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Wie für den FC Garstadt am Sonntag Gyros und Bier in den Bercher Stuben besser schmecken sollen

Keiler Helles

BERGRHEINFELD / GARSTADT – Vor einem durchaus interessanten Wochenende steht der Fußball beim TSV Bergrheinfeld. Und das an einem Wochenende, an dem normaler Weise die große Kirchweih stattfinden würde. Wie immer spielt die erste Mannschaft dennoch bereits am Freitagabend. In einem Kellerduell-Derby. Sonntag ist dann die „Zwote“ dran – und die hat ein Spitzenspiel im Nachbarschaftsduell.

Zunächst zur ersten Mannschaft. Die startete gut in die Bezirksliga, gewann daheim gegen Münnerstadt, holte beim aktuellen Zweiten SG Oberschwarzach einen Punkt – um dann gegen den momentanen Tabellenführer Altbessingen knapp zu verlieren und jüngst beim TSV Forst mit 0:4 mal so richtig g´scheit. Freitagabend geht´s gegen Schlusslicht SV-DJK Unterspiesheim, das beim 1:1 im Kellerduell gegen Rödelmaier erstmals nicht verlor, wobei mit Sven Gehring und dem Großbardorfer Trainer Andreas Brendler zwei alte Hasen ihr Comeback feierten. Für Bergrheinfeld heißt es: Bloß nicht verlieren und ganz unten rein rutschen…

Sonntagnachmittag dann ist die Ausgangslage eine ganz andere. In einem von zwei Spitzenspielen der Schweinfurter A-Klasse 1 (das andere steigt parallel zwischen dem Tabellenführer TSV Ettleben/ Werneck 2 und Kreisklassen-Absteiger FC Röthlein/ Schwebheim) erwartet der TSV Bergrheinfeld 2 in der BWG-Arena den FC Garstadt. Der ungeschlagene Dritte, bislang freilich noch ohne echten Prüfstein, empfängt den einen Punkt besseren Gemeinderivalen.

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In der dritten Saison nach dem Re-Start in den Spielbetrieb will Gartstadt möglichst ähnlich gut oder gar besser abschneiden als mit Platz drei in der A-Klassen-Debütsaison nach dem Aufstieg. Und das unter dem noch relativ neuen Spielertrainer Jens Hart, der bis letzte Saison noch absoluter Stammspieler der ersten Mannschaft in Bergrheinfeld war und der am Sonntag sicherlich auf zahlreiche einstige Weggefährten trifft. FuSWball.de unterhielt sich im Vorfeld mit dem 32-Jährigen.

Jens, wie fällt die erste Bilanz aus nach 18:2 Toren und drei Siegen aus den ersten Partien, verbunden mit Platz zwei?
Jens Hart: Im ersten Saisonspiel gegen Ettleben 2 konnten wir leider unser Leistungsvermögen in zu wenigen Phasen des Spiels zeigen. Auch wenn wir sehr dominant gespielt haben, haben wir verdientermaßen nicht gewonnen. Vielleicht wäre ein Unentschieden das gerechtere Ergebnis gewesen. Viel wichtiger war dann aber, dass wir nach dieser Enttäuschung in den folgenden Partien unser wahres Gesicht präsentierten und auch in der Höhe jeweils verdient gewonnen haben. Wir hoffen natürlich, dass diese drei Siege erst der Anfang einer langen Siegesserie sind.

Zum Start beim jetzigen Tabellenführer TSV Ettleben/ Werneck war sicherlich mindestens ein Punkt drin. Wär´s schöner, nun als Erster nach Bergrheinfeld zu radeln?
Jens Hart: Der Tabellenstand spielt nach vier Spieltagen noch keine allzu große Rolle. Und das Spiel gegen Bergrheinfeld ist für uns alle ohnehin ein ganz besonderes Match. All die Emotionen und Erinnerungen, die wir mit der Zeit in dem Verein verbinden, stehen da im Vordergrund. Der bisherige Punktestand ist da aktuell noch sekundär.

Immerhin hat das Team mit dem FC Wasserlosen in Greßthal einen zweiten hoch eingeschätzten Gegner mit 4:1 deutlich schlagen können. Demzufolge gehört Wasserlosen eher nicht zu den Aufstiegsanwärtern?
Jens Hart: Nach den bisherigen Eindrücken, die wir gewinnen konnten, sind hier sicher eher andere Vereine zu nennen. Wir gehen von einem engen Aufstiegsrennen zwischen fünf Mannschaften aus.

Welchen Wert hat so ein 8:0-Sieg wie jüngst gegen Volkach/ Rimbach 2, wenn beim Gegner der 46 Jahre alten Trainer mitspielen muss, nur zwei Mann auf der Wechselbank sitzen und sogar der alte Jens Hart bei Gartstadt zwei Mal treffen darf? 😉
Jens Hart: Auch wenn Volkach 2 an den ersten drei Spieltagen nicht verloren hat und sogar gegen unseren kommenden Gegner punkten konnte, können wir den Sieg sehr gut einschätzen. Wir sind bescheiden genug, um auch nach diesem 8:0-Sieg am Boden zu bleiben. Da wir aber vor allem in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gezeigt haben, lässt uns ein solches Ergebnis natürlich mit breiterer Brust nach Bergrheinfeld fahren… Dass der „alte Jens Hart“ zwei Mal trifft, hat er den mustergültigen Vorbereitungen seiner Mitspieler zu verdanken. Nur noch den Fuß hinzuhalten, schafft man auch mit 32 Jahren noch.

Hat Euch das 2:9 im Pokal gegen Kreisligist Grettstadt gezeigt, dass die Luft in Ligen oberhalb eindeutig viel dünner ist?
Jens Hart: Auch hier haben wir die Ursachen für die Niederlage intern besprochen und kennen die Gründe für das Ergebnis, das sicher zwei, drei Tore zu hoch ausgefallen ist. Es war ja zu erwarten, dass Grettstadt mit seinen vielen starken Einzelspielern aktuell noch ein bis zwei Nummern zu groß ist. Dennoch war es für viele Spieler eine hilfreiche Erfahrung. Vielleicht bietet sich mittelfristig irgendwann die Möglichkeit für eine Revanche auf Augenhöhe.

Auf wen freust Du Dich am meisten, wenn es nun nach Bergrheinfeld geht?
Jens Hart: Hier verbietet es sich, einen Spieler besonders hervorzuheben. Auch wenn wir uns außerhalb des Platzes noch treffen, ist die Freude ganz klar groß, die Jungs zu sehen, mit denen ich über viele Jahre gemeinsam auf dem Platz stand. Egal, ob es als Fan am Spielfeldrand gegen Unterspiesheim ist oder dann im Wettkampf am Sonntag.

Wie muss man die Rivalität zwischen den beiden Teams einschätzen? Gibt´s die überhaupt, wo doch die Spieler an sich alle Mal in der TSV-Jugend spielten?
Jens Hart: Die beiden Spiele, die ich beurteilen kann, sind sehr fair abgelaufen. Von daher gibt es in meinen Augen höchstens sehr vereinzelt eine Rivalität im alten Sinne. Da ist die freundschaftliche Verbindung der meisten Spieler außerhalb des Platzes schon stärker. Aber klar ist auch: Beide Mannschaften wollen gewinnen. Ohne Wenn und Aber.

Du warst Nachwuchs-Coach beim TSV oder bist es immer noch? Warum die Entscheidung, in Garstadt nun „Herren“ zu trainieren?
Jens Hart: Der Abschied von den damaligen U15- bzw. U17-Jungs kam 2016 berufsbedingt nach vier tollen Jahren. Mit einigen dieser Jungs in Bergrheinfeld auf dem Platz gestanden zu haben oder jetzt in Garstadt auf dem Platz zu stehen, fühlt sich für mich an wie im Märchen. Daher war es wahnsinnig schön, dass sich die Möglichkeit des Coachens in meinem Heimatdorf ergeben hat.

Luca Pfister traf schon fünf Mal. Wäre er beispielsweise jemand, der es auch in Bergrheinfeld in der Bezirksliga packen könnte?
Jens Hart: Die Form von Luca ist seit Beginn der Vorbereitung kontinuierlich gestiegen. Wir waren und sind die ganzen Wochen über im engen vertrauensvollen Austausch. Er fühlt sich wohl bei uns und das ist bei ihm der absolute Grundstein für seine Leistung. Wir wissen beide – so blöd es sich nach seinem Viererpack gegen Volkach 2 anhört –, dass er noch nicht bei seinem Limit angekommen ist. Er wird uns die nächsten Spiele noch viel Freude bereiten.

Ist denn auch Maurice Martinez-Santa, der in Greßthal doppelt traf, ein waschechter Garstadter? Oder habt Ihr da einen Tiki-Taka-Mann aus Spanien verpflichtet?
Jens Hart: Jeder der Spieler im Kader hat einen Bezug zu Garstadt. So ist es auch bei Maurice. Er hat viele Jahre beim TSV mit den Gorschter Jungs zusammengekickt, woraus sich eine echte Freundschaft entwickelt hat. Jetzt ist er mit seiner Schnelligkeit und seinen Offensivqualitäten ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft.
Im Ergebnissport Fußball stehen leider meist nur die Torjäger, über die wir nun gesprochen haben, im Mittelpunkt. Leider finden andere Geschichten weniger Gehör. Doch ist es ein Fußball-Comeback nach vielen Jahren, kontinuierliche Startelfeinsätze wider Erwarten, vorbildliche Führungs- und Teamplayer, Spieler mit 100%-Trainingsbeteiligung, Einwechselspieler, die in zehn Minuten Tor und Assist liefern, uneigennützige Torvorlagengeber (…) weniger erzählenswert?! Meine Mannschaft gibt hierzu erfreulicherweise Woche für Woche die richtige Antwort.

Normaler Weise wäre ja Kirchweih. Kann es trotzdem sein, dass Euer Team nach der Partie im Sportheim versumpft?
Jens Hart: Einen Platz in den Bercher Stuben haben wir auf jeden Fall schon reserviert. Aber klar ist auch, dass das Gyros und das Bier mit drei Punkten besser schmecken würden.

Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!

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