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Zum Jahresbeginn präsentiert sich der regionale Arbeitsmarkt in Bestform

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SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – Der Frühling machte sich in diesem Jahr besonders stark auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar – und das trotz des schlechten Wetters. Im März waren in der Region Main-Rhön 7.318 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 339 Personen oder 4,4 Prozent weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote sank von 3,1 Prozent im Februar auf 3,0 Prozent im März.

Gegenüber dem Vorjahr liegt das Niveau der Arbeitslosigkeit deutlich niedriger. Im März 2017 wurden noch 1.377 Arbeitslose mehr gezählt und die Arbeitslosenquote lag bei 3,6 Prozent. „Die Arbeitslosenquote sank erfreulicherweise auf den niedrigsten Wert in einem März seit Einführung* der aktuellen Berechnungsmethode von 1997“, stellt Thomas Stelzer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Schweinfurter Agentur für Arbeit, fest. Die Bewegungszahlen auf dem Arbeitsmarkt in der Region sind weiterhin relativ hoch. 2.720 Menschen konnten im März ihre Arbeitslosigkeit beenden. Dies waren 57 Personen weniger als im Vormonat. „Darunter waren sogenannte „Wiedereinsteller“, welche die Arbeit zum Saisonbeginn wieder aufnahmen. Insbesondere in den saisonal geprägten Branchen wie dem Hotel- und Gaststättengewerbe sowie dem Garten- und Landschaftsbau war dies zu beobachten. Im Baugewerbe werden die letzten „Wiedereinstellungen“ bis spätestens nach den Osterfeiertagen erfolgen“, erläutert Stelzer. Im Gegenzug mussten sich 2.383 Arbeitnehmer erstmals oder erneut arbeitslos melden. Dies waren 338 Personen weniger als im Februar.

AA Schweinfurt 7.318 3,0 %
Stadt Schweinfurt 1.579 5,8 %
Lkr. Schweinfurt 1.509 2,3 %
Lkr. Bad Kissingen 1.737 3,1 %
Lkr. Rhön-Grabfeld 1.185 2,6 %
Lkr. Haßberge 1.308 2,6 %
* Arbeitslosenquoten auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen werden seit April 1997 berechnet

Die Zahl der Betriebe, welche für ihre Arbeitnehmer im März Kurzarbeit angemeldet hatten, blieb unverändert bei 21 Betrieben. Mit 122 betroffenen Personen waren es gegenüber dem Februar fünf Personen weniger. Vor einem Jahr waren die Zahlen noch deutlich höher. Im März 2017 waren es noch 29 Betriebe mit 800 Beschäftigten, also fast siebenmal so viele Beschäftigte, für die Kurzarbeit angemeldet wurde. „Bereits seit Monaten bewegen sich die Anträge auf Kurzarbeit auf einem sehr niedrigen Niveau. Dies verdeutlicht die sehr gute Auftragslage der Betriebe“, stellt Stelzer fest.

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Im März wurden in der Region Main-Rhön 614 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund gezählt. Das waren 8,4 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen. Den weitaus größten Anteil bildeten dabei Menschen aus Syrien (423 Personen), gefolgt von afghanischen Staatsbürgern (66 Personen). Der Anteil der Menschen aus Somalia (zwölf Personen), aus dem Irak (neun Personen), aus dem Iran (sieben Personen), aus Eritrea (zwei Personen), aus Nigeria und aus Pakistan (jeweils eine Person) war mit einem geringen Anteil vertreten. Noch vor einem Jahr wurden 756 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund gezählt. Das sind 142 Personen oder 19 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. „Die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge braucht nach unseren bisherigen Erfahrungen Zeit. Erfolg und Geschwindigkeit der Arbeitsmarktintegration hängen neben der persönlichen Motivation im Wesentlichen von der Sprachförderung, den Investitionen in Bildung und Ausbildung, der Arbeitsvermittlung und der Aufnahmebereitschaft der Wirtschaft ab“, so Stelzer.

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die Unterbeschäftigung. Diese beinhaltet neben den arbeitslosen Menschen beispielsweise auch Personen in Weiterbildungen sowie Selbständige, die mit einem Gründungszuschuss gefördert werden und daher nicht als arbeitslos gelten. Sie vermittelt damit einen umfassenderen Einblick über die Lage auf dem Arbeitsmarkt. 10.917 Menschen waren im März von Unterbeschäftigung betroffen. Hier gab es im Vergleich zum Vormonat ein Minus von 388 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote ist mit 4,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat 0,2 Prozentpunkte rückläufig. Gegenüber dem Vorjahresmonat war ein deutlicher Rückgang in Höhe von 1.606 Personen zu verzeichnen. Damals lag die Quote noch bei 5,1 Prozent. Viele Menschen mit Fluchthintergrund befinden sich aktuell in Sprach-und Integrationskursen. Die Teilnehmerzahlen sind im Vergleich zum Vorjahresmonat, um 50 Personen, auf 983 Personen leicht zurückgegangen.

Im März nahmen die Vermittlungsfachkräfte im gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter 1.123 neue Suchanfragen nach Arbeitskräften von Arbeitgebern an. Das waren 203 Stellenzugänge oder 22,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Bestand an offenen Stellen erreichte mit 5.232 einen neuen Höchstwert, welcher mit 27,6 Prozent, über dem des Vorjahresmonats liegt. Bei 5.060 Stellen handelte es sich um sozialversicherungspflichtige Angebote. 4.413 Stellen des Höchstwertes waren unbefristet und 911 Stellenangebote wurden in Teilzeit ausgeschrieben. 839 der offenen Stellen (16 Prozent) betreffen das verarbeitende Gewerbe. Weitere 598 Stellen (11 Prozent) entfielen auf die Branche Gesundheit und Soziales. Den Branchen Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen fällt ebenfalls mit 558 Stellen (11 Prozent) ein großes Gewicht zu. Das Baugewerbe verzeichnete 464 Stellen (9 Prozent) aller Stellengebote. Gut ein Drittel der offenen Stellen waren sechs Monate und länger vakant. „Nach unseren Wahrnehmungen nutzen die Arbeitgeber zunehmend die eigenen Potenziale, um Fachkräfte zu gewinnen. Helfer werden zu Fachkräften weiter entwickelt und dem Wunsch mancher Teilzeitkräfte die Arbeitszeit aufzustocken wird nachgekommen“, erläutert Stelzer.

Angelehnt an den üblichen Ausbildungsbeginn startet für die Berufsberatung das sogenannte Beratungsjahr jeweils im Oktober und läuft bis zum folgenden September. Traditionell wirft die Agentur für Arbeit im Berichtsmonat März erstmals einen Blick auf den Ausbildungsstellenmarkt. Seit Oktober 2017 wandten sich 2.685 Jugendliche bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Schweinfurt. Dies war gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 57 jungen Menschen, ein Minus von 2,1 Prozent. Auf der anderen Seite wurden der Arbeitsagentur im gleichen Zeitraum 3.773 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 184 oder 5,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Jugendlichen, die im März noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren, lag mit 1.226 um 140 oder 10,2 Prozent niedriger als der vor Jahresfrist. Sie hatten die Wahl zwischen 2.111 unbesetzten Berufsausbildungsstellen. Das waren 112 oder 5,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit standen im März rein rechnerisch jedem jungen Menschen ohne Ausbildungsstelle 1,7 offene Stellen zur Verfügung. Im letzten Jahr waren es 1,5 offene Stellen, im vorletzten Jahr lag das Verhältnis bei 1,4. „Der Trend ist eindeutig“, kommentiert der Vorsitzende der Geschäftsführung der Schweinfurter Agentur für Arbeit die Entwicklung am Ausbildungsmarkt. „Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage verändert sich immer mehr zugunsten der Bewerberinnen und Bewerber. Die Betriebe werden es dieses Jahr schwerer haben, geeignete Nachwuchskräfte zu bekommen. Die Erkenntnis, dass junge Menschen mit schlechteren Notendurchschnitten, mit einer Behinderung oder mit Migrationshintergrund oftmals eine gute Alternative sind, zeigt sich schon heute“, führt Stelzer weiter aus.

Im März veröffentlichte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die Prognose für den Arbeitsmarkt 2018. So werde die Wirtschaft in Deutschland in 2018 einen neuen Höhepunkt des Aufschwungs erreichen. Das IAB prognostiziert ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,1 Prozent. Ein großes Plus erwartet das IAB abermals bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Den höchsten Beschäftigungszuwachs soll es laut den Nürnberger Arbeitsmarktforschern in dem Bereich „Öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit“ geben. Einen Rückgang werde sich voraussichtlich nur in der Finanzbranche abzeichnen. Trotz des demografischen Wandels werde in 2018 auch das Erwerbspersonenpotenzial einen neuen Höchststand erreichen. Die Zuwanderung sei hier der dominierende Faktor. Hinzu käme die weiter steigenden Erwerbsquoten der Frauen und der Älteren. „Verfügbare Arbeitskräfte würden also zunehmend knapper werden. Daher würden Betriebe ihre Beschäftigten halten. Das Entlassungsrisiko ist auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken“, so ein Experte des IAB-Forschungsbereichs. „In der Region Main-Rhön ist in den kommenden Monaten ebenso ein weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit aufgrund der positiven wirtschaftlichen Grundstimmung zu erwarten“, bestätigt Stelzer die Prognosen des IAB.



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