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Ettlebens/Wernecks Mario Schindler: „Ich wünsche auch Gerolzhofen den Aufstieg!“

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WERNECK / ETTLEBEN – Der TSV Ettleben/Werneck dürfte vom Abbruch des Spielbetriebs profitieren und in die Fußball-Bezirksliga durchmarschieren. Obwohl der Tabellenzweite der Kreisliga Schweinfurt 1 schon lange Monate fünf Punkte Rückstand auf den FC Gerolzhofen vor sich herschiebt. Doch der Punktquotient spricht für den Neuling. Ist das fair?

anpfiff.info sprach mit Trainer Mario Schindler, der ja erst im Sommer 2020 übernommen hatte.

Herr Schindler, zunächst die vielleicht wichtigste Frage in diesen Monaten: Alles okay bei Ihnen und Ihrem Umfeld in Sachen Corona?
Mario Schindler (auf dem Bild links, daneben Martin Eirich und Christoph Weeth): Danke der Nachfrage. Aktuell ist in meinem engeren Umfeld alles in Ordnung. Generell sind in der Familie und engeren Freundeskreis bisher keine Corona-Erkrankungen passiert und ich wünsche mir natürlich, dass das so bleibt.

Sind Sie jemand, der einer Impfung bereits entgegenfiebert, auch wenn Sie persönlich vermutlich noch lange nicht an der Reihe sein werden?
Mario Schindler: Ich weiß ja, dass dieses Thema eines der sensibelsten Diskussionsthemen aktuell ist und man inzwischen leider Gottes aufpassen muss, welche Meinung man vertritt, egal ob für oder gegen die Corona Politik ist oder für beziehungsweise gegen Impfungen.
Dennoch traue ich mich hier und beziehe klar Stellung pro Impfungen! Also fiebere ich einer Impfung entgegen und würde mich riesig freuen, wenn ich zeitnah eine bekäme. Aufgrund der Konzeptlosigkeit in den verschiedensten Lebensbereichen seitens der Politik und stark nachlassender Disziplin in der Bevölkerung, bin ich der Meinung, dass wir nur mit ausreichend Impfungen wieder in ein einigermaßen normales Leben zurückkehren können. Was auch den Fußball betrifft.

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Wann glauben Sie denn, dass genügend Menschen geimpft sind, damit ein halbwegs normaler Fußballbetrieb wieder möglich ist? Klappt das noch diesen Sommer? Oder steuern wir auch einer kuriosen, unkalkulierbaren nächsten Saison entgegen?
Mario Schindler: Auch hier zunächst erstmal ein fettes „Leider“ vorneweg: Leider hört die Politik nicht auf die fundierten Fachkenntnisse der Aerosolforscher, die bestätigen, dass ein Ansteckungsrisiko an der freien Luft sehr, sehr gering ist und demnach ohne Weiteres Mannschaftssport im Freien stattfinden könnte. Deshalb hoffe ich, dass wir wenigstens ab Sommer, spätestens September wieder in einen normalen Fußball-Alltag zurückkehren können. Bis dahin sollten die meisten Menschen in Deutschland ein Impfangebot erhalten und hoffentlich möglichst viele davon auch wahrgenommen haben. Ich würde mir natürlich hierbei wünschen, dass die Impfpriorisierung bald aufgehoben werden kann und jeder, der möchte, eine Impfung erhalten wird.

Nun steht der Abbruch dieser Runde ins Haus. Laut Punktquotient wäre Ettleben/Werneck Meister, trotz der aktuell fünf Zähler Rückstand auf den FC Gerolzhofen. Kann man sich da eigentlich so richtig freuen?
Mario Schindler: Natürlich würden wir uns freuen, nur anders halt, wie sonst bei einem „normalen“ Aufstieg. Jeder Fußballer wünscht sich selbstverständlich, dass die Entscheidungen auf dem Fußballplatz fallen. Leider ist das derzeit nicht möglich und deshalb muss eine Lösung her. Der BFV hat sich hier zunächst einmal für eine Quotientenregel entschieden, nach der der TSV Ettleben/Werneck den besten Punktequotienten innehat und folglich in die Bezirksliga aufsteigen könnte.
Meine Sichtweise als Trainer ist klar, dass meine Mannschaft bisher eine tolle Saison abgeliefert und sich als Aufsteiger zu einem der Top-Aufstiegsaspiranten entwickelt hat. Die Jungs haben Fantastisches geleistet und haben sich als Aufsteiger in der Spitzengruppe etabliert. Diese Leistung spiegelt sich auch in der Quotientenregel wider und sollte belohnt werden.
Meine Sichtweise als Sportsmann weicht ein wenig von der bisher angestrebten Lösung ab. Ich würde mir wünschen, dass die beiden Teams, die nach der Quotientenregel die ersten beiden Plätze belegen, aufsteigen und es zudem keine Absteiger geben wird. Ich denke, dass solch eine Regelung den wenigsten Zündstoff innehätte. Die Ligen könnten dann in der kommenden Runde geteilt werden, um die erhöhte Anzahl an Mannschaften oder Spieltagen besser in das Kalenderjahr einzubauen. Dazu gehört eine gesonderte, angepasste Auf- und Abstiegsregelung, um dann in der übernächsten Saison wieder den gewohnten Modus aufnehmen zu können.

Gegen Tabellenführer Gerolzhofen und die drittplatzierte SG Eisenheim/Wipfeld verlor Ihr Team beide bislang einzigen Vergleiche. Können Sie verstehen, wenn gerade der FC Geo sehr enttäuscht ist, würde man den Aufstieg verpassen?
Mario Schindler: Auf jeden Fall könnte ich den FC Gerolzhofen verstehen und wie in der vorigen Antwort geschildert, wünsche ich mir, dass auch der FC Geo aufsteigen darf. Ich kenne den Trainer des FC, Steffen Rögele, sehr gut. Wir beide kicken auch in der 05er Traditionself zusammen. Aus Verbundenheit würde ich ihm den Aufstieg von Herzen gönnen. Zudem spielt mit Dominik Schmitt ein ehemaliger Schützling aus Abtswinder Zeiten inzwischen dort, auch ihm würde ich den Aufstieg von Herzen wünschen. Vielleicht setzt der BFV diese Variante um, dann könnte beide Teams feiern.

Sie kamen ja erst im Sommer 2020, standen gerade drei Mal bei Punktspielen an der Seitenlinie. Wie war das, als Ihr Team zum Re-Start bei Schlusslicht Nordheim/Sommerach nur unentschieden spielte?
Mario Schindler: Natürlich war das kein Wunschergebnis, und wir alle hätten uns eine bessere Punktausbeute gewünscht. Die Vorbereitung zum damaligen Re-Start verlief ja sehr gut. Wir hatten unter anderem gegen den Landesligisten SV Euerbach/Kützberg gewonnen und ebenso gegen ein Spitzenteam der Bezirksliga Ost, den TSV Forst. Aber natürlich bringt das alles nichts, wenn man dann beim ersten Spiel um Punkte Federn läßt.
Nach der ersten Halbzeit hätten wir gut und gerne 4:1 führen können, sind aber in der Chancenauswertung sehr fahrlässig gewesen. Dann entwickelte sich eine gewisse Eigendynamik. Wir wurden zu hektisch, Nordheim/Sommerach hat sich super in das Spiel gekämpft und eine tolle Moral bewiesen. Am Ende des Spiels mussten wir froh sein, dass wir einen Punkt mitgenommen haben. Man hat schon oft Spiele erlebt, die dann sogar noch verloren gingen.
Wichtig für mein Team ist, dass man aus solchen Spielen und Situationen lernt und sich weiterentwickelt. Die Jungs sind ja noch wahnsinnig jung und müssen noch sehr viel lernen. Das muss jedem Spieler hier klar sein. Der Weg ist noch sehr lang. Es muss Woche für Woche Fleiß, Demut und Respekt gezeigt werden. Sowohl beim Training, als auch beim Spiel am Wochenende.
Was mich nach dem Spiel beeindruckt hat, war, dass ich in den Augen meiner Spieler Feuer und Leidenschaft sehen konnte, um aus diesem Spiel zu lernen und es in der Folgewoche besser machen zu wollen!

Es folgten klare Siege in Stammheim und gegen Grettstadt mit zusammen elf erzielten Toren. Hatten Sie da die richtigen Lehren gezogen aus dem 1:1 zuvor?
Mario Schindler: Wie gesagt, am Verhalten der Spieler direkt nach dem Spiel in Nordheim war klar, dass eine Reaktion erfolgen wird. Wir haben nach diesem Spiel die entscheidenden Faktoren, die zu den Punkteverlust geführt haben, besprochen und im Training mit Spaß und Fleiß an uns gearbeitet. Die Jungs haben den entsprechenden Charakter und wollten es unbedingt wieder besser machen. Ich denke die Ergebnisse gegen Stammheim und Grettstadt sprechen für sich und für meine Mannschaft. Es macht wirklich Spaß, mit den Jungs zu arbeiten.

Ein Abbruch hätte zur Folge, dass dem TSV lukrative Heimspiele gegen Eßleben, Mühlhausen/Schraudenbach, Wülfershausen und natürlich Gerolzhofen entgehen. Bitter, gerade im Hinblick auf ein mögliches Endspiel vor sicher großer Kulisse?
Mario Schindler: Ja, dass würde natürlich wehtun. Nach solchen Spielen sehnt sich doch jeder Fußballer. Das wären tolle Gelegenheiten zum Lernen und sich Entwickeln gewesen. Das fehlt jetzt natürlich den Jungs extrem und macht es nicht leichter, wenn wir eventuell dann eine Liga höher antreten dürften. Umso wichtiger sind dann die Trainingseinheiten in der nächsten Vorbereitung. Hier heißt es dann wieder richtig Gas zu geben. Und hier habe ich das große Glück, dass die Jungs sehr wissbegierig und lernwillig sind.

Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!



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