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Harndrang unterdrücken – Gesundheitlich bedenklich oder gutes Training?

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Wer nicht rechtzeitig auf die Toilette geht, dem platzt die Blase: Mythen wie diese sind weit verbreitet. Doch ist es tatsächlich schädlich, den Harndrang zurückhalten oder vielleicht sogar ein gutes Training? Darüber sind sich selbst die Experten uneinig.

Harndrang unterdrücken – schädlich oder nicht?
Auf der Autobahn oder während eines wichtigen Meetings: Manchmal bleibt keine Wahl, als den Harndrang zu unterdrücken. Der Körper sendet währenddessen Signale an das Gehirn, welches auf den Harnverhalt wiederum mit Schmerzsignalen und der unterbewussten Suche nach einer Toilette reagiert.
Die meisten Menschen können den Urin einige Minuten oder sogar Stunden zurückhalten, vor allem nachts, wenn der Körper entspannt ist. Ungesund oder schädlich ist ein Zurückhalten des Harndrangs zunächst nicht. Wenn die Blase nicht geleert wird, fließt ein Teil des Urins zunächst zurück in die Niere. Ein weiteres Unterdrücken führt dazu, dass der Urin früher oder später über den Schließmuskel ausgeschieden wird – ob wir das möchten oder nicht.

Langzeitfolgen von Harnverhalt
Wird die Blase über längere Zeit nicht ordentlich geleert, drohen Langzeitfolgen. Dann besteht zunächst ein erhöhtes Infektionsrisiko durch die Bakterien, die sich in dem Organ sammeln. Die Folge kann eine schmerzhafte und bisweilen gefährliche Harnröhren- oder Blasenentzündung sein. Oft kommt es zudem zu einer Harnverhaltung und der Urin fließt nicht mehr vollständig ab. Zudem wird die Blasenmuskulatur geschwächt und es kann sich eine Blasenschwäche entwickeln. Die Folgen von langfristigem Harnverhalt sind oft erst im Alter spürbar, wenn die Blase zunehmend weniger belastbar ist.

Da eine volle Blase besonders unangenehm ist, wird in der Regel rechtzeitig eine Toilette aufgesucht. Viele Menschen gehen vor langen Autofahrten vorsorglich noch einmal auf die Toilette, unabhängig davon, ob die Blase voll ist. Problematisch ist dies nur dann, wenn dadurch eine Blasenentzündung nicht erkannt wird, denn bei verschiedenen Erkrankungen kommt es früher als gewöhnlich zu Harndrang. Ein gesunder Mensch sollte mindestens 300 Milliliter Urin halten können. Wer sich unsicher ist, lässt den Urin in einen Messbecher ab und misst selbst nach. Kommt dauerhaft zu wenig Urin aus der Blase, liegt womöglich eine Erkrankung der Blase oder der Harnwege vor, die ärztlich abgeklärt werden muss.

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Regelmäßiges Wasserlassen schützt vor Infektionen
Frauen wird oft empfohlen, nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette zu gehen. Das Wasserlassen soll Bakterien wie das Darmbakterium E. coli ausscheiden und dadurch eine Blasenentzündung vermeiden. Ob häufiges Wasserlassen tatsächlich das Infektionsrisiko reduziert, ist bislang jedoch nicht abschließend geklärt.
Was dagegen wissenschaftlich belegt ist: Männer müssen tatsächlich seltener auf die Toilette als Frauen. Denn der Harndrang setzt bei Männern aufgrund anatomischer Unterschiede erst später ein. Die Blase von Männern kann durchschnittlich zwischen 350 und 550 Milliliter Urin beherbergen, während es bei Frauen nur 200 bis 400 Milliliter sind. Zudem haben Frauen ein stärkeres Kälteempfinden, welches den Harndrang noch verstärkt.

Fazit: Den Harndrang kurzfristig zu unterdrücken, ist unschädlich, denn bevor die Blase Schaden nimmt, passiert ein Malheur. Gesundheitliche Vorteile hat eine volle Blase allerdings nicht. Im Gegenteil: regelmäßiges Wasserlassen kann Bakterien ausspülen und vor ernsten Infektionen schützen. Soll das Fassungsvermögen des Organs erhöht werden, bietet sich stattdessen klassisches Beckenbodentraining an.

 



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