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Studiengang Technomathematik: ein Trio aus Technik, Mathematik und Informatik mit viel Praxisbezug

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SCHWEINFURT – Der Ansatz des Studiengangs Technomathematik ist es, eine Bildung von Mathematikern anzubieten, die die Sprache von Ingenieuren verstehen und die in der Lage sind, technische Aufgaben mit mathematischen Methoden computergestützt lösen zu können. Michael Schäfer zählt zum ersten Absolventen-Jahrgang des Bachelor-Studiengangs Technomathematik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt.

Seine Erfahrung: „Die Technomathematik weckt Interesse in den Vorstellungsgesprächen bei potentiellen Arbeitgebern. Ich denke, das liegt einerseits an dem noch recht unbekannten Berufsbild des Technomathematikers, andererseits an den grundlegenden Kompetenzen in der Lösung komplexer Probleme, die ein Technomathematiker mitbringt.“

Vom Exotenstatus der Technomathematiker

Der Industriemechaniker lernte den in Schweinfurt erstmalig 2012 angebotenen Studiengang während eines Tages der offenen Tür an der FHWS kennen. „Zu Schulzeiten bin ich nie ein Überflieger in Mathematik gewesen, doch ich war immer sehr fasziniert von Mathematik. Die Technomathematik schien diese Faszination mit meiner Begeisterung für Technik zu vereinen. Wenige Tage später stand fest: Ich werde Technomathematik studieren. Außerdem gefiel mir die Vorstellung, einer der ersten Technomathematiker aus Schweinfurt zu werden.“ Schäfer betrat im unterfränkischen Unternehmen, in dem er nun arbeitet, neues Terrain: „Bisher bin ich dort als Technomathematiker / Mathematiker ein absoluter Exot. Umgeben von Ingenieuren kann ich immerhin den einen oder anderen Physiker zu meinen Kollegen zählen. Der `Exoten-Status` bedeutet zweierlei: Meine Kollegen können noch nicht genau einschätzen, worin ich mich von einem Ingenieur unterscheide. Ich habe halt `irgendetwas mit Mathematik` studiert und bin offenbar `gut in Mathe`.“

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Gut in Mathe – und mehr: Das Verhältnis der dreiteiligen Studieninhalte setzt sich zusammen aus

· Mathematik (60 Prozent)
· Informatik (20 Prozent) sowie
· technische Anwendung (20 Prozent)

Ein entscheidendes Kriterium, findet Absolvent Bernd Weidenbach: „Ein wichtiger Unterschied zum reinen Mathematikstudium ist die Anwendung in verschiedenen Fachbereichen.“ Zusätzlich zur Theorie durchlaufen die Studierenden ein Praktikum in einem Unternehmen oder Institut. Zu den Stärken eines Technomathematikers zählt die schnelle Einarbeitung in Themenfelder. Zu ihnen gehören anspruchsvolle analytische Probleme, vielfach mit einem betriebswirtschaftlichen, finanzwirtschaftlichen und/oder IT-Hintergrund, kombiniert u.a. mit einem hohen Abstraktionsvermögen, der Fähigkeit zu strukturiertem Vorgehen und einer analytischen Denkweise. Typische Vorgehensweisen von Technomathematikern: Sie transferieren physikalisch-technische Herausforderungen in ein mathematisches Modell mit Gleichungen, um anschließend Lösungen auf Basis von Computer-Simulationen aufzubereiten.

Englisch ein Modul im Studium und in der Tätigkeit

Darüber hinaus kann ein Teil des Studiums auch im Ausland absolviert werden. Im Studium ist ein Englisch-Modul integriert. Ein klarer Vorteil für die Studierenden, so Absolvent Joshua Simon: „Heutzutage ist es normal, dass man im Beruf auch Beziehungen zu internationalen Kunden und/oder Kollegen pflegen muss. Entsprechende Vorlesungen bereiten also hervorragend auf diese Situationen vor.“ Auch Bernd Weidenbach bestätigt, dass englische Sprachkenntnisse auf die Berufstätigkeit vorbereiten: „Ich denke schon, da man bei Recherchen zu einem Problem oft englische Quellen zurate ziehen muss.“

Lernen in kleinen studentischen Teams

Im Studiengang Technomathematik lernen die Studierenden jeweils in einem Verband in Klassengröße – dies wird von den Absolventen klar begrüßt: Joshua Simon: „Die familiäre Situation und Betreuung haben mir immer sehr gefallen und zu einem erfolgreichen Lernen beigetragen.“ Bernd Weidenbach schätzt es ebenfalls: „Ich denke, in kleineren Teams kann ein Dozent besser auf individuelle Fragen eingehen. Das ist ein großer Vorteil bei einem komplexen Fachbereich wie der Mathematik.“ Zudem sind vierzig Prozent der Technomathematik-Studierenden weiblich – Joshua Simon empfindet dies als positiv: „Es macht Spaß, in einer ausgewogenen Gruppe zu lernen und zu arbeiten.“, während Elena Gessner abwägt: „Es ist zwar ein hoher Frauenanteil im Vergleich zu anderen technischen Studiengängen, jedoch habe ich keinen großen Unterschied im Vergleich zu meinem Masterstudium gemerkt, in dem der Frauenanteil erheblich geringer ausgefallen ist.“

Technomathematik an der FHWS in Schweinfurt

Die Absolventen wählten Schweinfurt als Studienort – warum? Für Bernd Weidenbach war die Nähe zur Heimat ausschlaggebend, während Elena Gessner die Industrie- und Kulturstadt am Main ausgesucht hat, „da es nur dort an einer Fachhochschule den Studiengang Technomathematik gab und in der Umgebung eine Vielzahl von Unternehmen verschiedener Branchen ansässig sind, die ein möglicher zukünftiger Arbeitgeber werden konnten.“ Die FHWS war für Joshua Simon die erste Wahl „wegen der Gestaltung des Studiums und den eher kleinen Gruppen an Studierenden. Die Nähe zu den vielen Schweinfurter Industriefirmen ist ganz klar ein weiterer Pluspunkt.“

Bachelorstudium und zusätzlich ein Masterangebot?

Wäre ein anschließendes Masterangebot an der FHWS nach dem Bachelorstudium eine Option? Joshua Simon: „Auch, wenn ich nach meinem Bachelorabschluss in die Berufswelt gewechselt bin, würde ich ein solches Angebot an der FHWS begrüßen.“ Michael Schäfer befürwortet ein Masterangebot für die Technomathematik: „Wie ich hörte, wurde durch Kooperation der FHWS mit der Technischen Hochschule in Nürnberg bereits ein Master-Studiengang konzipiert. Das ist für die Technomathematik in Schweinfurt eine gute Entwicklung aus meiner Sicht.“ Seit dem Sommersemester 2018 ist dieser neue Master-Studiengang mittlerweile umgesetzt.

Hervorragende Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt

Ob Bachelor- oder Masterabschluss – die Chancen für Technomathematik-Absolventen mit theoretischen wie praktischen Fachkenntnissen sind auf dem Arbeitsmarkt hervorragend. Michael Schäfer: „Der Praxisbezug war wesentlicher Grund meiner Entscheidung, an der FHWS zu studieren. Es ist einfach spannend, erlernte Fähigkeiten in der Praxis zu erproben. Dabei wird man sich den eigenen Stärken und Schwächen bewusst. Eine gute Selbsteinschätzung ist wiederum in Vorstellungsgesprächen von Vorteil und praktische Erfahrung sowieso.“ Auch Bernd Weidenbach beurteilt das Studium als „sehr gut. Im Studium der Technomathematik erlangt man viele analytische Fähigkeiten und erarbeitet sich Strategien, um verschiedene Probleme zu lösen.“

Elena Gessner ergänzt: „Ich sehe gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, denn das Berufsbild eines Technomathematikers ist vielfältig. Ich habe nach meinem abgeschlossenen Technomathematikstudium den Master Elektro- und Informationstechnik an der FHWS studiert und hatte nach dem erfolgreichen Abschluss meines Masterstudiums keine Probleme, eine Anstellung zu finden.“

In der Studienumfrage aus dem Dezember 2019 haben über 96 Prozent der Teilnehmer angegeben, dass sie sich wieder für den Studiengang Technomathematik in Schweinfurt entscheiden würden. Die vier Absolventen wären auf jeden Fall unter ihnen. Und Bernd Weidenbach fasst zusammen: „In diesem Studiengang lernt man die wichtigen Grundlagen der Mathematik kennen. Ein wichtiger Unterschied zum reinen Mathematikstudium ist die Anwendung in verschiedenen Fachbereichen. So kann man schon während des Studiums herausfinden, in welche Richtung man gehen möchte und in diese Richtung sein Praxissemester planen. So weiß man nach dem Studium, wo die Reise hingehen soll.“

Weitere Informationen zum Studienangebot unter
https://fang.fhws.de/technomathematik/

Auf den Fotos:

Zwei Technomathematik-Studierende steuern einen Leichtbauroboter.

Ein Technomathematik-Student scannt ein Objekt zur Bearbeitung der Daten per Software.

Eine Studentin der Technomathematik untersucht Proben mit dem Computertomographen. (Fotos FHWS)

Die Absolventen des Studiengangs Technomathematik, (von li.) Bernd Weidenbach, Michael Schäfer, Elena Gessner und Joshua Simon, würden sich wieder für ihren Studiengang entscheiden. (Fotos privat)



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