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„Wir mussten erst das Verlieren lernen!“: Anna Kleinhenz und ihre Schweinfurter Handball-Damen vor einem wichtigen Heimspiel

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SCHWEINFURT – Der nächste große Handball-Sonntag im Schulzentrum West steht an. am 18. März spielt erst der Nachwuchs des MHV, am Abend sind dann die Herren gegen BOL-Tabellenführer Rödelsee dran. Schon um 16.30 Uhr erwarten die Landesliga-Frauen den Tabellenvierten HC Sulzbach-Rosenberg.

Anna Kleinhenz überragte jüngst mit acht Toren beim 33:23 gegen den TSV Röthenbach. Damit war die Spielerin des MHV Schweinfurt nach der überwiegend für die Siebenmeter zuständigen Julia Albert die zweitbeste Werferin beim so wichtigen Sieg gegen den Vorletzten der Handball-Landesliga der Damen.

Am Wochenende danach waren die Schweinfurterinnen spielfrei. Am kommenden Sonntag empfangen sie nun eben Sulzbach-Rosenberg, bei welchem es im Hinspiel eine herbe Niederlage hagelte (17:28). Die MHV´lerinnen hatten also über eine Woche Zeit, um ihre Kräfte zu mobilisieren und sich auf den kommenden Gegner vorzubereiten, um auch im nächsten Heimspiel vor hoffentlich einer ähnlich tollen Kulisse wieder zwei Punkte einzufahren zu können.

Im Vorfeld dieser wiederum wichtigen Partie, der 20. von 26 in der laufenden Saison, sprach anpfiff.info mit Anna Kleinhenz. Die 23 Jahre alte Nüdlingerin spielt seit Jahresbeginn 2017 beim MHV, war zuvor bei der Jugend der DJK Nürdlingen und danach bei den Damen der SG Garitz/Nürdlingen aktiv. Die beim Labor LS AG in Großenbrach/Bad Bocklet tätige Oecotrophologin (Bachelor of Science) spielt links und rechts außen, wird in Schweinfurt aber auch im Rückraum links eingesetzt. Die seit fast vier Jahren in einer festen Beziehung lebende Kleinhenz mag Reisen, Beachvolleyball im Sommer und Zeit mit Freunden verbringen.

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Anna, wie wichtig war dieser Heimsieg gegen Kellerkind Röthenbach? Kläre unsere Leser doch bitte mal über die Abstiegs-Modalitäten der Landesliga auf!
Anna Kleinhenz: Puh, da bin ich absolut die falsche Spielerin. Ich gestehe, dass ich bei den ganzen Abstiegsregelungen selbst nicht ganz durchblicke. Ich beschäftige mich damit aber auch nicht. Für mich gibt es in jedem Spiel nur das eine Ziel: gewinnen. Man kann eh nicht mehr machen, als alles geben – und entweder es reicht oder es reicht nicht. Aber trotzdem, ja gerade die Spiele gegen direkte Mitstreiter im Kampf gegen den Abstieg sind natürlich besonders wichtig. Hier muss man sich abgrenzen. Allerdings wird für uns wohl auch noch der ein oder andere Sieg gegen Mannschaften der oberen Tabellenplätze nötig sein. Zu den Abstiegsregeln kann ich nur so viel sagen, die Anzahl der Absteiger aus der Landesliga richtet sich nach den Absteigern aus der Bayernliga. Soweit ich von unserem Trainer jetzt informiert bin, soll es wohl drei Absteiger bei uns geben und Platz elf ein Relegationsplatz sein. Für genauere Erläuterungen verweise ich mal an Alex Bitsch (lacht)…
(Anm.d.Red.: Helmbrechts und Regensburg 2 sind sieben Spiele vor dem Ende noch in Reichweite für die moemtan auf Rang zwölf platzierten Schweinfurterinnen.)

Läuft das erste Jahr in dieser Landesliga für die MHV-Mädels in etwa so wie gedacht?
Anna Kleinhenz: Naja, also grundsätzlich hofft man, denke ich, immer, dass man den Aufschwung aus dem Aufstiegsjahr mit in die neue Liga nehmen kann und dass man die Siegeswelle noch etwas weiter reiten darf. Das hat leider nicht ganz so gut geklappt. Aber ich denke uns war schon bewusst, dass es eine harte Saison wird, dass wir viele schwierige und enge Partien spielen müssen. Wir sind eine junge Mannschaft und in der Liga doch noch relativ unerfahren. Deshalb war uns auch klar, dass es sein könnte, dass wir bis zum Ende gegen den Abstieg kämpfen müssen.

Wie war denn die Stimmung in den ersten Wochen der Saison, als der Premierensieg doch ziemlich lange auf sich warten ließ?
Anna Kleinhenz: Wir mussten verlieren lernen. Nach einer so perfekten Saison wie im Jahr 16/17 ist man es nicht gewohnt, für Fehler bestraft zu werden und am Ende mit null Punkten nach Hause zu fahren. Die Stimmung war aufgrund der vielen Niederlagen natürlich nicht besonders locker und ausgelassen. Ich denke, jeder hat immer mal wieder mit sich selbst und seiner Leistung gehadert. Wir haben versucht, über viele Gespräche, die Enttäuschung zu verarbeiten und uns gegenseitig aufgebaut. Nach dieser langen Durststrecke war das Gefühl eines Sieges dafür umso schöner und befreiender!

Ab wann habt ihr gemerkt, dass ihr durchaus mithalten könnt in der Liga?
Anna Kleinhenz: Das ist eigentlich das Schlimme. Wir konnten von Anfang an mithalten. In vielen Spielen haben wir über längeren Zeitraum gezeigt was wir können, dass wir es können und dass wir auch zu Recht in der Landesliga stehen. Unser Problem waren einfache Fehler, die hier in der Landesliga einfach gnadenlos bestraft werden. Ungewohnt und für viele ganz neu, war die Erfahrung mit Harz zu spielen. Auch das sehe ich in einigen Spielen als zusätzliche Schwierigkeit. Ich denke, besonderer Knackpunkt war der Sieg gegen Bergtheim 2. Hier haben wir nochmal richtig Blut geleckt und gesehen, dass es völlig egal ist, auf welchem Tabellenplatz man steht, in jedem Spiel sind Punkte zu holen!

Wie sehr haben Euch die beiden Niederlagen jüngst bei Regensburg 2 und in Helmbrechts geärgert? Platz zehn wäre jetzt möglich gewesen, Landshut und Bergtheim 2 wären in greifbarer Nähe…
Anna Kleinhenz: Ich finde es sehr ärgerlich, wir haben leider gegen beide direkten Konkurrenten nicht das zeigen können, wozu wir in der Lage sind. Aber im Handball ist das so, im Spiel gegen Helmbrechts hätten wir mit einem Quäntchen mehr Glück auch gewinnen können. Klar hätten wir uns mit zwei Siegen etwas Raum freischaufeln können, aber sich damit lange zu beschäftigen wäre der falsche Ansatz. Abhacken, nach vorne schauen und weiter machen. Trainieren und versuchen, 120% auf die Platte zu bringen, dann sind noch ein paar Siege drin!

17:28 bei Sulzbach-Rosenberg: Das Hinspiel spricht nicht gerade für große Aussichten nächsten Sonntag. Was macht Euch Hoffnung?
Anna Kleinhenz: Hoffnung macht unser Sieg gegen Röthenbach, es war eine super schöne Teamleistung. Wir haben alle füreinander gekämpft und uns gepuscht! Außerdem konnten wir in heimscher Halle auch schon anderen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte das Leben schwer machen und Punkte abluchsen. Das muss auch das Ziel am 18.03. sein!

Wächst die Mannschaft noch weiter zusammen und kann nächste Saison vielleicht noch mehr erreichen als „nur“ den Klassenerhalt?
Anna Kleinhenz: Ich finde die Mannschaft hat sich in dieser Saison schon sehr gut entwickelt, jeder hat dazu gelernt und bereichert die Mannschaft. Ich muss gestehen, dass ich momentan versuche mich auf das Jetzt und das Ziel des Klassenerhaltes zu konzentrieren und noch gar nicht so weit nach vorne schaue und mich frage, was wohl noch alles so auf uns zukommt. Momentan denke ich von Spiel zu Spiel und von Gegner zu Gegner. Aber natürlich, wenn die Mannschaft zusammen bleibt und weiter gemeinsam trainiert und arbeitet, kann man denke ich noch mehr erreichen.

Wie muss man sich das Vorstellen: Seid ihr ein verschworener Hühnehaufen lauter lustiger Mädels – oder besteht auch mal die Gefahr für Zickenalarm?
Anna Kleinhenz: Das Zicken-Thema. Typisch für uns Frauen. Ich muss sagen, dass sich tatsächlich solche Probleme beim MHV nicht so präsentieren. Auch wir sagen uns mal, wenn uns was nicht passt. Ich will aber behaupten, dass es fast keine andere Frauenmannschaft gibt, die so wenige Zickenprobleme hat wie wir. Also würde ich sagen wir sind eher ein bunt gemischter Hühnerhaufen mit ganz unterschiedlichen Charakteren, die aber als Team super gut harmonieren!

Warum sollte ein Leser von inundumsw.de unbedingt mal am 18.03. um 16.30 Uhr ins Schulzentrum West kommen?
Anna Kleinhenz: Weil sich junge, attraktive und sportliche Damen aus Schweinfurt und Umgebung von ihrer besten sportlichen Seite präsentieren wollen. Kleiner Scherz. 🙂 Wir wollen am Wochenende an die Leistung gegen Röthenbach anknüpfen und schnellen, sauberen Handball spielen. Das geht natürlich viel leichter und macht mehr Spaß, wenn wir eine volle Tribüne haben. Wir brauchen Fans im Rücken, die uns als siebter Feldspieler unterstützen und nach vorne peitschen, selbst wenn wir vielleicht am Ende unserer Kräfte sind.

Und danach feuert ihr alle auch noch die Herren gegen BOL-Tabellenführer Rödelsee an?
Anna Kleinhenz: Wir hatten letzte Woche schon einen super erfolgreichen Heimspieltag beim MHV Schweinfurt. Auch hier haben unsere Männer wieder gezeigt, was möglich ist. Wir feuern gerne an und unterstützen die Jungs im Kampf gegen den Tabellenführer!

Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!



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