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Neuer U19-Coach für den FC 05: „Das ist der nächste Schritt in meinem Trainerprofil!“

SCHWEINFURT – Die U19 des FC Schweinfurt 05 hat einen neuen Trainer und somit einen Nachfolger für den zum Würzburger FV als Co-Coach neben Berthold Göbel wechselnden Marco Scheder gefunden. Wie Scheders Vorgänger Martin Müller kommt er aus den Haßbergen. Es handelt sich um den 35 Jahre alten….

…Tobias Burger. Der Berufssoldat aus Priesendorf (liegt bei Vierreth-Trunstadt im Landkreis Bamberg) sammelte erste Trainererfahrungen unter anderem beim SC Stettfeld und beim FSV Krum, den er im Herbst letzten Jahres verließ, um beim Verband tätig zu werden. Nun übernimmt er wieder ein Team in Franken – und anpfiff.info fragte nach dem Grund.

Herr Burger, wie kam´s denn dazu, dass Sie zur neuen Saison beim FC Schweinfurt 05 tätig werden und die U19 der Schnüdel übernehmen?
Tobias Burger: Der FC Schweinfurt 05 nahm im Winter diesen Jahres mit mir Kontakt auf und fragte an, ob ich mir ein Traineramt bei den Schnüdeln vorstellen konnte. Konnte ich damals kurzfristig nicht, ich war eigentlich jeden Tag auf meinen Tourenski unterwegs und habe fleißig Höhenmeter gesammelt. Das hat mir schon sehr gefallen, dass ich das erste Mal seit acht Jahren nicht auf Trainingsbetrieb und Spieltage Rücksicht nehmen musste. Deswegen gab es da erst mal eine Absage von mir. Der Verein blieb aber dran, stellte mir ein tolles Trainer- und Betreuerteam zusammen. Co-Trainer wird Thorsten Reck, Betreuer sind Roland Hack und Else Kürschner. Aus sportlicher Sicht gibt es da natürlich rein gar nichts zu überlegen, für mich als DFB-A-Lizenz-Inhaber ist die Möglichkeit, eine Bayernliga-U19 trainieren zu dürfen, eine absolut geile Sache. Ich darf mit den besten U19-Spielern von der Rhön über Bamberg bis Coburg arbeiten und bin in einer Liga mit 1860 München, Unterhaching, dem 1. FC Nürnberg und so weiter. Wie gesagt, ich hatte bei der ersten Kontaktaufnahme einfach meine eigene Sportlerfreiheit genossen.

Wie lässt sich das vereinbaren mit Ihrer Tätigkeit beim Verband?
Tobias Burger: Die wird fortgesetzt, dafür macht mir die Lehre einfach zuviel Spaß und der Kontakt mit den Fußballlehrern und Kollegen bringt mir persönlich unheimlich. Ich werde nun natürlich nicht mehr drei Wochen am Stück in Oberhaching sein, das ist klar.

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Was genau machen Sie beruflich, was beim BFV?
Tobias Burger: Ich bin bei der Bundeswehr als Gebirgsjägerfeldwebel und Heereshochgebirgsspezialist tätig. Dadurch ergibt sich natürlich auch meine Passion für den Bergsport in allen Facetten und dem Ausdauersport. Aktuell bin ich aber in Hammelburg, deswegen gibt es keine Probleme mit einem Traineramt. Beim Verband bin ich Referent in der Trainerausbildung, halte Fortbildungen, bilde C- und B- Lizenzen aus und bin in der Prüfungskommission der B Lizenz.

Bei Eintracht Bamberg trainierten Sie bereits die U17. Warum nun die Rückkehr zum Jugendfußball?
Tobias Burger: Ich hatte bei Eintracht Bamberg damals bereits für eine zweite Saison verlängert, die damalige Insolvenz machte mir leider einen Strich durch die Rechnung. Jeder Trainer, der mal mit einer U17 auf BOL- oder Landesliga-Niveau arbeiten durfte, wird mich verstehen, dass ich damals unbedingt weiter machen wollte. Dass ich jetzt die Möglichkeit bekomme, mit einer Bayernliga-U19 arbeiten zu dürfen, betrachte ich nicht als „Rückkehr zum Jugendfußball“, sondern als nächsten Schritt in meinem Trainerprofil. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ehrgeizig bin und weiß daher auch, dass ich mich unheimlich auf die Aufgabe freue.

Haben Sie die A-Jugend der Schnüdel in dieser Saison denn schon mal beobachten können?
Tobias Burger: Nein, nur am Anfang der Saison ein Testspiel mit Krum gegen die U19, das 0:0 ausging. Ich habe aber natürlich mitbekommen, dass Marco Scheder tolle Arbeit geleistet hat, Hut ab und Kompliment für diese tolle Saison. Er hinterlässt mir große Fußstapfen.

Was ist drin mit der Schweinfurter U19, mit welchen Zielen wird man starten? Vorstand Markus Wolf kündigte ja mal an, irgendwann das Oberhaus ins Visier zu nehmen und aus der Bayernliga nach oben zu wollen…
Tobias Burger: Die Zielvorgaben und die dementsprechenden Mittel sind natürlich Dinge, die die Vereinsverantwortlichen entscheiden müssen. Ich denke aber mal, dass solche Ambitionen kurzfristig wohl noch keine Rolle spielen werden. In der kommenden Saison geht es wieder darum, so schnell wie möglich den Klassenverbleib zu sichern.

Für die kommende Saison des FC 05 bei den Erwachsenen deutet sich an, dass außer Kevin Fery wohl kein lokaler Spieler zum Stamm der Regionalliga-Profis gehören wird. Ist demzufolge im Nachwuchsbereich vieles im Verein falsch gelaufen zuletzt?
Tobias Burger: Der Sprung aus der Jugend in den Männerbereich ist natürlich groß, aber es bekommen ja immer wieder die besten Talente eine Chance, die Durchlässigkeit ist beim FC 05 gut. Zum Beispiel wird Nicolas Pfarr nächste Saison zum Regionalliga-Kader gehören. Neben Nicolas Pfarr wird auch Jan Reichert als Ersatztorhüter zu den Profis stoßen. Er ist sogar noch im älteren U19-Jahrgang. Zudem wurden einige gut ausgebildete Spieler zwar abgegeben, können aber bei ihren neuen Vereinen Spielpraxis sammeln und bei einer positiven Entwicklung zurückkommen. Das ist ganz normal.

Die fehlende U23 als Bindeglied zwischen Jugend und erster Mannschaft – wie sehen Sie das?
Tobias Burger: Der Trend ist letztlich doch klar, wenn man sich mal bei allen Vereinen der Regionalligen und der dritten Liga umschaut, und sogar in der ersten und zweiten gibt es etliche Beispiele. Herausragende U19-Spieler wie beim FC 05 jetzt Nicolas Pfarr und Jan Reichert können direkt in den Kader der ersten Mannschaft gehen, andere sammeln erst einmal woanders Spielpraxis.

Noch schnell ein paar Worte zu Ihren letzten Ex-Vereinen. Stettfeld stieg endlich wieder in die Kreisklasse auf. Haben Sie nach dem Relegationssieg mitgefeiert?
Tobias Burger: Nein, das nicht. Aber ich freue mich sehr für die Mannschaft und den Verein, seit sechs Jahren haben sie auf den Aufstieg hingearbeitet. Ich bin auch überzeugt, dass sie in der nächsten Saison mit meinem Vater Dieter genau den richtigen Trainer bekommen. Mein Pass ist ja dort, vielleicht stellt er mich auch mal auf (lacht).

Der FSV Krum stieg hingegen in die Kreisliga ab und scheint vor einer schweren Zukunft zu stehen. Wie sehr haben Sie diese Saison mitgelitten?
Tobias Burger: Ich hatte mit dem FSV Krum die schönste Saison meiner Trainerlaufbahn, aber auch die schwierigste. Das verbindet, vor allem mit den Spielern. Ich habe das Credo „Einmal mein Spieler – immer mein Spieler“, deswegen habe und werde ich immer engen Kontakt zu ihnen, zu meinen 99er von Eintracht Bamberg oder nach Stettfeld haben. Ich freue mich für viele Krümler, dass sie den Trainerschritt wagen, vor allem auf die Erfahrung, den Schritt raus aus der Spieler- in die Trainerperspektive rein zu machen. Das wird spannend 😉 Ich freue mich aber auch, dass zum Beispiel Felix Hart die Bayernliga in Angriff nimmt. Für den Verein tut es mir natürlich leid, ich bin aber sicher dass die Verantwortlichen langfristig die richtigen Pläne haben. Der FSV Krum ist geerdet und steht auf festen Füßen.

Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!

Dieses Interview stellte uns www.anpfiff.info ausnahmsweise in kompletter Länge zur Verfügung. Auf dem fränkischen Fußballportal vermeldete man jedoch diese Nachricht bereits am Freitagmorgen. anpfiff kümmert sich auch jetzt in der Sommerpause rund um die Uhr um den lokalen Fußball der Region in und um Schweinfurt.



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