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2022 erneut viele Pferdekutschenunfälle: Vier tote und 83 verletzte Menschen bei 46 Vorfällen in ganz Deutschland

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STUTTGART – Traurige Bilanz: Die Tierrechtsorganisation PETA veröffentlicht heute die Pferdekutschunfallstatistik 2022. Bei den insgesamt 46 Unfällen in Deutschland wurden vier Menschen getötet und 83 verletzt – viele von ihnen schwer.

Darüber hinaus starb im vergangenen Jahr auch ein Pferd, mindestens sieben weitere Tiere verletzten sich. Ein besonders tragischer Unfall ereignete sich in Döhle (Niedersachsen): Im August 2022 ging ein Ponygespann aus bisher unbekannten Gründen mit einer Kutsche durch, die sich daraufhin überschlug. Die Kutscherin wurde schwer verletzt mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen, wo sie verstarb. In Anbetracht der bundesweit hohen Anzahl an Unfällen in 2022 erneuert PETA die Forderung nach einem Verbot von Pferdekutschen.

„Die Risiken bei Pferdekutschfahrten sind extrem hoch. Während für Kraftfahrzeuge höchste Sicherheitsstandards gelten, dürfen Kutschen noch wie im Mittelalter über Straßen juckeln. Wir fordern ein Verbot von Pferdekutschen als Beförderungsmittel – zum Schutz von Mensch und Tier“, so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA. „Es ist geradezu absurd, Pferde im Straßenverkehr einzusetzen. Als Fluchttiere erschrecken sie sich oft schon durch geringe Störungen und ein simples Hupen kann eine Tragödie auslösen.“

Die mit Abstand häufigste Unfallursache war auch 2022 wieder ein Erschrecken der Pferde im Straßenverkehr oder auf einem Wald- oder Feldweg. Auch 2021 gab es bereits 35 Unfälle mit einem toten und 48 verletzten Menschen sowie zehn verletzten und vier toten Pferden. In Österreich kam es 2022 ebenfalls zu mehreren Unfällen mit Pferdekutschen: Bei sieben Vorfällen wurden sieben Menschen und acht Pferde verletzt. In der Schweiz gab es bei drei Unfällen drei verletzte Menschen und drei verletzte Pferde, ein Mensch starb.

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Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Daher ist ein Vergleich mit den Unfallzahlen aus dem Kraftfahrzeugbereich nicht zielführend: Die Sicherheit motorisierter Fahrzeuge wird im Gegensatz zu Pferdekutschen ständig weiterentwickelt und aktuellen Standards angepasst. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht da, um uns zu unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Insbesondere für Touristengespanne müssen die Tiere oft stundenlang bei Winterkälte oder Sommerhitze im lauten und gefährlichen Straßenverkehr auf hartem Asphalt stehen oder die schweren Kutschen ziehen – häufig bis zum Zusammenbruch. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt.

Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.



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