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´Halbzeit´ beim FC Einigkeit Rottershausen: „In meinen Jungs steckt noch viel mehr!“

ROTTERSHAUSEN – Was war das doch für eine verrückte Halbserie für den FC Einheit Rottershausen! 14 der 15 Partien musste das Team aufgrund der Sanierung des eigenen Fußball-Platzes auswärts bestreiten. Und holte in der Fremde unfassbare 30 Punkte.

Das einzige Heimspiel endete mit einem 3:0 gegen Untererthal, das Jahr 2022 allerdings mit einer Derbyniederlage bei dre SG Oerlenbach/ Ebenhausen – nach zuvor acht Siegen in Serie. Dennoch ist die Mannschaft von Alexander Schott als Zweiter schärfster Verfolger von Kreisliga Rhön-Tabellenführer TSV Aubstadt 2 und allemal ein Kandidat für Aufstiegsspiele.

FuSWball.de sprach mit dem Spielertrainer.

Endlich wieder ein normaler Fußballbetrieb nach Corona: Hat sich bei Euch alles nach den zwei Jahren Krise normalisiert?
Alexander Schott: Normalisiert? Ich glaube nach Corona ist nichts mehr normal! Jeder genießt seine wieder erlangten Freiheiten und das merkt man im Fußball und im Besonderen bei allen Anlässen rund um den Fußball. Es wird also noch heftiger und intensiver gefeiert.

Was sind für Euch die spürbaren Auswirkungen der Pandemie? Gibt es vielleicht sogar auch positive Folgen?
Alexander Schott: Positiv ist definitiv der nochmals enorm gestärkte Zusammenhalt meiner Jungs. Jeder reißt sich noch stärker den Allerwertesten für den anderen auf, da uns die fußballfreie Zeit ordentlich auf die Nerven gegangen ist. Fußballerisch bedeutete es für uns Stillstand und deswegen geben wir jetzt noch mehr Gas.

Mit welcher Schulnote würdet Ihr Eure erste Serie der Saison bewerten und warum?
Alexander Schott: Gut. Nicht außergewöhnlich gut, aber auch nicht sonderlich schwach, also eine solide Hinrunde. In meinen Jungs steckt noch viel mehr.

Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste?
Alexander Schott: Das emotionalste Spiel war sicherlich in Urspringen. Nach der Halbzeit 1:4 auswärts zurück zu liegen und noch 5:4 mit dem Schlusspfiff zu gewinnen macht etwas mit einer Mannschaft. Unser bestes Spiel bestritten wir gegen Aubstadt, als wir in deren Stadion mit unbändigem Willen einen Sieg erkämpfen konnten. Schlechte Spiele gibt es bei uns nie (lacht).

Wer sein Geld in Aktien von Euch anlegen möchte, sollte das tun, weil…
Alexander Schott: …man neben dem Erfolg, Emotionen pur, Leidenschaft und einfach ein fußballverrücktes Dorf mit unglaublichen Fans unterstützen würde.

Alexander Schott

 

Stand heute sagst Du: Unser Ziel für Mai/ Juni 2023 lautet wie – und es ist nur dann erreichbar, wenn…
Alexander Schott: Da zu bleiben, wo wir aktuell sind. Uns ist bewusst, dass in unserer Liga einfach jeder jeden schlagen kann und dennoch möchte man da nicht mehr weg, wenn man die Hälfte der Spielzeit bereits so viel investiert hat. Erreichen könnten wir das auf jeden Fall, wenn wir auch alle weiteren Spiele auswärts bestreiten würden.

Nach der ersten Halbserie: Welcher Spieler der Liga fiel Dir besonders auf und warum? Das kann auch gerne jemand aus den eigenen Reihen sein…
Alexander Schott: Da meine Jungs so viel Lob nicht vertragen würden, muss ich da auf David Feser eingehen. Das dürfte jetzt überraschen, deshalb möchte ich etwas ausholen. Ich durfte ihn, in meiner Funktion als Sportvorstand des FC Eltingshausen, bei deren Jugendsaisonabschlussfeier kennen und schätzen lernen. Ich freue mich für ihn, dass er bereits etwas Fuß fassen konnte in der Elf des TSV Oerlenbach. Weiter so!!!

Die Punkte 19 bis 21 in der Fremde: Rottershausen siegt auch in Ramsthal und ist vorerst Zweiter

 

An welche Begebenheit der Serie seit Sommer erinnert Ihr Euch sofort wieder? Gab´s ein besonderes Tor, ein außergewöhnliches Ereignis?
Alexander Schott: Für uns war wohl jedes Spiel ein besonderes Ereignis, auch die Gegebenheit, dass wir nur auswärts spielen konnten, ist wohl absolut außergewöhnlich. Und dennoch bleibt mir unser Tor in der letzten Spielminute zum 5:4 durch unseren Abteilungseiter Andre Seufert wohl für immer im Gedächtnis. Emotionen pur, wie jedes Wochenende bei uns auf dem Platz.

Welcher Verein der Liga hat die beste Bratwurst und das beste Bier?
Alexander Schott: Meistens bin ich leider zu spät dran, um noch eine Bratwurst abzustauben. Aber die in Abscht ist schon sehr weit vorne dabei. Bier?! Das trinke ich nie, denn schließlich bin ich Sportler.

Rottershausen nur auswärts: „Heimsiege bejubeln? Dazu ist in der Rückrunde reichlich Zeit!“

 

Welcher Eurer Sponsoren hat für sein Engagement 2022 ein besonderes Lob verdient?
Alexander Schott: Oh jetzt würde der Bericht unendlich lang werden, wenn ich hier alle aufzähle, die sich rund um den Verein verdient gemacht haben. Häufig kommen mir da die Kleinigkeiten zu kurz, die einen Verein am Laufen halten, deshalb möchte ich hier keinen hervorheben und einfach allen ein enormes Dank aussprechen, die es uns ermöglichen Woche für Woche mit unendlich viel Unterstützung unserem Hobby nachgehen zu können.

Wird sich personell in der Winterpause etwas tun?
Alexander Schott: Wir haben einen neuen Spieler gewinnen können. Hans Jakubitz hat einige Zeit gar nicht gekickt und stand dann auf einmal beim Training direkt bei uns auf dem Platz. Ich hatte keine Ahnung wer er ist, da mir unser Spieler Alexander Hirt nichts von seiner Trainingsteilnahme vorab erzählt hatte. Danke nochmals dafür (grinst). Irgendwie hat es anscheinend gepasst und wir freuen uns darauf, dass er uns in der Rückrunde unterstützen wird.

Rottershausen kann´s auch daheim und setzt sich (vorerst) an die Tabellenspitze

 

Wirst Du als Trainer über den nächsten Sommer hinaus weiter machen? Wenn nein, was hast Du vor und wer wird Dein Nachfolger?
Alexander Schott: Unterschrieben ist noch nichts, aber zwischen dem Verein und mir herrscht ein enormes Vertrauensverhältnis und ich bin glücklich mit der aktuellen Situation und den fußballverrückten Jungs in Rottershausen. Ich denke, dies beantwortet die Frage bereits.

Das reguläre erste Spiel nach der Winterpause ist wann und gegen wen? Und welche Erinnerungen hast Du an die erste Begegnung im Sommer?
Alexander Schott: Wir starten am 5. März 2023 gegen Sulzthal. Ich bin zu spät zu dem Hinspiel gekommen, da ich davor noch meine Schuhe für unsere Eltingshäuser/ Rottershäuser Truppe geschnürt hatte und wir dort recht mau besetzt waren. Zudem kann ich halt doch irgendwie nicht ohne Fußball. Die Jungs haben das aber super gemacht, und als ich direkt in Trikot auf die Bank gestürmt bin, stand es bereits 1:0 für uns.

 

Wie schaut Euer Testspiel-Programm aus?
Alexander Schott: Meine Jungs beschweren sich immer, dass ich ihnen zu starke Gegner zumute, aber ich bin fest davon überzeugt, dass man sich nur verbessert, wenn man auch ordentlich gefordert wird. Auf dem Plan stehen Dampfach, Altbessingen, ein noch nicht finalisierter Gegner bei unsrem Trainingslager in Tschechien und der TSV Steinach, den wir mit ihrem Trainer Michael Voll bei uns in der Kreisliga vermissen.

Was denkst Du über die Fußball-WM in Katar: Hast Du sie boykottiert oder zugeschaut? Deine Meinung zu Deutschland! Künftig alle drei Jahre eine WM mit 48 Teams? Und hättest Du gerne Öl im Keller?
Alexander Schott: Ich bin fußballverrückt und habe versucht, nur die Spiele unserer Elf zu schauen, wirklich gelungen ist mir das nicht. Manchmal ist weniger einfach mehr. Das Holz in der Scheune genügt glücklicherweise für den Winter.

Leidiges Thema Bundesliga: Können Freiburg oder Frankfurt endlich mal die Bayern entthronen? Und schafft´s der Nürnberger Club noch zurück ins Oberhaus?
Alexander Schott: Davon gehe ich nicht aus, denn da sind die Bayern einfach zu stark, auch wenn wohl jeder Freiburg und insbesondere dessen sympathischen Trainer, Christian Streich, diesen Coup gönnen würde. Nachdem wir in Rottershausen einen Nürnberg-Fanclub haben muss ich hier sagen: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Wir danken für das Gespräch und wünschen auch für 2023 alles Gute!
Alexander Schott: Das wünsche ich Euch ebenfalls und danke für Euer Engagement rund um den Fußball in unserer Region!

FuSWball.de als führendes Portal für den lokalen und regionalen Fußball kontaktiert in diesen Tagen und Wochen alle Vereine und vor allem Trainer der Teams in den Spielkreisen Schweinfurt und Rhön. Bis zum Re-Start im Frühling des nächsten Jahres veröffentlicht unser Portal immer wieder Interviews wie dieses. Coaches oder Vereinsverantwortliche, die es nicht abwarten können, dürfen sich gleich jetzt per Mail melden bei michael.horling@t-online.de und senden am besten ein aktuelles Porträtfoto mit sowie das Mannschaftsfoto dieser Saison. Es entstehen Halbzeitpausen-Interviews, die man auch ohne Bezahlschranken lesen kann. Kein Fußballfan ist also mehr darauf angewiesen, teures Geld für Abo zu bezahlen.



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