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Heidenfelds/ Hirschfelds Keeper Rony Schreiber: „Wir sind schon ein richtig eingeschworener Haufen geworden!“

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HEIDENFELD / HIRSCHFELD – Es war ein nicht unbedingt erwarteter, aber besonders wichtiger Sieg. Der dritte in dieser Saison für die neue SG Heidenfeld/ Hirschfeld, die am Montag mit dem TSV Forst ein Spitzenteam schlug. In Überzahl drehte Johannes Gessner mit zwei Toren den Rückstand zu einem 2:1. Und das nur zwei Tage nach einem 0:3 in Münnerstadt, was die dritte Niederlage in Folge bedeutete.

Doch jetzt ist wieder alles halbwegs gut und belegt das Team mit zehn Punkten sogar einen Platz am rettenden Ufer. Die zwei kommenden Aufgaben aber haben es in sich und sind höchst wegweisend. Schon am Samstag in Stadtlauringen und am Sonntag danach gegen Ebelsbach stehen die Partien beim Vorletzten und dann gegen das Schlusslicht an. Zumindest von den direkten Abstiegsplätzen kann sich die SG nun ein wenig absetzen.

Ob das klappt? FuSWball.de fragte vorher nach bei Keeper Rony Schreiber (34).

Rony, Ihr lagt gegen Forst bis eine Viertelstunde vor dem Ende hinten. Frage, die sich so natürlich nicht beantworten lässt (aber wir bitten dennoch um eine Einschätzung): Hättet Ihr ohne den Platzverweis für den Forster Mert Topuz die Partie gedreht?
Rony Schreiber: Das ist wirklich schwer zu beantworten, aber vom Gefühl her hätte ich gesagt nein. Wir waren zwar kämpferisch richtig gut im Spiel und hatten auch etwas Glück, nicht höher zurück zu liegen. Zwingende Chancen hatten wir bis dahin allerdings nicht sehr viele. Die Rote Karte war klar der Wendepunkt in der Partie, da ging noch mal ein richtiger Ruck durch die Mannschaft und wir konnten uns am Ende, zum Glück, mit drei wichtigen Punkten belohnen. Gerade nach drei Niederlagen in Folge war es extrem wichtig für uns, mit einem Erfolgserlebnis in die anstehenden, wichtigen Spiele für uns zu gehen.

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Zehn Punkte nach elf Partien: Ausreichend, okay, ausbaufähig, zu wenig?
Rony Schreiber: Wir sind erst seit Sommer zusammen im Training, haben ein neues Trainerteam mit einer eigenen Spielphilosophie – und für einige von uns ist es zudem die erste Saison in der Bezirksliga. Da muss man sich auch erst mal finden und zudem an das hohe Tempo der Liga gewöhnen. Von daher würde ich sagen, dass die Punkteausbeute bis jetzt ganz okay ist. Mit etwas Spielglück hätte es durchaus der ein oder andere Punkt mehr sein können. Aber wenn man sieht, gegen wen wir auch gepunktet haben, kann man zufrieden sein und es zeigt, dass mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung auch für uns Überraschungen in der Liga möglich sind.

Zuhause gegen die Aufsteiger aus Großbardorf und Essleben hättet Ihr Euch sicher mehr erwartet als jeweils eine Niederlage ohne eigenes Tor. Dafür habt Ihr Top-Favorit Unterpleichfeld zuhause geschlagen. Sind das zwei Gesichter eines noch nicht ganz zusammen gewachsenen Fusions-Teams?
Rony Schreiber: Gegen Großbardorf 2 bestritten wir unser erstes Spiel in der Bezirksliga mit der neuen SG. Da hat man schon gemerkt, dass viele Abläufe nicht gepasst haben und wir uns auch noch nicht komplett gefunden hatten. Gegen Essleben spielten wir eine schwache erste Hälfte, an der das Beste noch das Ergebnis war. Nach dem Seitenwechsel allerdings waren wir deutlich besser im Spiel, hatten aber kein Glück im Abschluss und konnten uns für eine starke zweite Hälfte leider nicht mit Punkten belohnen. Man merkt von Spiel zu Spiel, dass wir uns auf dem Platz immer besser verstehen und die Vorgaben des Trainers immer besser umsetzen. Es ist dann natürlich auch wichtig, an Abläufen im Training zu arbeiten. Da muss man der Mannschaft auch mal ein Kompliment machen, da die Trainingsbeteiligung sowohl bei der 1., als auch bei der 2. Mannschaft, wirklich sehr gut ist.

Rony Schreiber

Warum läuft denn bei 3:21 Toren und noch keinem Punkt in fünf Partien auswärts bislang rein gar nichts?
Rony Schreiber: Das kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht erklären. Wir kamen in Bad Kissingen und Oberschwarzach leider unter die Räder und bei zwei Auswärtspartien war ich nicht dabei und kann unsere Leistung nicht beurteilen, weil ich die Spiele nicht gesehen habe. In Werneck hingegen haben wir richtig gut dagegen gehalten und eine Überraschung wäre durchaus möglich gewesen. Am Ende mussten wir uns aber, trotz Überzahl, der hohen individuellen Klasse des Gegners geschlagen geben.

Das muss nun in Stadtlauringen besser werden, wenn Ihr den Angriff des Kellerkindes abwehren wollt, das jüngst ja Oberschwarzach schlug. Diese Partie und die dann folgende daheim gegen Ebelsbach dürften vorentscheiend sein, wohin die Reise geht, oder?
Rony Schreiber: Das stimmt, wir müssen auswärts dringend mal Punkte holen. Vor allem das Spiel am Samstag ist natürlich enorm wichtig für uns. Wir könnten uns mit einem Sieg ein bisschen Abstand zu den Abstiegsrängen verschaffen und natürlich auch den Gegner auf Distanz halten. Wir müssen aber alles rein werfen und mit allem, was wir haben, dagegen halten. Wir dürfen Stadtlauringen keinesfalls unterschätzen, weil sie gegen Oberschwarzach gezeigt haben, dass auch sie in der Lage sind, an guten Tagen jeden Gegner zu schlagen. Das Gleiche gilt natürlich auch die Woche drauf gegen Ebelsbach, aber in erster Linie konzentrieren wir uns erst mal auf Samstag. Es sind erst elf von 30 Spieltagen absolviert, da kann in der Tabelle noch einiges passieren und unser Ziel bleib der Klassenerhalt, für den wir jede Woche alles geben werden müssen.

Rony Schreiber

Was hast Du denn in der Schlussphase in Bad Kissingen beim 0:5 angestellt, was zu einer Roten Karte führte?
Rony Schreiber: Ich wollte in der Schlussphase einen langen Ball außerhalb vom 16er ablaufen. Der Gegenspieler kam aber früher als ich an den Ball und wollte ihn an mir vorbei schießen. Aus Reflex hab ich ihn mit der Hand abgewehrt, worauf ich dann völlig zu Recht vom Platz gestellt wurde. Im Nachhinein betrachtet war das wohl die dämlichste Rote Karte, die ich in meiner Karriere bekommen habe, da zudem, beim Stand von 4:0, nur noch ein paar Minuten zu spielen waren. Aber Fehler passieren nun mal und gehören zum Fußball dazu.

Danach stand der vier Jahre jüngere Manuel Rumpel vier Mal im Kasten, auch beim Sieg über Unterpleichfeld. Hat der dann keine Ambitionen angemeldet, Dir den Platz im Tor streitig zu machen?
Rony Schreiber: Jeder Spieler, der zum Kader der 1. Mannschaft gehört, hat Ambitionen auf einen Stammplatz. In der gesamten Vorbereitung haben wir uns schon ein spannendes Duell um den Platz im Kasten geliefert, welches ich knapp für mich entscheiden konnte. Auch er hätte es natürlich verdient, im Tor zu stehen und hat seine Sache wirklich gut gemacht. Der Torwart ist nunmal eine spezielle Position, auf der man auch nicht jedes Spiel wechseln kann. Ich biete mich in jedem Training an und geb in den Spielen alles, um der Mannschaft bestmöglich zu helfen. Die Entscheidung, wer dann zwischen den Pfosten steht, trifft letztendlich das Trainerteam, auch in Absprache mit unserem Torwarttrainer Medet Aydin.

Wie seid Ihr denn generell zusammen gewachsen, die Spieler von der DJK Hirschfeld und vom TSV Heidenfeld?
Rony Schreiber: Von Anfang an hat das menschliche einfach gepasst. Alle Hirschfelder sind klasse Typen, mit denen es Spaß macht, zusammen zu spielen und natürlich zu feiern. Ob es nun ein paar gemeinsame Bier nach den Spielen oder mal ein bisschen mehr nach gewonnen Spielen ist, bei denen es auch mal länger und feucht fröhlich wird… (grinst) Wir sind schon ein richtig eingeschworener Haufen geworden. Die Meisten kannten sich ja sowieso schon länger persönlich oder haben sogar in der Jugend zusammen gespielt. Zudem hat unsere Vorstandschaft mit der Wahl der Trainer, die ja schon Erfahrung mit Fusionen hatten, in meinen Augen, alles richtig gemacht. Ich war auch ein Befürworter der Fusion schon in diesem Jahr, weil ich es einfach für den richtigen Weg gehalten habe, der sich jetzt in meinen Augen bestätigt. Um den Zusammenhalt im Team und im Verein muss man sich auf jeden Fall keine Gedanken machen.

Gegen Unterpleichfeld und Abtswind 2 habt Ihr jeweils in Hirschfeld gewonnen, nun gegen Forst endlich auch mal in Heidenfeld, wo es die Niederlagen gegen Großbardorf 2 und Essleben setzte. Hättet Ihr ansonsten dort die Spinde für immer geräumt?
Rony Schreiber: Klar haben wir nach den Siegen immer mal wieder gescherzt, dass wir ab sofort nur noch in Hirschfeld spielen. Aber mal ernsthaft, das war, vor allem in der Vorstandschaft, von Anfang an ein wichtiges Thema, beide Sportstätten der Stammvereine gleichwertig als Spiel- und Trainigsort beizubehalten. Das funktioniert super und auch für die Fans, die uns immer wieder zahlreich, auch auswärts, unterstützen, sind die zwei Kilometer ins Nachbardorf kein großer Umweg. Und dass wir auf beiden Plätzen gewinnen können, wenn wir unsere Leistung bringen, haben wir ja am Montag unter Beweis gestellt.

Rony Schreiber

Wir haben mal im Archiv gekramt und Bilder von Dir gefunden im Dress früherer Vereine. Ein ganz altes zeigt Dich im Trikot der DJK Schweinfurt. Was denkst Du, wenn Du mitbekommst, dass deren Partie nun gegen Gerolzhofen abgesagt wurde wegen Personalmangel?
Rony Schreiber: Ich beobachte, seitdem ich damals von der DJK nach Röthlein gewechselt bin, natürlich die Entwicklung des Vereins. In den vielen Jahren hat sich im Kader einiges verändert, aber trotzdem sind sie immer noch eine gestandene Kreisligamannschaft. Ich kenne die Hintergründe der Spielabsage nicht, aber hoffe natürlich, dass es ein einmaliger Vorfall für meinen Ex-Verein bleibt. Es ist nicht schön, wenn man so was sieht, aber leider ergeht es anderen Vereinen auch so. Da macht man sich schon seine Gedanken, was wohl in den nächsten fünf oder sogar weniger Jahren mit manchen Vereinen passiert. Es gehen ja leider immer mehr Vereine zusammen, weil sie alleine keine oder gerade so nur noch eine Mannschaft zusammen bekommen. Und eine Jugendmannschaft wird meist auch nur noch in JFG’s gestellt. Dieser Entwicklung müsste man irgendwie entgegenwirken, scheint aber leider nicht so einfach zu sein oder es mangelt einfach an Ideen dazu.

Bild zwei zeigt Dich als Röthleiner. Zusammen als FC mit Schwebheim ist die Mannschaft dort jung, kämpft aber trotzdem um den Klassenerhalt in der Kreisklasse. Sind vor allem für Röthlein die doch recht großen Fußballzeiten vorbei?
Rony Schreiber: Es schaut schon danach aus, lässt sich als Außenstehender aber schwer beurteilen. Sie haben ja quasi auch einen Umbruch hinter sich und die Mannschaft ist teilweise noch sehr jung. Was sich da in den nächsten Jahren tun wird, zeigt sich erst noch. Ich hab sie, ehrlich gesagt, auch etwas stärker eingeschätzt, aber vielleicht müssen sich gerade die Jungen auch erst an das körperbetontere Spiel in der Aktivitätund der höheren Klasse als letztes Jahr gewöhnen.

Rony Schreiber in Aktion

Wir haben mal im Archiv gestöbert und entdeckt, dass Dir am 23. April 2016 ein gewisser Dominik Popp fünf Tore eingeschenkt hat beim 10:1 der FT Schweinfurt gegen Euch. Erinnert man sich an solche Partien noch – oder ist das nach der Saison schnell verdrängt?
Rony Schreiber: Um ehrlich zu sein, ja. Das ist bis heute meine höchste Niederlage in meiner Karriere in der Aktivität und ich werde sie deshalb wohl nie vergessen. Man muss auch zugeben, er ist ein Unterschiedsspieler und wohl der beste Stürmer und Spieler, gegen den ich jemals in der Bezirksliga gespielt habe.

So wollen wir natürlich nicht aus dem Interview aussteigen und fragen Dich daher gerne noch nach der aus Deiner Sicht besten Partie der bisherigen Karriere!
Rony Schreiber: Sehr kurios, aber das war eine Woche vor dem 10:1 bei der FTS daheim gegen den TSV Münnerstadt. Da haben wir 4:2 gewonnen und ich weiß gar nicht mehr, wie viele Torschüsse ich damals abgewehrt habe, aber es waren einige. Das stand damals auch so in der Zeitung und machte einen natürlich schon ein bisschen stolz, wenn man dann von Freuden oder Bekannten darauf angesprochen wurde.

Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!

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