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„Wir sind auch für Sie da – jetzt und nach unserer Ausbildung!“: Pflegeazubis lernen unter Coronabedingungen – ein Bericht aus der Praxis

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SCHWEINFURT – Während der aktuellen Corona-Pandemie ist unter anderem die Arbeit von Pflegefachkräften noch wichtiger geworden als bisher, das ist allen bewusst geworden. Das Engagement der Berufsgruppe ist groß, bereits bei den „Berufsanfängern“. Schon in ihrer Ausbildung leisten die rund 180 Auszubildenden der Berufsfachschule für Krankenpflege sowie Krankenpflegehilfe des Zweckverbands Haßfurt/Schweinfurt einen wichtigen Beitrag.

Seit den bayernweiten Schulschließungen wird auch in Schweinfurt und Haßfurt auf Präsenzunterricht verzichtet. Das gesamte Schulleben wurde auf den Kopf gestellt. Und im Gegensatz zu anderen Schulen, ging es nicht nur um die Möglichkeiten weiterhin theoretische Lerninhalte anzubieten, was schon anspruchsvoll ist. In Abstimmung mit den Verantwortlichen im Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt und den Haßberg-Kliniken, aber auch mit den externen Kooperationspartnern, wie ambulanten oder auch stationären (Alten-)Pflegediensten, mussten Wege gefunden werden die Praxisphasen der Auszubildenden sinnvoll in die Personalplanung der Häuser zu integrieren. Dadurch leisten die Azubis bereits während ihrer Ausbildung einen wesentlichen Beitrag, um die momentane Mehrbelastung des Pflegepersonals in den Einrichtungen zu mildern.

Das Schulteam stimmt die Einsatzplanung der Azubis täglich mit den Pflegedienstleitungen ab. Oberste Leitlinie ist dabei immer der Schutz der Auszubildenden. „Besonders positiv ist“, so Dirk Niedoba, Schul- und Geschäftsleiter der Berufsfachschule, „dass zahlreiche Azubis auch weiterhin in den eingerichteten Isolationsstationen für COVID-19-Patienten arbeiten wollen. Dies ist jedoch nur für diejenigen im zweiten oder dritten Lehrjahr -und stets auf freiwilliger Basis- überhaupt möglich.“ Den Auszubildenden stehen in dieser Situation außerdem vermehrt die Lehrkräfte und Praxisanleiter für Fragen zur Verfügung. Diese engere Begleitung und Unterstützung der Azubis komme gut an und sei wichtig, so betont der Schulleiter, denn richtig sei, dass die Auszubildenden noch keine erfahrenen Pflegenden seien, aber, so Niedoba weiter „die angehenden Fachkräfte machen das sehr engagiert und professionell. Das verdient absolute Anerkennung.“

Auch bei der theoretischen Lernstoffvermittlung hat sich alles verändert. Nichts desto trotz findet die Vermittlung der Theorie statt, wenn auch nicht mehr im Klassenzimmer.
„Sehr zügig“, so berichtet Niedoba „stellte das Lehrekollegium zahlreiche Arbeitsmaterialien, die sich für den Fern- bzw. Onlineunterricht eignen, zusammen. “An zwei Tagen pro Woche finden nun Online-Schulungen statt, während die Azubis an den anderen Tagen in der Praxis eingesetzt sind. Digital können die Lehrkräfte der Berufsfachschule ihre Unterrichtsangebote über zwei E-Learning Plattformen mit den jeweiligen Klassen bearbeiten und auch im Live-Chat diskutieren.

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In der Schule koordinieren die Schulleitung, das Sekretariat und zwei bis drei Lehrkräfte im ansonsten leeren Schulgebäude, dass der theoretische und fachpraktische Onlineunterricht reibungslos ablaufen kann und stehen als Ansprechpartner für Azubis, Eltern und die Praxisanleiter der Krankenhäuser zur Verfügung. Zudem wurde in der Schule auch ein Krisenstab gebildet, in welchem auch die zwei Schülersprecherinnen Lea Treutlein und Michelle Hofmann vertreten sind. Diese betonen, sie stünden zurzeit ihren Klassenkameraden und der Schulleitung auch außerhalb der regulären Arbeitszeit immer als Ansprechpartner zur Verfügung. Solche Schnittstellen seien wichtig, berichtet Niedoba, um Unklarheiten sofort aufzuklären, aufkommende Unsicherheiten zu beseitigen und die Ausbildung aufrechtzuerhalten. Das funktioniere so gut, dass sogar weiterhin Leistungsnachweise in der Praxis durchgeführt werden könnten.

Anders als viele Kliniken und Schulen für Pflegeberufe hatten sich die Schulleitung sowie die Pflegedienstleitungen deshalb auch dazu entschlossen den Ausbildungsgang zur Krankenpflegehilfe mit 17 Azubis am 1. April (und somit mitten in der Corona-Pandemie) wie geplant zu starten.

Dass die professionelle Pflege für die Gesellschaft ein wichtiges Gut darstellt, wird in diesen Tagen immer deutlicher. Ab dem 1. September ist die Ausbildung dazu neu organisiert. Die generalistische Pflegeausbildung steht für eine qualifizierte Ausbildung, die die sich wandelnden gesellschaftlichen Gegebenheiten ebenso berücksichtig wie die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Pflege von Menschen jeden Alters in den unterschiedlichsten ambulanten sowie stationären Pflegeeinrichtungen berücksichtigt. Bewerbungen sind noch möglich. Interessierte finden weitere Informationen unter: https://karriere.leopoldina.de/nachwuchs/ausbildung/schule-fuer-pflegeberufe/ oder auch https://www.hassberg-kliniken.de/informationen/karriere-beruf/schule-pflegeberufe.html.

Foto: Dirk Niedoba



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