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Zum Ende des Jahres zeigte sich der Arbeitsmarkt erneut stabil

SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – Im Dezember waren 6.875 Menschen arbeitslos gemeldet. Aufgrund des milden Winterwetters ist die Arbeitslosigkeit leicht angestiegen. Im Gegensatz zum November wurden 203 arbeitslose Personen mehr gezählt.

Betroffen von der Entwicklung waren zum größten Teil Männer, denn bei dieser Gruppe stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem letzten Monat um 166 an. Der Grund für diesen Effekt liegt darin, dass überwiegend Männer in den witterungsabhängigen Berufen oder in der Herstellung und der Fertigung tätig sind. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum November leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent. „Neben der weiterhin günstigen konjunkturellen Situation, hat sicher auch die sehr milde Witterung im Dezember zu diesem geringen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat beigetragen. Ein Wintereinbruch hätte sicher zu mehr Arbeitslosmeldungen und somit Zugängen in die Arbeitslosigkeit, vor allem aus den witterungsabhängigen Berufsgruppen, geführt. Darüber hinaus ist in einigen Branchen zum Jahresende ein geringerer Bedarf an Arbeitskräften üblich.

Im Dezember laufen eine Vielzahl befristeter Arbeitsverträge aus, gerade in der Produktion und Fertigung sowie auch in den Branchen Verkehr und Logistik“, stellt Klaus Seebach, der stellvertretende Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt, fest. Verglichen mit dem Vorjahr stellt sich die Situation ähnlich dar. Im Dezember 2017 wurden 16 arbeitslose Menschen mehr gezählt. Die Arbeitslosenquote lag ebenso bei 2,8 Prozent. Die Bewegungszahlen auf dem Arbeitsmarkt in der Region sind weiterhin relativ hoch. 2.128 Menschen konnten im Dezember ihre Arbeitslosigkeit beenden und 2.335 Arbeitnehmer mussten sich erstmals oder erneut arbeitslos melden. „Diese Bewegungszahlen zum Jahresende sind durchaus üblich. Damit schließen wir ein Jahr ab, das in unserer Region von Stabilität und von einer anhaltenden hohen Nachfrage nach Arbeitskräften geprägt war“, resümiert Seebach.

Die Arbeitslosenzahlen nach Regionen:

Gaspreis
Hotel
Muster

Arbeitslose Arbeitslosen- Veränderung in %-Punkten

Anzahl absolut Quote zum Vormonat zum Vorjahr

AA Schweinfurt 6.875 2,8 % ..+ 0,1 +/- 0,0

Stadt Schweinfurt 1.526 5,5% +/- 0,0 – 0,2

Lkr. Schweinfurt 1.497 2,2 % + 0,1 – 0,1

Lkr. Bad Kissingen 1.618 2,8 % + 0,1 – 0,1

Lkr. Rhön-Grabfeld 1.068 2,3 % + 0,1 +/- 0,0

Lkr. Haßberge 1.166 2,3 % +/- 0,0 – 0,1

Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich deutlich günstiger

Die Unterbeschäftigung vermittelt einen umfassenderen Eindruck über die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Diese beinhaltet neben den arbeitslosen Menschen auch Personen die nicht als arbeitslos gelten, da sie sich beispielsweise in einer Weiterbildung befinden oder als Existenzgründer mit einem Gründungszuschuss gefördert werden. Bei Betrachtung der Unterbeschäftigung hat sich die Entwicklung am Arbeitsmarkt vom November auf den Dezember ebenfalls abgebildet. Gegenüber dem Vorjahresmonat liegt die Quote jedoch deutlich besser. 10.097 Menschen waren im Dezember 2018 von Unterbeschäftigung betroffen, das waren 233 mehr als im November. Im Vergleich zum Dezember 2017 waren es allerdings 554 Personen weniger. Damals lag die Unterbeschäftigungsquote bei 4,3 Prozent. Aktuell sind es 4,0 Prozent. Ein wichtiger Bestandteil bei der Betrachtung der Unterbeschäftigung ist die Entwicklung der Teilnehmerzahlen in fremd geförderten Maßnahmen. Dies sind in der Regel Sprach- und Integrationskurse. Die Teilnehmerzahlen sind im Vergleich zum Vormonat mit einem Anstieg um 5 auf 703 nahezu unverändert. Im Dezember 2017 waren es noch 321 Teilnehmer mehr.

Kurzarbeit unverändert auf einem sehr niedrigen Niveau

Die Zahl der Betriebe bzw. Abteilungen, welche für ihre Arbeitnehmer Kurzarbeit angemeldet hatten, blieb gegenüber dem November mit 14 Betrieben auch im Dezember auf unverändert niedrigem Niveau. Allerdings stieg die Anzahl der betroffenen Arbeitnehmer im Dezember um 21 auf 128 Arbeitnehmer. Vor einem Jahr waren 9 Betriebe bzw. Abteilungen mit 43 Beschäftigten betroffen.

Günstige Rahmenbedingungen für die Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen

Im Dezember wurden in der Region Main-Rhön 546 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund gezählt. Das entsprach 7,9 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen. Im November waren es 42 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund mehr. Den weitaus größten Anteil bildeten dabei Menschen aus Syrien (339 Personen), gefolgt von afghanischen Staatsbürgern (62 Personen). Verglichen mit dem Vorjahr stellt sich die Situation ähnlich dar. Damals wurden 562 Menschen mit Fluchthintergrund gezählt. Dies entsprach einem Anteil von 8,2 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen. „Geflüchtete treffen aktuell auf einen Arbeitsmarkt in guter Verfassung. Dennoch benötigt die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten im Durchschnitt länger als die von anderen Migrantengruppen. Das ist wenig überraschend, müssen die Geflüchteten doch im weitaus größerem Umfang rechtliche sowie andere institutionelle Hürden überwinden“, erläutert Seebach.

Zum Jahresende verharrte der Stellenbestand auf weiterhin hohem Niveau

Die Nachfrage nach Arbeitskräften war im Dezember leicht rückläufig. Im Berichtsmonat nahmen die Vermittlungsfachkräfte im gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter 817 neue Stellenangebote an. Das waren 85 Stellenzugänge oder 9,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Mit 11.141 zugegangenen Stellen seit Jahresbeginn, wurde der bisher höchste registrierte Jahreswert im Dezember 2017 mit 11.986, verfehlt. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 845 (7 Prozent) weniger Stellenzugänge. Jobsuchende konnten in diesem Monat auf einen Bestand von 5.337 freien Stellen zurückgreifen. Dies waren 98 Stellen weniger als im Vormonat, jedoch 343 Angebote (6,9 Prozent) mehr als im Dezember 2017. Aus dem Bestand der offenen Stellenangebote wurden 764 dem verarbeitenden Gewerbe zugerechnet. Hier war ein Rückgang von 14 Stellen im Vergleich zum Vorjahresmonat zu verzeichnen. Besonders groß war ebenso der Personalbedarf mit 634 der offenen Stellen in der Branche Gesundheit und Soziales.

Dies waren 88 Stellen mehr als im Vorjahr. Weitere 619 Stellen fielen auf den Bereich des Groß- und Einzelhandels und den Handel mit Kraftfahrzeugen sowie der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen. Dort wurden 111 Stellenzugänge mehr als in 2017 verzeichnet. Dem Baugewerbe mit 456 Stellen im Bestand und 20 Stellen mehr als im Vorjahresmonat, fiel ebenfalls ein großes Gewicht bei den offenen Stellen zu. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum befanden sich in nahezu allen Branchen mehr offene Stellen im Bestand. „Die zukünftigen Herausforderungen gehen immer mehr in Richtung der Gewinnung von ausreichend qualifizierten Fach- und Nachwuchskräften“, teilt Seebach mit.

Voraussichtlicher Arbeitsmarktaufschwung auch bei schwächerer Konjunktur

Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) meldete, dass das IAB-Arbeitsmarktbarometer im Dezember erstmals seit einem halben Jahr um 0,5 Punkte auf 104,5 Punkte fiel. Deutlich höhere Werte des IAB-Arbeitsmarktbarometers hatte es aber seit 2012 nur im vergangenen Winter gegeben. „Auch, wenn die aktuelle konjunkturelle Abschwächung einen leichten Dämpfer nach sich zieht, ist damit weiterhin eine gute Arbeitsmarktentwicklung zu erwarten. Brexit, Trump, Diesel – die Wirtschaft hat Gegenwind. Aber am Arbeitsmarkt geht es auch im neuen Jahr weiter aufwärts“, so ein Experte des IAB.



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