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Lost Places in Rupboden und Zeitlofs: Alles weg, die Sinntalbahn und auch der Fußball…

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ZEITLOFS – Der SV Zeitlofs-Rupboden und vor allem der VfB Rupboden, südwestlich von Bad Brückenau fast schon in Hessen gelegen, bieten schon längere Zeit keinen Fußball mehr. Der SV trat in der Saison 2013/14 letztmals in Erscheinung, wurde in der B-Klasse Rhön 13. mit gerade mal acht Punkten und 99 Gegentoren. Danach war Schluss.

Zeitlofs: Die Marktgemeinde mit ihren rund 2000 Einwohnern, idyllisch an der Sinn gelegen und an einer längst stillgelegten Bahnstrecke, die von Jossa nach Wildflecken führte und auf der nun teilweise der Rhönexpress-Bahnradweg verläuft, bot mal ordentlichen Fußball. Nun aber schon seit sieben Jahren nicht mehr – und in Rupboden war bereits vor fast 30 Jahren Schluss.

Der Zustand des Platzes an der Ganswiese und auch das Bierschild der Kulmbacher Reichelbräu verdeutlichen auf den ersten Blick, dass hier schon lange nichts mehr geht. 1959 begann die Fußballgeschichte im Ort – mit einem 3:3 gegen den FC Bad Brückenau, zweite Mannschaft. Vorher bereits soll die Jugend aus dem Dorf Fußball gespielt haben auf fertig gestellten Teilstücken der Reichsautobahn, die durch Rupboden verlaufen sollte, die von Würzburg nach Fulda hätte führen sollen, die aber wegen des zweiten Weltkriegs nicht fertig gestellt wurde.

Als der VfB Rupboden seinen Betrieb aufnahm, ruhte der im vier Kilometer entfernten Zeitlofs beim TSV. Auch aus den Kirchdörfern Eckarts und Rossbach schlossen sich interessierte Fußballer an. 1967 wurde Rupboden Meister der damaligen C-Klasse – und stieg auf. Um zwei Jahre in der B-Klasse zu spielen – zu der Zeit nicht die tiefste Liga. Es war der sportliche Höhepunkt des Vereins.

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Das aktuell noch stehende Sportheim entstand in dieser Form erst 1980. Zu dieser Zeit gab es sogar mal Frauenfußball im Ort. Und ab da bereits gingen die männlichen Spieler aus. In der Jugend kam´s zu einer SG mit Zeitlofs, naheliegend war der Zusammenschluss. Der SV Zeitlofs-Rupboden entstand 1993. Auch auf dem Platz des VfB fanden noch Partien statt. Doch 2013 war endgültig Schluss.

Bei der U19 gibt´s die SG Eintracht Oberleichtersbach/ FSV Schönderling/ 1. SV Römershag/ SpVgg Detter-Weißenbach/ SV Zeitlofs-Rupboden. Immerhin also noch Fußball. Auch eine U15 war zuletzt noch gemeldet. Jeweils aber ohnehin federführend von Oberleichtersbach und auch mit Modlos als Heimspielort. Und mit Zeitlofs und Rupboden nur auf dem Papier gelistet. Die wenigen Nachwuchsspieler aus den Orten sind überall verteilt. Die meisten spielen bei der JSG Altengronau. Zehn Spieler unterschiedlicher Altersgruppen. Drei Spieler sind bei der SG Oberleichtersbach. Eine aktive Spielgemeinschaft gibt es nicht mehr, da grenzübergreifend nach Hessen – wo Altengronau liegt – keine erlaubt sind. Verwaltungsgrenzen halt….

Bei den Erwachsenen hält die SpVgg Detter-Weißenbach mit ihrem zwischen den beiden Dörfern gelegenen Sportplatz den Fußball innerhalb der Marktgemeinde aufrecht. Als treues Mitglied der B-Klasse landete das Team die letzten Jahre stets im vorderen Mittelfeld, belegt in der aktuellen und so seltsamen Saison Platz sieben von zwölf Teams zwischen den beiden anderen eigenständigen ersten Mannschaften aus Waldfenster und Schlimpfhof. Klare 6:1-Siege gegen die Kellerkinder SG SV Gräfendorf / SV Dittlofsroda/ SpVgg Wartmannsroth 2 und SG FC Westheim 2/ SV Machtilshausen 2/ SV Pfaffenhausen 1/ SV Langendorf 1 waren die Highlights der Runde.

In Detter-Weißenbach spielen die noch willigen Männer aus Zeitlofs und Rupboden. Aber nach dem Ende schlossen sich andere auch weiteren umliegenden Vereinen aus Bad Brückenau, Oberleichtersbach oder sogar dem FV Viktoria Altengronau in Hessen an.

„Wir haben keinerlei Fußballbetrieb mehr in Zeitlofs“, sagt mit Manuel Kenner ein langjähriges Vorstandsmitglied, das sich gerne noch an das Jahr 2000 erinnert, als der SV aus der A-Klasse in die Kreisklasse aufstieg. „Der demographische Wandel sowie die immer weniger Interesse am Fußballspiel ist in kleinen Dörfern deutlich zu spüren. Zusätzlich werden die ehrenamtlichen Helfer im Verein immer weniger“, weiß Kenner.

„Unser Verein orientiert sich daher neu und versucht zahlreiche andere Sportangebote anzubieten, wie Sport- Gardetanz, Kegeln, Dart, Wandern. Zusätzlich gibt es Freizeitsportevents wie zum Beispiel einen Fahrradausflug oder Kanutouren. Wir haben hierbei einen großen Zulauf. Wir merken, dass die jungen Leute nicht wie wir früher zweimal in der Woche trainieren und am freien Sonntag Fußball spielen wollen. Die Zeiten ändern sich – und wir als Verein müssen uns den Veränderungen anpassen.“

Zeitlofs hat ungefähr 650 Einwohner. Der Sportplatz soll aufrecht und bespielbar gehalten werden. „Bei unserem zweiten Sportplatzgelände in Rupboden wird der Pachtvertrag aufgelöst und er geht im Oktober wieder an die Forstverwaltung Salm über. Hier konnten wir uns einigen, dass ein Bereich mit zwei Kleintoren bestehen bleibt, damit die Jugendlichen die Möglichkeit haben zu kicken“, sagt Manuel Kenner.



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