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Zahlreiche Themen und ein gemeinsamer Erfahrungsaustausch: Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Schweinfurter Wohnungsunternehmen

Keiler Helles

SCHWEINFURT – Am 25.März fanden die jährlichen, wohnungspolitischen Gespräche der Arbeitsgemeinschaft Schweinfurter Wohnungsunternehmen statt. Mitgliedsunternehmen der Arbeitsgemeinschaft sind der Bauverein Schweinfurt eG, die Eisenbahner-Baugenossenschaft Schweinfurt eG, die Postbaugenossenschaft Schweinfurt eG und die Stadt- und Wohnbau GmbH Schweinfurt.

Die Mitgliedsunternehmen repräsentieren zusammen einen Bestand von ca. 9.500 Wohnungen; dies entspricht mehr als einem Drittel der Wohnungen in Schweinfurt. Gegenstand der Veranstaltung waren die nachfolgenden Themen und der gemeinsame Erfahrungsaustausch.

Claus Kiesel, leitender Baudirektor der Regierung von Unterfranken, stellte die Fördermittelsituation für 2019 in Bayern vor. Die Förderungen werden inzwischen gut angenommen. Kiesel thematisierte die einkommensorientierte Förderung (EOF). Bei dieser Förderart werden hauptsächlich Familien und einkommensschwächere Haushalte berücksichtigt. Gestaffelt nach Haushaltseinkommen, wird die Miete im Rahmen der einkommensorientierten Förderung bezuschusst. Kiesel stelle zudem bereits umgesetzte, durch die Regierung geförderte Projekte vor. In Schweinfurt werden die Neubauprojekte der SWG in der Ludwigstraße 31 und auf Bellevue gefördert. Hier entstehen insgesamt 88 öffentlich geförderte Wohnungen.

Pia Jost, Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften präsentierte Strategien für die Entwicklung von Schweinfurt. Jost ist seit März 2018 im Amt. Jost setze auf Ansiedlung von Forschung, um eine Region zu stärken, neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Infrastruktur zu verbessern. Jost stellte eine Unternehmensbefragung von Schweinfurter Unternehmen vor. Ergebnis sei unter anderem gewesen, dass sich die Unternehmen eine bessere Parksituation wünschen und mit Fachkräftemangel zu kämpfen haben.

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Thomas Herrmann, seit Oktober 2018 Citymanager der Stadt Schweinfurt, stellte seine Vision der zukünftigen Schweinfurter Innenstadt vor. Er erläuterte verschiedenen Faktoren, die den aktuellen Leerstand in der Innenstadt bedingen. Unter anderem führte er hierbei das veränderte Kaufverhalten der Kunden und die gehobenen Ansprüche an die Infrastruktur, z. B. was die Parksituation betrifft, an. Herrmann sieht eine verbesserte Aufenthaltsqualität als entscheidendes Kriterium für die zukünftige Entwicklung an. Die Innenstadt solle nicht nur mehr Kunden anlocken, sondern diese auch zum Verweilen einladen. Ebenfalls solle die Innenstadt als Wohnquartier zurückgewonnen werden. Er setze hierbei auf Aktivierung der Immobilieneigentümer und Begleitung und Unterstützung von Gründern.

Manfred Neuhöfer, F&B, thematisiert das Spannungsfeld in dem sich Vermieter im Umgang mit ihren Kunden befinden. Neuhöfer nennt den Druck durch die immer schneller werdende Leistungsgesellschaft als ausschlaggebendes Kriterium für das vermehrte Auftreten von Beschwerden seitens der Mieter. Die Ansprüche der Mieter würden höher und die Bereitschaft in der Öffentlichkeit auf vermeintliche Missstände hinzuweisen, wachse. Auch sei die Kompromissbereitschaft und das einvernehmliche Miteinander in der Gesellschaft zurückgegangen. Thematisiert wurde auch der konkrete Fall einer Kündigung wegen Taubenfüttern. Die Mietpartei habe seit Einzug in die Wohnung immer wieder Tauben gefüttert und den Unmut der Mitmieter über Jahre damit so stark auf sich gezogen, dass diese Mietminderung durch Rechtsanwälte geltend gemacht hätten. Nachdem wiederholte Vermittlungsversuche gescheitert seien, blieb nur die Kündigung des Mieters. Insgesamt sei festzustellen, dass in der heutigen Gesellschaft das Bedürfnis von einzelnen Personen in den Mittelpunkt zu treten, immer größer werde. Dies werde auch durch die sozialen Medien bestärkt.

Im Anschluss berichtet Hans Maier, Verbandsdirektor des VdW Bayern über aktuelle wohnungspolitische Entwicklungen. U. a. thematisierte er Entwicklungen im Land Berlin. Hier werde die Vergesellschaftung von Wohnungsunternehmen von einer Größe von über 3000 Wohnungen diskutiert. Weitere benannte Themen waren die Grundsteuerreform insbesondere die Berechnungsgrundlage und das Spannungsverhältnis zwischen immer höheren, gesetzlichen Anforderungen an das Bauen und weiter steigenden Baukosten.

Die Veranstaltung endete mit der Verabschiedung von Dr. Thomas End. Dr. End war 16 Jahre als Vorsitzender des Aufsichtsrats des Bauvereins Schweinfurt eG tätig, bevor er das Amt im Sommer letzten Jahres nach erfolgreichem Wirken niedergelegt hat. Das Amt wurde von Ralf Hofmann übernommen.



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