Jan Gernlein bleibt Jan Gernlein – und denkt ungern an Partien in Pipinsried zurück

SCHWEINFURT – 15-10-5 – so lautet nach nun 30 von 38 Saisonpartien die Bilanz der Schweinfurter Schnüdel in der Fußball-Regionalliga Bayern. Die Schweinfurter gewannen nach dem jüngsten 1:5 bei Bayern München 2 genauso oft, wie sie nicht gewannen. 55 Punkte bedeuten einen Schnitt von unter 2. Und so erklärt sich eben ein (nur) Platz drei, der angesichts lauernder Illertissener noch lange nicht gesichert ist.

Man mag nun ja der Meinung sein, dass die beste Heimmannschaft der Liga (38 Zähler von möglichen 45) am Samstag ab 14 Uhr mal wieder recht locker wird siegen können. Der Tabellen-Zwölfte ist schließlich zu Gast. Doch einerseits liegt der FC Pipinsried dem FC 05 nun nicht wirklich, andererseits stehen die Gäste aus dem Dachauer Umland auch noch voll unter Strom. Sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone mögen nur halbwegs beruhigend sein. Und die „Pipi“-Elf, die der jüngst entlassene Schnüdel-Coach Tobias Strobl ja auch mal trainierte, ist auswärts bislang erfolgreicher unterwegs als die Grün-Weißen, gewann beispielsweise in Bayreuth oder jüngst in Schalding-Heining und in Memmingen. Pablo Pigl, ein Ex-Schweinfurter aus Hammelburg, ist mit elf Treffern erfolgreichster Torschütze. Und auch Nikola Jelisic kehrt an die alte Wirkungsstätte zurück.

„Ich erinnere mich noch an ein 0:5 dort unter Timo Wenzel“, denkt Jan Gernlein ungern zurück an eine Klatsche dort. Und er weiß: „Wir dürfen uns nicht ausruhen auf den guten Leistungen, die wir zuhause abgerufen haben!“ Der Interims-Cheftrainer will „Pipinsried das Spiel aufdrücken, wo wie es Bayern München am Montag mit uns getan hat!“ Eine schlechte Leistung als Protest „unterstelle ich keinem Spieler. Der Gegner war schon einfach auch sehr gut.“ Gleichwohl zeigte sich Gernlein wenig angetan vom Auftreten der Seinen.

Rückrundenplatz elf ist die Folge daraus. Doch der 29-Jährige glaubt, dass sich die Jungs in den verbleibenden acht Partien, bis dann auch er gehen wird, nochmals aufrappeln wollen. „Denn wenn ein Spieler denkt, er lässt es nun ausklingen und finden dann selbst zur neuen Saison den Schalter wieder…, daran glaube ich nicht“, sagt Gernlein.

Zumal ja auch noch ein paar prestigeträchtige Partien vor allem zuhause anstehen. Illertissen im Kampf um Platz drei, vorher Unterhaching und natürlich auch Bayreuth kommen alle noch ins Sachs-Stadion. Beim aktuellen Heimspiel wird der erkrankte Amar Cekic fehlen, kehrt dafür Lukas Billick zurück. Weil für Martin Thomann die Saison beendet ist, darf wohl Malik McLemore auf den Flügeln ran.

Oder Edin Hyseni, der einzige Torschütze zuletzt im Grünwalder Stadion? „Wir nehmen schon wahr, wie er sich entwickelt. Dass er ausgerechnet in seiner Heimatstadt trifft, das hat uns sehr gefreut“, erzählt Gernlein und erwähnt, dass auch Nico Stephan im Tor sein Spiel bekommen wird. Wenngleich noch nicht diesen Samstag.

Und hat er sich selbst verändert, der neue Übergangs-Trainer, in der ersten Woche der Verantwortung ohne Tobi Strobl? „Wenn ich mich verstellen würde und nun hart sein wollte und würde rumschreien, dann würde das künstlich wirken und müsste ich mich charakterlich verändern“, schließt Jan Gernlein das aus. Als bisheriger Co war er immer dicht an der Mannschaft. Und das wird bis Ende Mai nun auch so bleiben, bis der FC 05 mal wieder komplett auf Null stellt.

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