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Abtswind vor Gerolzhofen: „Der Druck, punkten zu müssen, ist beim Gegner deutlich größer!“

ABTSWIND / GEROLZHOFEN – Der TSV Abtswind 2 gilt wie auch der FC Gerolzhofen als einer der heißen Anwärter auf die vordersten Plätze in der Schweinfurter Fußball-Kreisliga 1. Nach neun Partien und somit schon etwas mehr als einem Drittel der Saison mischen die Jungs aus dem Kräuterdorf als Dritter vorne mit, während der amtierende Vizemeister aus der Weinstadt schon sechs Punkte zurück liegt. Ausgerechnet jetzt steht das Duell an.

SW1.News und FuSWball.de sprachen mit Patrick Gnebner. Der 30-Jährige ist Spielertrainer des TSV Abtswind 2, der nach der Auftaktniederlage bei Aufsteiger Heidenfeld nur noch einmal verlor, der zuletzt mit 2:0 bei der SG Eisenheim/ Wipfeld gewann.

Patrick, Du selbst hat in Wipfeld gefehlt? Wieso das? Und warum war nur ein Reservespieler dabei?
Patrick Gnebner: Das Spiel gegen Eisenheim hatte uns bereits seit einigen Wochen Bauchschmerzen bereitet. Neben der clever gewählten Anstoßzeit parallel zu unserer Ersten wusste ich von meinem Fehlen aufgrund der Hochzeit der Schwägerin. Nachdem sich ein weiterer für eine Hochzeit abgemeldet hatte und zwei Spieler Urlaub anmeldeten, rührten wir bereits sehr früh die Werbetrommel bei allen Mannschaftsverantwortlichen und ehemaligen, inaktiven Spielern.

Alexander Mix (amx)

Die kurzfristigen Ausfälle von Michael Rügamer (muskuläre Verletzung) und Johannes Knorr (Handbruch) nach dem Mühlhausen-Spiel brachten uns nahe an die Spielabsage. In einer Ultraspontanaktion erklärte sich mein ehemaliger Spieler Eric Köhler bereit, nochmals die Schuhe zu schnüren. Mit Robin Offner stand ein weiterer, eigentlich inaktiver Spieler in der Startformation.
Aus der Bayernliga gab es keine Spieler, das diese selbst mit dünner Personaldecke kämpfen. Mit Fabian Dingeldein erklärte sich dann auch nur ein Spieler der Dritten bereit, uns zu unterstützen – die übrigen Alternativen waren mit wichtigeren Dingen beschäftigt.
Mit dem 2:0 Erfolg konnten die Jungs vollends überraschen, was mich riesig stolz macht und womöglich einen weiteren Schub geben kann.

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Es läuft – mal abgesehen von der Niederlage in Grettstadt – seit August ja ordentlich. Was muss aus Sicht des Trainers noch besser werden, um ganz vorne zu landen?
Patrick Gnebner: Da wir seit Saisonbeginn mit teils schweren und einer Vielzahl leichterer Verletzungen, einem Verkehrsunfall und privatem Schicksalsschlag zu kämpfen haben, würde ich mir personell schlichtweg ruhigeres Fahrwasser wünschen. Abgesehen davon freue ich mich, wenn die Urlaubszeit vorbei ist. Mit diesen Problemen kämpfen aber sicherlich alle Mannschaften. Punktetechnisch läuft es dafür aber überraschend gut, so dass wir noch Tuchfühlung zu den ersten beiden Plätzen haben.
Grundsätzlich arbeitet die Mannschaft sehr fleißig und akribisch – einzige ergebnistechnische Wehrmutstropfen waren Heidenfeld und Grettstadt, wo jeweils ein Punkt verdient gewesen wäre. Dafür hatten wir gegen Volkach das Spielglück, um einen schmeichelhaften Sieg mitzunehmen – ausgleichende Gerechtigkeit.

Ihr habt Essleben deutlich geschlagen und gegen Tabellenführer Stammheim unentschieden gespielt. Das war Anfang August. Sah es da aus Eurer Sicht eher weniger danach aus, also sollten die zwei Teams nun das Spitzenduo bilden können?
Patrick Gnebner: Essleben habe ich genau an dieser Position erwartet. Weiß man um die Homogenität der Mannschaft und den nahezu perfekten Trainingsbedingungen, konnte man 1 und 1 zusammenzählen, um mit den Trainer-Neuzugängen Göbel und Seufert den Meisterschaftsfavoriten zu sehen.
Die Stammheimer hingegen waren die Wundertüte, von der keiner wusste, wozu sie zu leisten im Stande sein werden. Sie verstehen es vorzüglich, dem Gegner die Räume eng zu machen und geradlinig umzuschalten. Mit Nici Wirsching haben Sie selbstredend einen Unterschiedspieler hinzubekommen und schweben nach dem eigentlichen Abstieg auf einer Euphoriewelle. Dieses Phänomen konnte auch im Profifußball bereits verfolgt werden, wenn ich da an Darmstadt oder Paderborn denke.

Die danach aufstrebenden Esslebener habt Ihr anscheinend gerade noch zum richtigen Zeitpunkt als Gegner erwischt…?
Patrick Gnebner: Essleben hat auch an diesem Tag auf unserem Kunstrasen seinen Qualitäten unter Beweis gestellt. Uns gelang unter gütiger Mithilfe des Gegners das schnelle 1:0 im zweiten Durchgang und auf zwei sehr gute Umschaltsituationen der am Ende nicht unverdiente, aber sicher zu hohe Heimsieg. Zusätzlich standen uns an diesem Tag drei Mann aus dem Bayernligakader zur Verfügung, die in der Zwischenzeit allesamt zum Stammspieler wuchsen und auch eine unserer wichtigsten Säulen, Robert Brenner, hatte sich noch nicht verletzt. Die Ruhe und Unaufgeregtheit, die sich Essleben allerdings bewahrt hat, zeugt von dem Glauben an die eigene Qualität.

8:0 gegen die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach 2: Zeichnet sich da für Dich der einzige direkte Absteiger bereits ab?
Patrick Gnebner: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich die Entwicklung von Reserve-Mannschaften nur sehr schwer prognostizieren lassen. Zusätzlich ist die Liga bisher noch so eng gestaffelt, sodass dich zwei, drei gute Ergebnisse in andere Gefilde manövrieren können. Alleine aus eigener Kraft wird die Truppe aber sicher zu kämpfen haben.

Blick voraus: Letzte Saison habt Ihr Gerolzhofen geschlagen. Bei einer Wiederholung wäre der ambitionierte Gegner fast schon aus dem Aufstiegsrennen. Eine wegweisende Partie?
Patrick Gnebner: Ganz klar – ein Sieg wäre ein weiterer Big-Point. Wir könnten oben dran bleiben und Gerolzhofen neun Punkte auf Distanz bringen. Die bisherigen Duelle, die zumeist verloren gingen, lassen uns allerdings absolut von der Schwere der Aufgabe wissen. Es erwartet uns eine spielerisch starke Mannschaft, die über eine enorme individuelle Qualität verfügt. Eines ist allerdings auch klar – der Druck, punkten zu müssen, sollte Platz eins oder zwei das Ziel sein, ist beim Gegner deutlich größer.

Wer fällt alles aus und warum?
Patrick Gnebner: Robert Brenner wird uns noch länger mit einer Außenbandverletzung und Knorpelschaden fehlen. Ebenfalls langzeitverletzt ist Johannes Knorr mit dem kürzlich zugezogenen Handbruch. Michael Rügamer wird wohl aufgrund einer Oberschenkelverletzung nicht zur Verfügung stehen. Christoph Kniewasser und Edgar Wildeis verweilen weiterhin im Urlaub.

Eure erste Mannschaft ist nach einer kleinen zwischenzeitlichen Delle in der Bayernliga gut dabei, scheint diese Saison keine Abstiegssorgen zu bekommen. Besteht alo die Chance, in 2022 die ein oder andere Verstärkung für den Aufstieg der Reserve in die Bezirksliga abzustellen?
Patrick Gnebner: Ganz im Gegenteil. Ich sehe eher die „Gefahr“, dass der Trainer bei ruhigem Fahrwasser jedem Spieler Einsatzzeiten gewährt und auch frühzeitig für die neue Saison testet. Die 15 Tage Sperrfrist erschweren dies zusätzlich und die Tatsache, dass lediglich neun von 26 Spielen für 2022 angesetzt sind, lassen mich stark vermuten, dass bereits in Spätherbst 2021 erste kleinere Vorentscheidungen gefällt werden. Wenn wir 2022 noch berechtigte Hoffnungen auf die ersten Plätze haben dürfen, wäre das ein großer Erfolg für mich.

Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!

Das Bild zeigt – hintere Reihe von links: Julian Rüdling, Niklas Wendel, Daniel Kaminski, Johannes Knorr, Michael Rügamer. Mittlere Reihe von links: Christoph Hofmann, Kai Zierock (Co-Spielertrainer), Robert Brenner, Patrick Gnebner (Spielertrainer), Tobias Holzberger, Christoph Kniewasser. Vordere Reihe von links: Christian Eberhardt, Fabian Dingeldein, Lukas Möser, Jan Wurlitzer, Max Kursawe, Leon Beßler, Julian Beßler. Es fehlt: Edgar Wildeis
Foto: Alexander Mix (TSV Abtswind)

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