichsweise kurze Lebensdauer, müsse innerhalb dieser Frist aber extremen Belastungen standhalten.
 
Zu solchen Belastungen gehören in der Formel 1 u. a. enorme Kräfte, Drehzahlen oder auch Betriebstemperaturen. Derartigen Anforderungen zum Trotz sollen die Lager natürlich möglichst klein und leicht sein. Um einem solch widersprüchlichen Anforderungsprofil zu genügen, braucht es gleichsam „exotische“ Werkstoffe. „Für Getriebe- und Radlager setzen wir beispielsweise sehr harte Sintermetalle ein“, verrät Jeroen Wensing, Leiter „Racing-Innovationen“ bei SKF. „Für Turbo-Anwendungen nutzen wir zum Beispiel Metalle mit hohem Stickstoffgehalt; so u. a. unser firmeneigenes ,Nitromax‘-Aluminium oder auch ,M50′, also einen extrem harten und hitzebeständigen Werkzeugstahl.“

Für die Formel 1 greifen die SKF Experten freilich noch viel tiefer in die „Trickkiste“ der Materialforschung. So nutzen sie etwa Lagerrollen aus Keramik, um Reibungsverluste und Gewicht so weit wie irgend möglich zu minimieren. Je nach konkreter Anwendung werden außerdem die Lager-Käfige aus dem Hochleistungspolymer Polyetheretherketon (PEEK) oder Titan oder anderen geeigneten Spezial-Stählen gefertigt. Auch Gleitlager für Aufhängungen und ähnliche Anwendungen werden – je nach Aufgabe – in Stahl, Titan oder Aluminium ausgeführt. Spezielle Lagerschalen aus Polytetrafluorethylen (PTFE) oder keramisch beschichtete Kugeln sind in diesem Höchstleistungs-Sektor ebenfalls keine Seltenheit.
 
Abgesehen von entsprechenden Neu-Entwicklungen versucht SKF seit je her, bereits bekannte Grundwerkstoffe mit Hilfe von Hightech-Beschichtungen so zu verfeinern, dass deren Leistung noch weiter optimiert werden kann. So verwendet das Unternehmen für verschiedene Lagerkomponenten u. a. Manganphosphat, amorphe Kohlenstoffschichten oder auch keramische Beschichtungen. Außerdem werden Dichtungen und Gleitlagerschalen mit speziellen, reibungsarmen Beschichtungen behandelt, um aus dem entsprechenden Formel 1-Boliden selbst das letzte Quäntchen an Leistung herauskitzeln zu können.

Natürlich nützt auch die jüngste technische Entwicklung der Welt nichts, wenn sie in Windeseile vom extrem rasanten Formel 1-Fortschritt überholt wird. Daher hat SKF zur fortschreitenden Unterstützung des Rennsports auch spezielle Produktentwicklungs- und Produktionsprozesse etabliert. „Verglichen mit der Automobilindustrie für den breiten Endgebraucher-Markt ist das Entwicklungstempo im Rennsport-Bereich wirklich enorm“, so SKFs Racing-Experte Jeroen Wensing, „denn in einer einzigen Saison sind zur Leistungsoptimierung der Fahrzeuge meist mehrere Produktaktualisierungen erforderlich. Und das fordert unseren Spezialisten ein unfassbar großes Maß an Flexibilität ab – von der Produktentwicklung bis hin zur Fertigung in der Fabrik!“
 

Aus Gründen wie diesen treffen sich hoch spezialisierte SKF Anwendungsingenieure wie Andrea Rifici & Co. für gewöhnlich jede Woche mit „ihren“ jeweiligen Formel 1-Teams. Da die ständig aktualisierten Reglements auch während der laufenden Saison nach einer weiteren Optimierung der Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit von Formel 1-Boliden verlangen, dürfte der Wettbewerbsdruck in der Königsklasse des automobilen Rennsports die SKF Techniker auch in Zukunft zu neuen Höchstleistungen antreiben.
  
Auf den Fotos:
Bild 1: SKF unterstützt die Formel 1 auch in der bevorstehenden Saison mit höchstleistungsfähigen Lösungen – u. a. die Scuderia Ferrari; und zwar seit 1947. Das ist die traditionsreichste Kooperation im gesamten, schnelllebigen Formel 1-Zirkus.
Bild 2: Zum umfangreichen Liefer-Spektrum von SKF für die „Königsklasse“ des automobilen Rennsports gehören u. a. Ritzel- (links) und Schrägkugellager (rechts).
Bild 3: Abgesehen von reibungsminimierter „Wälzlager-Hardware“ verhilft SKF manchem Formel 1-Rennstall auch durch Zustandsüberwachungssysteme für die Prüfstände von kompletten Antriebseinheiten zu mehr Tempo.
Bild 4: Das Bild aus Maranello täuscht: Weder dürfen die Ferrari-Boliden hier nur 50 fahren, noch besteht die Partnerschaft zwischen SKF und der Scuderia Ferrari erst seit 50 Jahren. Tatsächlich feiern SKF und die Scuderia Ferrari in der bevorstehenden Saison bereits das 70. Jubiläum ihrer erfolgreichen Kooperation.
Bilder: SKF



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