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Wie sich die Krankenhäuser aus Stadt und Region für den Ernstfall Corona rüsten

Keiler Helles

STADT UND LANDKREIS SCHWEINFURT – Der Corona Virus hat die Region, das Land und nahezu die ganze Welt verändert. Keine Stunde vergeht, in der sich nicht neue Hintergrundinformationen und Entwicklungen ergeben. Am Anfang der Woche hat der Ministerpräsident für den Freistaat Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Auch in den Krankenhäusern ändern sich Abläufe und Routinen. Die Krankenhäuser bereiten sich auf den Krisenfall vor.

Nun gibt es eine gemeinsame Pressemitteilung der Krankenhäuser aus Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie im Landkreis Haßberge:

„Für uns steht dabei aktuell die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten, durch die Ausweitung von Isolationsbereichen und Intensiv- bzw. Beatmungsplätzen, im Vordergrund. Es gilt, so viele Kapazitäten wie möglich, für eine große Zahl erwarteter Patienten mit voraussichtlich schweren Verläufen einer COVID-19 Infektion zu schaffen. Darüber hinaus werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die besonderen Herausforderungen vorbereitet.

Es werden für alle Bereiche Informationen aufbereitet und zur Verfügung gestellt, um den Kolleginnen und Kollegen das nötige Rüstzeug für alle möglichen Szenarien an die Hand geben zu können. Zudem werden Personalkonzepte, auch vor dem Hintergrund, dass auch Krankenhausmitarbeiter sich infizieren, erarbeitet. Es geht letztlich darum bestmöglich vorbereitet zu sein, um die Versorgung der Patienten zu gewährleisten und aufrecht erhalten zu können. An dieser Stelle ist es uns wichtig, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in einer außergewöhnlichen Situation Außergewöhnliches leisten, von Herzen zu danken!

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Operationen und Eingriffe, die nicht unbedingt notwendig sind wurden in allen Krankenhäusern verschoben. Auch ambulante Termine von Patienten werden, soweit möglich, verschoben. Selbstverständlich stehen alle Krankenhäuser für die notwendige medizinische Versorgung der Menschen weiterhin zur Verfügung. Alle Notaufnahmen sind für Notfälle wie gewohnt uneingeschränkt im Einsatz. Patienten müssen auf Grund der Coronainfektionen auch keine Ängste haben, die vorbereiteten Bereiche für infizierte Patienten sind strikt von anderen Bereichen der Krankenhäuser getrennt.

In allen Häusern wurden Krisenteams installiert, die täglich, wenn nötig mehrmals, zusammenkommen, die aktuellen Entwicklungen beurteilen und direkt Entscheidungen treffen. Zahlreiche Mitarbeiter stellen ihre eigentlichen Aufgaben derzeit hinten an und fokussieren ihre Arbeit auf das notwendige Krisenmanagement. Danke dafür!

Alle Krankenhäuser in Stadt und Region Schweinfurt tauschen sich auf Fach-und Führungsebene zu Erkenntnissen, Fragestellungen und Best-Practice Beispielen aus. Darüber hinaus stehen die Krankenhäuser in engem Austausch mit allen anderen, an der Versorgung beteiligten Institutionen, wie Rettungsdienste, Polizei, Feuerwehr, Behörden und Kommunen. Gemeinsam gilt es für die Region die schwierige Lage zu meistern.

Schon vor dem Ausruf des Katastrophenfalles haben sich die Krankenhäuser der Region vorbereitet. Es wurden Lagerbestände von wichtigen medizinischen Verbrauchsmaterialien und Medikamenten aufgestockt und wo immer lieferbar, zusätzliche Schutzausrüstung für das Personal beschafft. Derzeit warten alle deutschen Krankenhäuser auf zusätzliche Lieferungen von Material und Technik, für deren Beschaffung und Verteilung der Bund das Management übernommen hat. Wie lange Material, Medikamente etc. derzeit ausreichen, ist auf Grund der nicht prognostizierbaren Fallzahlen nicht seriös zu sagen.

Wir erwarten hier Unterstützung von den öffentlichen Stellen, dem Bund und den Ländern. Unserer Information zu Folge sollen in der nächsten Woche erste Materiallieferungen anstehen. Das Besuchsrecht von Patienten wurde in allen Kliniken eingeschränkt. Grundsätzlich besteht in den Krankenhäusern Besuchsverbot. Für Palliativpatienten, Kinderkliniken und Schwangere wird es aber Sonderregelungen geben. Die jeweils geltenden Regelungen können den Homepages der Kliniken entnommen werden.

Um ausreichend Personalkapazitäten, auch für eventuelle Worst-Case Szenarien zur Verfügung zu haben und in den kritischen Bereichen gut aufgestellt zu sein, wird Personal, das auf Grund der weniger werdenden Regelpatienten zur Verfügung steht, in andere Bereiche der Versorgung verschoben. Teilweise werden Mitarbeiter derzeit nach Hause geschickt, um zur Verfügung stehen zu können sobald die Zahl infizierter Mitarbeiter steigt und diese auf Grund der Infektion nicht mehr arbeiten können. Alle Maßnahmen werden in enger Abstimmung mit den Personal- und Betriebsräten der Krankenhäuser vorgenommen. Den Klinikleitungen ist dabei durchaus bewusst, dass auch unpopuläre Entscheidungen, wie zum Beispiel eine Urlaubssperre, eventuell getroffen werden müssen. Wir bedanken uns bereits jetzt bei unseren Mitarbeitern für deren Verständnis und vor allem für das vorbildliche Engagement.

Aktuell werden in den Häusern der Region nur wenige bestätigt positive Patienten behandelt:
Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt 2 Patienten
Krankenhaus St. Josef Schweinfurt 6 Patienten
Geomed Kreisklinik Gerolzhofen 0 Patienten
Haßberg-Kliniken 0 Patienten

Alle Patienten befinden sich in Isolation, zwei der Patienten im Krankenhaus St. Josef werden invasiv beatmet. Weiter Maßnahmen werden in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt getroffen. Unter den Mitarbeitern gibt es im Krankenhaus St. Josef derzeit vier bestätigte Infektionsfälle. Diese Mitarbeiter befinden sich symptomarm in häuslicher Quarantäne

Abschließend wollen wir noch einmal deutlich auf die Verpflichtung jedes Einzelnen hinweisen. Meiden Sie Menschenansammlungen und Sozialkontakte und unterstützen sie damit ihre Krankenhäuser! Wir bleiben für euch da! Bleibt ihr bitte für uns zu Haus!“

Foto: www.leopoldina.de



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